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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

F
Ach Maus das kenne ich auch alles.

Ich habe renoviert und verändert, soweit es die Finanzen zugelassen haben, aber so richtig habe ich ihn lange nicht raus bekommen.
Mittlerweile geht es aber wieder und das zeigt, dass die Zeit für uns arbeitet.

Am Anfang steht man vor einem Berg und weiß nicht, wie man ihn überwinden soll. Aber jeden Tag erklimmt man ein kleines Stück und irgendwann sind wir oben angekommen.

21.01.2015 17:40 • #3406


Z
@ Kesey und alle anderen.
Aufmerksam habe ich alles gelesen, für mich als Trost und Erkenntnis und ich weiß, ich bin nicht allein.

Dem gibt es nichts hinzu zu fügen.
Alles Gute.

21.01.2015 18:08 • #3407


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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Kesey
Tja, das reale Zuhause. Das war auch für mich viele viele Monate ein schwerer Brocken. Bei mir waren es nur vier Wochen und darin sogar nur fünf Nächte. Aber M. hatte schon bei ihrem ersten Besuch in der privaten Kennenlernphase eine atmosphärische Änderung in meiner Wohnung hinterlassen, die sehr prägend war. Nach der Trennung habe ich jeden Zentimeter meines Zuhauses als puren Feind empfunden, der mich in jedem Winkel an den Schmerz erinnert. Der abendliche Gang ins Schlafzimmer ein einziger Graus. Auf der Couch konnte ich aber auch nicht schlafen, die barg die selben Erinnerungen. Ich hatte eigentlich nur noch meinen Balkon als neutralen Boden. Wir waren in einem Wintermonat zusammen und sie hat diesen Platz der Kälte wegen Gott sei Dank gemieden
Ich habe irgendwann angefangen, mir jeden Raum langsam zurück zu erobern. Zuerst mein Arbeitszimmer, das ging schnell, da sie nur einmal kurz an meinem PC saß. Dieses Bild habe ich langsam dahingehend verblassen lassen, dass es nicht mehr weh tat und es wieder MEIN Zimmer war. Dann das Bad. Wobei ich da winzige Dinge, die sie verändert hatte, wie das Bereitlegen eines Handtuchs für den Boden nach dem Duschen und dem Einrollen des Duschkopfschlauchs statt wie ich rechts herum nun links herum gelassen habe - seltsam, wie sich solch banalen Dinge plötzlich zu einer Wichtigkeit entwickeln können Als nächstes schnappte ich mir die Küche. Ich konnte monatelang nicht kochen, da es mich immer an unsere gemeinsamen Abendessen und mein kochen für sie erinnert hat. Irgendwann hatte ich mich aber so oft dazu gezwungen, dass auch dies wieder ging. Dann war das Wohnzimmer an der Reihe und auch hier ließ der Feindstatus irgendwann nach, kleinere Dinge habe ich geändert, aber das reichte dann zum Glück - Hauptsache, irgendwas geändert. Zu guter Letzt das Schlafzimmer. Im Dezember hatte ich mir endlich eine neue Garnitur Bettwäsche gekauft, seit dem ist es fast ok. Aber ich schlafe immer noch am äußersten Rand meiner Seite. Auf der anderen lag ja immer sie.... Früher hatte ich immer die ganze Bandbreite ausgeschöpft Im Moment könnten eher noch zwei Personen in meinem Bett pennen, so klein rolle ich mich auf meiner Seite zusammen
Und so wurde im Lauf der vergangenen elf Monate aus meinem Feind wieder sukzessive mein Freund und ich fühle mich wieder wohl in meiner Wohnung.
Jetzt führe ich nur noch meinen Frühstückskampf. Ich war nie der große Frühstücker, aber mir M. habe ich es immer sehr genossen. Sie wünschte sich immer ein weiches Ei dazu und nun hab ich seit der Trennung eine Art Eierphobie. Ich kauf immer ein Sechserpackerl, stell es in den Kühlschrank und nach Ablauf werf ich es weg Manchmal koch ich morgens auch eines, guck es an und werf es dann weg Und deshalb hab ich in den vergangenen Wochen dann irgendwann gar keine mehr gekauft, weil das alles einfach nur DÄMLICH ist Und nun heute hab ich es mal wieder versucht: Eier gekauft und morgen früh werd eines gekocht und mal sehen, ob ich es essen kann. Bin der Meinung, die Eierbastion muss fallen
So schaugt mei Wohnungsgschicht aus und da sag ich nur: Danke M. Ich wünschte, ich hätte mehr Gelegenheiten gehabt, auch in ihrem Haus bisserl markieren zu können - Wuff!

@ZuversichtStärke: Nein, allein bist ganz sicher nicht dir auch alles alles Gute!

21.01.2015 20:09 • #3408


F
Zitat von Flusenhuhn:
Ja... mit der Restloyalität das kann schon hin kommen... bescheuert eigentlich.... wieso fühlt man sich so einem Froschfurz gegenüber noch loyal?


Ausgzeichnete Frage. Stelle ich mir auch manchmal. Und dann sage ich mir, dass meine Gefühle eben echt waren bzw. sind.

21.01.2015 20:52 • #3409


S
Freya, die Erklärung unterschreibe ich so wird es sein.

Das Zuhause-Problem hatte ich ja nur sehr begrenzt, aber ne Zeitlang habe ich es hier im Wohnzimmer kaum ausgehalten...weil es mich immer an den einen Abend mit ihm alleine erinnert hat, der so viel aufgewühlt hat. Mit unserem Beziehungsgespräch und allem drum und dran...
Brauchte den Raum nur riechen und schon war alles wieder da. Erinnere mich heute noch an jeden Moment. Aber positiv, und ich kann auch wieder in seiner Sofaecke sitzen

Insofern versteh ich gut, wie sich das Rückerobern anfühlen muss...und auch schwer, aus etwas Gemeinsamem etwas nur noch Eigenes zu schaffen, wie bei Fluse.

Kesey, bin auch dafür der Eierbastion den Kampf anzusagen Du schaffst das! Notfalls bauen wir dafür telefonisch einen Schlachtplan

21.01.2015 21:46 • #3410


Maus-89
ich traue mich auch nicht, irgend etwas zu verändern. 25 Jahre unter einem Dach, die kann und will ich noch nicht !wegputzen. Merkwürdigerweise ist das Wohnzimmer der Raum in dem ich am längsten bleiben kann. Ich liege auf dem Sofa und lasse mich vom Fernseher berieseln. Ein gutes Buch zu lesen ist überhaupt nicht möglich. Erstens, ich kann mich keinen Millimeter konzentrieren und zweitens hat er oft Witze darüber gemacht. Er sagte immer, wenn das so weiter geht, müssen wir noch anbauen, damit alle Bücher einen Platz haben. Er liest nur die Zeitung.
Richtig gekocht habe ich schon länger nicht mehr. Mein Sohn (24) isst mittags in der Mensa. Mein Mann liebte viele Gerichte und meinte immer ich wäre die beste Köchin der Welt. Am Wochenende ist mein Sohn oft bei seiner Freundin und wird auch da mitbekocht. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal was Gekochtes gegessen habe. Ich lebe hauptsächlich von Kaffee und Zig. und das seit drei Monaten. Ich kriege einfach nichts runter. Wenn ich was esse sind es meistens Brote mit Marmelade.

Habe gerade gelesen, was ich hier geschrieben habe. Wäre das von jemand anderem, würde ich ihn sofort in die Klapse fahren.
Maus89

22.01.2015 06:58 • #3411


A
Guten Morgen,

ach ja, das mit der Wohnung kenne ich auch. Wobei es bei mir ja mehr die Einrichtung und sonstiges betraf, da ich ja ausgezogen bin. Ich habe nichts von unseren gemeinsamen Dingen mitgenommen, nur die Sachen, die mir gehört haben vorher. Die Couch hab ich gleich meinen Eltern geschenkt, auf der hätte ich es mir auf keinen Fall wieder gemütlich machen können. Selbst jetzt bei meinen Eltern setze ich mich so gut wie nie drauf. Am Esstisch sitze ich so gut wie nie, und wenn, dann nicht auf meinem alten Platz und auf seinem schon gar nicht. Auch Deko und so habe ich alles ausgetauscht. Es erinnert nichts an mein altes zu Hause, auch keine Bettwäsche und so. Alles weg, alles in Kisten im Keller.

Tja, und wie es manchmal so ist habe ich heute von ihm geträumt. Unfassbar, das war echt schon länger nicht mehr. Kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich scheine wieder in meine Wohnung gezogen zu sein. Stand zumindest mit ihm in unserer Küche, die nur verändert war. Bin aufgewacht und war einfach nur verstört. Wusste zuerst gar nicht so ich bin und was das grad war

22.01.2015 08:15 • #3412


F
Mönsch diese doofe Träumerei

Manchmal denke ich doch, dass es nicht gut tut, sich in diesem Forum immer wieder mit den Geschichten auseinander zu setzen.
Kaum reden wir hier über die Nestbereinigung, träumst Du davon....

Trotzdem möchte ich nicht auf dieses Forum verzichten

@Maus

Kochen tue ich seit der Trennung nur noch selten. Für wen auch? Früher habe ich mir jeden Tag Gedanken übers Essen gemacht und mich darum gerne gekümmert.
Meist ernähre ich mich von Fertigprodukten. Alles andere ist mir zu mühsam.
Zum Glück laden meine Eltern mich am Wochenende zum Essen ein.

22.01.2015 08:20 • #3413


A
Ich hab das ja erst heute morgen gelesen, daran kann es also nicht gelegen haben. Hab mich gestern etwas mit einer Freundin darüber unterhalten. Vielleicht ja deshalb?

Ich hab auch ganz lange nicht mehr gekocht. Davor auch jeden Tag und das auch sehr gerne.
Aber mittlerweile koche ich wieder, aber nichts was er gerne gegessen hat. Probiere eher neues aus. Weil Fertigsachen sind gar nicht meins. Mal ne Tiefkühlpizza, aber sonst gar nicht. Koche auch immer mehr und gefriere es dann ein.

22.01.2015 08:34 • #3414


F
Mir fällt sogar das einkaufen schwer. Da hab ich schon keine Lust zu und es interessiert mich auch nicht.
Mir ist es zu mühsam, mir darüber Gedanken zu machen, ob ich etwas zu Essen im Haus habe.

Das war früher komplett anders.
Es hat mir Spass gemacht, meine Familie zu umsorgen.

Unter der Woche esse ich oft im Büro. Wir bestellen oder holen was.... na und Abends schieb ich mir das rein, was grad da ist...

22.01.2015 08:38 • #3415


A
Einkaufen ist auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber es geht. Geh aber nicht in unserem früheren Laden einkaufen, das kann ich irgendwie nicht.

Ich esse mittags nicht gerne warm, sonst bin ich immer so müde.
Hatte früher auch einen richtigen Kochplan für die Woche, das ist jetzt nicht mehr so. Suche mir jetzt eher Rezepte aus dem Internet.

22.01.2015 08:53 • #3416


F
Ich sollte mich da auch mehr drum kümmern.... mal was neues probieren kann ja auch Spass machen..

22.01.2015 09:19 • #3417


A
Ja das stimmt. Musste ich aber quasi auch erst wieder lernen. Und ausprobieren macht echt Spaß. Zur Zeit stehe ich total auf Smoothies, mache ich mir so gut wie jeden Abend.

22.01.2015 09:21 • #3418


F
Ich habe auch ganz lange nicht gekocht. In den Supermarkt bin ich nur für das nötigste gegangen. Inzwischen hat sich das ein bisschen gebessert. Ich koche zwar nicht so oft wie früher, für wen auch, aber doch immer mal wieder. Allderdings haben Supermärkte ihren Schrecken verloren. Nur Lust zum Kochen oder Einkaufen habe ich trotzdem häufig nicht. Eigentlich schade.

Das Problem mit der Wohnung hatte ich so nicht. Ich hatte mir auch ein paar neue Möbel gekauft. Die ersten Ikeabesuche waren ja die Hölle. Ikea finde ich inzwischen aber wieder super und gehe nun sehr gerne einfach so mit einer Freundin hin. Mädelsausflug nur so zum Schauen und Quatschen.

22.01.2015 11:10 • #3419


Maus-89
Heute morgen gab es den finalen Donnerhall. Er hat ja immer noch in meinem Haus im Wohnbereich meines verstorbenen Vaters gelebt. Weil er eigentlich nicht weiß, was er tun soll und sich nicht zwischen mir und ihr entscheiden kann und ich soll doch Verständnis für ihn haben..es geht ihm genauso schlecht wie mir. Wie immer hat er auch wieder gesagt, er könnte mir nicht sagen, das es vorbei ist.
Dann ist bei mir der Knoten geplatzt und hab ihn einfach rausgeschmissen. Er kann zu seinem Betthäschen ziehen, die ihn bestimmt sehnsüchtig erwartet hat.
Jetzt sitze ich wie paralysiert hier, aber auch ein bisschen erleichtert. Trotzdem tut es saumäßig weh.
Was habe ich bloß getan?

22.01.2015 11:37 • #3420


A


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