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Unerwartete Trennung: Woran liegt es, was kann ich tun?

A
Liebe Lisboa,

erstmal:
Der Auszug war bestimmt nicht schön. Aber besser, als wenn ihr noch weiter so nebeneinander her gelebt hättet. Jetzt kannst du auch zur Ruhe kommen, weinen, schreien, was kaputt schlagen, wenn dir danach ist Vielleicht hilft es dir ja auch, in der Wohnung das ein oder andere zu verändern...das soll ein bisschen helfen.
Dass er deine Fragen abblockt, zeigt, wie wenig reflektiert und ehrlich er ist. Er ist feige. Egal, ob eine andere dahinter steckt oder ob er einfach so Schluss gemacht hat. Ich verstehe, dass du Antworten willst, weil man sonst so schwer abschließen kann. Aber wenn du jetzt Abstand zu ihm hast schaffst du es vielleicht auch, diese Antworten selbst zu finden?! So dass es dir irgendwann egal sein kann, wenn er sich mal bequemt, dir zu sagen was los ist.
Find das ehrlich gesagt das letzte, wie er sich verhält...also sorry aber echt...ich wär RICHTIG sauer an deiner Stelle.

Zitat:
das schlimme finde ich: du kannst nix machen! wenn jemand dich in sicherheit wiegt und dir versichert, dass er glücklich ist mit dieser beziehung, und dann ganz plötzlich ist es ganz anders. was willste da machen, außer ein richtig dummes gesicht...? es gibt keine versicherung dagegen, keine möglichkeit, sich dagegen abzusichern. oder?

Doch, ich glaube du wirst (wie ich auch) aus dieser Beziehung die du mit ihm hattest lernen. Nach und nach, wenn du das alles reflektiert hast wird dir sicher auffallen, was gut und was weniger gut gelaufen ist, wo du ihn vll mal komisch fandest oder wie ihr generell miteinander kommuniziert habt. Ich glaub daraus wird man lernen. Und man lernt sich selbst auch besser kennen und wird in einer nächsten beziehung, die nicht richtig verläuft vielleicht selbst schneller einen Schlussstrich ziehen. Ich dachte auch, dass ich soooo glücklich war in der beziehung. War ich auch, aber jetzt im Nachhinein betrachtet auch schon länger nicht mehr. Diese Signale weiss ich das nächste Mal besser zu deuten. Und vielleicht auch einem anderen Typ Mensch eine Chance geben. Generell auch mal verstehen, dass auf Worte auch Taten folgen müssen. Mein Ex z.B. konnte immer viel labern aber nur wenig umsetzen. Wird mir so nicht mehr passieren.
Weisst du, was mir ein bisschen hilft? Das Buch: Wenn der Partner geht.
Eigentlich fand ich solche Lebensratgeber immer doof aber ich muss sagen...das ein oder andere hat in meinem Hirn schonmal ein bisschen klick gemacht.

17.02.2015 16:22 • #46


L
liebe Ava,

danke, dein trost tut mir gerade sehr gut ...

ich wäre so gern wütend. normalerweise kann ich wut sehr gut, aber irgendwie ist da gerade was kaputt. gebrochenes herz wirkt sich direkt auf die hirnwindungen aus, da kommt eins zum nächsten ... danke für den buchtipp, doch, ich finde solche bücher können eine gute hilfe sein, Doris Wolf hat ja auch einen sehr guten ruf.

normalerweise würd ich so wie du reagieren. boah, da muss ich auch schnell wieder hinkommen. hab die wohnung schon geputzt und per duftlampe ausgeräuchert, morgen irgendwas schönes neues dafür kaufen ...kuscheldecke, kissen, brauch neue bilder ... wenn ich mal das hirn anwerfe, dann erinnere ich mich dunkel daran, dass er das letzte halbe jahr mir nicht zugewandt war. teilweise echt feindselig war. sich teilweise wie ein gast hier benahm, nichts zur wohnung beisteuerte, keine kleinen aufmerksamkeiten mehr ... immer weniger kuscheln wollte, immer weiter abrückte. mein umfeld veränderte sich letztes jahr, wurde schwer intellektuell, seine war die letzten drei jahre eher unterirdisch ... das spielte eine rolle. boah, das tut gerade gut, sich diese punkte wieder vor augen zu halten. eigentlich (!) bin ich richtig gut darin, beim ex die negativen eigenschaften stark in den vordergrund zu rücken... ich glaube, ich wiederhole mich. ne, sein verhalten ist nicht ok. vermeidungstaktik ...

doch, ich werde wohl daraus lernen. nächste mal geht prüfungsstress nicht mehr als entschuldigung für fiesigkeiten durch. wobei ich mit meinen über 40 wohl nicht mehr allzu oft in die verlegenheit von prüfungsstress beim partner kommen werde. der nächste wird festgenagelt, wenn mir was komisch vorkommt.
ich könnte es auch so sehen: verloren habe ich einen mittellosen arbeitslosen mittvierziger mit schütterem haar und aktuell fieser zahnlücke (jaja der zahn der zeit nagt an uns), ach ja, derzeit ohne wohnung. dafür mit neuem hässlichen hobby. nicht sonderlich reisewillig und scheint sich in guten restaurants sehr unwohl zu fühlen (fremdschämen garantiert bei fieser öffentlicher kritik am essen/service im restaurant). nie anwesend, konkurrierend (ätsch ich war beim sport du nicht!). spielt selber fies und flippt aus wenn er auf die gleiche art und weise besiegt wird ... ist extrem unsicher, wenn er fremde menschen trifft, spricht dann entweder zu laut, zu leise oder mega-monoton. redet stundenlang, wenn er was gefragt wird, fragt selber aber nicht zurück (war oft anstrengend, wenn er meine freunde kennengelernt hatte)... boah gibts einen wahrheits-thread? sollte man unbedingt tun, alles negative auflisten. keine schokokrümel mehr auf dem sofa, dem tisch, dem boden ... keine klebrigen holzbrettchen mehr beim sauberen geschirr! kein nächtlichen schnarchen und zähneknirschen! sinkende nebenkosten (warf die waschmaschine gerne für 2 teile an, auf 90 grad gerne!). keine stinkenden arbeitsklamotten mehr überall! hmpf...

17.02.2015 17:25 • #47


A


Unerwartete Trennung: Woran liegt es, was kann ich tun?

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A
Wir reden jetzt zwar in vielen verschiedenen Geschichten, aber ich hoffe es ist dennoch ok, wenn ich nochmal von meinem Leid erzähle.

Ich hatte Papillon ja geraten die Kontaktsperre durchzuziehen. Ich habe es natürlich nicht geschafft. Ich habe versucht einerseits einen Cut für mich zu setzen und andererseits ihr endlich nochmal wirklich Vorwürfe zu machen, was sie da wegwirft (das habe ich nämlich noch nicht wirklich gemacht). Also habe ich ihr eine halbwegs komprimierte Nachricht geschrieben, wie schei. ich das alles finde und ihr dann gesagt, dass ich ihren Wunsch nach keinem Kontakt von nun an respektieren will. Auf meinen Text vorher ist sie dann etwas eingegangen. Darauf musste ich dann wieder was erklären (also in meiner zweiten Nachricht an sie), an dessen Ende ich leider Gottes wieder rauslassen musste, dass ich sie vermisse und noch viel für sie empfinde
Weil sie für beide Antworten ziemlich lange brauchte, habe ich auch so langsam gemerkt, dass es mir eigentlich wirklich weniger wichtig geworden ist, ob und was sie antwortet. Das empfand ich am Anfang als gut.
Dann hat sie allerdings zurück geschrieben. und zwar was ich denn immer wieder von ihr wollte und das sie ihre entscheidung nicht ändern würde. So nach dem Motto, warum ich es ihr jetzt so schwer machen würde. Da bin ich dann das erste mal richtig sauer geworden und hab ihr gesagt, dass ich mich in 5 wochen ein mal per frustbrief, einmal ein kurzes telefonat weil es mir so schlecht ging und nun mit dieser Nachricht gemeldet habe. Und ob sie bei 2.5x melden in 5 Wochen das immer wieder wirklich ernst meinen kann, nachdem wie sie mich aus dem nichts, ohne Arbeit in die Beziehung zu stecken verlassen hat. Darauf kam dann wieder nur Gute Nacht und sie denkt drüber nach. Sie denkt immer drüber nach... Nie ist sie mal ehrlich und sagt was sie denkt, es muss alles erst optimiert werden als Antwort, es stinkt mir so dermaßen.
Naja und jedenfalls ist es mir jetzt nicht mehr egal, ob und was sie antwortet. Klasse Leistung meinerseits, ich hätte es einfach gut sein lassen, die letzten Tage ging es mir besser, als nun nach diesen paar Zeilen Kontakt. Ich hab eh schon viel Respekt vor mir selbst verloren, dass ich ihr so hinterherlaufe obwohl sie sich nicht meldet und ich mich immer wieder zum Affen mache. Es ist wirklich hart, wenn alle deine Freunde, selbst die Mutter, sagen, ich muss es abhaken und weitermachen. und man bekommt es einfach nicht gebacken.
Also: kontaktsperrre ist wohl wirklich das aller beste in so einer Situation. Wenn von dem anderen nichts mehr kommt, ist das halt ultra hart, aber ich versuche es nun endlich durchzuhalten. Mir mal selbst auf die Finger zu hauen, wenn ich wieder kurz davor bin. Ich habe ja versucht mit der Nachricht diesen Cut für mich zu machen, aber es ging irgendwie schief und nun muss es eben sein. Keine Ahnung, was ich mache wenn sie wieder schreibt auf meine Wutrede von gestern abend, aber ich hoffe dass ich das gespräch halbwegs schnell beenden kann. Es wird spannend

An Ava: Ich habe ein bisschen Angst, dass durch solche Bücher auch viel in der Wunde gebohrt wird und man noch mehr daran denkt, als eh schon. Und wenn es dan nichts hilft, denkt man am Ende noch, na toll, wenn nichtmal das hilft, was denn dann? Wie ist das, hilft so ein Buch einem wirklich in die richtige Richtung? Dann würde ich das vielleicht auch doch mal probieren.

17.02.2015 17:39 • #48


L
lieber Andreas,

bücher können schon eine große hilfe sein, ich hatte mich letzte woche auch schon richtig gut wieder aufgebaut gehabt, mit 20 methoden zur befreiung von liebeskummer von dr. lipski. ich merke gerade, dass mein hirn echt nicht gut funktioniert, da hilft es, die realität wieder mithilfe von büchern und gesprächen geradezurücken.
vielleicht hilft die das was Ava geschrieben hatte, ja auch? hm, kontaktsperre. ich probiere das jetzt auch aus. aber die letzten tage brauchte ich es, wenigstens ein bisschen aus ihm rauszukitzeln. und eben auch: ich mache es dir nicht leicht! weil es nicht leicht IST! für mich. ich will dass er sieht wie es mir geht, ich mach nicht die coole. dadurch ist es doch soweit gekommen, anstatt dass man seine verletzung zeigt, ätzt man zurück. keine gute idee. wenn dir was auf der seele brennt. frag sie. finde da deinen weg. wut finde ich eigentlich auch deutlich besser als selbstmitleid. irgendwas machen wir ALLE immer mal falsch, das gehört dazu, wenn man in engem kontakt ist. die kunst ist es, zusammen daran zu arbeiten!

findest du es schlimm, dass du ihr gesagt hast, dass du sie noch liebst? dann ist es halt so. das ist doch nicht schlimm. du bist nicht derjenige, der ihr die schuldgefühle nimmt. nein! für dich ist es schwer, für sie ist es schwer. ja, ist kein zuckerschlecken die trennung, für beide...

aber um den fakt, dass es unseren partner in der form, wie es vor kurzem noch war, nicht mehr da ist, ist nicht zu rütteln. wir sollten versuchen das zu akzeptieren. wir sind nicht mehr gewollt. und wenn der andere uns nicht ehrlich in die augen schauen kann und uns sagen kann, warum... ich bin auch noch nicht an dem punkt angelangt (will da aber wieder hin): aber dann hat er/sie uns auch nicht verdient. ich empfehle dir, mal eine liste zu machen, was du alles doof fandest und was jetzt zum glück weg fällt. hilft!

liebe grüße

17.02.2015 18:15 • #49


A
Hallo ihr Lieben,

@lisboa: ich kenne das, dass man nicht wütend sein kann. Vor allem dann nicht, wenn man ja weiß, was der andere für Probleme hat und vor allem warum er die hat. Da sind wir dann wieder dabei, mehr Mitleid für den anderen als für uns selbst zu haben.
Deswegen ist es glaube ich auch nur von Vorteil, wenn man sich mit anderen Menschen austauscht (Forum, Freunde etc.), die die Situation als Außenstehender beurteilen können und von denen man weiß, dass sie ehrlich zu einem sind. Als Verlassener idealisiert man den Ex immer, hebt ihn auf ein Podest, findet Erklärungen für sein Verhalten usw. Alles schön und gut. Aber man darf eben auch nicht aus den Augen verlieren, dass unsere Exemplare alle ihren Mund nicht aufbekommen haben, nicht gewillt oder stark genug waren, um eine Beziehung zu kämpfen, sofort Panik bekommen haben als die Gefühle weniger geworden sind und einfach den ganzen Sinn und Zweck einer Partnerschaft überhaupt nicht kapiert haben. Oder total andere Vorstellungen davon haben als wir. In jedem Fall gilt: man wird mit den Menschen nie glücklich werden , weil sie es mit sich selbst auch nicht sind.

Ich finds super, dass du seine ganzen negativen Seiten aufgeschrieben hast. Er hat mit Sicherheit auch eine Menge positive Seiten oder hat irgendwas in dir angesprochen und dir irgendwas gegeben (stell dir mal die Frage: was? Das hilft einem finde ich auch weiter), sonst hättest du dich nicht in ihn verliebt. Aaaaaber, was du so über ihn schreibst hört sich nicht nach Traumtyp an
Das schwierige ist halt...man muss mal von dem Gedanken wegkommen, dass man nix besseres mehr findet. Kann ja wohl nicht sein! Dumme Angst!
Achja, sollten dir noch mehr Sachen einfallen, die schei. an ihm sind: immer her damit, ich hörs mir gerne an

@andreas: klar ist es ok, wenn du erzählst!
Ja...natrülich wär es besser gewesen, du hättest die Kontaktsperre eingehalten. Aber du hast das halt in dem Moment gebraucht und irgendwann wirst du an dem Punkt sein, wo es dir zu doof ist, ihr zu schreiben. Entweder, weil du dir so vorkommst, als würdest du dich selbst erniedrigen oder weil du merkst, sie schreibt nicht mehr zurück oder weil du merkst, sie ist es nicht wert oder weil du keine Lust mehr auf das ganze Theater hast und einfach nur willst, dass der Schmerz aufhört. Was im Endeffekt der Auslöser dafür sein wird, dass du ihr gar nicht mehr schreibst wirst du sehen. Manche Menschen brauchen das halt einfach, haben dann aber auch das gefühl, alles versucht zu haben. Solange du also nicht zum Stalker wirst passt alles
Dass du schneller mit der Verarbeitung anfangen kannst, wenn du keinen Kontakt mehr hast ist aber klar.

Zu den Büchern: ich hab mir nur das eine Buch bestellt, weil ich viel gutes darüber gelesen habe. Ja, man wird natürlich mit allem konfrontiert und denkt dann auch dran.
Aber im Endeffekt denkt man so auch den ganzen Tag dran, nur viel unstrukturierter. Ich hab mir zB vorgenommen, tagsüber so wenig wie möglich dran zu denken und mir dafür abends Zeit für das Forum und das Buch zu nehmen und dann aktiv zu verarbeiten. Klappt natürlich nicht immer aber immer öfter. Was der Vorteil ist: die diffusen Gedanken tagsüber werden weniger, die guten und strukturierten Gedanken werden mehr, weil einem in dem Buch einfach Übungen gezeigt werden und man auch lernt sich zu hinterfragen.
Der Vorteil an dem Buch: man grübelt nicht mehr nur über den Partner und warum jetzt alles zu Ende ist sondern man denkt auch mal über sich selbst nach. Was hat mir gefallen, was nicht? Welche Gefühle habe ich. Fühle ich mich schuldig? War ICH überhaupt glücklich. Usw.
Manche Kapitel und Vorschläge kosten ein bisschen Überwindung und manchmal hab ich das Buch auch wieder weggelegt, weil ich manche Sachen noch nicht in dem Moment konnte oder wollte. Aber wennn ich bestimmte Übungen gemacht habe, haben sie mir immer was gebracht und danach meine Sicht der Dinge schon etwas verändert.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die ganzen Sachen schriftlich macht, damit mans schwarz auf weiß hat. Eine Übung ist z.B. dass man sich von allen positiven Sachen beim Partner verabschiedet. Und dann verabschiedet man sich von allen negativen Sachen (ist vll auch was für dich, lisboa). Und das schreibt man sich auf. Ich hab echt Rotz und Wasser geheult bei den positiven Sachen. Und dann hab ich das negative aufgeschrieben und mir wurde zum ersten mal klar: es waren mindestens genauso viele negative Sachen an ihm. Davor hab ich ihn total idealisiert. Jetzt fällt es mir leichter, auch das schlechte zu sehen!
Lange Rede kurzer Sinn: ich kann dir das Buch empfehlen aber man muss ein bisschen offen dafür sein und darf sich nicht überfordern. An manchen Tagen will ich nicht in dem Buch lesen, dann lass ichs. An anderen Tagen bin ich ganz wild darauf, Fortschritte zu machen und an mir zu arbeiten und das nächste Kapitel zu lesen
Wichtig bei allem : man braucht Zeit. Und darf nicht so ungeduldig mit sich sein. Leichter gesagt als getan, kann ich ein Lied davon singen

Fühlt euch umarmt!

17.02.2015 20:50 • x 1 #50


zeraphina11
Liebe Ava, welches Buch empfiehlst du in deinem Post? Entweder bin ich blind oder habe den Titel überlesen

17.02.2015 22:18 • #51


P
@minna: ich finde es aber nicht richtig einfach davon auszugehen, dass er mich nicht liebt nur weil er mich verlässt! ich bin der festen überzeugung, dass menschen, wenn sie mit sich selber im unreinen sind, auch mal solche fehler machen. ich selber hatte eine phase, in der es mir ganz persönlich, ohne dass es irgendeinen bezug zu unserer beziehung hatte, schlecht ging. in dieser zeit habe ich mich auch oft unwohl gefühlt mit ihm, weil ich mich unwohl mit mir selbst gefühlt habe. ich glaube allerdings, dass ich zum einen viel mehr erfahrung und zum anderen eine deutlich gefestigtere psychische basis habe als er und deswegen nicht einfach weggelaufen bin. das er das jetzt macht ist für mich leider noch nicht beweis genug dafür, dass unsere beziehung einfach nicht mehr sein soll. ein bisschen wird es ja wohl erlaubt sein, darum zu kämpfen! das ist nur menschlich - sonst würde ich von MEINER seite her sagen, dass ich ihn nicht richtig geliebt habe...ich denke ich kann schon ganz richtig einschätzen, dass das was wir hatten was besonderes war/ist und ich weiß das er genauso empfindet (nicht zuletzt durch seine reaktionen und durch das was er gesagt hat, denn wenn ich eins weiß, dann das er immer ehrlich ist)!

18.02.2015 02:44 • #52


A
@Zeraphina: hatte es glaub ich in dem Post davor empfohlen.)
Doris Wolf: Wenn der Partner geht.

@papillon: ich verstehe dich absolut, weil ich genauso denke...bzw gedacht habe. Ich finde es toll, dass du in deiner schlechten Phase drüber standest und nicht Schluss gemacht hast. Daran sieht man ja, dass Gefühle auch mal weniger sein können, wenn man selbst Probleme hat, dass man das aber wieder hinbekommen kann. Das Problem ist nur: dein Partner ist (noch?) nicht so weit, das zu sehen, oder? Und dann ist halt die Frage: wieviel Leidensdruck braucht er, um zu kapieren und wie lange geht es dir noch gut dabei? Es ist finde ich auch die Frage, wie sehr er selbst etwas tun will - für sich selbst und für eure Beziehung. Wie ist da der Stand der Dinge im Moment? Habt ihr eigentlich gerade Kontakt?
Manchmal muss man vielleicht auch allein sein, um sich selbst wieder zu finden. Ich weiß, das hörst du nicht gern Ich finds auch ätzend und ich bin auch nicht der Typ dafür. Aber vielleicht ist es mal einen Gedanken wert?...Vielleicht macht es auch Sinn, wenn du ihm sagst: hör zu, so kann und will ich das nicht mehr. Werd dir darüber klar, was du willst und dann sehen wir in ein paar Monaten weiter?!
Es ist nicht leicht, ich weiß. Fühl dich mal gedrückt.

Man...ich hab heut von ihm geträumt, dass wir uns treffen, als Freunde (tsssss) und er mir erzählt mit welchen Tussen er gevög. hat. Als ich aufgewacht bin, kam ich mir vor, als wäre das alles erst gestern passiert. Ich könnte die Wände hochgehen, verstehe nicht, wie er das alles hinschmeissen konnte, verstehe nicht, warum er mich nicht mehr willl, obwohl ich doch alles schon so oft durchgekaut habe. Ich komme mir vor, als hätte mich der Traum Wochen zurückkatapultiert in meiner Verarbeitung. Kennt das jemand? Gerade hab ich das Gefühl, ich werd nie mehr ohne ihn glücklich sein.

18.02.2015 07:50 • #53


L
liebe Ava,

fieser traum. die vorstellung ist schlimm. ist es angst, vor dem was kommt? möchtest du mit ihm befreundet sein? ist es realistisch, dass er dich auf diese weise verletzt? für mich sieht es aus, als würdest du dich schon für den nächsten schritt wappnen. einer von beiden wird irgendwann jemanden kennenlernen oder geschichten laufen haben...
du hattest an mich geschrieben, dass angst eine große rolle spielt und da kann ich nur traurig nicken. klar, momentan können wir uns nicht besseres vorstellen! also halten wir fest? du bist ne tolle frau, du wirst wieder glücklich werden! hm, gefühle annehmen und durch da. verdrängen und verleugnen bringt ja nix, dass hätte dann ja den effekt eines dampfkochtopfs, der deckel knallt dann nur umso doller hoch ...

liebe Papillon,
ja, wie ist der stand der dinge, könnt ihr miteinander reden? wie geht er mit dir um, schwankt er in seinem bestreben, die trennung aufrechtzuerhalten? was meinst du, womit du ihm die augen öffnen könntest?
ich werde bei meinem ex das doofe gefühl nicht los, dass er erst mal sein leben wieder auf die reihe kriegen will, und dass es für ihn ganz wichtig ist, dass alleine hinzubekommen. ich hatte ihm vor kurzem total genervt den vorwurf gemacht, dass er es sich manchmal zu leicht macht und mit so einer anspruchshaltung durchs leben marschiert (wir waren beide auf jobsuche, ich schrieb eine bewerbung nach der nächsten, er gab sehr schnell auf und dachte, amt oder zeitarbeit sollen etwas geeignetes für ihn finden. er wollte nicht wahrhaben, dass die ihn höchstens irgendwo reinstecken, die richtig guten sachen aber anderswo zu finden sind.) meiner hat ja einen tag, nachdem ich eine tolle jobzusage bekam, schluss gemacht. wenn ich so drüber nachdenke, könnte es viel damit zu tun haben. er meinte was von, er muss und möchte an sich arbeiten, es gäbe viel zu tun.
so schwer es mir fällt, ich will ihn jetzt in ruhe lassen. ich hab ihm mehr als deutlich gemacht, dass er für mich ein wunderbarer mann ist und ich mit ihm alt werden möchte. das weiß er. jetzt auf jeden fall. jetzt ist er dran. wir haben es nicht mehr in der hand. ich habe immer dieses bild vor augen, ich strecke ihm die hand entgegen und er nimmt sie nicht. das war auch die letzten wochen schon so. dass hat er erkannt. jetzt ist es an ihm. was er mit seiner hand greift, kann und will ich nicht beeinflussen ...er soll ja freiwillig zurückkommen.

lieber andreas (und die anderen),
ich hatte letzte woche noch eine andere übung zur trennungsbewältigung gemacht, die mir auch sehr gut getan hat: ich sollte eine liste machen mit zwei spalten, eine davon wird mit was ich mir verzeihe und die andere mit was ich meinem partner X verzeihe ausgefüllt. das tat ziemlich gut. weil es wichtig ist, dass wir ihm/ihr und uns verzeihen...

heute ist mein erster tag ohne ihn in der wohnung. die erste runde tränen trocknet gerade. ich will durchhalten mit der kontaktsperre. gott, das wird schwer!

liebe grüße!

18.02.2015 09:00 • #54


A
Danke Ava und lisboa für eure Tipps. Werde mal schauen, was ich davon die nächsten Tage angehen werde.
In will ja nicht verblendet klingen, aber dieses Probleme und Schlechte mit und an ihr aufschreiben, habe ich schon versucht. Und es kam so wenig dabei raus, dass es eher frustrierend war. Da habe ich mir ja schon Pseudoaspekte hingebastelt, genau wie sie mir irgendwelche Pseudogründe beim Schluss machen genannt hat.
Das ist auch mein großes Problem, es hat halt meiner Meinung nach so viel gepasst. Mittlerweile weiß ich, dass die einseitige Kommunikation (von ihr kam ja bei problemen nix, sie ist in der Frage was ich hier so lese der Mann in der beziehung ) und ihre Probleme mit sich selbst ein großes Problem sind und waren. Aber das ist halt was, was ich mit ihr angehen wollte, jetzt wo ich endlich davon wusste. Hätte sie mir doch nur mal vorher von ihren Gedanken erzählt.
Und da sind wir wieder bei meinem Problem. ich komme einfach nicht von der Phase des nicht wahrhaben wollens in die des Akzeptieren. Und das nach 7.5 Wochen in denen sie sich kein einziges mal von alleine gemeldet hat. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen Ich will sie immernoch zurück, wünsche mir immernoch so sehr ihre Probleme mit der Welt und auch mir zusammen anzugehen. Das habe ich ihr auch alles offengelegt 2 Wochen nach der Trennung. Erst war sie dann auch recht aufgeschlossen, aber als ich ihr dann die Woche Zeit zum Denken gegeben habe, was das wieder alles wie weggeblasen in ihrem Kopf.
Wie so eine Beziehung nach so einem riesen Vertrauensbruch von ihrer Seite überhaupt aussehen soll, weiß ich ja selbst nicht. meinem Kopf ist auch klar, dass das eigentlich nicht geht, aber bei meinen Gefühlen sieht es da wieder anders aus. Langsam nervt es mich auch nur noch, ich weiß dass ich sie glorifiziere und ich endlich mal offen für neues sein muss. Und trotzdem bastel ich in meiner Fantasie ständig Szenarien wie ich sie zurück gewinnen kann. Das ich momentan, als psychisches Wrack denkbar unattraktiv bin, ist mir klar. Dann denke ich mir ich versuche es in ein paar monaten mit neuem Selbstbewusstsein mal von null an bei ihr. Aber auch das ist doch totaler Quatsch, als könnte ich damit ihr Empfinden bezüglich des Schlussmachens ändern und mich drauf verlassen, dass sie beim nächsten Mal mich nicht wieder genauso schnell abschießt.
Dann ist da auch noch das Gefühl, das ich nicht wahrhaben kann, dass ich mich so lange in ihr getäuscht haben soll. Dieses ganze Szenario wie es gerade abläuft hätte ich ihr ja nie zugetraut, sowas kaltes, berechnendes und für mich chancenloses.
Ach dieser Whatsapp-kontakt von vorgestern hat mich schön zurück geworfen. Trotzdem will ich weiter teil ihres lebens sein. Wann wird das nur besser

Jetzt habe ich nochmal aufgeschrieben, was mir so den ganzen Tag durch den Kopf schießt, das Forum tut in dieser Hinsicht echt gut.

18.02.2015 17:42 • #55


L
lieber Andreas,

ich kenne deine ex ja nicht ... aber ich war früher auch so ein mensch, der bei problemen dvongelaufen ist und geschwiegen hat. zu dem zeitpunkt waren meine eigenen bedürfnisse für mich etwas völlig unbekanntes - das erkannte ich aber erst jahre später in einer therapie.
ich hatte damals einen freund, der gerade eine längere therapie hinter sich gebracht hatte und der sehr be sich war. tja, und dann hat er sich mich angelacht. fräulein everybodysdarling, miss unkompliziert. aber nur nach außen hin, innen drin hab ich immer schön die negativen punkte meiner beziehungspartner aufsummiert, bis ich irgendwann explodierte. dann war es in der regel auch zu spät. er erkannte damals, dass da bei mir etwas aufzuarbeiten ist, aber glaub mal nicht, dass ich das hören wollte. niemand möchte gern ein psycho sein. ich war dazu auch überhaupt nicht in der lage, das wurde immer wieder deutlich, und er war da der falscheste, um mit mir daran zu arbeiten. immerhin hat dieser exfreund es geschafft, mich vom weglaufen zu kurieren. ich hab gelernt, die konflikte zu führen, mehr schlecht als recht. aber irgendwann war es mir zu viel mit ihm ... heute, ogott 19 jahre später (ich glaubs nicht so lange!) denke ich voller liebe an ihn. ich war schrecklich zu ihm. aber ich konnte nicht anders zu diesem zeitpunkt. er hat ganz viel gesehen, was jahre später erst hervorbrach...

vielleicht kannst du paralellen sehen. mir wird dabei auch gerade was klar. mein ex sprach ja auch dinge in diese richtung an, die er mit sich klären muss. wenn du selber da drin steckst, der partner kann kein therapeut sein ...

drück dich!

18.02.2015 17:59 • x 1 #56


A
Hallo in die Runde.

Liebe Lisboa,

nein, ich will keine Freundschaft mit ihm. Ich weiß, dass das nicht gut für mich wäre im Moment. Ich habe genug gute Freunde. Und wenn ich mal an dem Punkt angekommen bin, wo ich wieder eine Freundschaft mit ihm führen könnte, weil ich keinerlei gefühle mehr für ihn habe...tja, dann-und ich hoffe der Zeitpunkt kommt bald!- wird er mir egal sein. Abgesehen davon hat er mit seinen wenigen Freunden seine gravierenden Probleme ja auch nicht besprochen. Ich weiß also, dass er auch in Freundschaften nicht offen ist und sich lieber zurückzieht wenns problematisch wird. Was will ich mit so einem als Freund? Klingt hart, ist aber so. Ich habe die ganze Zeit in der Beziehung gedacht, wir wären nicht nur Partner sondern auch beste Freunde. Aber das sind wir nicht, sonst hätte er ja mal mit mir geredet. Das definiere ICH nämlich als Freundschaft.
Der Vergleich mit dem Dampfkochtopf klingt logisch
Beim lesen stell ich immer wieder fest, wie sehr deine Geschichte meiner ähnelt. Kann ich dir auch mal per pn schreiben?

@andreas: dass du nicht über die Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens hinauskommst, ist doch klar. Du hast ja noch Kontakt mit ihr. Nicht böse gemeint, nur zur Erklärung. Ich glaube in die nächste Phase kann man erst kommen, wenn man den Kontakt komplett (!) abbricht. Dann macht man sich nämlich zum ersten Mal deutlich, dass es wirklich vorbei ist. Und es ist vorbei, lieber Andreas. Ich will dir damit nicht wegtun, ich weiß selber wie schei. es ist, das zu hören und zu lesen. Aber man muss irgendwann anfangen, den Gedanken präsent werden zu lassen. Du sperrst dich noch davor und das ist vollkommen natürlich, weil du es einfach noch nicht wahrhaben kannst und zu viel Angst hast, was passiert, wenn du es loslässt. Und ja, ich will dir keine Illusíonen machen: es ist absolut beschissen.
Aber es ist auch der einzige Weg, es IRGENDWANN wieder los zu werden und wieder glücklich zu sein.

Ich wünsche mir auch noch in vielen Momenten, seine Probleme mit ihm gemeinsam anzugehen und wieder mit ihm zusammen zu sein. Das ist doch klar. Man kann ja nicht von jetzt auf gleich seine Gefühle abstellen. Weißt du, ich glaube, wir waren es schon aus der Beziehung so gewohnt, für den anderen da zu sein, vorsichtig zu sein, ihn mit Samthandschuhen anzufassen, weil wir ja wussten, er/sie hat ein Problem. Dass wir diesen Instinkt auch nach der Trennung noch haben ist klar, denn Gewohnheiten muss man erstmal wieder verändern.
Das dauert. Das ist anstrengend. Aber das klappt auch. Bei mir ist es jetzt so 6 Wochen her und ich merke schon, dass ich manchmal bessere Gedanken habe. Ich bin auch noch ganz ganz oft verzweifelt und kann es nicht fassen. Aber ich merke, wie er sich von mir entfernt durch die Kontaktsperre. Und das ist gut so, auch, wenn es für dich ein grauenvoller Gedanke ist.
Ich finde es toll, wie empathisch und fürsorglich du bist, wie gerne du sie beschützen willst und ihr helfen willst. Ich finde es auch gerade besonders toll, zu sehen, dass es Männer gibt, die eine Beziehung nicht gleich hinklatschen, wenn es Probleme gibt. Ich finde, du hast es auch verdient, glücklich zu sein und eine Partnerin zu finden, die die gleichen Vorstellungen hat wie du.
Aber das geht erst, wenn du dich selbst wieder gefunden hast. Daran kannst du aktiv arbeiten. Ich merke, dass es mir immer dann besser geht, wenn ich mich nicht mit ihm, sondern mit mir beschäftige.

Und jetzt: fühl dich mal umarmt
UND ZIEH DIE KONTAKTSPERRE DURCH! DU SCHAFFST DAS!
Warum? Weil ichs auch geschafft hab. Und es fühlt sich verdammt gut an, sich nicht so abhängig zu machen.

18.02.2015 18:09 • #57


A
@lisboa: jetzt musste ich ein bisschen schmunzeln über deinen letzten Beitrag. Wie du dich da selbst analysierst und dann verstehst du deinen eigenen Ex nicht Nicht bös gemeint...wenns halt so einfach wäre
Aber danke, dass du deine Erfahrungen so offen teilst, das hilft glaub ich ganz vielen hier.

18.02.2015 18:12 • #58


L
huhu Ava,

glaub mal, mir geht da gerade ein ganzer kronleuchter auf! hier gibts keinen ans hirn patsch smiley ... das dachte ich mir schon die ganze zeit, früher war ich auch so, früher war ich die, die auf diese art schluss gemacht hat. tapfere jungs, jetzt weiß ich wie sich das anfühlt. aber so richtig bin ich da noch nicht dran gekommen, jetzt bin ich ganz aufgeregt. weil ich es so gut verstehen kann!

schreib mir gern eine pn, ich sollte mich dazu aber wohl vorher anmelden?

ich hab mir heute das doris wolf buch geholt und musste mich beim lesen echt bremsen (mit vollkaracho in phase 4, schön wärs), doch, man merkt, dass sie das ganze selber erlebt hat, sehr einfühlsam. sehr auf den punkt. und ich habe mich gezwungen, mir blumen zu kaufen, und zwei kuschelige t-shirts. und hab eine improvisation im badezimmer, die mich seit 2 jahren nervt, erledigt!

liebe grüße

18.02.2015 18:39 • #59


A
Liebe lisboa,

als ich deinen Beitrag gerade gelesen habe musste ich lächeln und hab mich total gefreut...aus deinen Worten spricht Tatendrang und....vielleicht ein bisschen gute Laune? Ich bin stolz auf dich, dass du heute soviel für dich getan und erledigt hast!
Das ist ansteckend. Danke

Genau so gings mir auch als ich das Buch gelesen habe. Habe, wie empfohlen, einmal das komplette Buch gelesen und jetzt arbeite ich das so nach und nach durch...je nachdem wie ich mich grad fühle. Bin aber auch so ungeduldig und wär am liebsten schon in Phase 4. Ich hab das Gefühl, ich bin eigentlich in Phase 2, rutsche aber immer wieder in Phase 1 ab.

Ja stimmt...ich glaub man kann nur pns bekommen wenn man angemeldet ist. Wenn du magst, dann tu das doch und gib mir bescheid, würd mich freuen Wenn nicht, schreiben wir hier einfach weiter.

18.02.2015 18:46 • #60


A


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