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Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

E
Wie angeflogen kam plötzlich diese unendliche Traurigkeit, von deren Wucht ich fast erschlagen wurde. Nun sitze ich hier und es kullert eine Träne nach der anderen. Es ist nichts besonderes passiert. Es kam einfach über mich. Ich bin einfach so traurig und allein. Ich würde so gerne spüren, daß T. mich auch ein wenig vermißt. Ob er auch diese traurigen Momente hat? Oder geht es ihm gut? Eigentlich bin ich ständig traurig - nur meistens kann ich es besser unterdrücken, indem ich abgelenkt bin. Aber es holt mich immer wieder ein. Ich kann diese Traurigkeit nicht lange abschütteln. Ich will nur noch weinen. Und in einem solchen Moment will ich nur noch ganz allein sein.. Es reicht ja auch, wenn ich traurig bin. Ich muß nicht auch noch andere mit meiner Traurigkeit anstecken. Sie können mir eh nicht helfen und diese Hilflosigkeit macht sie dann selber traurig. Und der Einzige, der meine Tränen trocknen könnte, den interessieren meine Tränen nicht.....

26.06.2002 21:39 • #136


E
Hallo Würmchen,
Hab hier ein nettes Tröstendes Gedicht für Dich gefunden.
Fand es irgendwie schön.
Damit Du wieder lächeln kannst.

Rosen
Der Sommer geht auf leisen Sohlen, der Winter tastet sich heran, die bäume sich immer mehr Verbogen, Stürme zih'n über's Land
Die Warme Luft zurück sich zieht, der frische Morgentau am Fenster steht, lieber man im warmen bette liegt, und das warme Feuer pflegt

Allein man an der Decke starrt, Gedanken durch den Kopfe rast, denke über vieles nach, wie sehr man diese Frau doch mag

Man kommt zu keinem klaren Schluss, Immer wieder an Sie denken muss, Gehe durch den Wald zu Fuß, sie zu sehen, darauf hätt ich lust

Weit weg Sie zu Hause sitzt, nicht mal an mich denken wird, So ein Pech So ein Mist, wo ich sie so sehr vermiss'

Ich kann sie nicht erreichen, zuviel Sie um die Ohren hat, Möchet es vermeiden, sie eines Tag's verloren hab'

Marco

26.06.2002 23:19 • #137


A


Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

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E
Danke, wilde Flocke, aber mich baut momentan nichts auf...
Mir geht es echt beschissen. Will nur noch heulen. Aber ich muß mich mal wieder zusammenreißen. Ich werde gleich abgeholt zur standesamtlichen Trauung meine Freundin. Bin Trauzeugin. Und ich werde versuchen, diesen Moment für meine Freundin so schön wie möglich zu machen. Ganz sicher belaste ich keinen mit meiner Traurigkeit. Schnell setze ich meine lächelnde Maske auf und fühle mich dabei hundeelend.
Wißt Ihr, was mich so traurig macht. Beim ersten Mal sind T. und ich im Streit auseinandergegangen. Aber dieses Mal haben wir wieder wunderschöne Stunden miteinander verbracht und trotzdem prallt das total an T. ab. Es scheint ihm nichts bedeutet zu haben. Er hat seine Entscheidung getroffen! Er ruft mich nicht vor lauter Sehnsucht an... und es sind schon wieder 1,5 Wochen vergangen seit unserem letzten Gespräch.
Meine Erinnerungen sind wieder so real und lebendig. Es tut einfach so weh! Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich dieses ständige Leid ertragen soll. Bin auch so eingeschränkt durch meine Schwangerschaft. Kann mich nicht mal betrinken, um mich zu betäuben oder die ganze Nacht durchtanzen.... Ich muß immer funktionieren, weil ich Verantwortung habe.

27.06.2002 09:11 • #138


E
Hallo Würmchen,
ich verfolge Deine Geschichte schon eine gewisse Zeit und möchte Dir zu den letzten Entwicklungen meine Gedanken schreiben.
Zuerst einmal ist es doch völlig unwichtig, was irgendwelche Freunde von T. von Dir denken. Es wird immer Menschen irgendwo um einen herum geben, die schlecht über einen denken. Das sollte Dich nicht belasten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auch Wert auf Meinungen irgendwelcher Leute gelegt habe, die ich heute schon seit Jahren nicht mehr kenne. Damals war es ungeheuer wichtig, hat mich zermartert, und heute weiß ich teilweise nicht mal mehr so richtig wie sie hießen. Also, vergiß einfach, dass da irgendwelche Freunde von T. irgendetwas über Dich denken könnten. Das ist völlig unwichtig und in ein paar Jahren ganz klein, wenn nicht verschwunden. Vor allen Dingen zerbrichst Du Dir den Kopf über einen Zustand in der Zukunft (nämlich, sie könnten Dich sehen, sie könnten denken), der noch gar nicht eingetreten ist. Du malst Dir im Kopf eine Situation aus und bist über sie traurig. Das tut Dir aber im Moment gar nicht gut. Was zählt ist, was Deine Freunde und Familie über Dich denkt.

Ich habe ihn erst mal um Kontaktabbruch gebeten! Nun hat er seine Entschuldigung, warum er sich gar nicht mehr melden und um irgendetwas kümmern muß. .... Und wenn ich etwas bräuchte, könnte ich ihn ja anrufen. Er fühlt sich also von jeglicher Pflicht, etwas zu tun, befreit....

Wenn es ihm wirklich wichtig wäre, dann würde er sich nicht davon abhalten lassen, sich bei mir zu melden.... Dann würde er mit Blumen vor meiner Tür stehen, ungefragt aus Eigeninitiative auf mich zugehen und auf jede mögliche Art versuchen, mich zu unterstützen... Aber das tut er nicht!!!

Genau so zu denken, diesen Fehler habe ich auch immer gemacht. Heute sehe ich es als Fehler. Was erwartet man denn? Ich mache mit jemanden Schluss, bitte ihn, keinen Kontakt mit mir aufzunehmen. Dann tut er es, also meldet sich nicht, und es passt mir nicht? Das ist eigentlich nicht ganz schlüssig, aber ich glaube gängiges Verhalten von Frauen. Wir (obwohl ich nicht verallgemeinern will) stoßen unsere Partner weg (wenn auch berechtigt), wollen aber eigentlich gar nicht, dass sie gehen. Sie sollen sich um uns bemühen, wie Du schreibst mit Blumen vor der Tür stehen. Wie sollen die Männer uns denn verstehen?

Ich glaube, vor allem er formuliert nicht genau, wie und unter welchen ganz konkreten Bedingungen ein weiteres Zusammenleben oder Auseinandergehen stattfinden soll. Deshalb hält er sich an so schwammige Formulierungen wie einen kleinen Schritt nach vorn usw. Wenn man aber ganz genau formuliert, was man will, dann müssen zwangsläufig Entscheidungen gefällt werden und die sollte man dann konsequent einhalten. Sonst hat man dieses ewige Hin und Her. Du bist da konsequenter, weißt was Du willst, weißt aber eigentlich auch, dass er Dir das nicht geben kann. Die Liebe hält Dich noch an ihm fest und so wirst Du weiter leiden müssen. Die Gedanken, die Du hast, und die Gefühle, die Du empfindest, möchtest Du auch auf ihn projezieren. Aber offensichtlich denkt und fühlt er ganz anders.
Es ist jetzt für Dich unwahrscheinlich schwer, aber irgend jemand hier hat mal geschrieben, wenn man so tief unten ist, gehts eigentlich nicht tiefer und es kann nur noch vorwärts gehen und wieder schöner werden. Und daran glaube ich auch für Dich. Es werden wieder bessere Zeiten kommen, auch wenn Du Dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst.
Viele Grüße und weine, bis die letzte Träne geweint ist, denn das befreit.
Vivian

27.06.2002 15:17 • #139


E
Vielen, vielen Dank, , für das nette (und lange) heutige Gespräch! Du hast mir sehr geholfen! Mir geht es viel besser!!!

PS: Danke auch für Deinen Beitrag, Sylvia

27.06.2002 22:25 • #140


E
Hallo Würmchen,

wie geht es Dir heute, ist Dein inneres Gleichgewicht wieder
zurückgekommen?
Würde mich freuen für Dich.
Wenn´s Dir heute wieder besser geht, erzähl doch mal bitte
darüber....
Damit die positive Energie Dir erhalten bleibt.

Sylvias Beitrag zum Beispiel. Fand ich richtig gut, Deine Freunde und Deine Familie zu erwähnen.
Du hast doch bestimmt richtig gute, oder?
Könnte mir das Gegenteil nicht vorstellen.
Auch wenn Du momentan Deine downs hast, das ist eben so,
aber sie halten zu Dir, richtig?!

Vielleicht denkst Du an sie momentan nur zu wenig, weil Du noch nicht frohen Mutesnach vorn  schauen kannst.
Deine Gedanken sich im Kreise drehn.
Du hast Deine Freunde, und die sind immer für Dich da, und würden Dich nie hängen lassen. Wirst sehn.. wenn Dein Kind erst mal da ist, kommen auch noch die ganzen Sandkastenmamis dazu.

Eine meiner Freundinnen stand auch ganz alleine da damals, als sie schwanger war, aber sie hat von Anfang an ihre Situation akzeptiert.
Es ging ihr zwar auch sehr sehr schlecht, aber es war eher wegen ihrer Zukunftspläne (das Studium abbrechen müssen usw.). Das wurmte sie, das sagte sie immer wieder.
Von ihm war fast nie die Rede.  
Daß ihr Freund sie sitzenließ, (man konnte ihn eigentlich nicht so nennen) war für sie nicht das erste Thema.
Vielleicht, weil sie  nicht lange genug zusammen gewesen sind, und noch bevor er es wußte,  schon die Affaire beendet hatte und wieder  bei  seiner Exfreundin war, von der er sich nicht wirklich getrennt hatte, sie war seine erste Freundin.

Freunde. Die waren sehr sehr wichtig. Um zu planen wie´s weitergeht; die stehen hundertprozentig zu Dir,  stärken Dir den Rücken, und sind stolz auf Dich!
Egal wie mies es Dir geht. Sie sind da.
Davon hatte sie Gott sei Dank viele.
Wenn die nicht gewesen wären, wer weiß.
Als das Kind dann da war, ist Nichts von den dunkelsten Befürchtungen eingetreten (klar, die Müdigkeit usw. aber ihr Leben gewann an Stabilität).
Das Studium wurde ihr unwichtig.
Die Mädels arrangierten sich, haben sich gegenseitig mit den Babys besucht, sind sogar noch abends zusammen  ausgegangen, haben sich beim babbysittern abgewechselt.

Wie gesagt, erzähl doch mal bitte.
Wie stellst Du Dir die Zukunt vor, wenn Du an Deine Freunde
und Deine Familie denkst?

Lieben Gruß
wilde Flocke

28.06.2002 16:07 • #141


E
Hallo wilde Flocke,
ich habe absolut keine Vorstellung von meiner Zukunft - aber ganz sicher keine rosige! Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich habe nur alles so gut wie möglich organisiert - so wie ich es immer tue.
Ich werde nach der Geburt halbtags arbeiten und meine Mutter kümmert sich in dieser Zeit um den Kleinen. Meine Cousine, meine Freundin und meine Tante freuen sich schon darauf, auf den Kleinen aufpassen zu dürfen, so daß auch ein Teil meiner Freizeit gerettet ist (Ausgehen, reiten, Fitneßstudio). Mein Vater und mein Onkel wollen mit dem Kleinen zum Babyschwimmen... Mein Bruder wird sich bestimmt auch mal um Jannik kümmern. Ist mir auch wichtig, damit er nicht nur von Frauen geprägt wird. Außerdem habe ich vor, mich mit anderen alleinerziehenden Müttern zu treffen, um dort Erfahrungen auszutauschen, etc. Natürlich will ich auch andere Kurse belegen (BabyMassa., PEKIP oder so).
Ich habe also einfach alles organisiert, so wie ich es üblicherweise mache: die Dinge anpacken und angehen.
Aber all das, was ich da aufgezählt habe, ist ohne jegliche Vorstellung verbunden. Ich male mir keine rosige Zukunft aus. Ich freue mich nicht mal besonders darauf. Ich habe Angst vor der Entbindung und stehe dem danach mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Finanziell wird es für mich auf jeden Fall schwierig werden. Ich werde ja nur die Hälfte verdienen, noch höhere Kosten als jetzt haben, aber nur von einer Familienseite unterstützt werden.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich mir auch lieber ein Mädchen gewünscht. Das soll nicht heißen, daß ich mein Kind nicht liebe. Ich werde alles tun, damit Jannik glücklich ist und auch glücklich aufwächst.
Das Gespräch mit hat in mir etwas ausgelöst.
Während der Beziehung mit T. war ich eine stolze Frau, die auch Grenzen gesetzt hat.
Mein Wunsch, daß Jannik seinen echten Vater und seine echten Großeltern kennenlernt war so stark, daß ich mir vieles habe gefallen lassen. Dieses Kind ist ein Mensch mit eigenen Gefühlen und ich wollte einfach nicht, daß es jemals traurig darüber ist, warum der leibliche Vater bzw. seine Großeltern es vielleicht nicht sehen wollen. Dafür habe ich wie eine Löwin gekämpft. Ich weiß einfach, wie schrecklich ich als Kind darunter gelitten hätte, wenn mein Vater diese Einstellung zu mir gehabt hätte... Ich war schon als Kind sehr sensibel. Ein weiterer Punkt war aber auch, daß ich immer an das Gute in T. geglaubt habe. Dieser Mann ist nicht aus Stein und ich konnte einfach nicht glauben, daß er ernst meint, was er da sagt und wie er handelt. Ich war immer davon überzeugt, daß er irgendwann einsieht, wie falsch seine Handlungsweise ist und die Liebe zu mir und unserem Kind siegt. Denn nicht zuletzt habe ich unerschütterlich an unsere Liebe geglaubt.

Aber es ist an der Zeit, T. endgültig loszulassen und mein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Ich kann nicht mein ganzes Leben nur von einem Mann abhängig machen! Er will mich nicht mehr. Also gut! Dann werde ich mich wieder mit anderen Männern treffen, wenn es sich so ergeben sollte. Ich werde versuchen, wieder mehr zu unternehmen (und wenn ich nur durch die Stadt bummel, ins Kino gehe, o.ähnliches...), um mich abzulenken. Aber vor allem will ich versuchen, wieder etwas Glück empfinden zu können.

Aber eins weiß ich genau! Sollte T. sich -wider Erwarten- doch noch mal bei mir melden, wird es nicht wieder so ablaufen wie vor 3 Wochen!!! Ich fühle mich jetzt endlich stark genug, mit ihm zu reden, ohne emotional wieder unterzugehen. Ich mache da jetzt zu!
Ich kann meinen Charakter nicht ändern. Ich werde trotzdem immer freundlich bleiben. Auch jetzt werde ich nicht zur Furie oder zum Racheengel. Ich empfinde immer noch keine Haßgefühle ihm oder seinen Eltern gegenüber. Ich würde weiterhin freundlich und erwachsen mit ihm reden, aber mehr nicht! Ich will meine Hauptenergie dafür verwenden, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen - komplett ohne ihn! Wenn er nicht ins Krankenhaus zur Geburt kommen möchte, dann tut er es halt nicht! Wenn er sein Kind nicht mehr sehen möchte, dann ist das seine Entscheidung! Wenn er nie wieder mit mir reden möchte, dann tut er es halt nicht! Ich werde mich ab sofort nie wieder emotional unter Druck setzen lassen, weil ich mir für alles die Schuld gebe. Es sind seine freien Entscheidungen und er muß auch den Rest seines Lebens damit leben! Ich gehe jetzt meinen Weg!
Vielleicht muß ich noch öfter mit telefonieren, falls ich noch mal einen schwachen Moment haben sollte....
Ich will jetzt kämpfen, aber nicht mehr um T., sondern um mich!

28.06.2002 19:46 • #142


E
Hallo Würmchen,
Du hörst Dich wieder ganz gut an, Gott sei dank. Genau der letzte Satz ist der richtige: Ich will jetzt kämpfen, aber nicht mehr um T., sondern um mich! Ich glaube auch, dass man auf Dauer nicht zufrieden sein wird mit einem Partner, um den man so kämpfen musste. Es ist wie mit einem Blumenstrauß. Wochen- oder gar monatelang wartet man, macht hier und da vielleicht eine kleine Andeutung. Irgendwann moniert man dann ganz deutlich und spricht den Satz aus: Du könntest aber auch mal ... Am nächsten Tag kommt dann der Strauß. Will man den nicht bloß noch in die Tonne schmeißen? Glaubt man, dass diese Geste dann vom Herzen des anderen kam? Das ist jetzt vielleicht kein gutes Beispiel, man kann ein Kind nicht mit einem Blumenstrauß vergleichen. Aber die Verrenkungen, die Du machten musstest, auch weiterhin machen müsstest, damit er sich besinnt. Nein, Du wirst Dich eines Tages fragen, war es das alles Wert. Du wirst ihn vielleicht einmal wegen dieser erlebten Zeit verachten. Und das ist manchmal schlimmer als Haß oder Rachegefühle.
Würmchen, ich bin jetzt 40. Habe mit 20 mein 1., mit 24 mein 2. Kind bekommen. Musste (wollte) sie allein großziehen. Die Zeiten waren nicht rosig, aber besser ohne den Vater der Kinder. Nun habe ich vor kurzem mein 3. Kind bekommen. Leider hat sich der Vater meines 3. Kindes (Wunschkind von beiden) für einen Lebensweg entschieden, der völlig anders ist, als wir abgesprochen haben. Mir blieb nur die Möglichkeit, mich zu trennen, damit ich nicht völlig auf der Strecke bleibe. Aber es hat mich stark gemacht, und Du schaffst das auch. Immer wenn ich dachte, schlechter kann das Leben nicht mehr werden, kamen wieder die glücklichen Tage. Das ging manchmal sogar ganz schön schnell, schneller als vorgehabt.
Ich bin sicher, es wird Dir genauso gehen.
Viele liebe Grüße
Sylvia (wann ist denn der Entbindungstermin)




28.06.2002 22:48 • #143


E
Hallo Sylvia,

Es ist wie mit einem Blumenstrauß.

hmm. Gutes Beispiel aus der weiblichen Sicht. Aber warum müssen es unbedingt abgeschnittene, dem Tod geweihte Blumen sein? Die haben doch niemandem etwas getan? Ich weiß... Ich hab ja mein Lieblingsbuch gelesen... Blumen sind wichtig... Aber liegt das wirklich in den Genen oder ist das doch vielleicht nur gesellschaftlicher Zwang? Weil es jeder macht? Weil es (fast) jeder verliebte Dackel macht wenn er balzt? Warum bekommen Männer keine Blumen geschenkt sondern Rasierapparate, Seifen, Socken und Unterhosen? Warum können Frauen nicht auch mal sehen, daß ein Mann für ein spontanes, gutes Abendessen im netten Restaurant etwa 4-5 Arbeitsstunden malochen muß? In manchen Ländern sogar eine Woche? Und das beste dabei, frau hat dabei garantiert keine Arbeit hinterher?? Also meiner Meinung nach wird das Schenken von Blumen etwas überbewertet. Es sagt absolut nichts aus über die Liebe die Mann einer Frau gegenüber empfindet. Wenn ein Typ Blumen schenkt dann ist er bewußter, aber nicht unbedingt liebevoller. Im Gegenteil: Es ist sogar denkbar, daß er was gutmachen will, daß er taktisch agiert, oder daß er das tut um der Norm zu genügen und ein guter Mann zu sein. Vor allem wenn es pünktlich zu einem bestimmten Feiertag kommt.
Will damit sagen: Frau sollte sich mal davon lösen, solche Geschenke als Liebesbeweise zu sehen/verlangen und lieber ihre gut ausgebildeten Sinne und ihren Lügendetektor bemühen um festzustellen, ob ihr Mann wirklich ehrlich ist oder nur so tut!

cu

29.06.2002 00:46 • #144


E
Sylvia: (wann ist denn der Entbindungstermin?)

Der Entbindungstermin ist am 02. Oktober 2002.




01.07.2002 10:22 • #145


E
Liebes Würmchen,
ich habe gerade mit angehaltendem Atem deine , eigentlich sowohl schöne als auch sehr traurige Geschichte gelesen...
Es tut weh zu lesen , das es solche menschen wie deinen EXFREUND gibt.Hart es so zu sagen, aber es wird auch von deiner Seite mnie wieder so sein wie es war!
Ich glaube du hast recht ,das du dichg fragst ob er dich wirklich so sehr geliebt haben kann- er hat es NICHT! Das war keine Liebe , die er empfunden hat , sondern Geborgenheit.
Was meint er damit , das er Zeit braucht??? Mein Gott, er ist über 30 !! Er ist ein erwachsener Mann bzw. sollte es eigentlich sein!!
Diese Druckmittel , ich bringe mich um.., ist ein Hilferuf, da er mit sich selbst nicht zurecht kommt,der Mensch bei dem er sich endlich geborgen fühlte , der in seinen Augen nur für ihn da war, lässt noch einen kleinen Menschen zu, der noch mehr Zeit mit Dir verbringen wird als er,  aber ganz ehrlich, ist das ein Mann , mit dem Frau nicht nur das Leben sondern auch Familie teilen will, der vielleicht eifersüchtig auf sein eigenes Kind ist??Du wirst immer mit der Angst leben müssen , das er dich vielleicht doch irendwann , auch mit Kind, sitzten lassen wird., sobald es umVerantwortung und Pflichten gehen wird , wird er überfordert sein und sich am liebsten zurückziehen wollen.

Mal ganz im Ernst  , auch wenn jetzt viele Denken ich hab sie nicht alle, aber ich glaube , das er Hilfe bracuht und zwar professinelle !! Mein Ex-Freund hatte soetwas auch immer gesagt, keiner hat ihn für voll genommen und dann hat er es irgendwann wirklich getan und keiner weiss warum ,es war doch nur der ewige Kleinkrieg zwischen ihm und seinem Vater.. aber in seinem Kopf muss dieses Probleme so schlimm gewesen sein , für andere wäre es ein Spaziergang gewesen

Konzentrieren dich auf dich und das kleine Etwas da drin, denn es spürt wenn es dir nicht gut geht, und auch seelischer Stress ist Gift und erstrecht wenn man schwanger ist.

Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen , du wirst es schaffen auch ohne ihn, Kopf hoch,

Gruß Meg

01.07.2002 12:22 • #146


E
Vielen Dank, Meg, für Deine tröstenden Worte.
Es tut mir so furchtbar leid, daß Dein Ex-Freund sich das Leben genommen hat. Das muß wahrscheinlich noch immer schrecklich an Dir nagen!
Mir würde es sehr weh tun, wenn T. es eines Tages wirklich täte. Ich wünsche ihm trotz allem immer noch das Beste. Irgendwie ist und bleibt er einfach ein verdammt unglücklicher Mensch. Es könnte alles so einfach und nur schön sein. Aber das Leben besteht für ihn nur aus Problemen. Du hast recht, ich habe ihm Geborgenheit geben können und bestimmt hat er mich auch lieb gehabt. Er würde alles gern wieder so haben, wie es war (ohne Kind) und er scheitert an unserem gemeinsamen Kind -für andere das größte Glück auf Erden - für ihn bedeutet es nur Angst, Bedrohung und Sorgen... Er wird nie wirklich zu mir oder seinem Kind stehen! Das weiß ich jetzt! Und das brauche ich wirklich nicht! Für T. und mich wird es keine gemeinsame Zukunft mehr geben. Wir hatten unsere zweite Chance .... Es wird bestimmt keine dritte geben....

Es ist komisch. T. ist sich bewußt, wie er handelt... Als wir uns noch vor 2 Wochen unterhalten haben, haben wir über einen ähnlichen Fall gesprochen (leiblicher Vater läßt Schwangere sitzen, heiratet andere Frau und bekommt mit ihr noch Kinder). Er kannte alle Beteiligten. Da prangerte er das Verhalten des Mannes und der Halbgeschwister gegenüber diesem unehelichen Kind an...
Genauso lobt er immer wieder das Verhalten seines eigenen Vaters gegenüber seiner Mutter, die damals ja auch ungewollt schwanger geworden ist. Sein Vater hat immer zu seiner Mutter gestanden!
Es ist komisch, daß er in diesen Fällen trotz seines eigenen Verhaltens so klar Stellung bezieht...

Ich glaube wilde Flocke riet mir mal, mit seiner Kurzzeit-Freundin Andrea zu sprechen, um von ihr zu erfahren, was er ihr wirklich über mich erzählt hat und was er ihr sagte, warum er mich verlassen hat. Wahrscheinlich würde mir das Herz zerspringen, wenn ich die Wahrheit hören würde. Leider habe ich ihre Telefonnummer nicht. Vielleicht hätte ich sie tatsächlich mal gefragt. Vielleicht aber auch nicht! Ich wäre mir blöd vorgekommen.Sie kennt mich nicht oder nur vom hören-sagen. Sie ist mir gegenüber keine Rechenschaft schuldig und ich mag es nicht, hinterher zu spionieren. Das ist nicht wirklich meine Art...
Außerdem, was soll das jetzt noch alles? Die Würfel sind gefallen. Ich glaube ihm einfach nicht mehr, daß er einen Neuanfang wirklich ernst meinen würde. Und mit jedem weiteren Tag glaube ich auch immer weniger, daß der Blick in das Gesichtchen seines Sohnes ein neues Gefühl (Vaterliebe) in ihm regen würde. Seine Eltern lehnen ihren Enkel und mich rigoros ab und er wird sich selbst auch nicht eines besseren besinnen - geschweige denn gegen seine Eltern stellen.... Das hat er in 4 Monaten nicht getan. Das wird er auch in 8 Monaten nicht tun.
Bei diesem Gedanken muß ich innerlich fast lachen, weil ich mir damals noch ausgemalt habe, daß ich auch seine Eltern später als gute Schwiegertochter genauso pflegen bzw. versorgen würde wie meine Eltern, wenn sie Hilfe bedürften.... Das wäre für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen, weil es Familie ist. Ich bin durch und durch ein Familienmensch!
So, nun muß ich aber ins Bett!
Danke noch mal für Deinen lieben Beitrag, Meg!

01.07.2002 23:30 • #147


E
Hallo Würmchen,

weißt Du was mir komisch vorkommt?
Kommt Dir das nicht auch alles recht spießbürgerlich vor?
Wie früher, in der alten Generation, wo es noch eine Schande war ein uneheliches Kind zu bekommen.
Keiner darf etwas wissen?
Das ist heute nicht mehr so.

Könntest Du Dir einen Grund vorstellen, wie es sein kann, daß Dein T. Dir das Bild von seinen Eltern nicht gegeben hat?
Ihm muß das schrecklich peinlich gewesen sein vor Dir.
Warum hat er es sich nicht einfach genommen, es nachmachen lassen, und Deinen Wunsch erfüllt?
Weil seine Mutter so eine Macht über ihn hat und es nicht zuließ. Lieber erträgt er so eine Blamage als sich vor Ihnen zu behaupten.
Mir kommt das langsam nach Plan B vor.
Nach einem alten Spießerdenken.

Irgendwie kommt mir die ganze Geschichte in Bezug auf seine Eltern immer spanischer vor, wie wenn
seinen Eltern egal wäre, wie er sich vorkommen wird, daß sie ihm das Bild nicht geben wollten.

Du, ich glaube nicht, daß sie überhaupt eine Ahnung haben
wie er da stehen wird, wenn Dein T. aufwacht, und sich im Spiegel erkennt, was er Dir angetan hat.

Ist das normal, daß keiner seiner Freunde etwas weiß?
Versuchen die auf ein Wunder zu hoffen, das Kind sei nicht von ihm?

Dein T. würde nicht der Bitte von Dir folgen, mit Dir mal zur psychologischen Familienberatung zu gehen, wo ein Fachkundiger herausfinden könnte was da in seiner Familie für merkwürdige Unterstützung oder so abläuft
Kann es sein, daß er von sich aus nicht auf den Gedanken kommen würde, nur wie eine Maionette seiner Mutter und ihrer Fittiche zu sein?

Vielleicht ist sie eifersüchtig auf Dich, oder fürchtet sich vor den Tratschtanten im Tennisclub, und hat einen spießigen Gesellschaftstick?

War so eine Vermutung von mir.

Hoffe, daß wirbelt Dich jetzt nicht schon wieder so durcheinander. Bitte nicht.
Dann denk bitte nicht zuviel drüber nach.

Lieben Gruß
In Gedanken bei Dir
wilde Flocke


02.07.2002 16:37 • #148


E
Hallo würmchen,

ich habe deine Geschichte immer wieder verfolgt, wenn ich auch nicht immer auf dem Laufenden war. Ich möchte dir nur kurz ein paar aufmunternde Worte schreiben, die dir auch Mut machen sollen und dich vielleicht freudiger in deine Zukunft schauen lassen.
Ich bin selbst Mama von 2 Kindern - und nach der Geburt deines Kindes, wenn es dir in die Arme gelegt wird, erfüllt dich ein wahnsinniges Glücksgefühl. Ein Kind ist wirklich ein Geschenk, dass man - egal unter welchen Umständen - auch als solches annehmen sollte. Und das wirst auch du (schon rein hormonell bedingt) Du wirst dein Kind lieben, wie noch nie einen Menschen auf der Welt, du darfst erfahren was Mutterliebe bedeutet. Und dein Kind wird dich lieben. Ein Kind erfordert viele Opfer und auch Verzicht, aber es gibt so viel mehr zurück und vor allem auch LIEBE. Nimm' diese neue Art der Liebe an und erfahre sie. Und diese neue Liebe kann dir niemand und nichts wegnehmen.

Alles alles Gute wünscht dir
chiara

02.07.2002 19:49 • #149


E
Liebe Wilde Flocke,

danke für Deinen Beitrag, der mich zum Nachdenken angeregt hat.
Ob seine Eltern spießbürgerlich sind oder nicht, kann ich nicht sagen. Wenn sie es wären, würden sie dann nicht auf jeden Fall versuchen ihren Sohn zu überreden, mich zu heiraten, damit alles in geordneten Verhältnissen verläuft? Aber sie tun ja genau das Gegenteil. Sie wollen nicht, daß T. mit mir verkehrt... Das widerspricht sich doch irgendwie, oder?

Ich selbst empfinde es schon ein wenig als Schande, verlassen worden zu sein, obwohl meine gesamte Umwelt sehr lieb zu mir ist und mich eher unterstützt, mir Mut zuspricht und meine Haltung bewundert. Ich gebe mir nur zu gerne die Schuld für alles, was passiert ist: war keine gute Partnerin, habe ihn nicht glücklich genug gemacht, etc. Vielleicht bin ich selbst ein wenig spießbürgerlich... Es ist nicht leicht, mit solchen Schuldgefühlen umzugehen bzw. sie abzubauen.

Es wundert mich, daß Du glaubst, daß es T. peinlich war, mir kein Bild von seinen Eltern zu geben. Ich glaube nicht, daß er die Entscheidung seiner Eltern in Frage stellt. Er empfindet es als legitimes Verhalten, seine Eltern nicht zu hintergehen indem er ein Bild auf eigene Faust nachmachen ließe, deshalb glaube ich nicht, daß er das Nichteinhalten seines Versprechens als Blamage empfunden hat. Er ist hier Opfer - Opfer der Entscheidung seiner Eltern. So sieht er das. Er hat schließlich guten Willen gezeigt und es versucht.... Traurig finde ich dabei nur, daß ich dieses Bild nicht für mich, sondern nur für unseren gemeinsamen Sohn haben wollte, damit er sich ein Bild machen kann, wie seine leiblichen Großeltern aussehen. Man möchte immer seine Wurzeln kennenlernen. Ich verstehe nicht, daß seine Eltern ihren eigenen Enkel so sehr ablehnen. Ich habe ihnen zwar auch nie etwas getan, aber dieses Kind ist absolut unschuldig und es ist ihr eigen Fleisch und Blut!!!!Er ist T's Sohn. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sie nicht neugierig sind, ob er genauso aussieht wie T.
Meine Mutter meinte schon auf dem letzten Ultraschallbild eindeutig T.'s Nase und Kinn gesehen zu haben....

Ich verstehe auch nicht, warum T. mich sogar vor seinen Freunden verleugnet. Wovor hat er Angst? Ich weiß es wirklich nicht. Seine Freunde sind fast alle eingefleischte Singles. Ich glaube kaum, daß er aus diesen Reihen Kritik zu erwarten hätte... Männer halten doch zusammen! Aber irgendwovor muß er Angst haben, sonst könnte er offen über die Situation reden. Wahrscheinlich schämt er sich für sein eigenes Verhalten (Zu Recht!), selbst wenn er keine offene Kritik gesagt bekommt. Manchmal reicht es schon, wenn man sich ausmalt, was die anderen denken, aber nicht aussprechen.... Ich mache mich auch viel zu oft abhängig von den Meinungen anderer Leute, fühle mich schlecht, wenn sie etwas schäbiges gesagt haben, meine mich rechtfertigen zu müssen...

Liebe Chiara,
auch vielen Dank für Deinen Beitrag. Heute habe ich entschieden, in welchem Krankenhaus ich entbinden werde. Es war die 3. Krankenhausbesichtigung und heute habe ich mich zum ersten Mal sofort richtig wohl gefühlt! Ich fühle mich dort aufgehoben. Alle sind sehr freundlich. Die Klinik ist gut ausgestattet. Es finden jedoch im Durchschnitt nur maximal 2 Geburten pro Tag statt, so daß man das Gefühl hat das ganze Ärzte und Hebammenteam kümmert sich nur um Dich! Es werden alle Geburtsarten angeboten und auch die schmerzlose Geburt ist durch ein individuell nachdosierbares Narkosemittel (selbst bei einer Wassergeburt) durchgängig möglich. Die Betreuung vor und nach der Geburt ist einzigartig. Kostenlose Akupunktur, individuelle Stillbetreuung, etc. Die heutige Besichtigung hat mir ein wenig die Angst vor der Geburt genommen!
Ich hoffe, daß ich meinen kleinen Jannik glücklich machen kann! Ich habe so viel geweint in meiner Schwangerschaft. Hoffentlich kommt er nicht schon als trauriges Kind auf die Welt, weil er durch mich so viel Traurigkeit mitbekommen hat!
Ich wünsche mir immer noch, daß T. dieses einzigartige Erlebnis - die Geburt seines Sohnes - selbst miterleben wird, um meinetwillen (alle anderen Frauen haben ihren Partner als Unterstützung zur Seite) aber auch um seiner selbst Willen. So war T. wenigstens in dem ersten wichtigsten Moment seines Sohnes - den Eintritt ins Leben - dabei. Ein solches Erlebnis wird man nie wieder vergessen! Wir werden sehen, ob er sein Versprechen einlöst oder ob er sich auch davor drückt. Falls er nicht da ist, dann ist es halt so.
Das Wichtigste ist mir jedenfalls, daß es meinem Kind in jeder Hinsicht gut geht.
Danke noch mal für die Aufmunterung, Chiara!

02.07.2002 22:44 • #150


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