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Unerwartete Trennung So traurig

M
Liebes Forum,

ich schreibe hier, weil ich dringend Hilfe brauche. Ich bin zwar total verzweifelt, ich will mich da aber nicht weiter rein steigern... Nicht schon wieder. Bevor ich weiter durchdrehe und ihm weiter hinterher laufe, melde ich mich lieber hier an, um mich auszutauschen und Ratschläge zu holen. Mir ist die Tatsache bewusst, dass er (im Moment) nicht mehr da ist. Er ist für mein leid nicht zuständig und will es nicht sein..... Verdammt hart für mich, aber es hilft ja alles nichts.

Zur Geschichte: Ich war zum zweiten mal mit meinem Freund zusammen, der gleichzeitig mein bester Freund war und ICH war Glücklich. Jetzt trifft mich der doppelte Verlust mit voller Wucht. Wir kennen uns seit über 10 Jahren und sind uns immer sehr wichtig gewesen. Es ist also nicht so, dass wir 2 Menschen sind, die sich kennen lernten und nach ein paar Monaten fest gestellt haben, dass der andere doch nicht so toll ist und man dann einfach geht.

Ich sage auch dazu, dass mein (Ex) Freund psychisch nicht ganz gesund ist. Oder jedenfalls nicht stabil. Das sind Tatsachen, die ich mir auch nicht einrede, weil es mir damit besser gehen würde, es ist einfach erwiesene Tatsache. Tatsache, die ihm und mir bewusst sind. Tatsache, die ich bewusst akzeptiert habe, die es aber in keinster Weise weniger schmerzhaft macht.
Es ist jeden Winter das gleiche.... Jeden verdammten Winter. Und ich denke mitlerweile, dass es meine Schuld ist, weil ich irgendwie wirklich gedacht habe, diesen Winter würde das nicht mehr passieren. Ich habe die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder überschnappen könnte einfach verdrängt.
Autsch! Ganz grosses Autsch.

Bis vor kurzen, wirklich ganz kurzem, war noch alles gut... Wir waren ein Paar, dass zwei – drei Tage die Woche fest miteinander verbracht hat, dass konkrete Zukunftspläne gemacht hat und alles ging in Richtung echter Verbindlichkeiten. Wir wollten beide eine feste gemeinsame Zukunft und nichts – absolut nichts hat mich daran zweifeln lassen, dass etwas nicht ok wäre. Ich bin morgens von Ihm weg gefahren, nachdem wir auch noch S. hatten und wir verabredeten 2 Tage später am Wochenende einen Weihnachtsbaum kaufen zu wollen. Er beteuerte noch Tage vorher, das er mich liebt und nieeeemals verlassen würde. Er wäre so froh mich zu haben – ohne mich wäre er schon in der Nervenheilanstalt und wir schmunzelten beide darüber.
Als dann das Wochenende kam, war er auf einmal komisch, er unternahm nichts damit ich komme, wich mir aus und wurde total agressiv, als ich dann wie immer kam. Ich habe die Welt nicht verstanden und ihm ordentlich die Meinung gegeigt. Er hatte mich schliesslich einfach im dunkeln tappen lassen und mich dann auch noch respektlos behandelt. Er entschuldigte sich damit, dass er erkältet sei und es ihm einfach nicht gut ging.

Ok, dachte ich noch, kann ja mal passieren – alles gut.
Weit gefehlt.... Er meinte Tage später, dass er Zeit zum nachdenken braucht. Zeit um raus zu finden, was er überhaupt vom Leben will. Er wäre total überfordert, sein Leben macht ihn fertig und sein Herz würde brechen. Auf die Frage, ob er schluss machen will meinte er – er könne nicht klar denken und bricht nichts übers knie.
Ich bat ihn mich nicht unnötig warten zu lassen, falls die Entscheidung schon gefallen wäre, ich müsse auch klar kommen und er solle mir sagen, wie ich mich verhalten soll, ich wüsste nicht, was ok wäre und was nicht. Er reagierte gar nicht... Außer dass er mir weiterhin Gute Nacht schrieb und Herzchen schickte. Ich tat das gleiche und sagte dämlicher weise, dass ich mich nochmal entschuldige, weil ich „böse“ meine Meinung gesagt habe und mir eine Versöhnung zu Weihnachten wünsche.. Es kam nichts, außer Herzchen und gute Nacht..... Am 1 Weihnachtstag schrieb er mir kurz noch von seinem Weihnachten mit den Kindern und dann kam nichts mehr.... von beiden Seiten. Ich bat ihm am 2. Weihnachtstag um ein Gespräch, was jetzt Sache ist.

Darauf ließ er sich ein und als ich da war sagte er mir es ginge ihm soweit gut.... Er wäre noch nie so klar im Kopf gewesen und er weiss zwar nicht was er will, aber er will es anders.... Sein ganzes Leben muss sich ändern (wie jeden Winter) und er will keine Beziehung. Ihm ist alles Egal, absolut alles. Job, Familie, Freundschaften. Er will keine Gefühle mehr haben und zulassen für nichts und niemanden, nicht mal zu seiner Schwester, er wäre froh, dass er seine Kinder noch lieben könne und das reicht ihm. Er braucht absolut nichts und für die Probleme anderer wäre er nicht zuständig. Auch wie es mir damit ginge, wäre mein Problem aber nicht seins. Generell sind ihm absolut alle Menschen egal, er bräuchte absolut keine Nähe und für sich selber auch keinen S. mehr, nicht mal SB...... Und wenn er seinen Job verliert, dann ist das halt so....
Er würde mich aktuell nicht lieben, obwohl er das natürlich bis vor kurzem getan hat, er hätte mich da nicht belogen. Ich wäre ihm zwar nicht egal, aber im Moment wäre da nicht viel... Er hätte sich das alles überlegt und mit „neutralen“ (fremden) Menschen gesprochen. Er wäre jetzt einfach auf einem Selbstfindungstrip. Es ginge ihm von Tag zu Tag besser, den er alleine verbringt.
Er wisse trotz genauer Überlegungen auch immer noch nicht sicher, ob mich zu verlassen nicht doch ein Fehler wäre... Aber er muss sein Leben ordnen und das muss er alleine tun. Wie er nächste Woche darüber denkt, weiss er nicht, es wäre ihm aber auch absolut egal und wenn es zwei Jahre dauert, dann ist das nunmal so. Es läge alles bei mir, was ich bis dahin und dann mache...

Insgesamt ist das Gespräch ruhig verlaufen. Wir haben dabei 2 Stunden Kaffee in seiner Wohnung getrunken und ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht und gesagt, dass ich ihn nicht hasse aber dass ich das so nicht will. Ich hätte im Augenblick keine Freundschaft zu bieten, weil ich ja logischer Weise mehr von ihm gewollt hätte. Es ginge nicht, weil ich mich um mich selber kümmern müsse und mich nicht selber verletzen will. Ich würde es akzeptieren und meine Sachen in der kommenden Woche abholen. Er fand das ok.

Das ist nicht die erste seiner sogenannten Selbstfindungsphasen... Er reitet sich dann immer tief rein. Er hat in der letzten Phase schon seine ganze Existenz zerstört und das auch wirklich soweit getrieben, dass er nur noch die Klamotten am Leib hatte. Und ich war dann danach wieder da und habe die Scherben zusammengefegt und ihm geholfen, alles wieder auf die Reihe zu kriegen.
Ich habe wirklich alles für ihn getan, ohne mich hätte er das definitif nicht auf die Reihe bekommen– weder mental, noch finanziell.
Er hat wahrscheinlich das Gefühl, das er das nicht alleine gemacht hat. Und das wurmt ihn.
Ich aber bin wahnsinnig verletzt, weil er so abgeklärt und ehrlich gesagt auch undankbar wirkte.

Ich weiss, der Text ist lang und vielleicht auch verwirrend.

Die Situation ist gerade natürlich absolut festgefahren. Ich will eigentlich, dass er auf mich zukommt und will mich absolut nicht mehr melden. Ich habe aber noch viele Sachen bei ihm, auch Möbel, die geholt werden müssen, aber ich habe im Moment keine praktische Möglichkeit, die zu holen....

Ich habe mich seit dem Gespräch nicht mehr gemeldet, er sich auch nicht. Ich denke, er ist froh, dass ruhe ist, gleichzeitig glaube ich nicht, dass er mich einfach so vergessen wird.

So und was mache ich jetzt.... ? Das Ding mit den Sachen abholen steht immer noch im Raum und Silvester kommt auch...... Schreibt man was? Schreibt man nichts? Meint er dann, wenn ich mich nicht wegen der Sachen melde, dass ich doch noch heimlich warten will....?

Danke fürs lesen und schreiben,

Maja

29.12.2015 13:24 • #1


X
Oh Mann, was für eine Sch...Das tut mir so leid für Dich, Maja. Du badest mal wieder seine Seelenkrisen aus...zum wievielten Male? Ich weiss leider wie schrecklich man sich fühlt, wenn man den anderen liebt und der wie einen Schalter eine zweite sehr kalte und egozentrische Persönlichkeit präsentiert.
Kannst Du eine Kontaktsperre einhalten? Für Dich, um mittelfristig etwas zur Ruhe zu kommen? Gibt es Menschen, die Dich die naechste Zeit etwas stützen können?

29.12.2015 15:47 • #2


A


Unerwartete Trennung So traurig

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Thomas69
Also spontan würde ich erstmal sagen dein Freund hat eine starke depressive Phase (Episode), das erklärt warum er sich von allem und jedem zurückziehen will... Ist jetzt kein Scherz, habt ihr (insbesondere er) mal über Nervenheilanstalt... Also therapeutische Hilfe, psychosomatische Klinik etc, nachgedacht? Er zerstört ja nicht nur sich selbst sondern auch dich in gewisser Weise grad... Du kannst glaube ich nicht viel tun, wenn dir danach ist ihm sagen das du für ihn da bist... Aber achte gut auf dich selber, grad wenn er keine Hilfe (weder von dir noch anders) will..
Wenn er das Gefühl hat mit sich allein sein zu wollen erkläre es vielleicht als ok für dich, aber mache klar das auch du versuchst die Zeit für dich zu nutzen (was du unbedingt auch tun solltest).
Erzwingen kannst du ja nichts...

29.12.2015 16:40 • #3


M
Hallo x.

erst einmal vielen Dank für deine Antwort. Nein, so richtig habe ich niemanden. Deswegen bin ich ja hier. Ich habe Kinder und einen wundervollen Ex-Mann, der mich unterstützt.
Also Freundschaftlich unterstützt, wir haben es Gott sei Dank geschafft Freunde zu bleiben, nicht zuletzt wegen der Kinder, aber sonst ist da nichts mehr.
Wenn ich es genau nehme, ist mein Ex Mann der einzigste, der es noch halbwegs nachvollziehen kann und auch der einzigste, der mir nicht mit den schlauen Ratschlägen kommt ala: Mensch, das hast du nicht nötig, schieß ihn endlich ab, wie oft willst du das noch mitmachen, was für ein x., der hat dich nicht verdient, du bist viel zu hübsch für sowas, bla bla bla... auch, wenn er das ganz sicher denkt. Meine Freunde können es schon nicht mehr hören und kommen mit den genannten und sicher gut gemeinten Ratschlägen.
Ich nehme denen das nicht übel. Kann ja auch sein, dass sie tausendmal recht haben, aber wenn das so einfach wäre, dann hätte ich das schon längst getan. Einfach ist nicht einfach – einfach ist am schwersten!
Wenn ich nicht 100 % sicher wüsste, dass mein Freund (also jetzt Ex Freund) eigentlich kein x.
ist, sondern jemand, der für alles immer ein schlechtes Gewissen hat und er der letzte ist, der anderen Menschen bewusst und absichtlich weh tut und einfach ein gemeiner Fiesling ist, dann wäre das alles sehr viel einfacher.
Er ist ein wahnsinnig sensibler Mensch, der in seinem Leben auch schon sehr viele verdammt harte Schicksalsschläge einstecken musste. Für viele kann er nichts, ein paar hat er sicher auch selber verschuldet. Aber er ist im Grunde ein guter Mensch, davon bin ich nach wie vor überzeugt.
Seine Erfahrungen haben ihn vorsichtig werden lassen und er hat gerade was Beziehungen angeht viele Ängste.

Es ist komisch... Vielleicht spielt mir auch nur mein Gehirn einen Streich, aber:
Ich bin anders traurig, als beim ersten mal. Da habe ich Monate lang gelitten, war wie gelähmt, habe Kontakt gehalten und ihn mir sooooooo zurück gewünscht. Das wäre wahrscheinlich auch passiert, wenn er nicht „aus versehen“ (allein das hört sich gerade lächerlich für mich an) weit weg gezogen wäre und keine Möglichkeit hatte so schnell wieder zurück zu kommen. Er ist erst zurück gekommen, als ich ihm aktiv dabei geholfen habe....

Dieses mal will ich nichts mehr tun müssen. Ich will es einfach nicht und es fühlt sich irgendwie gut an, dass ich nichts mehr tun muss. Der Stress ständig etwas für ihn zu tun, damit es ihm auch ja gut geht und er auch bloß nicht wieder überschnappt ist weg.
Ich habe ihn sehr getragen!
Und ich will ihn nur zurück, wenn ihm das auffällt und es ihm leid tut.
Aber ich will mir auch nichts vor machen: Klar, Ja... Natürlich will ich will ihn zurück, ich will das es ihm leid tut, er es bereut und das er um mich kämpft... Dieses mal will ich die Prinzessin sein.

Er ist, wenn er nicht in solchen Phasen steckt ein ganz toller, aktiver Mensch, der viel Liebe gibt und mit dem ich mich Wortlos verstehe. Wir denken das gleiche, lachen über die gleichen Sachen, wollen das gleiche, ergänzen uns perfekt... Es könnte alles so schön sein.

Versteht einer was ich da meine? Manchmal habe ich schon selber das Gefühl, dass ich die bin, die einen an der Waffel hat.

Ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll. Gerade was jetzt Silvester betrifft. Da schickt man doch wenigstens eine SMS, oder nicht? Also eine emotionslose, neutrale versteht sich.
Und dann noch das Ding mit den Möbeln.... Ich bin im Zugzwang....

Alles Doof.
Maja

29.12.2015 16:51 • #4


M
Oh gott. ...hab das Gefühl du beschreibst meine Geschichte und die deines ex sind die von meinem ex...

29.12.2015 17:05 • #5


M
Hallo Thomas,

das hört sich nicht nur so an. Das ist wohl auch so. Er weiss das auch selber, will es aber verdrängen und um Gottes Willen nicht zu einem Arzt gehen. Er meint der würde ihm dann bunte Pillen geben damit er die Welt wieder rosa sieht. Aber er will keine bunten Pillen schlucken müssen – er hat da vermeindlich andere Lösungen.
Das sagt er so und meint das auch so.
Alle Menschen, die es gut mit ihm meinen und die ihm helfen wollen, werden dann wie wild weg gebissen (weil die sind ja alle doof und könnten sagen, dass er sich helfen lassen muss, da käme wieder der böse Dr. mit den noch viel böseren Pillen ins Spiel und er will nicht über sich bestimmen lassen) und diese Leute werden dann nahtlos ausgetauscht gegen fremde, die sein Problem nicht kennen und ihm schön nach dem Mund reden.
Mit Hilfe dieser Leute – denen ich absolut keinen Vorwurf mache, weil er das ja auch alles immer entsprechend verkauft – ändert er dann alles in seinem Leben.... Beim letzten mal eben soweit, dass er seine Existens aufgegeben hat und weg gezogen ist – er hatte wirklich absolut nichts mehr. Und als ihm dass aufgefallen ist, waren die Leute natürlich DOOOOOOF und er weiss heute gar nicht mehr, was er sich dabei gedacht hat.

29.12.2015 17:14 • #6


X
Wer sagt das, dass Du jetzt unbedingt was tun musst? brauchst Du die Möbel gerade? können die nicht auch noch drei Monate stehen? Wer sagt, dass man sich zu Silvester melden muss? Versteh mich bitte nicht falsch. Ich kenne das sehr gut von mir...man meldet sich bei den Menschen die man liebt...und das erst Recht zu besonderen Anlässen und man klärt Dinge....komme was wolle...egal wie Ar. sich der Andere verhält. Man versteht und verzeiht ... jajaja ....aber wo ists genug? Wo beginnt der Selbstschutz....wo beginnt das Mitgefühl für sich selbst? Wozu taugt der silvestergruss wenn der Andere einen weggeschoben hat?

29.12.2015 17:26 • #7


M
Maja 123 ich sehe da narzissitische züge....

29.12.2015 17:28 • #8


M
Naja... Ich dusselige Kuh habe ja angekündig, die Sachen dann und dann abzuholen. Mich aber vorher noch zu melden, ob das klappt.
Dafür könnte ich mich schon selber in den Hintern beißen.
Ich bin mir auch eigentlich sehr sicher, dass zu Silvester oder Neujahr eine Nachricht von ihm kommt... Und wenn es nur ein Bildchen aus dem Internet ist.... Ok, kann auch sein, dass ich mich dieses mal täusche und er sich nicht traut.

Er ist im Moment so oben auf, dass er glaubt mir ginge es schlechter als ihm... ich bin mir da nicht so sicher, ob es mir wirklich schlechter geht... nur er hat ja keinen Zugang zu seinen Gefühlen.

29.12.2015 17:32 • #9


X
dann hast Du es Dir eben anders überlegt und brauchst jetzt erstmal Zeit...wenn Du Dir treu bleiben willst smst es ihm...Warum darfst Du nicht auchmal nach Dir schauen?

29.12.2015 17:38 • #10


X
Und streich das dusselig und streich die Kuh....es ist ne Sch...Situation, die weh tut. Tu alles was Dir gerade hilft. Stell Dich ins Zentrum. Wieso ist er wichtiger als Du?

29.12.2015 17:41 • #11


Thomas69
Das mit den Vorurteilen von ihm bezüglich Therapie u. ä. Ist oft so, aber es hat z. B. mir aus ganz besonders schlimmen Lebenskrisen geholfen... Läuft Grad im TV ein Bericht über den Sänger von Jupiter Jones, der geht auch offen mit dieser Art Probleme um... (Panikattacken hatte ich auch, furchtbar aber alles hinzubekommen!)
Naja whatever... Du kannst nichts erzwingen, ihm kann man nichts mit dem Hammer einbleuen... Schwer für dich zu handeln...
Du solltest auf jeden Fall auf dich achten auch wenn er wohl der mit den (anderen) größeren Problemen ist...
Ist eh schrecklich schwer wenn jemand Beratungsresistent ist...
Er ist für dich scheinbar wichtig, du solltest dir selbst aber auch wichtig sein...

29.12.2015 17:56 • #12


Hey
Ich lese deine Schilderungen so, dass ihr beiden in eine komplizierte Dynamik verstrickt seid, die aufgelöst gehört, und zwar mit vollem Risiko durch Rückzug und Konzentration auf eure jeweilige Eigenverantwortung und komplettes Loslassen.

Du bist mit deiner eigenen Psycho-Logik in dem Beziehungsspiel verlinkt, aber er ist der Initiator, der immer wieder ein Alles oder Nichts Spiel initiiert. Das deutet für mich darauf hin, dass er in einer Ambivalenz gefangen ist, wovon er die Erlösung abwechselnd bei den zwei Polen Selbstfixierung versus Selbstaufgabe (mit entsprechendem lieb und sensibel sein) sucht.

Jetzt ist er umso mehr wieder am Selbstfixierungs-Pol unterwegs, und zweifellos wird er dafür sinnvolle Gründe haben - zumal er dafür zu extremen Opfern bereit ist. Ich an deiner Stelle würde mir das vergegenwärtigen und sehr ernst nehmen! Falls ich richtig liegen sollte, ergibt sich daraus für dich die Konsequenz für dein Handeln wie von selbst, nämlich: Lass' ihn in Ruhe!

Ein chin. Sprichwort fällt mir ein (das ich mir selbst öfter in Erinnerung rufe): Wer zu wenig gibt, ist ein Dieb. Wer zuviel gibt, ist ein Mörder.

Du erwähnst, dass du in diesem Spiel jetzt auch mal die Prinzessin sein willst (was ich sehr gut verstehen kann ), aber es ist vielleicht an der Zeit zu erkennen, dass Prinz sein nicht seinem individuellen Fernziel entsprach und er damit nicht zur Ruhe kommen konnte, so viel du ihm auch gegeben hast. Daher wird er dir das auch nicht erwidern.

Er leidet scheinbar, weil er sich selbstentfremdet fühlt.

Die gute Nachricht ist, dass diese Problematik dir Luft verschafft und dich geradezu dazu auffordert, deine Entscheidungen nur für dich zu treffen und ihn machen zu lassen - und zwar mit allen Konsequenzen! Keine Errettungen, kein Ausbaden von Kollateralschäden. Du kannst bzw. brauchst auf deiner Seite lediglich schauen, ob du ihn so überhaupt lieben kannst oder willst, wie er ist, wenn er so ist, wie er sein will.

Das wäre, was mich aus deinem Text anspringt. Mein Tipp: Radikal umdenken! Think out of the box. Neue Erfolge werden durch neues Denken und Handeln möglich. Also lass' einfach alles weg, was du bisher getan hast. Öffne dich für neue Sichtweisen, um dich selbst und ihn besser zu verstehen. Die Inspiration dazu kommt dann von selbst.

29.12.2015 18:30 • x 1 #13


M
Vielen vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Es ist und bleibt schwer für mich! Ihr habt recht, ich muss mich jetzt um mich selber kümmern. Das klappt auch einigermaßen. Ich sitze hier nicht mit Heulkrämpfen rum und male alles schwarz von wegen ich werde nie wieder lachen und so weiter.
Natürlich werde ich lachen und ich habe auch ganz konkrete Pläne, was ich mir in kürze gönnen werde.... Ich will aber am liebsten wieder mit ihm lachen! Er ist so ein toller Mensch – wenn die Sonne hoch genug steht.
Ich weiss auch, dass ich ihn schrecklich vermissen und natürlich ab und zu weinen werde.
Mein Herz und mein Kopf laufen nicht wirklich synchron.

Ich bin mir nicht mal sicher was gewesen wäre, wenn ich nicht so auf das Gespräch gedrängt, sondern die Klappe gehalten hätte.
Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er auch so schluß gemacht hätte – oder ob ich ihn dazu getrieben habe und ihm nichts anderes mehr über geblieben ist. Weil ich wollte ja wissen, was Sache ist.
Er sagte ja auch noch, dass er sich immernoch nicht 100 % sicher wäre, aber wenn das ein Fehler sein sollte und er das nächste Woche oder in 2 Jahren feststellt und ich dann weg bin, dann kann er daran nichts ändern. Er will sich keinen Stress mehr machen und erstmal raus finden was schwarz und was weiß ist. Und Bunt könnte er absolut nicht gebrauchen.

Es läge allein bei mir was ich bis dahin und dann mache, wenn er sieht, dass es ein Fehler war.

Das war seine Aussage – nicht meine – Ich finde das verwirrend. Bin ich da die einzige?

Ich will logischer Weise so nicht behandelt werden, auf der anderen Seite möchte ich ihn wirklich gerne behalten.
Es ist so ein Spagat zwischen: So nicht mein lieber! Und :Hey, ich weiss du bist krank und ich werde für dich da sein.

Er soll merken, dass er mich so nicht behandeln soll– er soll aber auch nicht denken, ich werde mit seiner Krankheit nicht fertig und bin das bockige Kleinkind.

29.12.2015 20:16 • #14


X
er soll aber auch nicht denken, ich werde mit seiner Krankheit nicht fertig....hm...
Maja....coabhaengigkeit?
Es ist sein Job gesund zu werden oder seine Krankheit (oder ist es eine Störung?) zumindest so abzumildern, dass er nicht regelmässig jeden Winter sein Leben (und das seiner Nächsten) an die Wand faehrt. Oder auch nicht...sein Leben...seine Entscheidung....
Koenntest Du wirklich damit leben ueber Jahrzehnte...jedes Jahr wieder vor die Tür gesetzt zu werden weil er halt krank ist?

29.12.2015 20:35 • #15


A


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