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Unerwartete Trennung nach 8 Jahren Beziehung

Salbei
@Tin_
Zitat von Tin_:
Eine Partnerschaft ist kein Kampf, man sollte nichts leisten müssen, man sollte und darf nicht alles totquatschen, eine Partnerschaft ist auch keine Beschäftigungstherapie oder eine Psychotherapie, auch ist sie keine Vervollständigung oder eine totale Symbiose.


Jap, das klingt erstrebenswert und gesund.
Wie gesagt, es war meine erste Beziehung und ich hatte keinen Plan wie ich in einer Beziehung funktioniere. Wir sind/waren beide unsicher gebundene eher abhängige Persönlichkeiten.
Als ich richtig realisiert hatte, wie sehr ich ihn eingeschränkt habe, mich selbst mit meinen Bedürfnissen aufgegeben hatte und begonnen habe das zu verändern war es schon zu spät. - Er hat mir nicht mehr geglaubt wenn ich sagte Mach dir einen schönen Abend mit den Jungs. Nein, er dachte dass ich denke Boah jetzt lässt der mich schon wieder alleine hier sitzen. Diese Gedanken haben ihn nie richtig losgelassen. Er konnte mir nicht glauben, dass ich mich da wirklich verändert habe. Aber es war so.

Zitat von Tin_:
Sie besteht auch nur zu einem gewissen Teil aus Anpassungen/Kompromissen.

Da frage ich mich folgendes: Jeder Mensch ist individuell und hat viele Wünsche, Vorstellungen von Beziehung, Erwartungen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es einen Menschen gibt, der haargenau dieselben Erwartungen und Vorstellungen an das Leben und die Beziehung hat wie ich.
Das klingt für mich wie eine Wunschvorstellung.

Ich verstehe definitiv, dass zu viele Anpassungen und Kompromisse nicht gut sind weil man sich iwann selbst verliert (dafür bin ich aus diversen Gründen ein sehr gutes Beispiel)
Aber kommt man da nicht immer wieder an Grenzen, Punkte die nicht funktionieren....

Nach der Theorie müssten wir doch alle für immer alleine sein.
Iwer steckt immer ein oder nicht?


Zitat von Tin_:
Sozialisierung (auch da spielt die Scheinwelt der Medien mit rein) in vielen Menschen eben nicht verankert.

In meiner Familie sind alle sehr abhängig voneinander - ähnliche Muster die ich in meinem Beziehungsverhalten feststellen kann sehe ich nun auch dort. Meist stärker ausgeprägt. Das wusste ich vorher schon, aber in den letzten 1,5 Wochen fiel es mir noch viel mehr auf...



Es macht mich so traurig, dass wir diese Dynamiken entwickelt haben. Die haben so viel kaputt gemacht ....

16.05.2023 12:10 • #46


M
Zitat von DieSeherin:
ich bin ja wirklich gerne mal eine korinthenkackerin,



Ich weiß, was Du meinst!
Aber ich habe eben auch schon Leute erlebt, die glauben, außer einer Zusage zur Beziehung, ist dann nichts mehr zu tun, das regelt sich alles von allein.
Deshalb sprechen viele von Arbeit, um solchen Exemplaren, den Wind aus den Segeln zu nehmen.

16.05.2023 12:18 • x 1 #47


A


Unerwartete Trennung nach 8 Jahren Beziehung

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DieSeherin
Zitat von Salbei:
Ich verstehe definitiv, dass zu viele Anpassungen und Kompromisse nicht gut sind weil man sich iwann selbst verliert (dafür bin ich aus diversen Gründen ein sehr gutes Beispiel)
Aber kommt man da nicht immer wieder an Grenzen, Punkte die nicht funktionieren....

Nach der Theorie müssten wir doch alle für immer alleine sein.
Iwer steckt immer ein oder nicht?


hmmmm.... zurückstecken? ich weiß gar nicht, wie ich es genau formulieren soll...

mein mann und ich ticken in den wichtigsten dingen des lebens gleich.und wo nicht, können wir das auch einfach so stehen lassen. da muss sich dann keiner dem anderen anpassen, sondern da darf jeder das so sehen/machen, wir es sich richtig anfühlt.

klar müssen wir uns manchmal an rahmenbedingungen anpassen (job, kohle, unsere alten eltern, enkelkinder...), aber ich jedenfalls hatte bisher nicht das gefühl, in der beziehung zurückstecken zu müssen.

16.05.2023 12:29 • x 3 #48


T
Wie gesagt, es geht nicht um volle Kompatibilität. Es geht um eine größtmögliche - und daran entscheidet sich, ob es langfristig passt oder nicht. Das zu Beginn, aber auch immer wieder innerhalb der Beziehung, deswegen Kommunikation. Stetiger Abgleich.

Was ich von dir und deiner Partnerschaft lese: da sehe ich in elementaren Bereichen massive Abweichungen voneinander.

16.05.2023 12:49 • #49


T
Zitat von Salbei:
Es macht mich so traurig, dass wir diese Dynamiken entwickelt haben. Die haben so viel kaputt gemacht ....

Du bist im Übrigen auch nicht mehr die Frau, die du vor 8 Jahren warst. Auch du hast dich weiterentwickelt und hast ggf. auch andere Bedürfnisse, Wünsche... So auch er.
Diese Dinge passieren sehr oft. Auch wirst du wieder einen Mann treffen, der dich begeistern wird und du ihn.
Auf jeden Fall ist es gut, dass du dich selbst analysierst und weißt, dass du zu dependenten Verhalten neigst. Sich selbst zu kennen und auch bewusst etwas daran machen zu können ist ein hohes Gut!
Aber sei da auch etwas achtsam. Overthinking hilft keinen und lässt nur Selbstzweifel wachsen.

16.05.2023 14:02 • #50


K
Zitat von Salbei:
Wann kam bei dir der Wendepunkt dass du der Angst vor dem Unbekannten ins Auge geblickt hast?

Als ich etwas dachte was mir noch mehr Angst machte.

Und dann kam der Gedanke, dass das nicht normal ist, dass ich derart litt und suchte die Gründe.

So als Kurzfassung

Ich nahm es an, sah es immer mehr als Chance. Es waren dann harte 2 Jahre, nicht nur voller Leid, aber mit Erkenntnissen die ich nicht missen möchte. Mir wurde bewusst, dass ich Verlustängste hatte, warum ich jahrzehnte magersüchtig war, was meine Erziehung dazu beigetragen hat, dass meine Mutter narzisstische Züge hat, die über ein normales Maß hinaus gehen, warum ich ein gestörtes Verhältnis zur S. hatte... Ich verstand, dass ich ein Produkt, aber kein wirklich emotionaler Mensch aus meinem Innersten war. Ich räumte in mir auf, habe Materieller ausgemistet, mich von Menschen getrennt...über wenige Jahre hinweg.
Heute lebe ich allein und das mit Genuss. Ich bin innerlich fein mit mir. Hin und wieder begegnen mir meine Baustellen, aber ich mache kein Drama mehr draus. Selbstbewußt war immer, aber selbstliebend nicht. Das ändert sich auch noch, passt sich immer weiter an.

Ich bereue nichts. Akzeptiere meine Vergangenheit. Ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte, andernfalls würde ich noch immer im Teufelskreis stecken und für jeden Partner vermutlich die Hölle sein

17.05.2023 16:41 • x 1 #51


Gurkensalat
Zitat von Multiversum:
Ich fürchte nur, dass das alles vergebliche Liebesmüh ist, da dieser Mensch krank ist. (Delir?, Schizophrenie?,.....) Und Krankheit ist ein (zu) mächtiger Feind!

Das muss keine Schizophrenie sein. Wenn er Partydrogen konsumiert, kann das auch nur eine Psychose sein, die durch den Schlafentzug ausgelöst wurde. Das legt sich in der Regel nach einer Weile wieder. Meine Schwester war auch mit einem Dro. zusammen. Da hab ich auch Geschichten gehört, wo man denkt, der gehört in die Klapse. Der hatte zeitweise durch starken C.-Konsum Verfolgsungswahn und Halluzinationen.

Zitat von Salbei:
Und ich verstehe nicht wie er mich von einem auf den anderen Tag abservieren konnte. Das will einfach nicht in meinen Kopf. Wir waren auch beste Freunde konnten über alles sprechen und jetzt ist er so radikal und kalt.

Nach dem zweiten Urlaub war er ja noch offener und meinte, dass er mit anderen flirtet. Vermutlich ist da noch mehr vorgefallen. Solche Dro. setzen auch die Impulskontrolle herab.

Und was ich gelernt habe: Dro. neigen immer stark zum Lügen. Auch schöne Briefe können die schreiben. Ich wäre ganz vorsichtig, ob das wirklich Liebe ist bei denen oder einfach nur Abhängigkeit von einer Person, die sie zum Überleben oder als Stütze brauchen.

Zitat von Salbei:
Er ist zum Teil sehr unreif und hat Probleme damit, Verantwortung zu übernehmen, will alle Erwartungen erfüllen, das ist etwas was mich an ihm gestört hat.

Unreif sind Konsumente oft. Teilweise wirklich wie große Kinder. Und dass er andere Erwartungen ständig erfüllt, liegt an seiner inneren Schwäche. Ich habe mal gehört, dass Abhängige gern ihr niedriges Selbstbewusstsein durch Dro. heben. Und Dich auch in gewisser weise von ihm abhängig machen, hat einen gewissen Nutzen auch für ihn. Du agierst vermutlich wie sein Wirt und kümmerst Dich um x Dinge, die er nicht bewältigen kann. Oder ist es in Deinem Fall anders?

Zitat von Salbei:
Als ich richtig realisiert hatte, wie sehr ich ihn eingeschränkt habe, mich selbst mit meinen Bedürfnissen aufgegeben hatte und begonnen habe das zu verändern war es schon zu spät.

Ist dieser Satz nicht komplett widersprüchlich?


Was mich wieder mal umhaut, ist die Tatsache, dass er Dir vorher noch einen Brief schreibt. Ist euch schonmal aufgefallen, dass vor der großen Trennung immer noch so eine Art großer Liebesbeweis kommt? Irgendwie scheint das recht häufig zu passieren. Warum ist das so?

31.05.2023 07:54 • x 1 #52




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