Guten Abend @Schmetterling_28
Willkommen hier, auch wenn der Anlass wenig schön ist.
Ich bin um ehrlich zu sein, noch recht verwirrt von der Geschichte. Ich kann damit insgesamt noch wenig anfangen. Um Dir zu veranschaulichen, vor welchem Hintergrund ich antworte:
Dir war Ehe oder Hochzeit (unklar, ob es das Fest oder der Familienstand ist) immer wichtig. Das hast Du kommuniziert. Dein Partner scheint dich in dem Glauben gelassen zu haben, er hätte das gehört, hat aber später ohne Absprache seine Meinung über Ehe geändert (wieder die Frage, warum ist ein Gulaschfest, also ein nettes, wenig formelles Festl nicht gut genug?).
Ihr habt so lang hin beziehungt (ich finde ja das sollte ein Verb sein) und irgendwann wirft er die Frage nach Kindern auf. Damit ist für Dich die Frage nach Ehe eröffnet.
Er sagt, alles ließe sich rechtlich anders regeln (stimmt weitest gehend), Dich aber
Zitat von Schmetterling_28:er hat mir dann gesgagt, er bleibt dabei man könnte alles andere auch so regeln und er will auch nicht, dass ich irgendwann anspruch auf das Haus hätte in das ich ja nie Geld gesteckt hätte usw.
Diese Reaktion hat bei mir eine Depression ausgelöst, für mich gab es nur 2 Optionen, ich gehe oder ich akzeptiere es und werde unverheiratet bleiben. .
wirft das in eine Depression.
Dann halbherzige Lösungsversuche und große Emotionen auf beiden Seiten.
Zunächst einmal: Auslöser für eine Depression sind selten monokausal. Es mag Ausnahmen geben, aber grundsätzlich gibt es nicht DEN Grund, sondern maximal einen Auslöser.
Ich kann mich auch nicht völlig des Eindrucks erwehren, daß es da rein um, die hast Deine Meinung geändert und mir nichts davon erzählt geht. Schwer zu erklären, warum und wie gesagt, es ist einfach nur ein Eindruck, aber irgendwo in deinen Beiträgen gibt es eine Lesart, die für mich heißt, ich wollte immer heiraten, Du willst mir meinen Wünschen nicht erfüllen, du bist schuld und deshalb bekomme ich jetzt eine Depression.
Noch mal, das kann am Forum liegen, an Formulierungen, an ganz vielen anderen Dingen. Ich sage nicht, daß mein Eindruck der Wahrheit entspricht, es ist eben nur mein Eindruck im Sinne von Feedback.
Was mir in dem Zusammenhang besonders aufgestoßen ist, oder ich (...) werde unverheiratet bleiben. Das ist ja schon mal faktisch nicht richtig, niemand weiß, ob du nicht in 10/20/30 Jahren heiratest. Ich habe ne Freundin, die heiratet aller Jahre mal aus politischen Gründen.
Das zweite ist, wer Kinder wirklich will (wenn wir die zT problematischen biologischen Gegebenheiten mal kurz vernachlässigen), der bekommt diese, unabhängig von Trauschein. Bei Dir aber scheint eine Zug um Zug Idee vorzuliegen, von der sehr unklar ist, ob sie nicht eigentlich ein Ich habe Angst Kinder zu bekommen, deswegen muß ich in jedem Fall vorher geheiratet werden, in anderem Gewand ist.
Mittlerweile, ist da eine Auseinandersetzung am Start, ich habe mich angepasst und du nicht. Warum war ich so passiv. Diese ist wichtig und kann durchaus auch schmerzhaft werden, aber sie lohnt immer.
Es bleibt bei mir aber das Gefühl, daß alles ganz fürchterlich verdreht ist:
Wenn man sich selbst zu sehr anpasst, dann gilt es herauszufinden, aus welchem Grund das für einen selbst, so gemütlich, erstrebenswert oder wichtig erschien.
Wenn man selbst das Gefühl hat, daß der andere über den eigenen Kopf entscheidet, dann ist es lohnenswert zu schauen, wieso das passierte. (Manchmal reden Partner mit einem nur wir wollen es nicht hören; manchmal suchen wir Partner, die uns vor sich beschützen, manchmal etc...)
Wenn man depressiv wird, ist es an der Zeit, die eigenen Gefühle ernst zu nehmen, manche von uns haben das aber nicht gelernt, deswegen suchen wir nach simplen Erklärungen für sehr komplexe Fragestellungen.
Hier ist ein Beispiel: einige haben dich gefragt, warum heiraten (wenn doch Kinder kriegen im Raum steht) so wichtig für dich ist.
Meine Frage ist eher, warum für immer unverheiratet sein, etwas ist, was dich so beschäftigt.
Wenn man von sich selbst sagt, ich bin unfähig eine Entscheidung zu treffen, aber nicht anerkennt, in welchem Maße man selbst die Bedingungen diktiert, dann ist es an der Zeit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Nicht Du warst die Gute, weil Du Dich an ihn angepasst hast. Oder er ist der Böse, weil er das gar nicht zu würdigen wußte.
Die wirklich wichtige Frage ist, was brauchst DU, damit diese Depression vorüber geht und vor allem nicht chronisch wird? Wie kannst Du es zukünftig in der Hand haben, ein Leben zu leben, daß dich glücklich macht.
Schau mal, es gibt einen großen Unterschied zwischen das eigene Leben mit jemandem teilen und den anderen für das eigene Lebensglück zur Verantwortung zu ziehen.