Hallo ihr Lieben! Hier bin ich mal wieder und es folgt ein etwas längerer Text über die letzen Geschehnisse, falls ihr Muße hättet, ihn zu lesen, wäre ich euch wirklich sehr dankbar!
Ava, vielen Dank für deinen letzen Ratschlag. Ich werde jetzt versuchen, ihn zu beherzigen. Heute, mehr als einen Monat nach der Trennung, habe ich nach einer langen Kontaktpause endlich mal wieder mit ihm geredet und ihn eben genau das gefragt: Was er eigentlich will...
Ich hab ihn gefragt, was er sich denn vorstellt, wie es weiter geht und ob er in all der Zeit einen richtigen Grund für seine plötzliche Reaktion gefunden hat. Darauf konnte er mir keine Antworten geben. Es ist rausgekommen, dass er eigentlich die ganze Zeit nur drüber nachgedacht hat, wie es mir geht, so wie auch ich immer nur an seine Gefühle gedacht habe (ich verstehe wirklich nicht, wie er an unserer Liebe zweifeln kann!). Die Schwierigkeit dabei ist halt, dass das Problem irgendwo in IHM steckt und er sich die ganze Zeit nicht damit auseinandergesetzt hat, sondern sich stattdessen, nach eigenen Angaben, einfach als Ar. abgestempelt hat. So wie ich es befürchtet hatte, hat er also einfach versucht, vor allem wegzulaufen und zu verdrängen. Allen, sogar seinem besten Freund, hat er einfach nur gesagt, dass es Zeit für eine Veränderung gewesen sei.
Ich hab ihm dann nochmal erzählt, wie ich in den letzen Wochen gelitten habe, dass ich mir ununterbrochen Gedanken um ihn gemacht habe, kaum geschlafen, kaum gegessen und richtig übel abgenommen habe. Vor etwa einer Woche konnte ich das Ganze überhaupt zum ersten Mal etwas distanzierter betrachten und auch mal wütend sein. Trotzdem hab ich ihm erklärt, dass ich einfach noch nicht bereit bin, das was wir hatten/haben kampflos aufzugeben, denn auch mit distanzierterem Blick kann ich mich nur fragen: Was ist Liebe, wenn nicht das zwischen uns?!
Bei dem Gespräch hat sich für mich auch geklärt, dass meine ersten Annahmen, all die Vermutungen, die ich euch ja auch erzählt hab, in die richtige Richtung gingen. Er meinte, dass er unsere Beziehung eigentlich als genauso wertvoll empfunden hat wie ich (ich habe ihm vorher geschildert, was mir das mit uns bedeutet hat) und es auch immer noch tut - da ist mir schon mal ein riesen Stein vom Herzen gefallen! Er meinte, er hätte die Tage vor und nach der Trennung völlig neben sich gestanden, so als würde er selber gar nicht handeln und entscheiden, sondern nur dabei zusehen, wie alles passiert. Daher konnte er mir in diesem Moment immer noch keinen konkreten Grund für die Trennung nennen, weil er eben noch gar nicht drüber nachgedacht hatte. Heraus kam nur, dass er sich wohl, als es im letzten halben Jahr so schlecht für ihn lief, die guten Gefühle verwähren wollte und vielleicht deswegen alle Brücken hinter sich abgerissen hat. Er hat auch gesagt, dass er mir das Ganze einfach nicht weiter zumuten will und deswegen grade nicht zurück kann. Ich habe jetzt versucht ihm klar zu machen, dass es sinnlos ist, sich einfach als Ar. hinzustellen oder sich als nicht gut genug zu bezeichnen, weil das einfach jede Grundlage für eine Bearbeitung der wahren Hintergründe und Probleme darstellt.
Ich hoffe er hat verstanden, dass ich ihn jetzt und in diesem Moment trotz allem noch wahnsinnig liebe und ihn überhaupt nicht als zu schlecht für mich erachte! Ich habe ihn gebeten, sich in nächster Zeit vielleicht doch mal mit sich selbst auseinanderzusetzen, auch wenn es weh tut. Ich hab ihm erklärt, dass ich mit seinen leichtgemachten Gründen bzw. Ausreden einfach nicht abschließen kann und das er zumindest für mich, wenn schon nicht für sich selbst, versuchen sollte, zu sich zu finden (Im Moment läuft er nämlich einfach nur vor sich selbst weg, weil er sich, wie er meint, grad gar nicht leiden kann).
Irgendwie hab ich nach diesem innigen Gespräch so ein bisschen das Gefühl, dass er mich dabei brauchen könnte. Vorallem nachdem ich rausgefunden hatte, dass er sich vor unserem Gespräch nicht ein einziges Mal wirklich damit beschäftigt hatte, wie es für ihn weiter gehen soll und was denn nun eigentlich los ist. Ich hatte gehofft, dass er sich seinem besten Freund öffnen würde, aber offensichtlich kriegt er es mit ganz viel Mühe grade mal annähernd hin, mit MIR über seine Gefühle zu sprechen. Sonst bisher gar nicht. Von daher fällt es mir schwer, den Kontakt jetzt einfach völlig abzubrechen. Ich will ja nicht aufdringlich sein. Ich muss es ja irgendwo auch akzeptieren, dass er gegangen ist und die Verbindung zu mir abreißen wollte. Aber ich möchte ihm auch so gern helfen und ihm zeigen, dass ich ihn wirklich nicht für ein Ar. halte und ihn unterstütze! Ich hab ihm auch gesagt, dass er jederzeit zu mir kommen kann. Aber wenn er schon meint, dass er meiner Liebe nicht würdig ist, dann wird er wohl kaum von sich aus nach Hilfe fragen, selbst wenn er sie von mir benötigt. Was meint ihr, wie ich mich da am Besten verhalten sollte? Soll ich in ein paar Tagen/Wochen mal versuchen, langsam wieder auf ihn zu zugehen?
Kommendes Wochenende bin ich bei seinen Eltern eingeladen. Da könnte ich zumindest schon mal anregen, dass die aufhören, ihn wegen des Jobs unter Druck zu setzen, weil er das sicher nicht schafft, wenn er wirklich was aufarbeiten will. Vielleicht hilft es ja, wenn sie seine Situation besser kennen, denn er ist Ihnen gegenüber wohl immer noch sehr kurz angebunden und erklärt sich gar nicht. Vielleicht schaffen die es auch, ihn zu einer Therapie zu überreden, denn alleine packt er es vermutlich eher nicht, etwas so tiefsitzendes auszugraben. Meint ihr es wäre moralisch vertretbar ihnen alles zu schildern und sie um Unterstützung bei seinem Selbstfindungstripp zu fragen? Oder wäre das irgendwie komisch und ihm gegenüber nicht ganz fair? Ich fürchte halt, dass wenn ich die Menschen die ihm sonst nahe stehen nicht informieren würde, dann würden sie es nie erfahren, weil er halt verdrängt und sich nicht öffnet. Ich musste jetzt schon unsere Freunde anhauen, sich ihm wieder anzunehmen, weil er den Kontakt zu denen auch eingestellt hatte und sich praktisch selber ausgeschlossen hat, obwohl Keiner das wollte!
Wie auch immer. Mir gegenüber hat er sich Heute zumindest ein bisschen geöffnet und ich versuche grad einfach, ihm über alle möglichen Umwege aus seiner verworrenen Lage zu helfen. Es mag dämlich erscheinen, aber ich lieb ihn halt einfach und wenn ER schon nicht für unsere Beziehung kämpfen kann, dann will ICH es zumindest versuchen...Trotzdem werde ich in nächster Zeit gucken, dass ich mich wieder mehr auf mich und meine Gefühle konzentriere und mich in meinen Unikram zu stürtzen !