Hallo Ihr Lieben,
ich kann mich total mit allen Dingen, die Ihr schreibt identifizieren. Insbesondere mit dieser Frage, wie es wäre, wenn er denn da wäre. Wäre ich dann wirklich glücklich? Vermutlich nicht. Ich war so oft unzufrieden in unserer Beziehung. Nicht umsonst war ich ja auch diejenige, die sie damals beendet hat vor 4 Jahren. Mir hat so vieles gefehlt. Und auch bei unserem zweiten Anlauf letztes Jahr habe ich letztendlich einen Streit vom Zaun gebrochen, der auf Unzufriedenheit beruhte ...
Und nur damit Ihr mich nicht falsch versteht: ich bin lediglich an einem Punkt, an dem ich mir grundsätzlich vorstellen kann, dass mein Leben weiter geht sollte ich erfahren, dass er jemand neuen hat. Ich sage nicht, dass ich an diesem Punkt bin. Insbesondere heute war ich es definitiv mal wieder nicht. Aber ich merke, wie die vielen Veränderungen und das viele Neue in meinem Leben jemanden aus mir machen, der ich gern bin und der eventuell nicht mehr mit ihm kompatibel ist, ihn eventuell auch gar nicht mehr will. Was mir sehr viel Angst macht, ist, dass es vermutlich irgendwann einen Moment geben muss, an dem ich das teste ... An dem ich mich der Wahrheit stellen muss, um zu merken, dass es nicht mehr weh tut. Und der Gedanke schmerzt, weil er so viel Risiko birgt. Lieber wäre es mir, ich könnte einfach so weitermachen und in kleinen Schritten etwas verändern und vielleicht irgendwann wieder jemanden kennenlernen ... Was glaubt Ihr? Wäre das auch möglich? Oder kann man erst abschließen, wenn man die Wahrheit kennt?
Ich glaube, wir müssen uns tatsächlich Zeit geben. Egal wie alt man ist, hat man ja so viel Kraft und Energie in merkwürdige Verhaltensmuster investiert, dass es schwierig ist, die jetzt hinter sich zu lassen.
Stern, mir geht an dem was du schreibst so vieles im Kopf herum: ich kenne das Gefühl, dass man denkt, hier läuft was schräg, hier reicht mir was nicht, ich will mehr oder was anderes. Und ich finde es gut, dass du so in dich reinhörst und darauf achtest. ich kann dir nur mit auf den weg gegen, dass es trotzdem legitim und wichtig ist, sich Zeit zu lassen. ich habe das letztes jahr nicht getan. mein ex und ich haben 3 jahre nach der Trennung einen neuanfang gewagt, auf den er sehr lang gewartet hatte und der für ihn glaube ich sehr unerwartet kam. von jetzt auf gleich war ich dazu wieder bereit nachdem ich vorher ziemlich durch war mit ihm und vermeintlich glücklich wie ich dachte. und dann habe ich von ihm erwartet, dass er sich von einem tag auf den anderen mit haut und haaren auf mich einlässt. das ging nicht und er hat mich mehrfach um zeit und vertrauen gebeten. oft bereue ich, dass ich nicht in der lage war, ihm das zu geben. stattdessen bin ich geleitet von meinen angst gefühlen panisch umher gerannt und habe damit vielleicht auch dazu beigetragen, dass er sich mit ner ziemlich miesen nummer aus der Affäre gezogen hat ...
was ich damit sagen will ist: betrachte diese Langsamkeit nicht als nur negativ. ja man will immer dass alles ganz schnell ganz klar ist. so funktioniert das oft aber nicht. menschen ticken irgendwie anders. und vielleicht hat es ja auch für dich Vorteile, dass dir diese Langsamkeit aufgezwängt wird.
trotzdem ist es legitim, sich zu fragen, wie lange man sich zeit geben möchte, aber das ist auch etwas, was ihr gemeinsam besprechen könnt.
ich ertappe mich im nachhinein dabei, dass ich es aus angst ihn zu verlieren, so eilig hatte. und angst war ein sehr schlechter Berater. denn letztendlich ist unter anderem durch meine angst alles zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung geworden ....
Gute Nacht allerseits!
26.02.2015 00:24 •
#3707