Hallo ihr Lieben,
@lisboa: ich kenne das, dass man nicht wütend sein kann. Vor allem dann nicht, wenn man ja weiß, was der andere für Probleme hat und vor allem warum er die hat. Da sind wir dann wieder dabei, mehr Mitleid für den anderen als für uns selbst zu haben.
Deswegen ist es glaube ich auch nur von Vorteil, wenn man sich mit anderen Menschen austauscht (Forum, Freunde etc.), die die Situation als Außenstehender beurteilen können und von denen man weiß, dass sie ehrlich zu einem sind. Als Verlassener idealisiert man den Ex immer, hebt ihn auf ein Podest, findet Erklärungen für sein Verhalten usw. Alles schön und gut. Aber man darf eben auch nicht aus den Augen verlieren, dass unsere Exemplare alle ihren Mund nicht aufbekommen haben, nicht gewillt oder stark genug waren, um eine Beziehung zu kämpfen, sofort Panik bekommen haben als die Gefühle weniger geworden sind und einfach den ganzen Sinn und Zweck einer Partnerschaft überhaupt nicht kapiert haben. Oder total andere Vorstellungen davon haben als wir. In jedem Fall gilt: man wird mit den Menschen nie glücklich werden , weil sie es mit sich selbst auch nicht sind.
Ich finds super, dass du seine ganzen negativen Seiten aufgeschrieben hast. Er hat mit Sicherheit auch eine Menge positive Seiten oder hat irgendwas in dir angesprochen und dir irgendwas gegeben (stell dir mal die Frage: was? Das hilft einem finde ich auch weiter), sonst hättest du dich nicht in ihn verliebt. Aaaaaber, was du so über ihn schreibst hört sich nicht nach Traumtyp an
Das schwierige ist halt...man muss mal von dem Gedanken wegkommen, dass man nix besseres mehr findet. Kann ja wohl nicht sein! Dumme Angst!
Achja, sollten dir noch mehr Sachen einfallen, die schei. an ihm sind: immer her damit, ich hörs mir gerne an
@andreas: klar ist es ok, wenn du erzählst!
Ja...natrülich wär es besser gewesen, du hättest die Kontaktsperre eingehalten. Aber du hast das halt in dem Moment gebraucht und irgendwann wirst du an dem Punkt sein, wo es dir zu doof ist, ihr zu schreiben. Entweder, weil du dir so vorkommst, als würdest du dich selbst erniedrigen oder weil du merkst, sie schreibt nicht mehr zurück oder weil du merkst, sie ist es nicht wert oder weil du keine Lust mehr auf das ganze Theater hast und einfach nur willst, dass der Schmerz aufhört. Was im Endeffekt der Auslöser dafür sein wird, dass du ihr gar nicht mehr schreibst wirst du sehen. Manche Menschen brauchen das halt einfach, haben dann aber auch das gefühl, alles versucht zu haben. Solange du also nicht zum Stalker wirst passt alles
Dass du schneller mit der Verarbeitung anfangen kannst, wenn du keinen Kontakt mehr hast ist aber klar.
Zu den Büchern: ich hab mir nur das eine Buch bestellt, weil ich viel gutes darüber gelesen habe. Ja, man wird natürlich mit allem konfrontiert und denkt dann auch dran.
Aber im Endeffekt denkt man so auch den ganzen Tag dran, nur viel unstrukturierter. Ich hab mir zB vorgenommen, tagsüber so wenig wie möglich dran zu denken und mir dafür abends Zeit für das Forum und das Buch zu nehmen und dann aktiv zu verarbeiten. Klappt natürlich nicht immer aber immer öfter. Was der Vorteil ist: die diffusen Gedanken tagsüber werden weniger, die guten und strukturierten Gedanken werden mehr, weil einem in dem Buch einfach Übungen gezeigt werden und man auch lernt sich zu hinterfragen.
Der Vorteil an dem Buch: man grübelt nicht mehr nur über den Partner und warum jetzt alles zu Ende ist sondern man denkt auch mal über sich selbst nach. Was hat mir gefallen, was nicht? Welche Gefühle habe ich. Fühle ich mich schuldig? War ICH überhaupt glücklich. Usw.
Manche Kapitel und Vorschläge kosten ein bisschen Überwindung und manchmal hab ich das Buch auch wieder weggelegt, weil ich manche Sachen noch nicht in dem Moment konnte oder wollte. Aber wennn ich bestimmte Übungen gemacht habe, haben sie mir immer was gebracht und danach meine Sicht der Dinge schon etwas verändert.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die ganzen Sachen schriftlich macht, damit mans schwarz auf weiß hat. Eine Übung ist z.B. dass man sich von allen positiven Sachen beim Partner verabschiedet. Und dann verabschiedet man sich von allen negativen Sachen (ist vll auch was für dich, lisboa). Und das schreibt man sich auf. Ich hab echt Rotz und Wasser geheult bei den positiven Sachen. Und dann hab ich das negative aufgeschrieben und mir wurde zum ersten mal klar: es waren mindestens genauso viele negative Sachen an ihm. Davor hab ich ihn total idealisiert. Jetzt fällt es mir leichter, auch das schlechte zu sehen!
Lange Rede kurzer Sinn: ich kann dir das Buch empfehlen aber man muss ein bisschen offen dafür sein und darf sich nicht überfordern. An manchen Tagen will ich nicht in dem Buch lesen, dann lass ichs. An anderen Tagen bin ich ganz wild darauf, Fortschritte zu machen und an mir zu arbeiten und das nächste Kapitel zu lesen
Wichtig bei allem : man braucht Zeit. Und darf nicht so ungeduldig mit sich sein. Leichter gesagt als getan, kann ich ein Lied davon singen
Fühlt euch umarmt!
17.02.2015 20:50 •
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