Hallo miteinander,
ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Es wird etwas länger… Entschuldigung.
Erst einmal hoffe ich, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier einfach so dazukomme. Darf ich?
Ihr seid ja wirklich schon eine kleine eingeschworene Gemeinschaft (sehr positiv gemeint). Mir gefällt es gut, wir ihr miteinander umgeht, euch Mut macht und es mit mehr oder weniger großen Schritten wieder vorwärts geht.
Nachdem ich einige Begriffe wie Trennung und Kontaktsperre im Internet gesucht habe, bin ich auf dieses Forum gestoßen, ganz speziell auf diesen Thread. Ich habe angefangen, mich hier einzulesen. So auch das komplette letzte Wochenende. Stellenweise sind mir eure Ausführungen wirklich nahe gegangen und ich habe beim Lesen sogar einige Male dieses Stechen in der Magengegend gefühlt. Ich denke, ihr wisst ziemlich genau, was ich meine. Ich habe auch gemerkt, dass Außenstehende die eigene Situation sehr viel besser und objektiver beurteilen können.
Nun zu mir. Ich männlich, 43, komme aus Berlin. Dies ist tatsächlich mein erster Beitrag in einem Forum. Ich weiß auch nicht, ob es richtig ist.
Es geht um meine gerade einmal knapp 1jährige Beziehung. Als ich S. kennengelernt habe, hing sie sicherlich noch ihrer vergangenen (Fern-)Beziehung nach. Ich weiß, S. hätte bis zu einem gewissen Zeitpunkt hier alles stehen- und liegen gelassen (Wohnung, Arbeit, Freunde) und wäre zu ihm gezogen. Sie hatte sich fast komplett aufgegeben. Als ich sie kennengelernt habe, war sie bereits in Therapie, mit ersten Erfolgen.
Aber wir sind zusammen gekommen, noch nicht wirklich angekommen und mit einigen Unsicherheiten. Es ging übrigens auch von ihr aus. Trotzdem hatten wir beide bis zu diesem Zeitpunkt keine wirkliche Sicherheit gegenüber dem anderen. Ständige Grübelei war mein Begleiter. Nach einigen Wochen kam dann das Aus von ihrer Seite. Ich glaube, es war ihr zu viel. Ich muss dazu sagen, ich habe nicht gedrängelt oder Druck ausgeübt. Jedenfalls habe ich sie ziehen lassen. Es tat zwar weh, aber die Beziehung war einfach zu kurz. Ich hatte abgeschlossen. Nach 4 Wochen kam sie zurück und ich habe mich wieder darauf eingelassen. Und es wurde schön. Wir haben zueinander gefunden, es war sehr intensiv. Wir hatten schon ein Zusammenziehen im Auge. Dies ging mehr von ihr aus, ich bin da vorsichtiger, habe mich aber mitreißen lassen. Leider haben wir zwischendurch auch wieder unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen im Alltag bemerkt, sie ist der künstlerisch-kulturelle Typ, ich mehr der pragmatisch-sachliche. Manchmal haben wir tatsächlich aneinander vorbei gesprochen. Im Laufe der (kurzen) Zeit kamen dann leider wieder Unsicherheit und Grübelei zurück. Ich wollte diese Beziehung, war bereit mich darauf einzulassen, auf S. zuzugehen. Aber wie es eben so ist, niemand kann aus seiner Haut, die Unzufriedenheit nahm (in wirklich kurzer Zeit) zu – letztlich nur immer wegen Kleinigkeiten. Jeder fühlte sich sicherlich auf seine Art unverstanden.
Vor kurzem waren wir dann gemeinsam für einige Tage im Urlaub, leider stimmungstechnisch sehr durchwachsen. Mir kam hier auch die körperliche Nähe zu kurz. Ich bin sehr gerne mit ihr zusammen, das macht natürlich nicht die Beziehung aus, gehört für mich aber dazu. Nach diesen Tagen kam dann wieder das Aus von ihrer Seite, ich hatte ähnliche Gedanken. Irgendwie sind wir uns in dieser Hinsicht sehr ähnlich, schnell immer alles in Frage zu stellen. Ich hasse das.
Nach ihrem Schlussmachen kamen dann von ihrer Seite wieder einige SMS in der Art, wir sollten noch einmal reden. Nach 2 Treffen und einigen SMS hat sie dann wieder Schluss gemacht, wieder aus einer Situation heraus, in der ich nicht so reagiert habe, wie sie sich das wünschte bzw. vorstellte, also situationsbedingt. Ich habe ihr darauf hin eine längere E-Mail geschickt, ihr gesagt, dass ich auch keine Kraft und Motivation mehr habe und keine Perspektive sehe. Dann wieder 2 SMS von ihr, in denen sie mir mitteilte, dass sie meine Art wütend und hilflos mache, dass aber nun keine weiteren Nachrichten von ihr kommen werden. Am nächsten Morgen kam dann „Es tut mir leid.“ Ich fragte, was ihr Leid tue. Hier kam die knappe Antwort, dass es so gekommen ist, wie es ist. Ich habe darauf nicht mehr geantwortet. Das war vor 10 Tagen. Kein weiterer Kontakt. Mittlerweile zieht es mir den Magen zusammen, wenn ich an sie denke, und das passiert mittlerweile fast den ganzen Tag über. Ich kann mich nur noch schlecht auf andere Dinge konzentrieren.
Mein Verstand sagt mir: LASS ES, mein Herz: Sie fehlt mir unendlich.
Für die aktuelle Situation sind wir letztlich beide verantwortlich. Ich kann mich da nicht ausnehmen. Also könnte man auch sagen: Es passt einfach nicht, WILL ICH ABER NICHT…
Ich weiß es nicht.