Wie funktioniert das mit der Bachblüte? Kann ich mir nicht einfach das gleiche Präparat aus der Apotheke holen wie Du, ?
Ich habe mir noch ein zweites Mal alles durchgelesen, was seit dem 06. Februar in meinem Leben passiert ist. Und dabei sind mir verschiedene Dinge in den Sinn gekommen.
Einmal ist mir aufgefallen, daß T. wirklich sehr viel gesagt und versprochen hat - sowohl im negativen, als auch im positiven Sinne - aber er eigentlich nie wirklich hinter dem gestanden hat, was er gesagt hat. Die negativen Dinge hat er wieder zurückgenommen und sich dafür entschuldigt und die positiven Dinge wurden jeden Tag neu interpretiert und sinnverändert - jedenfalls war in allen seinen Handlungen keine Beständigkeit. Ein Punkt zieht sich aber doch wie ein roter Faden durch die Geschichte: Er hat ein Problem mit unserem Kind. Aber selbst da ist keine echte Beständigkeit, weil er mittlerweile hin- und herschwankt, ob er für das Kind nicht vielleicht doch da sein möchte (auf welche Weise auch immer). Das hat er sich auch jetzt noch offen gehalten.
Eine weitere Sache ist mir gestern noch mal sehr deutlich bewußt geworden. Seine Eltern spielen weiterhin eine sehr große Rolle. Als T. und ich gestern telefonierten, machte er mir noch mal deutlich, wie sehr seine Eltern jeglichen Kontakt mit mir ablehnten. Seine Mutter hatte wieder einen Nervenzusammenbruch, nur weil er nach einem Bild von ihnen für mein Babyalbum fragte. Sie sind der Meinung, daß ich schuld daran bin, daß T. so sehr leidet und darunter leiden sie auch - immerhin habe ich mich für das Kind und gegen die Abtreibung entschieden und dadurch ist die Situation erst eskaliert. Ich müßte jetzt selber sehen, wie ich damit klar komme. Es war schließlich meine Entscheidung. Auf jeden Fall wollen sie absolut keinen Kontakt und lehnen mich vollkommen ab!!! Komisch finde ich das schon, weil T. vorher erzählt hatte, daß sie ihn zur Kontaktaufnahme ermutigt hatten. Das widerspricht sich irgendwie. Vielleicht hatten sie ihn aber auch nur ermutigt, weil sie hofften, daß ich ihn zum Teufel schicke. Dann hätte T. wieder reinen Gewissens schlafen können, weil er ja nun alles versucht hätte und ich dann diejenige wäre, die alles blockiert und nicht mehr will.... (Übrigens meine Eltern würden T. immer wieder freundlich aufnehmen, sollte ICH mich für ihn entscheiden, weil sie sagen, es ist mein Leben und meine Entscheidung! Sie stehen hinter jeder Entscheidung, die ICH treffe!) Mich regt das auf, daß ich von seinen Eltern so dargestellt werde, als lasse ich den armen T. nicht in Ruhe, dabei hat er Unruhe in mein Leben gebracht, schließlich hat er sich gemeldet und mir das Blaue vom Himmel versprochen und das wieder nicht gehalten!
Aber das ist nicht alles. Denn was seine Eltern denken ist ihre Sache, aber wie T. damit umgeht, das betrifft mich! Und da hat T. gestern noch mal eindeutig Stellung bezogen! Er telefonierte gestern noch mal mit mir. Ich hatte seine Eltern ja gestern doch etwas angegriffen, weil ich mich selbst ungerechterweise angegriffen fühle. Er sagte, daß seine Eltern die allerliebsten Menschen auf der Welt seien und absolut nicht herzlos oder kaltherzig. Und wenn ich auch nur einmal so denken würde, würde er nie wieder ein Wort mit mir sprechen. Er hat also klar Stellung bezogen! Seine Eltern gehen immer vor und die leiseste Kritik bedeutet Krieg mit T.! Ich will seinen Eltern nichts! Ich habe ihnen nie etwas getan. Aus ihrer Sichtweise mögen sie für sich gesehen richtig handeln. Es ist allerdings so, daß ich immer den Kürzeren ziehen würde, käme es mal zu einer Konfrontation. T. würde nie für mich Stellung beziehen, sondern sich klar gegen mich stellen. Zudem nimmt es T. sichtlich mit, daß es seiner Mutter schlecht geht und er will alles tun, damit es ihr besser geht. Das ist ja auch positiv zu bewerten. Aber meine Ängste, Nöte und Sorgen werden vernachlässigt. Ich muß halt selber damit klar kommen.... Manchmal habe ich fast das Gefühl er nimmt mich und meine Sorgen nicht wirklich wahr. Wie es ihm geht, wie es seinen Eltern geht, bewertet er weitaus schlimmer bzw. höher, als alles, was ich bis jetzt durchgemacht habe. Er sagt zwar, daß ihm das alles zu Herzen geht, aber er handelt eben nicht entsprechend. Er verletzt (e) mich weiter immer und immer wieder - auch wenn es nicht seine Absicht war/ist!
Außerdem entschuldigt er sich zwar für sein Verhalten, aber eine echte Einsicht zeigt er nicht, weil er mir selbst vorgestern noch mal ausdrücklich gesagt hat, daß er sich irgendwie auch wieder keinen Vorwurf machen kann. Er könnte ja nichts dafür, daß er so fühlt, wie er halt fühlt. Schließlich handelt er ja nicht aus Berechnung, um mir weh zu tun. Und diesen Punkt kann ich sogar verstehen. Gegen Gefühle ist man machtlos! Ich bin gegen meine eigenen Gefühle für diesen Mann auch machtlos! Allerdings geht es hier nicht um seine Gefühle zu mir, sondern um seine Gefühle zu unserem Kind. Und ich meine, er könnte schon den Weg zu einem Psychologen finden, um zu ergründen, warum er sein eigenes Kind trotz seiner Gefühle zu mir so sehr ablehnt. Das ist ja kein normales Gefühl und Verhalten.... Er tut also nichts, um das zu ändern, sondern stellt sich selbst als Opfer dar!
Ich bin zu einer psychologischen Beratungsstelle gegangen und ich werde es nach der Niederkunft wieder tun. Denn ich leide weiterhin unter der Trennung und vermisse T. Ich habe das Gefühl, daß ich nie wieder glücklich sein werde. Und dieses Gefühl zieht sich auch wie ein roter Faden durch meine Geschichte. Selbst als es mir besser ging, habe ich T. weiterhin vermißt, ihn weiterhin geliebt und nicht loslassen können. Manchmal denke ich , ich komme nie von diesem Mann los. Er ist mein Schicksal und er ist mein Untergang. Und wenn er wieder vor meiner Tür steht, könnte ich immer noch nicht sagen, daß ich nicht bereit wäre, ihm zu verzeihen... Denn tief in meinem Herzen empfinde ich ihn immer noch als liebenswert. Ich suche und finde immer wieder Entschuldigungen für sein Verhalten. (Er ist Opfer seiner Gefühle. Er kann nicht anders und eigentlich will er mir ja gar nicht weh tun, etc.)
Gehe ich also alles noch mal gedanklich durch, ist die Situation im Grunde mittlerweile so festgefahren, daß es nun wirklich nicht mehr möglich ist, noch mal von vorne anzufangen. Es ist zu viel passiert! Ich könnte das zwar alles vergessen und wäre zu einem Neuanfang bereit. Aber gegen seine Eltern komme ich nie an und T. wird sich nie 100% für mich und sein Kind entscheiden. Diese Möglichkeit besteht nicht! Er ist in sich viel zu labil und unbeständig und er wird daran nie etwas ändern! Er wird nie zu einem Psychologen gehen.
Also ist und bleibt es eine Illusion, daß die Geschichte von T. und mir gemeinsam weitergeht. Das wird auch die Geburt des Kindes nicht ändern! Die bestehenden Probleme sind zu tiefgreifend, als daß sie sich in 3,5 Monaten ändern könnten.
Das heißt aber nicht, daß T. es nicht noch mal versuchen könnte. Wenn ich es recht überlege hat T. es jedesmal ignoriert, wenn ich den Kontakt abgebrochen habe. Als ich ihm den Trennungsbrief geschrieben habe, rief er am gleichen Tag wieder an und machte den Telefonterror, um an seine Information zu kommen. Als ich jetzt am Sonntag persönlich den Kontakt abgebrochen habe, schrieb er mir vorgestern wieder eine Mail und rief mich an. Außerdem hat er betont, daß ich mich jederzeit wieder bei ihm melden könnte. Von seiner Seite aus wird eigentlich gar kein Kontaktabbruch gewünscht. Von daher ist es möglich, daß er noch mal auf mich zukommt. Dann wird es von mir abhängen, ob ich dann endlich stark genug bin, seine halbherzigen Versuche abzublocken. Aber bin ich das? Im Grunde will ich ja auch keinen Kontaktabbruch. Ich handle hier nur aus Selbstschutz. Ich schreibe hier auch genau aus diesem Grund meine Gedanken so ausführlich runter, damit ich mir die Tatsachen einfach deutlich vor Augen halte.
T. wird es langfristig viel besser gehen als mir. Mit der Rückendeckung seiner Eltern wird er es irgendwann schaffen, es vollkommen zu verdrängen, daß er ein Kind hat, um das er sich nicht kümmert und daß er eine Frau, die er geliebt hat, einfach allein gelassen hat. Ich werde jedoch nie vergessen können, was dieses Jahr passiert ist!!! Kurzfristig geht es T. sowieso besser als mir, da er nun genau weiß, daß ich ihn zurücknehmen würde und durch meine Schwangerschaft auch keine große Gefahr besteht, daß ich morgen in den Armen eines anderen liege. Er kann sich also in Ruhe zurücklehen. Für ihn ist alles offen.
Alles das, zwingt mich dazu, mich nicht mehr bei T. zu melden und es so zu belassen, wie es jetzt ist. Alles andere wäre sinnlos und daher habe ich die Kraft für diesen Kontaktabbruch. Und die größte Kraft gibt mir mein Kind, das ein Recht hat, geliebt zu werden und das ich beschützen will -auch vor meinen eigenen Gefühlsschwankungen.
Mir ist noch eins aufgefallen. Am Anfang meines Leidenswegs war ich stärker, als jetzt die letzten 2 Wochen. Aber die letzten Monate haben so viel Kraft gekostet, daß ich mir selbst nun doch etwas Verständnis entgegenbringe, wie schwach ich die letzten 2 Wochen war. Ich konnte einfach nicht anders. Außerdem glaube ich wirklich, daß man während der Schwangerschaft einfach viel emotionaler, sensibler, sentimentaler, labiler und liebebedürftiger ist. Man ist viel näher am Wasser gebaut und Kleinigkeiten bringen einen aus der Bahn. Ich bin halt nicht perfekt! Könnte ich die letzten 2 Wochen noch mal erleben, ich würde vieles anders machen wollen. Ob es aber letztendlich zu einem anderen Ergebnis geführt hätte... Da bin ich mir nicht sicher!
Manchmal werde ich so wütend, daß ich immer wieder von T. und seiner Familie für mein Verhalten angegriffen werde, obwohl T. doch der Verursacher der ganzen Leidsituation ist. Das ist auch der Punkt, warum ich glaube, daß T. meine Situation und das, was er mir angetan hat, gar nicht richtig wahrnimmt, weil er für sich immer gute Gründe gefunden hat, warum er gerade so oder so handelt und deshalb läßt er keine Vorwürfe an sich heran. Ich bekomme eine Breitseite nach der anderen und entschuldige mich noch dafür. Ich bin ja auch zu gern bereit, seine Gründe anzunehmen und zu verstehen.... Schuld bin ich allerdings wirklich ganz allein! DENN ICH LASSE ES JA ZU! ICH LASSE MIR DAS JA ALLES GEFALLEN! Würde ich dem ein Riegel vorschieben, hätte T. gar keine Handhabe. Ich vermisse bei mir die Einstellung: Wer mich nicht will, der ist selbst schuld und auf den kann ich auch gut verzichten!. Die letzten 4 Monate lautete meine Einstellung eher: Wenn er mich nicht will, dann habe ich das verschuldet! Dann war ich nicht gut genug! Es macht mich wütend, daß ich so dumm und schwach bin und mir immer wieder alles gefallen lasse! Ich muß es lernen allein aus Selbstschutz NEIN zu sagen: Bis hier hin und nicht weiter! Aber selbst jetzt, wo ich alles ganz klar vor mir sehe, wäre ich nicht wirklich dazu imstande. Ich kann es einfach nicht! (Ich sehe ihn leiden und habe wieder Verständnis für ihn.)Und daran will ich arbeiten. Und wenn ich nun jeden Tag alles wieder von vorne durchlesen muß, damit es sich in meinem Gehirn einbrennt und ich mich nicht wieder irgendwelchen Tagträumereien hingebe! T. kommt nicht zurück! Und T. HÄTTE SICH NIE VON MIR GEFALLEN LASSEN; WAS ICH MIR VON IHM HABE GEFALLEN LASSEN! Das weiß ich sicher!
Und vielleicht bin auch ich in Zukunft irgendwann stark genug, endgültig Nein zu sagen.........
19.06.2002 18:07 •
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