Hallo Ihr Lieben,
ach Ihr habt mir gefehlt. Ich war eine Weile irgendwie beschäftigt und abgelenkt, ohne dass ich so richtig sagen könnte, wovon. Ein bißchen Arbeit, ein bißchen Freundinnen, ein Wochenende verreist, usw ...
Das meiste, was Ihr schreibt, kann ich nachvollziehen. Interessant ist für mich, dass ich seit ca. 2-3 Wochen in einem Stadium bin, in dem ich mir vorstellen kann, dass ich das alles irgendwie überstehe, diesen Alptraum.
Wie bei Kesey jährt sich ja aktuell gerade ganz vieles bei mir. Nicht zuletzt Karneval war für mich schmerzhaft, da letztes Jahr an Karneval alles passiert ist.
Aber: wie Ihr es auch beschreibt, beschäftige ich mich ganz viel mit mir. Ich tue mir gutes, leiste mir Dinge, die ich mir früher verkniffen habe, denke sehr gut nach und horche tief in mich hinein bevor ich mich auf etwas einlasse wie zB eine Verabredung und stelle dabei fest, dass ich ganz viel in meinem Leben gemacht habe, weil ich mich dazu verpflichtet gefühlt habe.
Ich werfe ganz viel Ballast ab und das führt mich näher zu mir, weil durch all diese Pflichten langsam der Mensch durchkommt, der ich bin.
Es sind kleine Schritte, aber wegen der Dinge, die ich heute zu meinem Coach gesagt habe, wollte ich mich heute unbedingt mal wieder bei Euch gemeldet haben: ich kann mir vorstellen, dass die Mary, die gerade aus mir wird mit all den Interessen, Vorlieben, Hobbys, usw. gar kein Interesse mehr an IHM hat. Vielleicht entsteht da eine Mary, die zum einen die echte ist, was sich gut anfühlt, zum anderen aber gar nicht mehr mit IHM kompatibel ist bzw. IHN gar nicht mehr will.
Und wie hier schon gesagt wurde: es geht um Selbstwert! Wie gering ist mein Selbstwert, meine Achtung und mein Respekt vor mir selbst, dass ich seit über 4 Jahren vor diesem Mann getrennt bin und seit einem Jahr keinen Kontakt mehr habe nachdem er sich so mies verp.... hat und trotzdem vergehen so wenige Stunden, in denen ich nicht an ihn denke. Warum tue ich mir das an? Warum zwinge ich mich dazu? Warum suche ich mir nicht schöneres? schönere Gedanken, schönere Erlebnisse, etc.?
Ich will allerdings ehrlich sein: die dunklen Momente habe ich nach wie vor. intensiv. aber ich finde langsam instrumente drum herum. in meinem absurden fall kommt ja noch dazu, dass der Horror, über den ich grüble, ja bisher nur in meinem kopf ist. ich weiß nicht, ob er jemanden hat. umso absurder ist es, dass es mir gelingt, mich mit diesem vielen Spekulationen so zu quälen.
Eine sehr interessante Erkenntnis fand ich den Ansatz, meine Gedanken zu ende zu denken, wie ich es nenne. selbst wenn meine vermeintlich schlimmsten Befürchtungen zuträfen, könnte ich trotzdem nicht leugnen, dass ich seit einem jahr völlig ohne diesen menschen lebe. und auch wenn es Phasen gab, in denen das mehr schlecht als recht geklappt hat, bin ich ja noch da ... ich gehe arbeiten, habe viele freunde (auch einige neue) und mein leben ist in halbwegs normalen bahnen. was würde also durch das wahr werden meiner Spekulationen noch groß anders werden?
Sorry, dass ich euch gerade so erschlage. hoffe, das alles ist überhaupt verständlich ...
VG
Mary
24.02.2015 23:44 •
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