Hallo zusammen,
in meiner Verzweiflung versuche ich mal ob von euch mir jemand einen guten Rat hat. . Vorsicht, ich denke mein Beitrag wird lang.
vor ca. 6 Wochen habe ich mich nach 3,5 Jahren von meinem Freund getrennt.
Die Krise begann ich im Januar. Ich hatte schon relativ früh in der Beziehung immer wieder verlauten lassen, dass mir Heiraten vor der Familiengründung wichtig ist, mein Freund hatte immer gespottet er wolle mal ein Gulaschfest also eine lockere Party kein Traditionelles fest. Nachdem ich vor 1,5 Jahren zu Ihm in sein Haus gezogen bin kam das Thema auch bei freunden immer öfter auf, wobei er dann irgendwann immer öfter gesagt hat, er hält nichts vom Heiraten das sei überaltet und es gäbe ja eh keine Garantie, er hat dies öffentlich gesagt ohne verher mit mir in Ruhe damit zu sprechen.
Im Januar nach einer Silvesterreise hatte er mich dann gefragt,er würde nun gerne die Verhütung weglassen und mit der Familienplanung beginnen. Da hab ich mir ein Herz gefasst und hab ihn gefragt wie es mit dem Thema heiraten bei ihm nun aussiegt
er hat mir dann gesgagt, er bleibt dabei man könnte alles andere auch so regeln und er will auch nicht, dass ich irgendwann anspruch auf das Haus hätte in das ich ja nie Geld gesteckt hätte usw.
Diese Reaktion hat bei mir eine Depression ausgelöst, für mich gab es nur 2 Optionen, ich gehe oder ich akzeptiere es und werde unverheiratet bleiben. .
Aus dieser Gedankenspirale kam ich nicht mehr heraus. woraufhin ich zum einen Medikamente genommen habe zum anderen zu einer Psychologin gegangen bin, mit welcher ich dann folgendes herausfand:
Ich habe mich in der Beziehung immer mehr aufgegeben, habe mich komplett an sein Leben und seine Regeln angepasst, Koflikten bin ich meist aus Verlustangst aus dem Weg gegangen.
Mein Freund selbst ist ein sehr schwieriger Charakter, seine Eltern sind getrennt, mit seiner Mutter hat er seit er 18 war kein Kontakt, der Kontakt zu seinem Vater ist vor 4 Jahren auch abgebrochen. Gab es mal einen Konflikt hat er die Beziehung gleich in Frage gestellt und suchte mehrere Tage Abstand anschließen war alles wieder in Ordnung ohne groß darüber zu besprechen.
Dass er sich nicht aufgibt, war ihm immer sehr wichtig, Freiräume, Zeit mit Freunden etc. waren heilig, da wollte er mich dann auch nicht dabei haben. Mir zu liebe über seinen Schatten springen und mal was machen worauf er nicht so viel Lust hat kam eigtl kaum vor, auch etwas verwerflicher Kontakt zu anderen Frauen kam ab un zu vor. betrogen hat er mich aber sicher nie.
Nach einem Streit, an Karneval hat er wieder die ganze Beziehung in Frage gestellt, als ich einen Tag später kam, um Sachen für einige Tage zu holen kam er weinend und fragte ob ich bei ihm bliebe. ich bin dennoch gegangen, um mal etwas asbtand zu haben, nach einigen Tagen hatten wir ein Gespräch, er hatte wohl viel mit freunden darüber gesprochen, ich hatte das Gefühl er hat wirklich was kapiert, er meinte er wollte nie dass ich meine Eigene Meinung nicht vertreten kann, dass ich mich so aufgeben und er hat eingesehen dass das mit dem Heiraten und Kinderkriegen Dinge sind die man zu zweit entscheiden muss, und dass ich es ihm nun auch Wert sei zu Heiraten wir müssten eben nur aufgrund seine Familiensituation einen geeigneten Rahmen finden.
Damals bin ich mit dem Gefühl zurück: er hat was eingesehen, gib ihm eine Chance er hat wirklich was verstanden.
Die nächsten Wochen verliefen einigermaßen harmonisch, viele meiner Wünsche wie wir den Alltag besser organisieren, wie wir die Wohnung auch mal zu meinen Wünschen gestalten können haben wir direkt umgesetzt,
nur eins das sichere Bauchgefühl, dass ich zuvor immer hatte war nicht wieder gekommen, das Gefühl er ist der Mann meines Lebens, mehr und mehr habe ich alles in Frage gestellt, gemeinsame Hobbies: zu wenig, Einstellung zum Beruf: unterschiedlich immer mehr Sachen haben mich plötzlich gestört, an die ich vorher nie gedacht hatte.
Irgendwann konnte ich nicht mehr und hab mich getrennt, mit den Worten irgendwas ist kaputt gegangen, und wenn du mich heute Fragen würdest, ich könnte nicht ja sagen
Er hat mir direkt den Schlüssel abgenommen und am nächsten morgen eine SMS geschrieben ich könne meine Sachen holen, er sei den ganzen Tag weg. Gesagt, getan.
4 Wochen lang gab es keinen Kontakt. Aber die von mir erhoffte Erleichterung gab es nicht, ich war immer noch sehr hin und hergerissen, ob es das richtige war.
Viele Dinge sind mir eingefallen, welche letzendlich als fehlende Wertschätzung während der letzten 2 Jahre zu interpretieren sind.
Irgendwann haben wir uns getroffen, weil ich das Gefühl hatte ich schulde ihm eine Erklärung, nach dem Gespräch hatte ich das Gefühl, das richtige getan zu haben, weil viele Dinge die mir sehr wehgetan haben für ihn Kleinigkeiten waren.
Nach dem Gespräch machte er sich Hoffnungen und fragte nach einem Treffen, schweren Herzens verneinte ich.
Am Samstagvormittag habe ich erfahren dass er am Freitag ein date mit einer weitläufigen Freundin von mir hatte, mein ganzes Umfeld meinte, das wäre Absicht gewesen um mich eifersüchtig zu machen. Abends hab ich ihm dann geschrieben, dass ich das nicht gut fände. Woraufhin wir telefoniert und uns getrofffen haben.
Bei diesem Gespräch wurde mir klar, er leidet, er leidet noch mehr als ich und die Dinge die er getan hat die mir so wehgetan haben, er wusste es nicht besser oder es war zumindest keine Absicht, aufgrund seiner Kindheit und seiner Familiengeschichte hat er richtige Defizite.
Geküsst haben wir uns auch, aber auch beim Küssen kam kein richtig gutes Gefühl auf, zumindest von meiner Seite. Ich habe ihm offen gesagt, dass ich so unsicher bin, dass die letzten Monate mich kaputt gemacht haben, dass ich gar nicht mehr weiß wer ich bin ohne ihn. Dann schlug er eine Paartherapie vor, eine tolle Geste wie ich finde.
Doch kann eine Paartherapie das Gefühl von wir gehören zusammen wieder zurück bringen, das Bauchgefühl das sagt wir schaffen das ?
07.05.2018 12:58 •
#1