Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
ich melde mich in der Hoffnung auf Austausch und im besten Falle auf Tipps und Unterstützung bei Euch.
Meine Geschichte - denn das Wort Beziehung scheint mir nicht angemessen - ist schon sehr lang zu Ende. Wobei, was heißt schon zu Ende? Eckdaten sind: Beginn inmitten meiner letzten, langjährigen Beziehung (Dauer ca. 10 Jahre) Anfang 2014, erster Kuss im März 2014, heftigste Gefühle. Er (ich bin w) trennt sich Mitte 2014 von mir. Ich lebe noch mit meinem Lebensgefährten, die Beziehung ist in Krise seit dem Ausbruch meiner Gefühle für den anderen, die dahinterliegenden Gründe werden mir nach und nach klar, ebenso klar wird mit den Monaten, dass eine Abhilfe nicht möglich ist. Räumliche Trennung von meinem Lebensgefährten Mitte 2015. Danach ein erneutes Aufflackern mit der Geschichte/Liebe, dass er aber erneut beendet.
Wurde Euch klar, was passiert ist? Zum besseren Verständnis: mein Lebensgefährte ist mein langjähriger Beziehungspartner, von dem ich mich s.uell Anfang 2014 und räumlich Mitte 2015 getrennt habe, die Geschichte/Liebe ist der Reingegrätschte, mit dem ich quasi nur ein 3-Monats-Techtelmechtel inclusive sehr heftigen Gefühle und S. hatte (ca. März bis Mitte 2014 und erneut im August 2015).
Zur Zeit ist die Situation so, dass ich mich mit meinem ehemaligen Lebenspartner sehr gut verstehe, die Trennung war soweit möglich wertschätzend dem jeweils anderen gegenüber, wir haben sehr viel und sehr innigen Kontakt, ungefähr so wie mit einem Bruder. Der andere hat immer wieder Kontakt zugelassen, über weite Strecken aber den Kontakt abgebrochen und nun final erklärt, er wolle überhaupt keinen Kontakt.
Ich habe diesbezüglich ziemlich viel durch, von völlig starkem Schmerz bis hin zu Gefühlen, es überwunden zu haben. Zur Ruhe gekommen stelle ich fest: Allein in meinem Kämmerlein, ohne Rücksicht auf eine Außenwirkung und ohne Stress fühle ich: ich liebe ihn. Es passt nicht mit uns, da hat er unbestritten recht. Und gleichzeitig liebe ich ihn. Ohne wenn und aber, trotz fehlendem Kontakt und Rückliebe von ihm, ich liebe ihn.
Jetzt bin ich alt genug, um zu wissen: So etwas gibt es. Eine Person liebt eine andere und diese Liebe wird nicht erwidert.
Ich hab es nicht eilig, ich habe ein geordnetes und zufriedenstellendes Leben, ich vermisse keinen Partner (außer ihn), ich komme gut klar, habe eine gutes und bewegtes soziales Umfeld, einen guten Job. Ich versuche weder krampfhaft, diese Liebe zu realisieren, noch, sie wegzumachen. Dennoch wäre es schön, wenn sich nach so langer Zeit mal eine gewisse Bewegung/Entwicklung in Richtung Entlieben abzeichnen würde.
Leider ist es so, dass ich ihn durch äußere Umstände fast täglich sehe. Ich gehe im weitesgehend aus dem Weg und versuche, meinen Focus möglichst auf andere, schöne Dinge zu legen. Das gelingt gut, wie gesagt, ich bin ausgeglichen zufrieden.
Dennoch liebe ich ihn. Unvermindert, wie am ersten Tag, relativ unspektakulär, aber tief und klar.
Was soll ich tun? Kann ich überhaupt etwas tun?
Manchmal weine ich. Ich empfinde diese Trauer nicht als so schlimm, ich weine dann halt und später ist es wieder besser. Ich bin sehr froh, dass er in meinem Leben war und möchte die Zeit/die Erinnerung nicht missen. Am liebsten hätte ich ihn in meiner Nähe, auch ohne S. wäre es für mich schön, wenn er einfach da wäre. Was er aber nicht ist.
Hat jemand Gedanken/Unterstützung für mich?
Vielen Dank fürs Lesen und danke für ein mögliches Feedback.
Solea
12.02.2016 18:26 •
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