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Unerwartete Trennung nach 8 Jahren Beziehung

Salbei
Hallo in die Runde,

ich bin ganz neu hier. Hätte nicht gedacht, dass ich so ein Forum mal brauchen werde, aber nun bin ich hier gelandet und bin froh um die zahlreichen Ratschläge, merke ich bin mit meinem Schmerz nicht alleine.

Mein Partner und ich waren fast 8 Jahre zusammen. Er war meine erste Liebe, meine große Liebe. Für mich stand bis vor 6 Tagen fest, dass wir füreinander bestimmt sind, unser Leben miteinander verbringen werden, zusammen glücklich alt werden. Wir haben uns Anfang 20 kennengelernt. Nun bin ich 30 und habe den Großteil meiner 20er mit ihm verbracht.

Er war mein erster Partner, ich konnte mich vorher auf niemanden einlassen - Bindungsproblematik von zuhause aus. Er wollte mich damals unbedingt, für ihn war es Liebe auf den ersten Blick, ich habe länger gebraucht aber dann wollten wir uns nicht mehr loslassen. Wir haben jeden Tag und jede Nacht miteinander verbracht.
Es war wunderschön, ich hatte so etwas noch nie zuvor gespürt. Für mich war es ein riesiger Schritt mich fallen zu lassen.
Nach 6 Monaten merkte, ich dass ich mich immer mehr einschränkte, immer mehr Verantwortung an ihn abgab, sodass ich schon bald das Gefühl hatte, immer weniger alleine zu können. ich entwickelte eine Angststörung.
Ich war plötzlich komplett abhängig von ihm. Das war ab einem bestimmten Punkt so schlimm, dass ich sehr unglücklich war, abgenommen habe und in eine Klinik gegangen bin um wieder zurecht zu kommen.

Er stand mir die ganze Zeit bei.
Wir waren immer füreinander da. Er für mich und ich für ihn. Leider hat sich daraus eine (gegenseitige) Abhängigkeit entwickelt. Wir waren so eng miteinander, dass Distanz sich falsch anfühlte. Heute weiß ich dass das nicht gesund war. Und er weiß es auch. Trotz der Abhängiglkeit haben wir eine wunderschöne Zeit verbracht. Wir hatten beide Bindungsprobleme und genossen das absolute Vertrauen, die Nähe, Treue und Intimität. Früher war mir nicht bewusst, dass auch er von mir abhängig war.
Ich weiß nun, dass ich mit diesem abhängigen Beziehungsverhalten sozialisiert wurde und habe hart daran gearbeitet, unabhängiger zu werden und Distanz zuzulassen. Hat auch gut geklappt.

Zurück zum Thema.
Irgendwann ging es mir besser und ich ging meinen Weg weiter, bearbeitete meine Ängste. Viele Jahre lang. Auch heute noch. Ich habe viel mehr zu mir selbst gefunden und bin heute selbstständiger und glücklicher.
Vor 3 Jahren konnte und wollte ich das Wort Trennung noch nicht mal hören, weil ich so abhängig von ihm war.
Heute bin ich nun getrennt und gehe trotzdem zur Arbeit, lebe noch.

Naja.

Schwierige Punkte waren unser S., seine enorme Unsicherheit (möchte zu oft allen alles recht machen), meine Angststörung und die genannte Abhängigkeit voneinander.
Er war mein erster Liebes- und S., d.h. ich war sehr unerfahren.
Zu Beginn war es schön aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nicht zufrieden bin. Ich habe zu Anfang Dinge getan, die ich eigentlich nicht wirklich wollte, um ihn glücklich zu machen. Als ich anfing eigene Wünsche zu äußern war das für ihn schwierig. Da er fast nur an sich selber dachte - wahrscheinlich hat er es nie anders gelernt - hatte ich irgendwann keine Spaß mehr daran. Manchmal war es auch schön aber nicht so wie ich es mir wünschte. S. wurde ein belastendes kompliziertes Thema.
Ich weiß, S. ist wichtig, es gab aber eine Vielzahl von Eigenschaften und Faktoren in der Beziehung und an ihm die ich liebte und deswegen war es okay für mich. Er hatte sehr viele wundervolle Seiten und wir waren unglaublich liebevoll miteinander, haben es genossen. Ich war glücklich mit ihm und er war auch glücklich mit mir. Wir verbrachten viel Zeit, unternahmen schöne Unternehmungen und Urlaube, genossen die Zeit miteinander. Wir hatten beide einige Selbstzweifel und waren füreinander da. Mittlerweile habe ich das Gefühl dass er unsicherer war als ich.

Ich glaube dass Corona auch einiges dazu beigetragen hat dass die Probleme mehr wurden, weil ich lange Zeit ängstlich war und er schon um einiges früher begann, sein Sozialleben wieder zu leben, sich mit Freunden zu treffen und auf Konzerte zu gehen, etc. Es nervte ihn irgendwann, dass ich mich noch isolierte und noch nicht so traute unter Leute zu gehen.

Je mehr Zeit verging wurde es schwieriger. Einerseits die Abhängigkeit (Bist du mit mir zusammen weil du mich liebst oder weil du nicht alleine sein kannst?), meine Angststörung (mit z.T. depressiven Verstimmungen) und unser S. waren belastend.
ich arbeitete an meiner Abhängigkeit, machte Therapie, ließ viele Bücher, etc.
Aber das Problem mit dem S. wurde so kompliziert, dass wir alleine nicht mehr weiterkamen.

Vor einem Jahr kam es zur ersten Krise. Er wusste nicht mehr ob er die Beziehung noch wollte, weil er das Gefühl hatte, es mir nicht recht machen zu können, egal was er tat. Er hatte das Gefühl, dass ich ihn und seine Bedürfnisse nicht wahrnehme. Dabei hatte ich das Gefühl ihm immer alles recht machen zu wollen. Aber irgendwann sah ich ein, dass ich teilweise zu sehr auf meine Ängste fokussiert war und wir zu wenige unbelastete, leichte Momente hatten. (insb wegen Corona). Er überlegte es sich dann anders und entschied sich für mich und die Beziehung. Ich verstand was er meinte und fing ich an das zu verändern. Dann lief es wieder gut.

Ein halbes Jahr später fuhr er mit Kumpels in Urlaub. Als er zurück kam war er ganz verändert in seiner Wahrnehmung, Verhalten, Wesen. Ich dachte es lag an seiner Suchterkrankung und weil er Rückfälle dort hatte. (evtl psychotisches Verhalten. ). In der Art wie er sprach und sich verhielt, so verwirrt, es war so komisch, so anders, nicht altersgemäß und überhaupt nicht wie er selbst.
Er sagte dass er die Freiheit dort so sehr genossen hat und dass das mit mir nicht gehe. Dass er an der Beziehung zweifle und dass ich das nicht verdient habe.
Ich sagte ihm dass er sich genau überlegen soll was er will und dass ich nicht mit jemandem zusammen sein will, der zweifelt. Er entschied sich dann nach ein paar Tagen doch für die Beziehung.

Wir begannen eine Paartherapie, stellten die Wohnung um, änderten unseren Beziehungsrahmen, machten mehr alleine und mit Freunden, aber waren trotzdem noch eng und liebevoll miteinander. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, dass wir durch die Veränderungen einen soliden Grund für unsere Zukunft geschaffen haben. Wir fühlten uns wieder mehr verbunden, der S. besserte sich durch die Paartherapie, ich war sehr glücklich und auch zufrieden. Und hatte aufgrund seines Verhaltens, seiner Worte und allem auch das Gefühl dass es ihm so geht. Wir waren wieder Seelenverwandte. Konnten mitunter die Gedanken der anderen Person lesen, so eng waren wir und so sehr liebten wir uns.

Weil mein Vertrauen wieder aufgebaut war hatte ich auch kein Problem damit, dass er nochmal mit seinen Freunden in Urlaub fuhr (selbe Arbeitskollegen, selber Ort). (das war nun vor 2 Wochen). Vor dem Urlaub schrieb er mir einen wundervollen Brief, der so romantisch war, dass er mir Tränen in die Augen trieb. Dass ich für ihn durch niemanden zu ersetzen sei, dass sein Zuhause dort sei, wo auch ich bin. Dass ihn nichts glücklicher machen könne, als mein Gesicht wenn ich mich über etwas freue und dass sich die letzte Krise sicher nicht wiederholen wird und dass er sich über alles freut wieder bei mir zu sein . solche Dinge. 3 Seiten handgeschrieben, super romantisch. Während er im Urlaub war telefonierten wir jeden Tag, schrieben, schickten uns Bilder. Es war alles gut.
Ich war froh als er wieder da war. Wir hatten tolle Pläne für dieses Jahr: gemeinsamer Hauskauf, erste gemeinsame Fernreise und vieles mehr. Es gab für mich im letzten halben Jahr keine Anzeichen, dass er in irgendeiner Weise Zweifel an der Beziehung hatte.

Von einem Tag auf den anderen war er dann wieder genauso seltsam verhaltens- und wahrnehmungsverändert wie letztes Mal. Als ich merkte, dass der gleiche Albtraum wieder beginnt, bin ich sofort zu einer Freundin gefahren, bei der ich nun auch noch bin. Er schrieb mir verwirrte Nachrichten, die sich auch wiedersprachen. Er schrieb auch dass er Zweifel hat und dass wir es dieses Mal nicht schaffen würden.

Wir trafen uns wenige Tage später zu einem Gespräch (vor 4 Tagen). Ich hatte so große Angst davor, wünschte mir dass er es sich doch anders überlegt, dass wir es hinbekommen.
Aber er war so brutal zu mir. Er kam mir vor wie ein Fremder, als wäre mein Partner, so wie ich ihn 8 Jahre kennen- und liebengelernt habe, nicht mehr da. Als wäre dieser gestorben und nun ist da nurnoch dieser herzlose egoistische Mensch, der mir so fremd erscheint. In 4 Minuten hat er so schreckliche Dinge zu mir gesagt, jeder Satz fühlte sich an als hätte er mir ins Gesicht geschlagen. Insb. mit der Vorgeschichte, dass er mir vor dem Urlaub noch sagte wie kostbar ich für ihn bin und durch nichts zu ersetzen.
Er sagte dass er merkt dass er Interesse an anderen Frauen hat und dass er im Urlaub die ganze Zeit geflirtet habe und Nummern mit welchen getauscht und immernoch Kontakt habe. Das war so ein Schock. Insg. war er in diesen 4 Minuten so herzlos und kalt, ich will garnicht schreiben, was er noch zu mir sagte. Er wollte mir sogar sein Freundschaftsarmband zurückgeben - wieso auch immer. was soll ich denn damit anfangen? Ich habe es ihm vor 7 Jahren geschenkt und er hat mir eins vor 7 Jahren geschenkt. Wir tragen sie immer. Diese Geste, als er es öffnete und mir geben wollte, brach mir das Herz. Ich sagte lass mich in Ruhe, lauf mir nicht nach und von ihm kam nur lass es uns nicht unnötig in die Länge ziehen. Das war so krank, so herzlos. als hätten ihm die 8 Jahre nichts bedeutet.

Wie gesagt, er scheint mir von einem Tag auf den anderen fremd geworden zu sein. Kann man sich so sehr in einem Menschen täuschen? Hat er mir das letzte halbe Jahr etwas vorgespielt? Was war überhaupt noch wahr, was kann ich ihm glauben?

Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so verletzt. Ich fühle mich, als hätte er mich aufgeschlitzt und liegen gelassen, als würde ich verbluten. (Entschuldigung für diese schreckliche Metapher aber so fühle ich mich). Ich weiß nicht wohin ich mit meinem Schmerz soll. es fühlt sich an als wäre er gestorben, weil er nicht mehr der selbe zu sein scheint.

Mir kommen innige Momente der Liebe, Worte, Gesten, schöne Erinnerungen in den Sinn und ich fühle mich unfassbar traurig. Bis vor wenigen Tagen haben wir unser Leben miteinander geteilt, liefen in eine Richtung, waren da füreinander, beste Freunde, Geliebte und nun. soll von einem Tag auf den anderen alles aus sein. Wenn ich daran denke, dass er vielleicht jetzt schon was mit einer anderen hat dreht sich mir der Magen um. Unerträglich.

Im einen Moment dachte ich, wir wären unzutrennbar und im nächsten liegt mein Herz in einem Scherbenhaufen vor mir.
Ich weiß, dass es nun keine Hoffnung gibt. Er hat mein Vertrauen so sehr verletzt und missbraucht, dass für eine Beziehung keine Basis mehr da ist. Das tut so weh.
Ich will das irgendwie überstehen, überleben. Ich weiß garnicht mehr wie es ist, alleine zu sein. Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll und ob ich irgendwann wieder glücklich werden kann.

11.05.2023 13:49 • x 4 #1


DieSeherin
puh, lass dich erst mal drücken - liebeskummer ist irre schmerzhaft

auf mich wirkt es, als habet ihr beide in den ganzen jahren versucht, alles, was zwischen euch vielleicht mal konfliktbehaftet hätte sein können, durch harmoniesüchtiges klammern aus der beziehung ausgeschlossen hättet. habt ihr mal gestritten? euch mit unstimmigkeiten auseinander gesetzt?

was ist das mit seiner suchterkrankung, von der du schreibst?

11.05.2023 14:07 • x 2 #2


A


Unerwartete Trennung nach 8 Jahren Beziehung

x 3


Salbei
@DieSeherin

wir haben sehr viel gesprochen über unsere Themen. ich weiß auch dass wir beide eigene Baustellen hatten über die wir uns kümmern mussten und ich glaube er hat sich zu wenig mit seinen eigenen Themen auseinander gesetzt.

Wir haben manchmal gestritten, ja. Es gab auch Themen bei denen wir unterschiedlicher Meinung waren. Die haben sich mit den Jahren gehäuft aber trotzdem sind wir in eine Richtung gelaufen und konnten es auch aushalten unterschiedliche Ansichten zu manchen Sachen zu haben. Insgesamt hatten wir das selbe Verständnis von Ehrlichkeit, Treue, Moral etc. Wenn wir uns gestritten haben dann waren es wohl meistens Diskussionen und wir haben es nicht lange ausgehalten, haben unseren Stolz runtergeschluckt und uns wieder in den Arm genommen. Das habe ich als erwachsen empfunden.

Als Jugendlicher war er Dro., als ich ihn kennenlernte 5 Jahre clean. Nach 9 Jahren fing er plötzlich an bei Anlässen Alk. zu trinken und das wurden für mich zu viele Anlässe. Ich habe mir Sorgen um ihm gemacht, das er abrutscht, weil ich weiß dass es bei Suchtkranken um die Betäubung geht und die hat man auch mit Alk.. Ich glaube dass er Probleme mit sich selbst hat und die wurden wohl eher mehr als weniger und dann sind Dro. garnicht gut

11.05.2023 14:17 • #3


DieSeherin
hier wird fast alles zensiert, was mit süchten zusammenhängt, aber von welchen substanzen sprechen wir?

11.05.2023 14:26 • #4


Salbei
@DieSeherin
Ca nnabis vorallem aber auch Partydr.

11.05.2023 14:35 • #5


DieSeherin
irgendwie klingt es für mich immer mehr danach, als hätten zwei seelisch instabile menschen versucht, sich gegenseitig zu stützen - was ja auf lange sicht nicht wirklich gesund ist!

wie geht es dir denn insgesamt damit? du klingst überraschend gefasst, ja teilweise sogar überrascht davon, dass du nicht zusammenbrichst?

11.05.2023 14:39 • #6


Salbei
@DieSeherin
Ja das war wohl viele Jahre so. Ich habe in den letzten Jahren immer mehr zu mir selbst gefunden und an mir gearbeitet. Mir war nicht bewusst, wieviele Baustellen er hat aber in den letzten Monaten fiel mir auf dass er eine sehr große Unsicherheit in sich trägt und an allem und jedem zweifelt. Vorallem an sich selbst.
Nach dem Gespräch am Sonntag rief er bei dem Partner meiner Freundin an, bei der ich unterkommen bin (sie wohnt mit ihrem Partner zs) und fragte War ich zu hart? Das war so verrückt....
Oder gestern schreibt er ihm, dass er gerne wüsste ob er in der Situation auch so gehandelt hätte, da er ja jetzt die Geschichte kenne und das er ihn bitte persönlich beraten soll.

11.05.2023 14:48 • #7


Salbei
@DieSeherin
Ja ich bin überrascht dass ich gerade funktionieren kann. Vor einigen Jahren dachte ich dass ich in so einem Fall direkt zu meiner Familie fahre und mein Leben hier abbreche (Familie wohnt einige 100 Km entfernt). Jetzt merke ich doch dass ich eine Stärke in mir trage und darauf bin ich stolz.
Mir geht es überhaupt nicht gut und ich weiß ich bin noch am Anfang der Trauerbewältigung.

11.05.2023 14:56 • #8


Cagy
Hallo Salbei
Du schreibst :..Wir hatten tolle Pläne für dieses Jahr: gemeinsamer Hauskauf, erste gemeinsame Fernreise und vieles mehr. ...
Ihr habt euch auseinandergelebt auch wenn Dir das bei der absoluten Nähe die Du verspürt hast kaum vorstellbar erscheint.
Er hat sicher schon länger mit dem Gedanken gespielt und die ungewöhnliche, vermehrte Zuneigung vor dem Bruch kommt mir (leider) auch bekannt vor.....
Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst...als wenn man neben sich steht und sich selbst beobachtet und dieses Gefühl das das alles irgendwie irreal ist.....Leider ist es das aber nicht.
Ob ihm eure Beziehung zu eng wurde oder nach 8 Jahren die Luft einfach raus ist weiss ich nicht...zumindest sagt er Dir JETZT was los ist und nicht NACH dem Hauskauf, 1 Tag vor der Reise o.ä.
Weine Dich aus bei Deiner Freundin und versuche Dich auf Deine Bedürfnisse zu konzentrieren. Das ganze Gegrübel warum und was und wielange und wer...ist letztendlich sinnlos.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit und immer ein offenes Ohr für Deine Trauer, Wut und Sorgen.
Alles Gute Dir.

11.05.2023 15:49 • x 2 #9


DieSeherin
Zitat von Salbei:
Jetzt merke ich doch dass ich eine Stärke in mir trage und darauf bin ich stolz.


und genau das solltest du dir jeden morgen sagen... schau dich im spiegel an, klopf dir selber auf die schulter und finde dich echt tapfer!

12.05.2023 06:21 • x 2 #10


T
Ich habe eben deine Geschichte gelesen und (Pardon) sie ist eine von sehr vielen, die ich im Laufe der Jahre hier gelesen habe. Mir schoss dabei sofort in den Kopf da soll was passend gemacht werden, was nicht passend ist. Ich lese von so viel Arbeit an euch und einzeln, an Kompromissen, Paartherapie, usw.
Ich bin da ganz bei DieSeherin: da haben sich zwei aneinander geklammert, die sich Halt gegeben haben. Ob das gesund ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Das möchte ich gar nicht beurteilen.
Ist das Liebe? Keine Ahnung... Aber es ist oft absehbar, dass wenn einer dann selbstwertiger wird (beispielsweise durch Input von außen) solche Beziehungen als Art Gesundung fungieren und in dem Moment dann als Belastung oder Fessel. Das Bedürfnis nach Freiheit wird dann größer. Der der weiterhin die Partnerschaft braucht wird oft als einengend dann empfunden oder ist es tatsächlich sogar.

Ich möchte dir aber etwas auf den Weg geben, was ich durch Liebeskummer gelernt habe: rückblickend war er immer hilfreich und trägt zur Entwicklung bei, er eröffnet in späteren Phasen neue Möglichkeiten und Perspektiven, er zwingt uns uns weiterzuentwickeln und diese Erfahrungen in unser Leben einfließen zu lassen. Ich würde sogar soweit gehen und sagen: er ist wertvoll.

Sicherlich ist das für dich gerade nicht wirklich erkennbar, da du in der Akutphase bist. Aber (und das möchte ich dir wirklich sehr nahelegen) dieser Schmerz wird besser. Es braucht jetzt Zeit.
Versuche dich zu sehen und überlege dir, wo du in einem Jahr stehen möchtest. Setze dir Ziele und auch wenn es platt klingt: raus mit dir! Nicht in Gedankenkreise verfallen. Denn egal was du dir in deinem Kopf ausdenkst oder zurecht legst: es wird an deiner Situation nichts ändern.

12.05.2023 07:18 • x 7 #11


M
Zitat von Salbei:
Ein halbes Jahr später fuhr er mit Kumpels in Urlaub. Als er zurück kam war er ganz verändert in seiner Wahrnehmung, Verhalten, Wesen. Ich dachte es lag an seiner Suchterkrankung und weil er Rückfälle dort hatte. (evtl psychotisches Verhalten. ). In der Art wie er sprach und sich verhielt, so verwirrt, es war so komisch, so anders, nicht altersgemäß und überhaupt nicht wie er selbst.
Er sagte dass er die Freiheit dort so sehr genossen hat und dass das mit mir nicht gehe. Dass er an der Beziehung zweifle


Zitat von Salbei:
hatte ich auch kein Problem damit, dass er nochmal mit seinen Freunden in Urlaub fuhr (selbe Arbeitskollegen, selber Ort).


Zitat von Salbei:
Von einem Tag auf den anderen war er dann wieder genauso seltsam verhaltens- und wahrnehmungsverändert wie letztes Mal. Als ich merkte, dass der gleiche Albtraum wieder beginnt, bin ich sofort zu einer Freundin gefahren, bei der ich nun auch noch bin. Er schrieb mir verwirrte Nachrichten, die sich auch wiedersprachen. Er schrieb auch dass er Zweifel hat und dass wir es dieses Mal nicht schaffen würden.


Zitat von Salbei:
er war so brutal zu mir. Er kam mir vor wie ein Fremder,


Zitat von Salbei:
Das war so ein Schock. Insg. war er in diesen 4 Minuten so herzlos und kalt, ich will garnicht schreiben, was er noch zu mir sagte.


Zitat von Salbei:
Er wollte mir sogar sein Freundschaftsarmband zurückgeben - wieso auch immer. was soll ich denn damit anfangen? Ich habe es ihm vor 7 Jahren geschenkt und er hat mir eins vor 7 Jahren geschenkt. Wir tragen sie immer. Diese Geste, als er es öffnete und mir geben wollte, brach mir das Herz. Ich sagte lass mich in Ruhe, lauf mir nicht nach und von ihm kam nur lass es uns nicht unnötig in die Länge ziehen. Das war so krank, so herzlos. als hätten ihm die 8 Jahre nichts bedeutet.



Da gibt es ganz offensichtlich einen Zusammenhang!
Dieselben Arbeitskollegen, derselbe Ort, dieselben Dro.?, dieselben Gespielinnen?, dieselbe Beeinflussung durch die Arbeitskollegen und oder die Verhältnisse vor Ort?,.......
Was auch immer dort vor sich gegangen ist, es belegt, dass Dein Expartner eine labile Persönlichkeit hat.-Denn es hat ihn so aus der Bahn geworfen, dass er sich hinterher wie ein Irrer aufführt! Das hat nicht nur etwas Mysteriöses, sondern vor allem auch etwas Gruseliges!
Ich vermute und gehe davon aus, dass wenn Ihr zusammenbleiben würdet und er da weiterhin hinfährt, seine Anfälle von Mal zu Mal schlimmer würden, denn schon beim 2. Mal ist ja eine deutliche Steigerung zu sehen.
Aus seinen Arbeitskollegen wirst Du diesbezüglich vermutlich nicht viel herausbekommen nach dem Motto: was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.
Da müsstest Du schon einen Privatdetektiv engagieren, oder heimlich beim 3. Mal nachfahren.
Ich fürchte nur, dass das alles vergebliche Liebesmüh ist, da dieser Mensch krank ist. (Delir?, Schizophrenie?,.....) Und Krankheit ist ein (zu) mächtiger Feind!

13.05.2023 01:19 • x 2 #12


Hansl
@Salbei

Meiner Meinung nach, zumindest zu einem grossen Teil der Klassiker, wie man sich, den Partner und die Beziehung tot therapiert.
Totanalysiert.
Den perfekten Menschen im anderen zu erwarten, in sich selbst... die perfekte Beziehung.
Anstatt Fehler, Eigenheiten als menschlich und eigentlich weniger bedeutsam erkennen: Therapiewelt.
Jedes Wort.
Jedes Gefühl.
Jede Handlung.

Die totale Kontrolle durch die allmächtige Therapiewelt.

Ich persönlich denke dadurch selbst betroffen gewesen zu sein erkannt zu haben, wie wenig bedeutsam vieles wirklich ist.
Was ist denn wirklich wichtig?
Wer weiß das schon...
Zueinander zu stehen, ja, halte ich für wichtig.
Aber sich selbst unentwegt zu geiseln für Unbedeutsames?

Was ist Unbedeutsam?
Sind echte Gefühle, sich dem anderen vielleicht näher zu fühlen als vorgeschrieben, ist dies das Verbrechen?

13.05.2023 02:13 • x 1 #13


Gorch_Fock
Wie finanziert man den einen Hauskauf 300-500 k und Fernreisen im zeitlichen Zusammenhang? Das passt nicht zusammen.

13.05.2023 09:24 • x 1 #14


Salbei
@Gorch_Fock wir wollten ein Haus renovieren.
Genaues Datum war nicht festgelegt. Hätte auch ein Jahr später sein können,mir ging's nur darum aufzuzeigen welche Zukunftspläne wir hatten

14.05.2023 14:31 • #15


A


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