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Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

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T. ist gegen 23.00 Uhr gefahren. Mir geht es wieder besser.
Es ist komisch, kaum war er da, wurde ich innerlich ganz ruhig. Es war als ob eine Dro. mit ihrer Dro. versorgt worden wäre. Und genau das wirkt jetzt noch nach. Er war sehr lieb, aber es blieb bei dem, was er schon am Telefon gesagt hatte. Er vermißt mich, hat Gefühle für mich, aber er will keine Familie. Er weiß nicht, warum er diese Sperre hat. Er will auch nicht ohne mich sein, aber da ist unser gemeinsames Kind. Er weiß nicht mal mehr, ob er es noch sehen möchte, wenn es da ist. Immerhin wollte er aber darüber nachdenken, falls er es sehen will, auch am Tag der Geburt ins Krankenhaus oder sogar in den Kreißsaal zu kommen. Aber vielleicht ist das auch nur sein übliches Blablabla. Er sagte, in ihm fände ständig ein innerer Kampf statt. Die letzten 4 Monate hatte er immer versucht, alles, was mit mir und dem Kind zu tun hatte, zu verdrängen. Aber das hätte er nicht geschafft. Es wäre immer wieder hoch gekommen... Er wußte nicht mal mehr, wann wir uns getrennt hatten. Er wußte auch nicht mal mehr die Hälfte von dem, was er mir an den Kopf geworfen hatte - und wenn nur schemenhaft... Verdrängungsarbeit!!! Zuhause bei seinen Eltern wäre auch lange nicht mehr über mich gesprochen worden. Auch dort wurde das Thema verdrängt, damit bloß nichts wieder aufbricht. Tja, und seine Freunde und Bekannte wissen ja sowieso noch nichts... Er will auch nicht, daß jemand etwas erfährt. Immer noch nicht!! Ich bin und bleibe sein großes Geheimnis! (wie eine Geliebte!) Ich konnte seinen inneren Zwiespalt spüren. Es tut mir weh, daß er unseren kleinen Jannik nicht lieb haben kann. Aber noch mehr weh tut mir meine Unfähigkeit von den Dingen Abstand nehmen zu können. Ich schaffe es irgendwie nicht, mich von ihm zu lösen. Ich will es zwar, aber ich habe regelrecht Entzugserscheinungen. Was er mit mir macht, ist nicht gut für mich. Vor 1,5 Wochen dachte ich noch, ich sei schon über den Berg. Dann rief T. an und auch dann fühlte ich mich noch stark. Aber ganz schnell ging es bergab mit meinen Gefühlen und meiner inneren Stärke. Solange wir den Kontakt haben, werde ich weiter zwischen Hoffnung und Verzweiflung/Hilflosigkeit hin und herpendeln. Aber ich schaffe es einfach nicht, von mir aus den Kontakt wirklich konsequent abzubrechen. Ich bin wirklich unfähig dazu. Der Gedanke schnürt mir die Luft ab.
Warum schaffe ich es nicht, obwohl es doch eindeutig besser für mich wäre? In mir findet auch ein Kampf statt. Ich kämpfe gegen mich selbst. Hoffnungslose Sehnsucht gegen Vernunft...

T. wollte mich noch mal anrufen, wenn er Zuhause angekommen ist. Aber natürlich hat er das nicht mehr getan.
Ich bin ziemlich erschöpft. Ich werde gleich ins Bett gehen.

Ihr müßt mich alle für schrecklich unfähig und labil halten und ich glaube, das bin ich auch....

15.06.2002 23:41 • #121


E
Heute morgen bin ich bereits um 6.00 Uhr schweißgebadet mit Alpträumen aufgewacht. Ich hatte von T. geträumt. Jannik strampelte wie wild in meinem Bauch.
Ich konnte nicht mehr einschlafen. Immer und immer wieder ging ich die Ereignisse und alles Gesagte der letzten Tage durch. T. hatte mir so viel versprochen und nichts davon gehalten. Fast täglich wurde das Wort Neuanfang neu definiert. Der Satz: #8222;Ich will für Dich da sein!#8220; bekam ständig andere Bedeutungen. Erst wollte er sein Kind sehen und eine Beziehung aufbauen #8211; mittlerweile will er selbst das nicht mehr....Auch gestern sagte er mir, er wolle keine Beziehung mit mir, überschritt aber selber die Grenze zur reinen Freundschaft.
Wenn wir miteinander sprachen oder uns sahen, war er total liebevoll und fürsorglich. Kaum waren unsere Treffen oder Gespräche beendet meldete er sich einfach tagelang nicht und war geradezu gleichgültig. Gestern war es ähnlich. Als er nach Hause fahren wollte, wollte er noch kurz bei McDonalds vorbei. Da ich vor innerer Aufregung den ganzen Tag kaum etwas gegessen hatte, verspürte ich doch langsam etwas Hunger. Als ich ihn fragte, ob er mich kurz mitnehmen würde und dann noch mal Zuhause absetzt, hatte er plötzlich keinen Hunger mehr. Es war ihm zu lästig noch mit mir zu McDonalds zu fahren. Er wollte jetzt alleine sein! Früher hätte er meine Bedürfnisse nie derart übergangen! Nicht zu vergessen wollte er mich noch anrufen, ob er gut Zuhause angekommen war (wie früher), aber auch das tat er nicht.
Als wir noch ein Paar waren, hatte er immer gesagt, er würde mich nie verlassen und immer zu mir stehen. Als ich schwanger wurde, war er noch am selben Tag verschwunden...
Mir wurde klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich bin nur noch am grübeln, habe keinen Appetit mehr (habe bereits wieder abgenommen), weine ständig, bin depressiv verstimmt und übelgelaunt, fühle mich klein und minderwertig und Jannik wird immer unruhiger in meinem Bauch (er trat den ganzen Tag!). Und was kam für mich unter dem Strich raus? NICHTS! Egal was T. mir auch versprach, er hat nichts davon gehalten. Letztendlich meldet er sich nur, wenn er Lust dazu hat, ansonsten bin ich auf dem Abstellgleis. Er tut aber so, als ob er ganz besonders edel handeln würde. Er verheimlicht meine Schwangerschaft #8211; steht also nicht dazu, dass er Vater wird. Nicht mal sein bester Freund weiß davon. Wenn ich ihn brauche, ist er nicht da! Und mir geht es richtig schlecht.
Ich wusste, es kann so nicht weitergehen. Er macht mich körperlich und seelisch krank!
Ich musste eine Entscheidung treffen. Entweder ich verbleibe in dieser Wartestellung. Wir treffen uns sporadisch, küssen uns, etc. und dann verschwindet er wieder und ich hoffe weiter, dass er irgendwann wirklich zu mir und seinem Kind steht. ODER ich ziehe einen Schlussstrich!
Den ganzen Morgen war ich am grübeln, weinte wieder, diskutierte innerlich... Aber ich wusste, so konnte es nicht weitergehen. Was ist, wenn Jannik geboren ist?! Ich brauche meine Kraft für mein Kind. Und wird er mich dann nicht erst recht allein lassen? Soll ich die ganze nächste Zeit langsam dahinleiden immer voll Sehnsucht nach seiner Zuneigung und dass alles wieder gut wird? NEIN!
Ich musste diesen Schlussstrich ziehen! Ich rief ihn nachmittags an. (Natürlich hatte er sich bis dahin noch lange nicht gemeldet...) Teilweise unter Tränen sagte ich ihm, dass ich den Kontakt abbrechen möchte. Ich sagte ihm, was mich zu dieser Entscheidung bewogen hatte. Aber er blieb relativ ruhig. Er versuchte gar nicht, mich umzustimmen. Ich hatte fast den Eindruck, als würde ihm eine Last genommen. Er sagte, dass ich Recht hätte. Es ginge um ein Kind und ich hätte Recht, da gibt es keinen Mittelweg, sondern nur ganz oder gar nicht. Dieses #8222;ganz#8220; könnte er mir aber zur Zeit nicht geben. Vielleicht würde sich das alles noch mal ändern, wenn das Kind da ist. Er sagte, er wolle sich die nächste Zeit erst mal nicht melden. Aber ich könnte ihn jederzeit anrufen, wenn ich ihn bräuchte. Er wäre für mich da. Seine Tür stände mir immer offen. Er will mir auch ein Foto seiner Eltern für das Babyalbum schicken und er versprach zur Geburt zum Krankenhaus zu kommen, um direkt die Geburtsurkunde zu unterschreiben.
Ich habe es tatsächlich getan und habe den Kontakt abgebrochen, um mich und mein Kind zu schützen. Es war das Schwerste, was ich je getan habe.... Ich liebe ihn!
Mir ging es danach aber nicht besser! Ich bin nur noch am weinen. Ich vermisse ihn so sehr! Ich glaube nicht mehr, dass er ernsthaft seine Einstellung ändern wird. Ich glaube nicht mal, dass er seine Versprechen hält. Ich denke, das war es endgültig! Er nahm es geradezu gelassen hin, mich wieder zu verlieren. Es tut so weh! Es war wieder so schön, als er mich in den Armen hielt. Ich fühlte mich so geborgen. Warum kann er mich einfach so wieder aufgeben? Ich komme mir vor wie weggeworfen. Ich fühle mich betrogen und ausgenutzt. Ich fühle mich minderwertig und wertlos. Warum will er unser Kind nicht. Im Grunde war doch alles ok. Beziehung war gut, richtiges Alter.... Wo ist das Problem? Warum vermisst er mich nicht so sehr, wie ich ihn? Wieso behandelt er mich so? Und vor allem: WARUM HAT ER SICH WIEDER GEMELDET UND IN MIR ALLE HOFFNUNGEN UND GEFÜHLE GEWECKT?

16.06.2002 22:46 • #122


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Ungeplant schwanger = Liebe weg?!

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Hallo Würmchen,

nun schreibe ich Dir mal meine Gedanken zu Deiner Situation - nachdem ich auch schon seit einer ganzen Weile Deine Geschichte schweigend verfolge.

Erst mal vorab: Hut ab vor Dir und Deiner Entwicklung! Ich bin der Meinung, dass Du viel stärker bist, als Du Dich im Moment fühlst! Du hast es eine sehr lange Zeit ausgehalten, Dich nicht bei ihm zu melden. Ich bewundere diese Konsequenz.
Du hast begonnen, Dein Leben wieder ohne ihn aufzubauen und auch ohne ihn kleine Glücksmomente zu spüren. Du bist in den 4 Monaten ohne Kontakt zur Ruhe gekommen. Toll!!! Da hast Du einiges geleistet.

Der Rückfall, den Du momentan durchmachst, ist nahezu klassisch!
Schon aus dem Beitrag, den Du geschrieben hattest, nachdem er sich plötzlich wieder gemeldet hatte, war abzusehen, dass dieser Rückfall so eintreten muss. Du fühltest Dich schon wieder einigermaßen gut und glaubtest, ihm relativ stark gegenübertreten zu können. Das ist nach 4 Monaten jedoch ein Trugschluss. Ich möchte mal behaupten, dass es nahezu jedem so gegangen wäre wie Dir. Die meisten hätten diesen Rückfall erlitten, das ist normal.
Aber ich bin der Meinung, dass jeder Rückfall einen auch wieder ein ganzes Stück nach vorne bringt - man lernt wieder neue (negative) Dinge am Ex kennen und vor allen Dingen fühlt man sich schlecht und möchte irgendwann auch wieder aktiv etwas dagegen tun. Man ärgert sich über sich selbst. Vor allen Dingen, wenn es einem vorher schon etwas besser gegangen ist - ohne den Kontakt zum Ex!

Von daher: Sei nicht so hart gegen Dich selbst. Du bist auch nur ein Mensch. Die Situation hat Dich zu Fall gebracht, aber sie bringt Dich auch wieder ein Stück weiter. Davon bin ich überzeugt. Den richtigen Schritt hast Du schon gemacht: DU hast den Kontakt abgebrochen. Gut gemacht! Ich glaube Dir, dass es das schwerste war, was Du je getan hast. Du kannst wirklich stolz darauf sein!

Noch einen Gedanken zu seinen Absichten und warum er sich wieder bei Dir gemeldet hat. Für mich sieht das ziemlich eindeutig nach dem üblichen Spielchen zwischen Mann und Frau (oder Paaren/Ex-Paaren allgemein): Zeigt der eine Schwäche, zieht der andere daraus seine Stärke und umgedreht!
Du hast Dich 4 Monate nicht gemeldet und er musste glauben, dass Du ihn nicht mehr brauchst, Dein Leben ganz alleine auf die Reihe kriegst. Irgendwann schleicht sich bei ihm der unangenehme Gedanke ein, dass er Dich vielleicht nicht mehr haben kann, wenn er es denn doch wieder wollte. Er verfällt daraufhin in Unruhe. Also meldet er sich bei Dir. Er weiß auf einmal, dass er nur Dich will. Er umwirbt Dich wieder - am Anfang war das ja ganz eindeutig. Er umwirbt Dich so lange, bis er erkennt, dass er Dich am Haken hat, wie er es braucht. Ab diesem Zeitpunkt stellt er seine Bemühungen wieder ein. Das Blatt hat sich gewendet: Er fühlt sich nun stärker und Du bist am Boden. Für ihn drückt sich das so aus, dass er auf einmal doch nicht mehr genau weiß, was er will. (An Eurem ersten Abend hörte sich das nämlich noch etwas anders an!!!)
Was hältst Du von dieser Theorie?

Ich wünsche Dir die Kraft, in der nächsten Zeit Deinen Weg weiter gehen zu können.
Denk an Dein Baby und glaube an Dich!!!
Alles Gute
Maryleen

17.06.2002 05:36 • #123


E
Hallo Würmchen,
Mensch, was machst denn Du für Sachen?!
Bestimmt grübelst Du wieder nur vor Dich hin, und schämst Dich für Dein Verhalten... mit dem SMS-Hickhack.

Vergiß nicht Dir immer und immer wieder zu sagen:
Nein ich will keinen Mann, der kein Herz für mein Kind hat.
Das kann ich tun, und mehr will ich nicht, und mehr ist bei mir nicht drin!

Mach das nicht, Dich mit ihm auf Diskussionen einzulassen. Laß Dich auf sowas nicht mehr ein.
Der wird sich nicht ändern, auch für Dich nicht.

Schreib Dir groß auf einen Zettel, was bei Dir geht (s. oben) und das ist alles woran Du denken solltest.

Ein Mannn der Dich kriegt, ist ein Mann, der sich über sein Kind freuen würde!
Wisch Dir die Tränen weg, und vergiß ihn!
Schick ihn in die Wüste!!!
Guck auf was richtig für Dich ist, und schick ihn weg.
Der ist definitiv nicht mehr der Mann, den Du geliebt hast.
Ärger Dich nicht mehr über ihn, schon wieder hereingefallen zu sein, und Dich so vor Dir selbst daneben benommen zu haben.

Was ist denn das für ein Mann?
KEIN FÜRSORGLICHER LOVER MEHR!!!
Vergiß das nicht.

Du brauchst ihn nicht mehr, der zeigt Dir doch eh nur, das er
garnicht weiß was er an Dir gefunden hatte (ein liebendes Herz, das er garnicht verdient).

Lass ihn nie wieder an Dich ran. Das mit der Familie soll
er mal ganz schnell vergessen, das kommt später.
Erwill keine Familie?!!!
Die soll er dann auch nicht haben.
Und Dich erst recht nicht! So wie der sich verhält, wird der sich später wundern, was um ihn herum geschieht, und niemand mehr für ihn da ist. Kein Würmchen mehr.

Dann wird er dahinter steigen, was für leere Worte er da von sich gegeben hat.
Was willst Du mit ihm noch anfangen?
Das soll ihm noch mächtig leid tun, aber dann ist es zu spät.


Man möchte Deinen T. am liebsten seinen zukünftigen italienischen Schwiegervater vorbeischicken,
früher taten es die Daddys mit der Schrotflinte.
Yeah, a pain in the arse...
Vielleicht wacht er dann mal auf, und überlegt sich, was er da zu Dir sagt, was er glaubt, was er von Dir haben möchte, der spinnt doch!
Ist ja lächerlich, wie er Dir liebäugelnd von seinen Gefühlen erzählt. Er wolle das Kind nicht.
Möge sein Ding ihm an die Nase wachsen für soviel ....
das der sich überhaupt noch in den Spiegel gucken kann, hat der ein Herz aus Stein?
Man, ich krieg die Krise, dem würd ich was erzählen.
Ich hör lieber auf.


Tja so ist das mit dem männlichen Vorteilsdenken.
Er wollte nämlich nur seine Information.
Die hat er ja jetzt.

Schade, das Du noch nicht in die Zukunft schauen kannst, denn da könnte noch einiges mehr auf Dich warten,was er Dir weh tun wird.
Ich wünschte, jedes Mal wenn er Dir so kommt dass er das Kind nicht will möge ihm sein dicker fetter Pickel auf dem Hals zu einem Kürbis werden.
Auf welcher Wolke lebt der eigentlich? Ab in den Höllenschlamm mit ihm!!!


Lieben Gruß
wilde Flocke

17.06.2002 11:48 • #124


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Sorry - mir ist obigerBeitrag aus Versehen weggeflutscht :-/ :-/
Der wirkt ja abartiger und härter als ich wollte. Wollte den einen oder anderen Kommentar wieder löschen.Na ja

Es tut mir leid, Würmchen, das ich kein gutes Haar an ihm abgelassen habe,...
wilde Flocke

17.06.2002 12:15 • #125


E
Sorry - mir ist obiger Beitrag aus Versehen weggeflutscht :-/ :-/
Der wirkt ja abartiger und härter als ich wollte. Wollte den einen oder anderen Kommentar wieder löschen, :P

Es tut mir leid, Würmchen, habe mich wohl zu sehr hochgeschaukelt. ...denn ich hab heute keinen guten Tag, und n bißchen daneben gegriffen ; wäre der Beitrag nicht aus Versehen weggeflutscht hätte ich my dirty phantasy wohl doch lieber wieder für mich behalten, und mehr darauf geachtet, das es Dir nicht zu nahe geht. Das war nicht in meiner Absicht.

wilde Flocke

17.06.2002 12:28 • #126


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Ich hatte gestern noch den ganzen Abend geweint. Es war alles ein solcher Kraftakt für mich!
Auch heute morgen war es ein Kraftakt für mich zur Arbeit zu gehen. Aber immerhin bin ich dort etwas abgelenkt.
Aber wer hätte gedacht, daß T. sich doch wieder melden würde. Es ging um sein Versprechen, daß ich ein Foto von seinen Eltern bekäme für das Babyalbum. Er schrieb mir eine Email, in der er mir erklärte, daß er mir dieses Foto leider nicht geben könnte, weil seine Eltern es rigoros ablehen, mir eines zu geben. Sie wollen absolut keinen Kontakt mit mir und dies auch nicht durch ein Foto unterstützen. Er hätte sich deshalb gestern mit ihnen gestritten, aber sie nicht umstimmen können. Das sei halt die Entscheidung seiner Eltern. Trotzdem könnte ich mich jederzeit bei ihm melden, wenn ich ihn bräuchte. Er entschuldigte sich noch mal dafür, daß er mir so weh getan hat. Er hätte gestern Abend noch lange geweint, weil alles wieder so verfahren ist.

...ich habe unseren Kontakt nicht wieder aufleben lassen, um Dir weh zu tun. Das musst Du mir glauben! Ich habe gestern abend lange geweint, weil ich nicht mehr wusste, wie ich Dir noch helfen kann. Ich kann weder hin noch zurück und lebe mit der Schuld, die wie ein Stein auf mir lastet. Ich weiss
nicht, wie lange ich das noch ertragen muss und kann. Ein Neuanfang fällt mir genauso schwer wie Dir. Ich kann dieses Kapitel in meinem Leben nicht einfach abstreifen wie alte Kleidung. Es geht nicht und wird wohl niemals
gehen. Diese Zeit ist sehr hart für Dich und ich versuche dieses Leid mit Dir zu teilen, aber auch für mich muss es irgendwie weitergehen....
...ich hoffe für Dich das Beste, das Alles wieder gut wird und wir eines Tages wieder Sonne in unserem Leben sehen. Du hast mir sehr Vieles im Leben beigebracht und vermittelt. Ich will in Zukunft mit meinem Leben anders umgehen und aus dieser Geschichte lernen. Das ist das Einzige, was mir an
Hoffnung noch bleibt. Sonst schaff ich es nicht!...

Der Brief war wirklich wunderschön geschrieben! Aber es hatte mich schon sehr verletzt, daß seine Eltern mich so derart ablehnten, so daß ich erst mal wütend zurückschrieb und Dampf über das Verhalten seiner Eltern abließ. Ich hatte Ihnen ja nichts getan und ich bin einfach mit der gesamten Situation überfordert, so daß mich Kleinigkeiten aus der Bahn werfen und ich überreagiere! Letztendlich - wenn sie nicht wollen - dann wollen sie halt nicht. Warum lasse ich mich dadurch verletzen? Außerdem hat T. hier Stellung für mich bezogen und das rechnete ich ihm trotz aller Geschehnisse hoch an.
Er rief mich auch noch mal an und versuchte mich zu beruhigen und versprach mir noch mal, daß er im Krankenhaus die Geburtsurkunde unterschreiben wird. Und er wiederholte noch mal, daß ich ihn jederzeit wieder ansprechen könnte und daß ich ihm wichtig wäre....
Und wie geht es mir jetzt? Immer noch beschissen. Zur Zeit habe ich das Gefühl, ich könnte ohne ihn nicht leben. Ich weiß, daß es nun endgültig vorbei ist. Die Karten sind gefallen. T. hat sich endgültig gegen mich und Jannik entschieden und auch wenn das Kind da ist, wird er sich nicht umentscheiden. Das weiß ich! Ich spüre es einfach! Mein Kampf ist verloren. Ich brauche jetzt soviel Kraft und bin doch so ausgelaugt! Wie soll ich die nächsten Tage überstehen? Ich habe eine solche Angst vor dem Wochenende, wo ich allein in meiner Wohnung sitzen werde und vor Sehnsucht nach ihm die Wände hochgehe.
Ich habe mir heute noch mal alles durchgelesen, was seit Februar passiert ist. Ich hatte vieles schon verdrängt. Es ist schon heftig, was T. mit mir damals gemacht hat. Es ist eigentlich kaum zu glauben, daß ich ihm immer noch vertraue und ihm nicht lange böse sein kann. Meine Wut und Enttäuschung ist immer schnell verraucht. Ich hätte allen Grund gehabt, ihn keines Blickes mehr zu würdigen. Manchmal denke ich, daß die Schwangerschaft die Psyche verändert. Man ist so viel sensibler, labiler, anhänglicher, sentimentaler. Ich war früher ein so viel konsequenterer Mensch. Mein Grundcharakte ist derselbe, aber ich bin labiler als jemals zuvor. Bestimmte Verhaltensweisen habe ich mir früher von anderen Menschen einfach nicht gefallen lassen und hier scheint es so, als könne er mit mir tun und lassen, was er wollte und ich glaube immer noch unerschütterlich, daß er ein ganz besonderer Mensch ist und himmel ihn an. Ich habe mir so häufig die Frage gestellt, warum ich mich ihm gegenüber so - ich möchte fast sagen - unterwürfig verhalte. Und auch wenn ich ihn in einem gewissen Maße zurückgewiesen habe, so war es doch sehr zaghaft. Und richtig endgültig könnte ich ihm nie die Tür zuschlagen, d.h. ich wäre immer wieder zu einem Gespräch mit ihm bereit. Was jetzt aber nicht heißen soll, daß ich ihm immer ein Leben lang eine Tür offen halte zur Rückkehr in eine Beziehung mit mir. Nein, das soll es nicht heißen. Aber ich könnte nie sagen, Du hast mir jetzt soviel angetan, daß ich nicht mehr bereit bin, mir Deine Seite anzuhören oder mich auf ein Gespräch mit Dir einzulassen. Ist das eine Schwäche oder ist das eine Tugend?
Ich sollte mich befreit fühlen. Der Kampf ist entschieden. T. und ich gehen endgültig getrennte Wege und auch die Geburt unseres Kindes wird daran nichts mehr ändern. Es wird Zeit, daß ich wieder frei werde - frei für mein eigenes Leben und frei für einen neuen Mann.
Aber noch dreht sich jeder meiner Gedanken um T.. Nach allem, was passiert ist, halte ich ihn immer noch nicht für einen schlechten Menschen, sondern finde ihn liebenswert.
Ich fühle mich als die Verliererin in dieser Geschichte. Ich denke, daß ich so vieles falsch gemacht habe. Und vor allem ist das Schlimme, daß ich wiederholt falsch gehandelt habe! Ich habe aus meinen Fehlern nicht gelernt.
T. ist aber auch kein Sieger. Er wird immer mit seiner Schuld leben müssen. Er wird nie vergessen können, daß er einen Sohn hat, für den er nicht da ist.



17.06.2002 20:44 • #127


E
Hallo Würmchen,

Ich habe mir so häufig die Frage gestellt, warum ich mich ihm gegenüber so - ich möchte fast sagen - unterwürfig verhalte.

Geh zu einem guten Heilpraktiker und lass Dich mach testen. Meine Bachblüte hat mir sehr gegen diese Unterwürfigkeit geholfen...

Aber ich könnte nie sagen, Du hast mir jetzt soviel angetan, daß ich nicht mehr bereit bin, mir Deine Seite anzuhören oder mich auf ein Gespräch mit Dir einzulassen. Ist das eine Schwäche oder ist das eine Tugend?

Es ist eine tiefe innere Stärke, Würmchen! Viele Menschen träumen nur davon, so stark sein zu können, und blocken lieber ab, kommen nicht gegen ihren falschen Stolz an.


Es wird Zeit, daß ich wieder frei werde - frei für mein eigenes Leben und frei für einen neuen Mann.

ja. Den Mann, den findest Du schon noch!

Nach allem, was passiert ist, halte ich ihn immer noch nicht für einen schlechten Menschen, sondern finde ihn liebenswert.

das finde ich nicht. Er hat kein Herz. Ist ein Kopfmensch. Euer Kind hat nicht in seinen Plan gepaßt. Es stört ihn. Er kann es nicht wollen weil es seinen Plan zerstören würde.

Ich denke, daß ich so vieles falsch gemacht habe. Und vor allem ist das Schlimme, daß ich wiederholt falsch gehandelt habe! Ich habe aus meinen Fehlern nicht gelernt.

jetzt lernst Du aber, Deine Worte zeigen das schon im Ansatz! Du bist bewußter und stärker als Du denkst!

T. ist aber auch kein Sieger. Er wird immer mit seiner Schuld leben müssen. Er wird nie vergessen können, daß er einen Sohn hat, für den er nicht da ist.

Dat sähste gewärmt, sagt man in Trier:-) Wenn der auch nur die geringste Ahnung hätte,wie kostbar das Erleben einer Geburt ist, dann stünde er täglich vor Deiner Haustür voll im Regen .

cu

18.06.2002 03:31 • #128


E
Wie funktioniert das mit der Bachblüte? Kann ich mir nicht einfach das gleiche Präparat aus der Apotheke holen wie Du, ?

Ich habe mir noch ein zweites Mal alles durchgelesen, was seit dem 06. Februar in meinem Leben passiert ist. Und dabei sind mir verschiedene Dinge in den Sinn gekommen.
Einmal ist mir aufgefallen, daß T. wirklich sehr viel gesagt und versprochen hat - sowohl im negativen, als auch im positiven Sinne - aber er eigentlich nie wirklich hinter dem gestanden hat, was er gesagt hat. Die negativen Dinge hat er wieder zurückgenommen und sich dafür entschuldigt und die positiven Dinge wurden jeden Tag neu interpretiert und sinnverändert - jedenfalls war in allen seinen Handlungen keine Beständigkeit. Ein Punkt zieht sich aber doch wie ein roter Faden durch die Geschichte: Er hat ein Problem mit unserem Kind. Aber selbst da ist keine echte Beständigkeit, weil er mittlerweile hin- und herschwankt, ob er für das Kind nicht vielleicht doch da sein möchte (auf welche Weise auch immer). Das hat er sich auch jetzt noch offen gehalten.
Eine weitere Sache ist mir gestern noch mal sehr deutlich bewußt geworden. Seine Eltern spielen weiterhin eine sehr große Rolle. Als T. und ich gestern telefonierten, machte er mir noch mal deutlich, wie sehr seine Eltern jeglichen Kontakt mit mir ablehnten. Seine Mutter hatte wieder einen Nervenzusammenbruch, nur weil er nach einem Bild von ihnen für mein Babyalbum fragte. Sie sind der Meinung, daß ich schuld daran bin, daß T. so sehr leidet und darunter leiden sie auch - immerhin habe ich mich für das Kind und gegen die Abtreibung entschieden und dadurch ist die Situation erst eskaliert. Ich müßte jetzt selber sehen, wie ich damit klar komme. Es war schließlich meine Entscheidung. Auf jeden Fall wollen sie absolut keinen Kontakt und lehnen mich vollkommen ab!!! Komisch finde ich das schon, weil T. vorher erzählt hatte, daß sie ihn zur Kontaktaufnahme ermutigt hatten. Das widerspricht sich irgendwie. Vielleicht hatten sie ihn aber auch nur ermutigt, weil sie hofften, daß ich ihn zum Teufel schicke. Dann hätte T. wieder reinen Gewissens schlafen können, weil er ja nun alles versucht hätte und ich dann diejenige wäre, die alles blockiert und nicht mehr will.... (Übrigens meine Eltern würden T. immer wieder freundlich aufnehmen, sollte ICH mich für ihn entscheiden, weil sie sagen, es ist mein Leben und meine Entscheidung! Sie stehen hinter jeder Entscheidung, die ICH treffe!) Mich regt das auf, daß ich von seinen Eltern so dargestellt werde, als lasse ich den armen T. nicht in Ruhe, dabei hat er Unruhe in mein Leben gebracht, schließlich hat er sich gemeldet und mir das Blaue vom Himmel versprochen und das wieder nicht gehalten!
Aber das ist nicht alles. Denn was seine Eltern denken ist ihre Sache, aber wie T. damit umgeht, das betrifft mich! Und da hat T. gestern noch mal eindeutig Stellung bezogen! Er telefonierte gestern noch mal mit mir. Ich hatte seine Eltern ja gestern doch etwas angegriffen, weil ich mich selbst ungerechterweise angegriffen fühle. Er sagte, daß seine Eltern die allerliebsten Menschen auf der Welt seien und absolut nicht herzlos oder kaltherzig. Und wenn ich auch nur einmal so denken würde, würde er nie wieder ein Wort mit mir sprechen. Er hat also klar Stellung bezogen! Seine Eltern gehen immer vor und die leiseste Kritik bedeutet Krieg mit T.! Ich will seinen Eltern nichts! Ich habe ihnen nie etwas getan. Aus ihrer Sichtweise mögen sie für sich gesehen richtig handeln. Es ist allerdings so, daß ich immer den Kürzeren ziehen würde, käme es mal zu einer Konfrontation. T. würde nie für mich Stellung beziehen, sondern sich klar gegen mich stellen. Zudem nimmt es T. sichtlich mit, daß es seiner Mutter schlecht geht und er will alles tun, damit es ihr besser geht. Das ist ja auch positiv zu bewerten.  Aber meine Ängste, Nöte und Sorgen werden  vernachlässigt. Ich muß halt selber damit klar kommen.... Manchmal habe ich fast das Gefühl er nimmt mich und meine Sorgen nicht wirklich wahr. Wie es ihm geht, wie es seinen Eltern geht, bewertet er weitaus schlimmer bzw. höher, als alles, was ich bis jetzt durchgemacht habe. Er sagt zwar, daß ihm das alles zu Herzen geht, aber er handelt eben nicht entsprechend. Er verletzt (e) mich weiter immer und immer wieder - auch wenn es nicht seine Absicht war/ist!
Außerdem entschuldigt er sich zwar für sein Verhalten, aber eine echte Einsicht zeigt er nicht, weil er mir selbst vorgestern noch mal ausdrücklich gesagt hat, daß er sich irgendwie auch wieder keinen Vorwurf machen kann. Er könnte ja nichts dafür, daß er so fühlt, wie er halt fühlt. Schließlich handelt er ja nicht aus Berechnung, um mir weh zu tun. Und diesen Punkt kann ich sogar verstehen. Gegen Gefühle ist man machtlos! Ich bin gegen meine eigenen Gefühle für diesen Mann auch machtlos! Allerdings geht es hier nicht um seine Gefühle zu mir, sondern um seine Gefühle zu unserem Kind. Und ich meine, er könnte schon den Weg zu einem Psychologen finden, um zu ergründen, warum er sein eigenes Kind trotz seiner Gefühle zu mir so sehr ablehnt. Das ist ja kein normales Gefühl und Verhalten.... Er tut also nichts, um das zu ändern, sondern stellt sich selbst als Opfer dar!
Ich bin zu einer psychologischen Beratungsstelle gegangen und ich werde es nach der Niederkunft wieder tun. Denn ich leide weiterhin unter der Trennung und vermisse T. Ich habe das Gefühl, daß ich nie wieder glücklich sein werde. Und dieses Gefühl zieht sich auch wie ein roter Faden durch meine Geschichte. Selbst als es mir besser ging, habe ich T. weiterhin vermißt, ihn weiterhin geliebt und nicht loslassen können. Manchmal denke ich , ich komme nie von diesem Mann los. Er ist mein Schicksal und er ist mein Untergang. Und wenn er wieder vor meiner Tür steht, könnte ich immer noch nicht sagen, daß ich nicht bereit wäre, ihm zu verzeihen... Denn tief in meinem Herzen empfinde ich ihn immer noch als liebenswert. Ich suche und finde immer wieder Entschuldigungen für sein Verhalten. (Er ist Opfer seiner Gefühle. Er kann nicht anders und eigentlich will er mir ja gar nicht weh tun, etc.)

Gehe ich also alles noch mal gedanklich durch, ist die Situation im Grunde mittlerweile so festgefahren, daß es nun wirklich nicht mehr möglich ist, noch mal von vorne anzufangen. Es ist zu viel passiert! Ich könnte das zwar alles vergessen und wäre zu einem Neuanfang bereit. Aber gegen seine Eltern komme ich nie an und T. wird sich nie 100% für mich und sein Kind entscheiden. Diese Möglichkeit besteht nicht! Er ist in sich viel zu labil und unbeständig und er wird daran nie etwas ändern! Er wird nie zu einem Psychologen gehen.
Also ist und bleibt es eine Illusion, daß die Geschichte von T. und mir gemeinsam weitergeht. Das wird auch die Geburt des Kindes nicht ändern! Die bestehenden Probleme sind zu tiefgreifend, als daß sie sich in 3,5 Monaten ändern könnten.

Das heißt aber nicht, daß T. es nicht noch mal versuchen könnte. Wenn ich es recht überlege hat T. es jedesmal ignoriert, wenn ich den Kontakt abgebrochen habe. Als ich ihm den Trennungsbrief geschrieben habe, rief er am gleichen Tag wieder an und machte den Telefonterror, um an seine Information zu kommen. Als ich jetzt am Sonntag persönlich den Kontakt abgebrochen habe, schrieb er mir vorgestern wieder eine Mail und rief mich an. Außerdem hat er betont, daß ich mich jederzeit wieder bei ihm melden könnte. Von seiner Seite aus wird eigentlich gar kein Kontaktabbruch gewünscht. Von daher ist es möglich, daß er  noch mal auf mich zukommt. Dann wird es von mir abhängen, ob ich dann endlich stark genug bin, seine halbherzigen Versuche abzublocken. Aber bin ich das? Im Grunde will ich ja auch keinen Kontaktabbruch. Ich handle hier nur aus Selbstschutz. Ich schreibe hier auch genau aus diesem Grund meine Gedanken so ausführlich runter, damit ich mir die Tatsachen einfach deutlich vor Augen halte.

T. wird es langfristig viel besser gehen als mir. Mit der Rückendeckung seiner Eltern wird er es irgendwann schaffen, es vollkommen zu verdrängen, daß er ein Kind hat, um das er sich nicht kümmert und daß er eine Frau, die er geliebt hat, einfach allein gelassen hat. Ich werde jedoch nie vergessen können, was dieses Jahr passiert ist!!! Kurzfristig geht es T. sowieso besser als mir, da er nun genau weiß, daß ich ihn zurücknehmen würde und durch meine Schwangerschaft auch keine große Gefahr besteht, daß ich morgen in den Armen eines anderen liege. Er kann sich also in Ruhe zurücklehen. Für ihn ist alles offen.

Alles das, zwingt mich dazu, mich nicht mehr bei T. zu melden und es so zu belassen, wie es jetzt ist. Alles andere wäre sinnlos und daher habe ich die Kraft für diesen Kontaktabbruch. Und die größte Kraft gibt mir mein Kind, das ein Recht hat, geliebt zu werden und das ich beschützen will -auch vor meinen eigenen Gefühlsschwankungen.

Mir ist noch eins aufgefallen. Am Anfang meines Leidenswegs war ich stärker, als jetzt die letzten 2 Wochen. Aber die letzten Monate haben so viel Kraft gekostet, daß ich mir selbst nun doch etwas Verständnis entgegenbringe, wie schwach ich die letzten 2 Wochen war. Ich konnte einfach nicht anders. Außerdem glaube ich wirklich, daß man während der Schwangerschaft einfach viel emotionaler, sensibler, sentimentaler, labiler und liebebedürftiger ist. Man ist viel näher am Wasser gebaut und Kleinigkeiten bringen einen aus der Bahn. Ich bin halt nicht perfekt! Könnte ich die letzten 2 Wochen noch mal erleben, ich würde vieles anders machen wollen. Ob es aber letztendlich zu einem anderen Ergebnis geführt hätte... Da bin ich mir nicht sicher!

Manchmal werde ich so wütend, daß ich immer wieder von T. und seiner Familie für mein Verhalten angegriffen werde, obwohl T. doch der Verursacher der ganzen Leidsituation ist. Das ist auch der Punkt, warum ich glaube, daß T. meine Situation und das, was er mir angetan hat, gar nicht richtig wahrnimmt, weil er für sich immer gute Gründe gefunden hat, warum er gerade so oder so handelt und deshalb läßt er keine Vorwürfe an sich heran. Ich bekomme eine Breitseite nach der anderen und entschuldige mich noch dafür. Ich bin ja auch zu gern bereit, seine Gründe anzunehmen und zu verstehen.... Schuld bin ich allerdings wirklich ganz allein! DENN ICH LASSE ES JA ZU! ICH LASSE MIR DAS JA ALLES GEFALLEN! Würde ich dem ein Riegel vorschieben, hätte T. gar keine Handhabe. Ich vermisse bei mir die Einstellung: Wer mich nicht will, der ist selbst schuld und auf den kann ich auch gut verzichten!. Die letzten 4 Monate lautete meine Einstellung eher: Wenn er mich nicht will, dann habe ich das verschuldet! Dann war ich nicht gut genug! Es macht mich wütend, daß ich so dumm und schwach bin und mir immer wieder alles gefallen lasse! Ich muß es lernen allein aus Selbstschutz  NEIN zu sagen: Bis hier hin und nicht weiter! Aber selbst jetzt, wo ich alles ganz klar vor mir sehe, wäre ich nicht wirklich dazu imstande. Ich kann es einfach nicht! (Ich sehe ihn leiden und habe wieder Verständnis für ihn.)Und daran will ich arbeiten. Und wenn ich nun jeden Tag alles wieder von vorne durchlesen muß, damit es sich in meinem Gehirn einbrennt und ich mich nicht wieder irgendwelchen Tagträumereien hingebe! T. kommt nicht zurück! Und T. HÄTTE SICH NIE VON MIR GEFALLEN LASSEN; WAS ICH MIR VON IHM HABE GEFALLEN LASSEN! Das weiß ich sicher!

Und vielleicht bin auch ich in Zukunft irgendwann stark genug, endgültig Nein zu sagen.........


19.06.2002 18:07 • #129


E
hallo würmchen,

ich verfolge, wie so viele hier, deine geschichte regelmäßig. und in der bewertung zu der person t. komm ich so ziemlich zu dem ergebnis wie wilde flocke vor ein paar tagen, auch wenn sie meint, hier etwas überzogen zu haben

zu deinem letzten beitrag möchte ich ein oder zwei dinge sagen:

zunächst bin ich - wie du selbst ja auch - davon überzeugt, dass t einer psycho-therapeutischen hilfe bedarf. dabei unterscheidet sich dein bedarf an dieser hilfe zu seinem darin, dass du diese dafür benötigst, um die trennungsphase zu überstehen und zu dir zu finden, deine alte stärke zurück zu gewinnen und dein selbstbewusstsein aufzubauen. das ist zu verständlich, weil du von dem menschen, den du so sehr liebst, in brutalster art und weise behandelt wurdest. und ich wünsche dir ganz ganz fest, dass du deinen selbstschutz tatsächlich festigst, ihn nicht mehr an dich heran zu lassen
t allerdings braucht diese hilfe, um grundsatzprobleme und ursachen seiner überzeugungen, ängste und handlungen erstmal zu erkennen und dann daran zu arbeiten. das ist ein wesentlicher unterschied! der unterschied zwischen euch zwei ist - so kommts mir vor -, dass du ein erwachsener, gefestigter, reifer und klar strukturierter mensch mit entsprechenden wertevorstellungen bist, während er die verkorkste existenz mit hohem aufklärungsbedarf über seiner selbst ist...

das war übrigens ähnlich auch bei mir. ich bin in die therapie gerannt, weil ich meinte, an mir arbeiten zu müssen. inzwischen ist mir klar, dass es meine ex ist, die diese hilfe hätte in anspruch nehmen müssen, es aber nicht tat. ist eben auch eine form von intelligenz, selbstkritisch genug zu sein, um zu erkennen, wenn man defizite mit sich herumschleppt...

und nochwas, liebes würmchen: du wirst mit t nicht untergehen. befürchte das nicht. du bist stark, sehr stark sogar, auch wenn du es oft genug nicht so empfindest. diese stärke wird es dir ermöglichen, eben nicht unter zu gehen.

und ganz sicher wird es dir eines tages besser gehen als ihm. davon bin ich überzeugt. lass ihn man im moment mit seinem verdrängungsmechnismen und egozentrischen sichtweisen eine leichtere situation haben. eines tages wirst du entweder allein oder mit einem partner an deiner seite, der dich respektiert, achtet und liebt, stark und glücklich durchs leben gehen, während t weiter seine defizite lebt und er selbst und die zukünftigen partnerinnen drunter leiden. glücklich wird er so nie werden. eigentlich zu bedauern, der mann.

würmchen, ich drück dir weiterhin ganz fest die daumen. und ich freue mich schon jetzt - wie sicher alle hier auf dein kind!

liebe grüße

ralf

20.06.2002 07:38 • #130


E
hallo Würmchen,

Wie funktioniert das mit der Bachblüte? Kann ich mir nicht einfach das gleiche Präparat aus der Apotheke holen wie Du, ?

nunja, eigentlich schon. Aber zuerst solltest Du Deinen Bachblüten-Typ herausfinden. Das kannst Du auch ohne Heilpraktiker indem Du Dir ein gutes Bachblüten-Buch kaufst. Dort stehen alle 38 (soviele sind es glaub ich) verschiedenen Typen mit ihren Charaktereigenschaften beschrieben. Also bei mir wars glaub ich Centauri, ich denke Nummer 15?, die Blüte des Dienens. So ein Fläschchen kostet 4 Euro und man nimmt 3 Tropfen im Wasser über den Tag verteilt. Und das erst mal ein paar Wochen lang.
Man kann sagen dazu was man will, bei mir hat es wirklich funktioniert, ich wollte ja auch daran glauben. Jedenfalls hatte ich einmal mein Fläschchen in Österreich vergessen und in München überkam mich wieder der Frust, die Unsicherheit, die Abhängigkeit. Ich bestellte mir das Mittel in einer Apotheke, nahm ein paar tropfen und schon nach 2 Stunden ging es mir besser. Das Zeug hebt das Selbstbewußtsein und die Widerstandskraft gegenüber Fremdbestimmung. Ich war ja wie Wachs in den Händen meiner Ex und ich mußte diese Abhängigkeit von ihr unter allen Umständen abstellen. natürlich haben meine Dates mit andere Frauen gewaltig geholfen, aber um überhaupt fähig zu sein, diese Dates machen zu können hat mir das Zeug geholfen. Bei Dir könnte es helfen, Deine klare Sicht, die Du ohne Zweifel schon hast, umzusetzen in Deine Gefühle. Es fällt Dir dann vielleicht leichter, NEIN zu sagen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Weißt Du, mir kommt das so vor als seien Dein Freund und seine Mutter beide Gefühls-Vampire. Es wird das wohl von ihr haben, er ist ihr wohl hörig. Sie setzt ihn unter Druck mit ihrem Leiden und er wiederum Dich. Er will ihr nicht weh tun weil man ihr das ja nicht zumuten kann und deshalb läßt er auch keine Kritik zu. Daß diese Frau mit ihrem Verhalten sehr ungerecht und egoistisch ist merkt er nicht, den Gedanken mag er nicht zulassen.
Mir selbst ging es übrigens ähnlich mit meiner EX-Frau, nur umgekehrt. Ich habe sie auf Biegen und Brechen gegenüber meiner Mutter in Schutz genommen, egal was für einen Ego-Scheiss sie abgeliefert hat. Das war Liebe, aber auch Abhängigkeit und Hörigkeit. Es hat keinen Sinn, Deinerseits dagegen vorgehen zu wollen, man muß es selbst erkennen und dazu ist dein Freund mit Sicherheit JETZT nicht in der Lage. Das Sinnvollste ist, Du gibst Dir einen Tritt und suchst die Distanz. Leider kannst Du es nicht machen wie ich, einfach mitten im tiefsten Winter abhauen nach St. Petersburg und herrliche 11 Tage mit lauter liebevollen, lebenslustigen Menschen erleben aber es muß auch für Dich eine Möglichkeit geben. Kennst Du nicht andere, alleinerziehende Mütter? Selbst ich als Mann nahm eine Zeitlang an regelmäßigen Treffen teil und das war sehr aufschlußreich. Diese Frauen haben gelernt, alleine (mit Kind) zurecht zu kommen, teilweise trotz der Versuche ihrer Ex-Männer, sie wieder für sich zu gewinnen:-)

Mich regt das auf, daß ich von seinen Eltern so dargestellt werde, als lasse ich den armen T. nicht in Ruhe

Das MUSS Dir egal sein! Ob jemand negativ über Dich denkt oder positiv, Du wirst daran erst mal nichts ändern können. Es gibt Menschen wie Deine Eltern, die Dir selbst die Verantwortung über Dein Leben lassen und solche, die immer wieder über andere bestimmen. Unbewußt oder bewußt. Dein Freund wird von seinen Eltern bestimmt, er weiß es vielleicht sogar, kann sich nur nicht dagegen wehren. Vielleicht wäre es für ihn sinnvoll, mal Bachblüten zu probieren, damit er endlich mal seiner Mutter Kontra geben kann! Aber er ist zu Stolz sich das einzugestehen und deshalb wird wohl jeder Versuch, ihm das nahezulegen, sinnlos sein. Nur ein Mensch, dem er sehr vertraut könnte das. Einen Psycho-Doktor würde er wohl ablehnen...

Er sagte, daß seine Eltern die allerliebsten Menschen auf der Welt seien und absolut nicht herzlos oder kaltherzig.

Das will auch keiner behaupten. Meine Eltern sind auch warmherzig und allerliebst, aber sie haben mich durch ihre gutgemeinte Art immer wieder bestimmt. Ich bin immer noch nicht ganz weg davon, schließlich liebe ich sie ja auch. Aber ich versuche mich zu wehren und vor allem: Ich würde meine Partnerin, meine Kinder oder gute Freunde nie gegenüber meinen Eltern verraten sondern zu ihnen stehen. Ich sage mir einfach, keiner hat das Recht mir vorzuschreiben, wenn ich lieben soll und wen nicht. Eltern, die das versuchen, auch unbewußt, tun damit niemandem einen Gefallen. Sie haben nicht das Recht dazu, sie verletzen damit Menschenrechte!
Du siehst, nach meiner Interpretation, daß DU allein den Schlüssel in der Hand hast zu der Tür, die Dich befreit. Und ich kann nur wiederholen: Ich merke an dem, was Du schreibst und wie Du es schreibst, daß Du im Kopf schon längst weißt was für Dich richtig ist. Du bist stark! Du bist eine schöne Frau! Du bist eine werdende Mutter und damit noch schöner und liebenswerter als alle anderen Frauen zusammen! Ein Mensch der sowas nicht erkennt und mit Füßen tritt ist es nicht Wert, geliebt zu werden! Es gibt tausende Männer, die so eine Frau wie Dich mit Handkuß nehmen würden, Deinem Kind ein guter Vater sein würden und Dir ein liebenswerter Mann! Kinder brauchen keine halbherzigen Väter, sondern liebevolle, verständnisvolle, glückliche Eltern!

Gegen Gefühle ist man machtlos! Ich bin gegen meine eigenen Gefühle für diesen Mann auch machtlos!

Nein, nein und nochmals nein! Jedes Gespräch mit vernünftigen Leuten wird Dir mehr und mehr die Augen öffnen. Es sind nur kleine Schritte, die Du machen wirst, aber jeder davon bringt Dich weiter zu Dir selbst und von ihm weg.

Und vielleicht bin auch ich in Zukunft irgendwann stark genug, endgültig Nein zu sagen.........

Du wirst! Es ist Arbeit, harte Arbeit, aber Du schaffst es!

cu

20.06.2002 13:07 • #131


E
Das Wochenende ist vorbei!!!
Eigentlich geht es mir am Wochenende gar nicht nur so schlecht, weil ich nichts mit mir anzufangen weiß... wie ich immer dachte (dieses Wochenende hatte ich vollgepackt mit Terminen: Polterabend, mit Freundin treffen, etc.)
Es ist auch die Angst, daß T. am Wochenende eine Frau kennenlernen könnte, in die er sich verliebt und die ihn glücklicher macht als ich es getan habe und er mich vergißt. Schließlich ist er das ganze Wochenende auf Achse...

Es ist gerade mal eine Woche her, daß wir den letzten Kontakt hatten und schon verblasst wieder alles, was er mir gesagt und angetan hat. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es einfach nur Zufall war, daß wir ein gemeinsames Kind erwarten. Gott hat sich dabei etwas gedacht. Ich denke, wir sind füreinander bestimmt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß T. sein Kind nicht lieben wird, wenn er es sieht und dieses Kind dann auch ein kleines Gesichtchen hat und ein Individuum ist. Er ist nicht aus Stein! Irgendwie glaube ich daran, daß er sich um unser Kind kümmern wird. Sobald das Kind für ihn wirklich real ist, käme er mit seiner Haltung nicht mehr klar, ein anderes real existierendes menschliches Wesen mit Gefühlen so derart abzulehnen... Als er sich bei mir wieder gemeldet hat, habe ich gespürt, daß ihn das alles schon bewegt und nicht kalt läßt und, daß er mich sehr vermißt - genau so wie er es mir auch gesagt hat. Trotzdem ist er nicht da, ruft nicht an, schickt keine SMS, sondern geht zu seiner Tagesordnung über...!

Im Grunde ist es unverständlich, warum ich nach all dem was passiert ist, doch so sehr an ihn und das Gute in ihm glaube! Ein großes Problem ist sein Konflikt gegenüber seiner Mutter, die seinen Erzählungen nach einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen hat. Er will sie nicht weiter belasten. Und mich belastet es sehr, daß seine Eltern mich und ihren Enkel so sehr ablehnen.

Damit es aber klar ist: Ich werde mich trotz meiner Gefühle nicht wieder bei T. melden! Ich bleibe auch dabei, die Beistandshilfe beim Jugendamt zu beantragen und ihm und seinen Eltern keine Bilder oder ähnliches zu schicken. Ich kann ihm bei seinem Problem nicht helfen! Das habe ich erkannt. Er muß für sich selbst ganz in Ruhe und ohne Druck eine Entscheidung für sein weiteres Leben finden. Seine Eltern würden jegliches Zugehen von mir auf T. sofort negativ werten und hätten nur wieder neuen Grund über mich herzuziehen (wobei ich ihnen nicht mal böse Absichten unterstellen möchte; aus ihrer Sicht wollen sie ihren Sohn davor beschützen, wieder in tiefe Depressionen zu verfallen und sie sehen mich als Grund für seine Probleme und müssen ihn daher vor mir beschützen... ). T. ist aber zur Zeit so labil, daß er richtig und falsch nicht mehr unterscheiden kann. Er weiß einfach gar nicht mehr, was er will. Und da seine Eltern die einzigen Menschen sind, mit denen er reden kann und will, bekommt er natürlich auch nur eine sehr einseitige Position dargelegt.
Ich wünschte nur, ich könnte abschalten! Aber ich kann es einfach nicht. Man sagt mir, konzentriere Dich jetzt nur auf Dein Kind... Ich denke ja auch an Jannik - wie sollte ich ihn auch vergessen, wenn er so rege in meinem Bauch strampelt...aber ich kann T. nicht vergessen.
Manchmal denke ich, ich bräuchte jetzt einfach nur einen lieben Mann an meiner Seite, der für mich da ist und mir neuen Lebensmut gibt und neue Perspektiven aufzeigt. Ich weiß einfach nicht mehr, wie es sich anfühlt, etwas Glück zu empfinden.
Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, aber ich drehe mich nur im Kreis...

24.06.2002 12:21 • #132


E
Gestern war ich zum ersten mal zum Schwangerschaftsschwimmen (Gymnastik im Wasser). Es war ja ganz nett, aber ausnahmslos alle Frauen unterhielten sich die ganze Zeit nur über ihre Männer und wie verrückt sie alle auf den Nachwuchs sind und wie toll sie von ihren Männer unterstützt werden... Nur ich sagte keinen Ton und kämpfte mit den Tränen. T. ist nicht da für mich! Eine wollte sogar ein Gespräch mit mir beginnen und erzählte, daß ihr Mann noch viel verrückter auf das kleine Baby ist, als sie es je vermutet hätte... Schluck!
Ich sagte gestern, ich kann mir nicht vorstellen, daß T. keine Gefühle für seinen eigenen Sohn entwickelt, sobald er das kleine Geschöpf mal im Arm hält und es ein Gesichtchen hat und ein reales kleines Wesen ist.... ABER ich habe mir auch nie vorstellen können, daß T. mich einfach so von einen Tag auf den anderen schwanger sitzen läßt. Ich habe mir nie vorstellen können, daß er mich so behandelt - so gefühlvoll und mitfühlend er für andere immer war.... Ich habe mir irgendwann nicht wirklich vorstellen können, daß er sich wieder bei mir meldet. Und dann habe ich mir wieder nicht vorstellen können, daß er mich genauso leicht ein zweites mal fallen läßt... Und jetzt kann ich mir nicht vorstellen, daß er sein Versprechen bricht, ins Krankenhaus zur Geburt zu kommen...
Ich sollte mir keine Vorstellung mehr machen und mein Leben komplett ohne ihn planen. Ich werde mir jetzt ein paar Fitness-Studios ansehen, denn nach der Geburt will ich intensiv an meiner Figur arbeiten, damit ich wieder so aussehe wie früher!!! Und wer weiß, vielleicht lerne ich dort jemanden Nettes kennen... Reiten werde ich natürlich auch wieder. Aber das reicht noch nicht aus, um die Figur wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Meine Mutter würde mit dem Kleinen mit zum Pferdehof fahren und ein wenig im Wald mit dem Kleinen spazieren fahren oder mir beim Reiten zuschauen. Wenn ich ins Studio will, würde die Patentante (oder so) mal eine Stunde aufpassen. Ich muß ja auch nicht täglich hin... Und zur Rückbildungsgymnastik kann ich den Kleinen eh mitnehmen... Da bringen alle ihre Babys mit...
Wenn ich mich in meinem Körper wieder wohler fühle, vielleicht fühle ich mich auch gesamt wieder etwas wohler?

Ich wünschte, ich könnte T. für all das, was er mir angetan hat, hassen. Das würde es mir leichter machen, weil ich ihn dann nicht so vermissen würde. Manchmal komme ich mir schon bei ihm wie eine Mutter vor, die ihren Schützling immer liebt - egal was er auch verzapft - und tief in ihm immer das Gute sieht... (wobei ich natürlich nicht mütterliche Gefühle für diesen Mann hege...) Schade, daß er nicht zu schätzen weiß, was für ein Schatz es ist, einen Menschen gefunden zu haben, der mit ihm wirklich durch dick und dünn geht - egal was passiert!
Ich weiß, mich hat noch nie ein Mann so sehr geliebt! Und ob ich je einen solchen Menschen für mich finden werde? Da glaube ich nicht mehr dran!

25.06.2002 09:48 • #133


E
Hallo Würmchen,

Eine wollte sogar ein Gespräch mit mir beginnen und erzählte, daß ihr Mann noch viel verrückter auf das kleine Baby ist, als sie es je vermutet hätte... Schluck!

Das ist hart! Aber genau das brauchst Du wohl im Moment, sonst würdest Du Dich wieder nur Deinen rosaroten Gedanken hingeben. Ich finde das sehr schön von Dir, daß Du Dich hier so öffnest, Deine schwachen Gefühle zeigst, aber auch Deine harte, konsequente Seite. Mir kommt es vor wie ein Tagebuch und Du brauchst nicht wirklich eine Antwort von uns. Eigentlich ist Dir sonnenklar was Sache ist!

Ich sollte mir keine Vorstellung mehr machen und mein Leben komplett ohne ihn planen

Thats it! Und ich wiederhole: Du bist stark genug, das auch zu tun, das spüre ich aus Deinen Worten!

Wenn ich mich in meinem Körper wieder wohler fühle, vielleicht fühle ich mich auch gesamt wieder etwas wohler?

klar, wobei ich es nicht gutheißen kann, sein Selbstbewußtsein nur über das Körperliche aufzustocken. Aber am Anfang hilft das bestimmt! Ach, ich finde es sehr dumm, daß so viele Frauen sich nur über ihre Schönheit definieren, bzw. sich so leicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn sie vermeintliche Mängel entdecken. Die Schönheit ist vergänglich und irgendwann fällt jede Frau, die sich davon abhängig macht, in ein tiefes Loch. In Bayern gibt´s einen eher ironischen Spruch zu den leidvollen Versuchen, immer attraktiv zu sein: nun, wann´s schee macht:-)

Ich weiß, mich hat noch nie ein Mann so sehr geliebt! Und ob ich je einen solchen Menschen für mich finden werde? Da glaube ich nicht mehr dran!

Du kannst glauben was Du willst, es kommt sowieso anders als Du denkst. Vorausgesetzt Du verschließt Dich nicht. Du wirst bald in eine neue Phase Deines Lebens treten und diese Phase erfordert sowieso eine andere Art von Liebe.

- Dein Ex war (noch) nicht bereit dazu und es ist sehr fraglich ob er es jemals werden wird! -

Demnächst wird nicht mehr Dein Mann im Mittelpunkt stehen sondern Du und Dein Kind! Ich wünsche Dir, daß Du bald einen Mann kennenlernst, der das nicht nur akzeptiert, sondern Dich dafür auch liebt. Ein Mann, der Dich ergänzt und nicht nur fordert! Mach Dir deswegen nicht so viele Gedanken, das Glück kommt immer wieder, wie eine Straßenbahn!

ciao

25.06.2002 13:27 • #134


E
Du hast recht, , für mich ist das hier wie ein Tagebuch, das ich führe. Vielleicht hift es dem ein oder anderen auch über eine längere Zeit mitzuerleben, was weiterhin geschieht und welche Gefühle ich dabei durchlebe, welche kleinen Siege ich über mich selbst erreiche, aber auch welche wiederholten Niederlagen ich durchmache...
Manchmal möchte ich mich nur mitteilen und mir von der Seele schreiben, wie es mir geht... Aber es tut mehr als gut, immer mal wieder die Stellungnahme von einem Außenstehenden zu bekommen, ohne dabei persönlich angegriffen zu werden... Zudem wird einem durch manchen Beitrag das ein oder andere klar, was man vorher nicht erkennt, obwohl es einem direkt ins Auge springen sollte... Es gibt nicht nur eine Sichtweise der Dinge und ich bemühe mich, alle Geschehnisse so objektiv und vorurteilsfrei bzw. unvoreingenommen wie möglich zu verarbeiten - aber auch darzustellen.
Immer wieder stoße ich bei meinen Erlebnissen an meine eigenen Grenzen und merke, daß ich nicht unfehlbar bin. Und wenn ich so viele Fehler mache, wie kann ich anderen ihr Fehlverhalten vorhalten. Das ist einer der Gründe, warum es mir nicht möglich ist, z.B. T. oder seine Eltern für ihr Verhalten zu hassen. Aus ihrer Sicht finden sie ihr Verhalten gerechtfertigt - was aus meiner Sicht GARNICHT der Fall ist. Trotzdem unterstelle ich Ihnen einfach keine böse Absicht!

Allerdings ist heute bei mir zum ersten Mal seit langem wieder Wut aufgekommen. Wut darüber, wie einfach T. es sich doch macht - wie einfach es sich seine Eltern machen! Er will jetzt kein Kind und fertig. Nach ihm die Sintflut! Und nur weil er jetzt nicht möchte, ist er auch bereit, mich und sein Kind links liegen zu lassen. Das einzige was für ihn zählt ist ER, ER, ER! Andere Menschen interessieren ihn nicht! Es interessiert ihn nicht wirklich, wie es mir geht. Und die Gefühle seines Sohnes interessieren ihn noch weniger!
Und ich habe heute wieder darüber nachgedacht, daß T. mich und sein Kind offiziell verleugnet. Wenn das kein Schlag mitten ins Gesicht ist... Ich habe mir heute die Frage gestellt, was passieren würde, wenn einer seiner Freunde mich zufällig irgendwo sehen würde. Seine Freunde würden eindeutig denken: Oh, jetzt wissen wir, warum die Beziehung auseinander gegangen ist und es T. so beschissen ging... Sie ist fremd gegangen und hat sich ein Kind andrehen lassen... Genau das würden sie denken! Auf die Idee, daß dieses Kind von T. selbst stammt, würden sie gar nicht kommen, weil wir als sehr glückliches Paar galten! Aber würde T. das dann auch aufklären und zugeben, daß es sein Kind ist???? Meine ehrliche Antwort ist, daß ich es nicht weiß! Eigentlich traue ich ihm ein solch schäbiges Verhalten nicht zu, aber warum verheimlicht er mich dann? Warum läßt er mich im Stich? Im Grunde hat er sich mir gegenüber schon mehr als schäbig verhalten....

Was mich aber wirklich ärgert ist, daß er - egal wie ich mich verhalte - mein Verhalten immer als seine Entschuldigung nimmt. Das soll heißen: Ich habe ihn erst mal um Kontaktabbruch gebeten! Nun hat er seine Entschuldigung, warum er sich gar nicht mehr melden und um irgendetwas kümmern muß. Schließlich würde er mir ja nicht weiter weh tun wollen. Also tut er mir ja nur etwas Gutes, wenn er sich gar nicht mehr kümmert.... Und wenn ich etwas bräuchte, könnte ich ihn ja anrufen. Er fühlt sich also von jeglicher Pflicht, etwas zu tun, befreit....

Wenn es ihm wirklich wichtig wäre, dann würde er sich nicht davon abhalten lassen, sich bei mir zu melden.... Dann würde er mit Blumen vor meiner Tür stehen, ungefragt aus Eigeninitiative auf mich zugehen und auf jede mögliche Art versuchen, mich zu unterstützen... Aber das tut er nicht!!!

Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn ich ihm gesagt hätte, daß ich nichts mehr von ihm wissen will und daß er sich sonstwo hinscheren soll.... Dann hätte er sich einreden können, daß er nun bereit gewesen wäre, alles für mich und sein Kind zu tun, aber ich wollte es ja nicht mehr - und schon ist er von seiner Schuld befreit und ich habe den schwarzen Peter. Er ist wieder der korrekt handelnde, verantwortungsbewußte, makelose, junge Mann, der im ersten Moment überreagiert hat (sozusagen Schockzustand) - der nun aber alles notwendige tun wollte und nicht mehr gelassen wurde. Er wäre dann Opfer der geänderten Situation. Schon ist er von allen Schuldgefühlen befreit...

Was mich also wirklich ärgert ist, daß er es in Wahrheit begrüßen würde, wenn ich ihn nicht mehr als Partner will. Das ist sein Freibrief von allen Schuldgefühlen!

Na ja - vielleicht liege ich hier auch wieder vollkommen falsch! So ist das mit den Gefühlen und den Stimmungen - ein ewiges Auf und AB!!! Manchmal weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich glauben soll... Wahrscheinlich ist T's Problem das gleiche Auf und Ab seiner Gefühle - einen Tag würde er gern wieder zurück zu mir, hat aber Angst davor, ob seine Gefühle auch übermorgen noch dieselben sind.... Dieses Auf und Ab seiner Gefühle macht ihn bewegungsunfähig. Er kann nicht vor und nicht zurück, weil er einfach nicht weiß, was er will... Das einzige, was er weiß ist, daß er wirklich unglücklich ist. ???

26.06.2002 17:13 • #135


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