@stärnja
Ich versuche gerne, deine Fragen zu beantworten.
Was hat sich verändert? Einfach ALLES. Die Sehnsucht und der Schmerz sind weg. Aber nicht auf eine Art und Weise der Verbitterung, sondern der Erleichterung. Du musst dann auch keine Idee haben, wo es hinführt, du wirst irgendwie geführt. Und du musst nicht fragen, wo es lang geht, der Weg zeigt sich.
So einfach? Nein, ganz sicher nicht einfach. Das DAVOR war ein jahrelanger Prozess. Und als alles durchbrach und hochkam (Sommer 2018 fing es an), da dachte ich, ich drehe durch. Es war wie sterben. Ich, immer dynamisch, optimistisch und nach vorne orientiert, sackte plötzlich ein. Eine Bekannte sagte mir, du gehst ja geduckt. Ich war komplett erschrocken, was das alles mit mir gemacht hat. Die jahrelange Sehnsucht nach seiner Liebe, seiner Anerkennung und seiner Wertschätzung.
Es gab nur zwei Möglichkeiten....kaputt gehen oder überleben. Für mich fühlte es sich wirklich so dramatisch an.
Er hat aus mir Aschenputtel gemacht. Und ich habe zugeschaut. Eine Frau, die im Sehnsuchtsmodus ist, ist nie attraktiv - für KEINEN Mann.
Einen Ersatz? Nein, das bringt dir nichts. Vergiss es. Ich habe Begegnungen mit phantastischen, tollen Männern gehabt - schon aus beruflichen Gründen. Sie haben mich alle nicht interessiert. Das ist ja das fatale, du wirst, solange du in dem nicht-loslassen- können- Modus steckst, wirst du keinen anderen Mann kennenlernen. Es ist einfach unmöglich, weil dein Herz blockiert ist.
Deshalb muss erst der Aufwach-Prozess stattfinden, vorher geht gar nichts. Ein Zyklus muss zu Ende gehen.
Gehe in die RADIKALE Selbstliebe, alles andere geschieht von alleine. Und eine andere Welt wird sich dir öffnen. Mache dir jeden Tag bewusst, wie kostbar dein Leben ist. Es gibt genug Liebe in der Welt, auch ohne Partner.
Du musst dich nicht fragen, wo es lang geht. Der Weg zeigt sich dir von ganz alleine. Auch wenn das alles momentan ganz weit weg ist von dir, es wird eines Tages so sein. Vielleicht ist die Zeit auch noch nicht reif für eine Veränderung. Dann habe Geduld.
Bei mir ging es über die Vaterthemen und ich habe mir einen Coach genommen. Mein Vater war ein Narzisst und ich habe ein Leben lang um seine Liebe und Anerkennung gebuhlt. Das hat bis heute nicht funktioniert. Und dieses Muster ist und war eingefräst in mein Leben. So ging es mir auch mit den Männern.
Mich hat nie einer interessiert, der mich gut fand. Egal wie toll, brillant, reich und intelligent derjenige war. Immer der, der mich nicht wollte, das war der richtige. Und am besten noch klar und deutlich mir zeigt, wie wenig ich ihm bedeute. Dann konnte ich in meine Leistung gehen und zeigen wie toll ich bin. Ich bin in die Männerrolle gegangen und wollte erobern.
Dabei kann eine Frau keinen Mann erobern, das geht evolutionär überhaupt nicht. Der Mann ist der Jäger und nicht umgekehrt.
Wenn ein Mann kein Interesse hat, umdrehen und gehen. Da ist jegliches Gefühl zuviel, das man reinsteckt. Aber das muss im Kopf und Herzen erstmal ankommen.
Bei mir wurde es erst interessant, wenn der Mann KEIN Interesse hatte. Und je unmöglicher einer sich benommen hat, mir gegenüber, desto stärker wurde dann die Sehnsucht, dem zu beweisen, dass ich die einzige bin, die ihn glücklich machen kann.
Erst als ich 2018 gezwungenermaßen meine Vaterthemen bearbeitet habe, konnte ich auch den Mann loslassen, den ich angeblich so sehr begehrte, liebte und fast schon anbetete. Dabei ist er genau DER Mann, der nie zu mir gepasst hat, völlig andere Lebensvorstellungen hat und keine wirklich verbindliche Bindung mit mir eingehen wollte. Aber ich habe ihn idealisiert als sei er der verzauberte Prinz persönlich.
Am Ende des Jahres 2018 habe ich endlich erkannt, dass ich ein Phantom geliebt habe. Der Mann meiner Phantasie, den hat es nie real gegeben. Es sind romantische Illusionen, die mich gespeist haben.
Und ich kann es jetzt noch nicht glauben, dass Morgen Heiligabend ist und ich seine Nähe nicht vermissen werde, denn ich habe alles was ich brauche. Und das wichtigste, das es gibt. Meine Selbstliebe und Selbstachtung.
Glaube mir, es funktioniert. Schaue die Beziehung zu deinem Vater an. Wenn du nicht weiter kommst, hole dir professionelle Hilfe. Lebe nicht länger in einer Seifenblase. Jeder Tag zählt. Aber habe auch Geduld mit dir. Manchmal braucht es etwas länger, aber dann versuche zumindest, dir selbst Gutes zu tun. Und warte nicht auf etwas, das nie von außen kommen wird.