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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

S
Hey Sternchen,

oha, das hört sich aber nicht gut an. Einerseits nach Ungeduld und klare Verhältnisse schaffen wollen - absolut verständlich, solange wie der Herr schon rumeiert (das eine Jahr vorher darf man ja nicht vergessen) - da könnte man aber noch sagen, ruhig bleiben...
Andererseits klingt das aber sehr reflektiert in die Tiefe. Und du hast ein gutes Gespür für ihn, kennst ihn so lange. Definitiv hast du ein wenig mehr Engagement verdient als das...gerade nach dem vergangenen Jahr sollte er sich mehr ins Zeug legen. Ich weiß nicht, ob es wirklich mangelnde Liebe ist. Er hat ja nun seine Bindungsprobleme und die sind nicht gleich ad acta gelegt worden. Es könnte auch Übervorsicht sein, oder er braucht die Passivität um nicht in Panik zu verfallen, oder er hält sich ein Hintertürchen offen...gibt viele Möglichkeiten.

Wenn wir es positiv interpretieren, heißt es aber trotzdem eins. Das aktive Engagement wird mit ihm vermutlich immer schwer bleiben. Durch die Ängste oder was auch immer...die Zurückhaltung wird sicher weiter mitschwingen, zumindest noch ein paar Jahre - schätze mal, so lange würde eine erfolgreiche Therapie für so etwas brauchen.

Also wäre Achtsamkeit genau das richtige Thema...was bist du bereit mitzumachen und in Kauf zu nehmen? Reicht es dir, was er gibt? Schau einfach nur auf dich dabei und was dir gut tut. Ganz in Ruhe. Niemand zwingt dich, schnell irgendwelche Entscheidungen zu treffen...höchstens dass deine Tochter mit im Boot sitzt, könnte es komplizierter machen. Aber auch das ist nicht sooo ein Riesenproblem.

Das alles soll nicht implizieren, dass er tatsächlich zu wenig gibt...sowas ist echt Ansichtssache und jeder hat seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse dabei. Soll einfach nur heißen, dass du den Maßstab vorgibst.

24.02.2015 18:57 • #3691


H
Hallo Ihr Lieben,
ach Ihr habt mir gefehlt. Ich war eine Weile irgendwie beschäftigt und abgelenkt, ohne dass ich so richtig sagen könnte, wovon. Ein bißchen Arbeit, ein bißchen Freundinnen, ein Wochenende verreist, usw ...
Das meiste, was Ihr schreibt, kann ich nachvollziehen. Interessant ist für mich, dass ich seit ca. 2-3 Wochen in einem Stadium bin, in dem ich mir vorstellen kann, dass ich das alles irgendwie überstehe, diesen Alptraum.
Wie bei Kesey jährt sich ja aktuell gerade ganz vieles bei mir. Nicht zuletzt Karneval war für mich schmerzhaft, da letztes Jahr an Karneval alles passiert ist.
Aber: wie Ihr es auch beschreibt, beschäftige ich mich ganz viel mit mir. Ich tue mir gutes, leiste mir Dinge, die ich mir früher verkniffen habe, denke sehr gut nach und horche tief in mich hinein bevor ich mich auf etwas einlasse wie zB eine Verabredung und stelle dabei fest, dass ich ganz viel in meinem Leben gemacht habe, weil ich mich dazu verpflichtet gefühlt habe.
Ich werfe ganz viel Ballast ab und das führt mich näher zu mir, weil durch all diese Pflichten langsam der Mensch durchkommt, der ich bin.
Es sind kleine Schritte, aber wegen der Dinge, die ich heute zu meinem Coach gesagt habe, wollte ich mich heute unbedingt mal wieder bei Euch gemeldet haben: ich kann mir vorstellen, dass die Mary, die gerade aus mir wird mit all den Interessen, Vorlieben, Hobbys, usw. gar kein Interesse mehr an IHM hat. Vielleicht entsteht da eine Mary, die zum einen die echte ist, was sich gut anfühlt, zum anderen aber gar nicht mehr mit IHM kompatibel ist bzw. IHN gar nicht mehr will.
Und wie hier schon gesagt wurde: es geht um Selbstwert! Wie gering ist mein Selbstwert, meine Achtung und mein Respekt vor mir selbst, dass ich seit über 4 Jahren vor diesem Mann getrennt bin und seit einem Jahr keinen Kontakt mehr habe nachdem er sich so mies verp.... hat und trotzdem vergehen so wenige Stunden, in denen ich nicht an ihn denke. Warum tue ich mir das an? Warum zwinge ich mich dazu? Warum suche ich mir nicht schöneres? schönere Gedanken, schönere Erlebnisse, etc.?
Ich will allerdings ehrlich sein: die dunklen Momente habe ich nach wie vor. intensiv. aber ich finde langsam instrumente drum herum. in meinem absurden fall kommt ja noch dazu, dass der Horror, über den ich grüble, ja bisher nur in meinem kopf ist. ich weiß nicht, ob er jemanden hat. umso absurder ist es, dass es mir gelingt, mich mit diesem vielen Spekulationen so zu quälen.

Eine sehr interessante Erkenntnis fand ich den Ansatz, meine Gedanken zu ende zu denken, wie ich es nenne. selbst wenn meine vermeintlich schlimmsten Befürchtungen zuträfen, könnte ich trotzdem nicht leugnen, dass ich seit einem jahr völlig ohne diesen menschen lebe. und auch wenn es Phasen gab, in denen das mehr schlecht als recht geklappt hat, bin ich ja noch da ... ich gehe arbeiten, habe viele freunde (auch einige neue) und mein leben ist in halbwegs normalen bahnen. was würde also durch das wahr werden meiner Spekulationen noch groß anders werden?

Sorry, dass ich euch gerade so erschlage. hoffe, das alles ist überhaupt verständlich ...
VG
Mary

24.02.2015 23:44 • #3692


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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F
Hallo Stern und Mary,

schön Euch zu lesen.

@Stern
So traurig es ist, aber Du gehst mit der Situation sehr reflektiert um und das ist wirklich gut.

@ mary

das was Du beschreibst, wäre das beste, was ich mir wünschen könnte. Ihn eines Tages zu treffen und festzustellen, dass ich mich weiterentwickelt habe und an ihm nix mehr finde.
Allerdings machen mir zwei Sachen dabei Sorgen: Erstens.... wird dieser Moment jemals kommen und zweitens.. solange will ich nicht in diesem Zustand bleiben.

Wie immer ist das wichtigste bei sich selbst zu bleiben und sich das Leben schön zu machen

25.02.2015 07:48 • #3693


F
Zitat von Flusenhuhn:
das was Du beschreibst, wäre das beste, was ich mir wünschen könnte. Ihn eines Tages zu treffen und festzustellen, dass ich mich weiterentwickelt habe und an ihm nix mehr finde.
Allerdings machen mir zwei Sachen dabei Sorgen: Erstens.... wird dieser Moment jemals kommen und zweitens.. solange will ich nicht in diesem Zustand bleiben.


Und wieder finde ich mich in Deinen Worten. Mir geht es genau so. Und wäre es nicht auch schön, wenn man dann nichts mehr an dem anderen findet aber im Umkehrschluss der andere einem selbst schon? Das dumme Gesicht. Eine schöne Vorstellung.

Nur wir überhaupt so weit kommen? So wie jetzt kann und soll es nicht dauerhaft bleiben. Das ist mir alles irgendwie, ja, zu wenig. Diese Leben, so, ich würd es schon ganz gerne umtauschen.

Ich hab hier vorgestern etwas gelesen, was ich passend fand. Da schrieb Grinsekatze in einem Thread, in dem es um Veränderungen ging:
Stell dir mal die Situation vor, du hättest sie zurück und stehst an dem Punkt, an dem du jetzt bist: Wäre das wirklich der fehlende Schritt zu deinem perfekten Glück?

Das hat mir echt zu denken gegeben. Ist er das i-Tüpfelchen, das mir fehlt? Und ich musste spontan nein denken. Und zwar ziemlich deutlich.

Natürlich fehlt er mir. Aber es wäre nicht das pure Glück, wenn er jetzt da wäre. Und wenn es wie vorher wäre. Außerdem weiß ich auch nicht, ob die Schritte, die ich grade - wenn auch ganz langsam - mache, dann weitergehen würde. Mir fehlt einfach auch irgendwas anderes. Sinn, Zufriedenheit, inneres Glück. Irgendwie sowas. Aber was das genau ist, das suche ich ja grade. Ich hab keine Ahnung.

Und da bin ich wieder bei Fluse: Irgendwas muss passieren an diesem Zustand!

25.02.2015 11:26 • #3694


F
Zitat von Freya2014:
. Mir fehlt einfach auch irgendwas anderes. Sinn, Zufriedenheit, inneres Glück. Irgendwie sowas. Aber was das genau ist, das suche ich ja grade. Ich hab keine Ahnung.


Genau Freya

Ich weiß im Moment noch nicht einmal, ob ich einfach abwarten und Tee trinken soll, oder in blinden Aktionismus verfallen soll...

25.02.2015 11:42 • #3695


D
Hallo Ihr Lieben,

Stern: Mhm, Du gehst gut damit um, hast ja auch schon Übung damit
Aber ehrlich, Kindheitstrauma hin oder her, hatte gestern Gespräch mit meinem Mittrainer im Studio, hatte schlimme Kindheit und hat seit 19 Jahren eine tolle Beziehung, er ist reflektiert, und kann sich auch voll und ganz auf eine Beziehung einlassen. Mir dämmerte da, dass man sich darauf auch ganz schön ausruhen kann, auf dieser ganzen,- ach ich hatte schlimme Kindheit und kann mich nicht richtig binden-Geschichte.
Definitiv scheint es so, wie es grad läuft nicht das zu sein, was Du Dir wünschst und ich persönlich glaube nicht, dass sich da groß was ändert, er hatte ja genug Zeit. Und vielleicht liebt er ja echt nicht wirklich und kann es einfach auch nicht. Liebesfähig sein heißt, über einen langen Zeitraum einer anderen Person Gefühle der Liebe entgegenzubringen. Das kann nicht jeder.

Mary: Hört sich gut an, was Du erzählst. Große Entwicklung bei Dir, und auch wenn es alles länger dauert, dann ist es halt so.

Freya, meistens kann man sich nach längerer Zeit der Trennung nicht mehr vorstellen, wieder mit dem Ex zusammenzusein, weil man sich selber verändert hat, die Dinge anders sieht. Weiss nicht, ob ich meinen noch wollen würde....ich denke aber schon, weil ich ihn einfach so anziehend finde, auch körperlich. Fühle mich so hingezogen. Aber wenn er immer noch so drauf wäre, wie er es war zuletzt, dann würde mich das schon auch wieder irgendwie abstoßen. Ich denke das entwickelt sich so peu a peu, dass man immer mehr wegkommt. Mein Exex gefällt mir vom Aussehen her auch nach wie vor, aber ich würde den nicht mehr wollen. Einfach weil ich keine Verbindung mehr zu ihm habe. Und ich hoffe, das passiert auch mit G. Allerdings weiss ich, das das noch dauert.

LG Dola

25.02.2015 11:48 • #3696


Kesey
Zitat von Freya2014:
Das hat mir echt zu denken gegeben. Ist er das i-Tüpfelchen, das mir fehlt? Und ich musste spontan nein denken. Und zwar ziemlich deutlich.


Ich mag mein i mit M. betüpfeln und dass spontan ziemlich deutlich

Liebe Grüße an euch

25.02.2015 11:56 • #3697


F
nützt nur nix Kesey... also willkommen bei denen, die sich ihr i selbstbetüpfeln müssen, oder eine Alternative finden müssen

25.02.2015 12:01 • #3698


Kesey
Dann nehm ich als Alternative ein ü - da passen dann auch zwei M.s drauf

25.02.2015 12:27 • #3699


F
Hallo?

Du erhöhst Dir grad selbst den Schwierigkeitsgrad Kesey.

Es reicht doch schon, wenn man sich ein Tüpfelchen aus den eigenen Rippen schneiden muss....

25.02.2015 12:32 • #3700


Kesey
Ooch Fluse, bei dem Sturschädel von M. ist der Schwierigkeitsgrad eh scho wurscht - also warum auf einen Hügel steigen, wenn ein Berg daneben steht. Man wächst ja schließlich mit seinen Herausforderungen und mit aktuell 1,67 cm hab ich noch Luft nach oben

Zur Einstimmung auf die Besteigung der peruanischen Anden geh ich jetzt mal ein Ründchen am See entlang - Mittagspauseeeeeeeee

Ich glaub, ich bleib noch bisserl ein hoffnungsloser Fall

25.02.2015 12:45 • #3701


F
Zitat von Kesey:
Ich glaub, ich bleib noch bisserl ein hoffnungsloser Fall


Das dachte ich auch grade

Egal... wir brauchen alle unsere Zeit....

25.02.2015 12:51 • #3702


D
Jooo, irgendwann wird es schon mit uns allen
Nochmal Stern: Warum um alles in der Welt hat er Dich denn dann vor kurzem so belagert, dass er Dich liebt und es unbedingt nochmal probieren will, wenn jetzt alles so lau von ihm kommt, das kann man doch irgendwie nicht verstehen?

LG Dola

25.02.2015 14:16 • #3703


F
Kesey, ich wünsche ihn mir auch zurück, gar keine Frage. Aber bei mir ist es nicht das allein, was mir fehlt. Es ist nicht alles supidupi. Ich bin noch nicht da, wo ich hin will. Ich will mein Glück nicht von einem Partner abhängig machen. Ich will erstmal selbst glücklich sein. Und dann wie ein Buddah in mir Ruhen, bei mir angekommen sein, mit dem was ich bin, wer ich bin und was ich tue.

Und wie immer bin ich bei Flus: Abwarten und Tee trinken oder Aktionsplan, das ist hier die Frage. Ich glaube, es muss eine Mischung aus beidem sei bei mir.

25.02.2015 18:18 • #3704


S
Heute bin ich früher von der Arbeit gegangen, habe einen Infekt in den Knochen und fühle mich geschreddert.
Wahrscheinlich war meine extrem schlechte Laune und Gereiztheit und mein Vernachlässigungsgefühl auch dem Umstand geschuldet...wenn ich krank bin oder grad werde, bin ich immer besonders liebesbedürftig und möchte umsorgt werden...und das sind so Situationen, die man als Single alleine aushalten muss, hmpf.

Nichtsdestotrotz ist das Grundgefühl, das ich habe, nach wie vor da - da stimmt was (noch?) nicht bei UNS.
Andererseits - kann ich es erwarten, daß ich mich 4 Wochen nach beschlossener Wiederannäherung und dem beiderseitigen Wunsch nach Langsamkeit dabei wieder im unbeschwerten Liebeshimmel befinde?
Ich vergleiche ganz stark mit dem normalen Anfang einer Liebesbeziehung, wo man sich unbeschwert kennenlernt und gewissermaßen unreflektiert vermisst.
Vergleiche unseren jetzigen Anfang mit unserem damaligen, wo er sich ständig gemeldet hat, mir gewissermaßen den Hof gemacht hat, mich wie eine Königin hat fühlen lassen.
Und das ist doch, wenn ich ehrlich und fair bin, der falsche Ansatz. Wir haben eben keinen normalen Anfang, sondern haben eine Beziehung, das Beziehungsaus, ein Jahr Pause und viele gegenseitig zugefügte Wunden und Narben, die wir mitbringen.
Das muss ich auch bedenken.
Zusammen mit dem Ansatz, trotzdem auf mein Gefühl zu hören.

Junge, junge, ich weiß jetzt echt, warum ich in jedem gängigen Ratgeber lese, daß kaum etwas so schwer ist, wie sich mit einem ehemaligen Partner neu und konstruktiv wieder zu verbinden...

Liebe Grüße in die Runde

25.02.2015 18:57 • #3705


A


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