Unerschied echte Liebe / Beziehungssucht?

@tamilein,
tja ... unsere Erfahrungen machen klüger, nehmen aber das Leiden nicht weg.

Ja, es denken zu wenig Leute nach, sie machen lieber das nach was die Masse tut. Das Leben wäre viel tiefer, inhaltsreicher würden sie denken. So fehlt der Bezug zur inneren Seele, das Denken wird nicht mit dem Fühlen verbunden, das ist so bitter. Das Miteinander könnte wie etwas Edles anmuten, traurigerweise fühlt es sich häufig so leer und stumpfsinnig an.

Ja und traurigerweise gehen dadurch leider auch viele Freundschaften und Beziehungen kaputt.

Vielleicht weil das Freundlichgesonnensein fehlt. Der Geschäftstermin ist wichtiger, die Urinstinkte suchen parallel im außen nach neuen Beziehungen, die Liste andersgearteter Prioritäten wäre unendlich fortsetzbar.

Die Liebe ist so schwer zu finden. Gibt es sie überhaupt zwischen Männern und Frauen?
Ist wahre Liebe nicht eher zwischen Eltern und Kindern zu finden? Wahre, bedingungslose Liebe?

Entsteht zwischen Männern und Frauen nicht eher ein Begehren? Wird dieses starke Begehren dann mit Liebe verwechselt? Denn warum verschwindet die Liebe, wenn die Frau gar nicht begehrt werden möchte?
Wenn sie nur Freundschaft wünscht, ohne Körperlichkeit, oder bestenfalls nur Berührungen und Umarmungen zulassen möchte.

Dann ist die Enttäuschung doch oft riesengross und dann wird sogar oft von vielen Menschen dazu geraten, von dieser Beziehung Abstand zu nehmen. Weil die intime Körperlichkeit nicht erwidert werden möchte, von einem der Partner.

Man kann aber auch ohne S. sehr stark lieben, was sich dann als platonische Liebe äussert. Nur dazu sind viele Menschen leider nicht fähig. Dann kann aus einer sehr schönen Freundschaft ein Ignorieren werden. Und das finde ich wirklich sehr, sehr schade.

Liebe kommt bei mir aus dem tiefsten Herzen. Und ich kann eine Person über viele Jahre, oder gar Jahrzehnte, lieben, auch wenn man nicht mehr zusammen ist, oder nie zusammen war.
Ich trage diese Personen in meinem Herzen, auch wenn die s.uelle Anziehung erloschen ist, oder Abgebrochen ist oder es nie zu einer s.uellen Annäherung kam.

Und davon trage ich nicht nur eine Person im Herzen.

Ich finde es manchmal auch ziemlich schlimm, wenn bei manchen nur das S. an erster Stelle in der Beziehung steht. Wenn es im Bett nicht mehr klappt, dann kommt für viele keine Beziehung mehr in Frage oder man geht halt fremd...Aber es ist halt in uns biologisch vorprogrammiert, dass es Aggressionen und S. gibt, die irgendwann ausgelebt werden müssen. ..

Zitat von Regenbogengirl:

Liebe kommt bei mir aus dem tiefsten Herzen. Und ich kann eine Person über viele Jahre, oder gar Jahrzehnte, lieben, auch wenn man nicht mehr zusammen ist, oder nie zusammen war.
Ich trage diese Personen in meinem Herzen, auch wenn die S. Anziehung erloschen ist, oder Abgebrochen ist oder es nie zu einer S. Annäherung kam.

Das ist bewunderswert.

Die Hindernisse sind häufig die Eigenheiten des Menschen selbst. Seine biologischen Funktionen, wie er konditioniert ist (welches Gesellschaftssystem), wie und wo er aufwächst, welche Bilder sind aus der Kindheit in seinem Kopf abgespeichert, was für Beobachtungen haben stattgefunden, wie haben die sich ausgewirkt und so vieles mehr. Der Mensch hat auch ein Rudelverhalten, es findet Konkurrenz statt und hier bin ich langsam am Punkt
Eine Frau weiter zu lieben, nur als Beispiel, deren Anziehungskraft sich nun anderen zuwendet und ich dürfte als Betrachter von außen danebenstehen, da sträubt sich was in mir, was mich nein, danke zur weiteren Freundschaft sagen lässt. Das hängt natürlich auch davon ab wie du selbst gestrickt bist, was für ein Lebensmodell du im Gegenwärtigen hast, dein Background, verstehst du. In einer Freundschaft werden auch Details ausgetauscht, du erfährst von seinen/ihren neuen Liebschaften oder wie du es auch immer nennen willst. Bist du ungewollt außen vor, weil sich der andere einst von dir getrennt hat, du dies aber nicht wolltest, weil noch Liebe, Anziehungskraft da ist, so stelle ich mir die Außenseiter-Betrachter-Rolle etwas seltsam vor, außer ich wäre nicht nur leidensfähig, sondern regelrecht leidenswillig. Klar, eine Freundschaft grundsätzlich zu haben oder derer zu entbehren, das ist ein Unterschied. Nur hätte mir der Erhalt derselben in diesem Fall einen zu hohen Preis.
Schlussendlich dürfte das in unserer Biologie begründet liegen, ein gewisser Futterneid ist einfach da, sonst wäre alles Friede-/Freude-/Eierkuchen, alle haben sich lieb und weil sie so lieb sind, verzichten 90% auf Partnerschaften/Affären, die sie gerne hätten und überlassen das den 10% Alpha-Tieren, die dankbar zugreifen werden. Und vor lauter Freundschaft ist so toll, sind wir dennoch bis ans Lebensende glücklich, wenigstens jene gehabt haben zu dürfen.
Ganz, ganz anders stelle ich mir das vor, wenn du eine Liebesbeziehung hast, glücklich bist, und davon unabhängig Bedarf hast, Freundschaften in jener Form weiter zu erhalten. Warum dann auch nicht? Nur, so wie du es lebst, das stelle ich mir persönlich eher als NoGo vor. Dieses Modell, so wie du es schilderst, muss wohl von extrem selbstloser Liebe motiviert sein, allzu viele sind dazu vermutlich nicht fähig.

Trotzdem interessanter Gedanke.

Zitat von Tamilein:

Aber es ist halt in uns biologisch vorprogrammiert, dass es Aggressionen und S. gibt, die irgendwann ausgelebt werden müssen. ..

Ja, darin liegen die Wurzeln. Agressionen und S.. haben nicht umsonst einen kausalen Zusammenhang

Und ich dachte, wir wollen hier mal über echte Liebe sprechen.
Ist echte Liebe, nicht bedingungslose Liebe? Liebe schenken, ganz und gar verschwenderisch, ohne etwas zurück haben zu wollen.
Sich zu verschenken ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und weiter zu lieben, auch wenn kein s.ueller Austausch im Raum steht. Wenn man sich absichtlich enthält. Weil es manchmal besser ist. Sei er auch noch so anziehend. Oder ist man auch selber sehr anziehend.
Gibt es dann keine Liebe? Und was sollen die sehr anziehenden menschen denn machen? Dürfen sie dann nie Freundschaften pflegen? Die Anziehung kann ja auch auf beiderlei Geschlecht wirken.

Haben dann sehr attraktive Personen keine Freundschaften, weil sie entweder begehrt werden, oder von anderen gemieden werden, weil eine Eifersucht im Raum liegt?

Oder gehört für eine Freundschaft, auch gleichgeschlächtlich, immer etwas Anziehung dazu, um mit jemanden gerne um zu gehen? Und in wieweit hält man sich zurück und wie lange?

Ich kann lieben und mich zurück halten. Aber ich habe auch gemerkt, dass das nicht sehr viele Menschen können.

Diese bedinungslose Liebe können nur sehr wenig Menschen empfangen oder weiter gegeben, was schon an sich oft traurig ist....
Dies gestaltet sich oft schwierig. Da spielen Ängste, Verstrickungen, Charaktereigenschaften, psychische Befindlichkeiten, Gene, Konditionierungen und anderweitiges eine große Rolle....

Zitat von Regenbogengirl:

Und was sollen die sehr anziehenden menschen denn machen? Dürfen sie dann nie Freundschaften pflegen?

Warum sollten sie keine Freundschaften schließen? Wenn sie sehr anziehend sind, erleichtert es ihnen das Leben, weil sie ggf. viel angenehmes Feedback bekommen. Wer würde das nicht nutzen, für sich als attraktive Möglichkeit erkennen?

Zitat von Regenbogengirl:

Haben dann sehr attraktive Personen keine Freundschaften, weil sie entweder begehrt werden, oder von anderen gemieden werden, weil eine Eifersucht im Raum liegt?

Die einen werden sie lieben, die anderen möglicherweise meiden, wenn sie auf deren Anziehungskraft neidisch sind. Die sehr attraktive Person kann auch innere Freundschaft teilen, über s.. Begehrlichkeiten hinaus, wenn sie selbst dem anderen ein Freund sein möchte, also Einvernehmen da ist.

Zitat von Regenbogengirl:

Oder gehört für eine Freundschaft, auch gleichgeschlächtlich, immer etwas Anziehung dazu, um mit jemanden gerne um zu gehen? Und in wieweit hält man sich zurück und wie lange?

Einfach die Dinge auf die ich in der Freundschaft Wert lege. Das gilt für beide Geschlechter. Problematisch wird es für mich erst dann, wenn ich selbst mehr möchte, die Dame aber nicht. Dann muss ich abwägen, letztlich ist es eine intuitive Entscheidung, womit ich besser umgehen kann.

Zitat von Regenbogengirl:

Ich kann lieben und mich zurück halten. Aber ich habe auch gemerkt, dass das nicht sehr viele Menschen können.

Wenn ich nie was intim-partnerschaftliches hatte, ist diese Form der Freundschaft in den ein oder anderen Fällen auch machbar, solange ich mich auf dieser Ebene wohlfühle. Es ist aber bewunderswert, dass du deine Liebe sozusagen als Vorschuss verschenken kannst. Denke wirklich, es sind wenige, die das mir nichts dir nichts können.

Es sind wirklich leider nur sehr wenige Menschen dazu fähig, was ich überaus bewundernswert finde. Das findet man in unserer mehr oder weniger egozentrischen Gesellschaft selten.

@ Klausi, wir reden (schreiben) an einander vorbei.

Wie kann ich meine Liebe als Vorschuss verschenken? Oder wie kannst du das?

Liebst du erst, wenn du mit deinem Gegenüber Zärtlichkeiten ausgetauscht hast? Und ist das dann Liebe oder Begehren, am Ende? Und wenn das Begehren nachlässt, was bleibt dann noch?

Ich glaube, dass jeder für sich selbst die Liebe und deren eigentliche Bedeutung anders definiert bzw. versteht.

@ Tamilein

Wenn Liebe an Bedingungen geknüpft ist, dann ist es keine echte Liebe.

Und wenn das Zusammensein mit Bedingungen einhergeht, die erfüllt werden müssen, wie das Begehrtwerden und deren Erfüllung im Austausch von s.uellen Handlungen, dann ist es eine Sucht, der nachgegangen wird.
Weil man das dann benötigt.
Das ist dann die Abhängigkeit oder Sucht nach einer Substanz. In dem Falle die S. Handlung. Das ist dann auch Beziehungssucht.

Obwohl es auch eine Beziehungssucht ohne S. gibt. Das man einen Partner benötigt, der einem die Leere und seine Defizite füllt.

Du hast Recht....schon traurig wie unsere Gesellschaft tickt...Unter bedingungslosen Liebe verstehe ich, dass man sich und andere sehr wertschätzt und akzeptiert. Liebe gibt viel mehr, als sie nimmt. Sie schenkt jedem Warmherzigkeit und kennt kkeine Grenzen.