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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

Maus-89
Es ist so verdammt schwer, sich die ganze Zeit in einem viel zu schnellen Karussell zu befinden und es nicht stoppen zu können. Immer wieder was wäre wenn?, das ist kaum zu ertragen. wie es schon gesagt wurde und ich in meinem Verstand genau weiß, es ist Zeit, wieder mal nach mir selbst zu schauen und versuchen sich irgendwie da wieder raus zu schaufeln. Das habe ich bis jetzt, mit jeder Menge Tiefpunkte, einigermaßen geschafft. Aber irgendwann ist diese Kraft verbraucht. Ich kann Gott dafür Danke sagen, das ich zwei gesunde Kinder, die beide schon erwachsen sind, habe. Sie sind die größte Hemmschwelle meinem Leben ein Ende zu setzen. Das hätten die beiden nicht verdient.
Danke für eure lieben Worte
Maus89

18.01.2015 14:46 • #3316


H
Hallo Maus 89,

ich verstehe dich. und ich denke, viele von uns kennen dieses karussell, was du beschreibst. angst, panik, trauer, Perspektivlosigkeit. im Rückblick hat dieses Karussell bei mir damals vier Wochen angehalten nach dem abend, den ich als meinen breakdown bezeichne. danach habe ich noch 4 Wochen versucht, unter normalen Bedingungen zu funktionieren (arbeiten, die üblichen Verpflichtungen, usw), dann habe ich gemerkt, dass die gut gemeinten Johanniskräuter Mittelchen, die mir mein bis dahin unbekannter Hausarzt verschrieben hat, leider nichts gebracht haben und bin mit seiner Beratung weiter gegangen. er hat da zum ersten mal in den raum gestellt, mich krank zu schreiben und aufgezeigt, dass es so genannte tageskliniken gibt, in denen man sich psychologisch betreuen lassen kann. mein erster gedanke war (für mich völlig unerwartet) Ja, dort hilft man mir!. eher zufällig bin ich dann zum einen relativ zeitgleich an einen typen geraten, der als Diplom Psychologe/Coach Beratungen bei angst Beschwerden behandelt und an eine Therapeutin, die dank der kontaktherstellung über eine enge Freundin bereit war, mich sofort zu behandeln. Sowas war für mich bis dahin undenkbar. Heute bin ich sicher, dass ich ohne die hilfe der beiden, die ich nun seit ca. 9 Monaten in Anspruch nehme, vermutlich nicht mehr hier wäre. anfangs habe ich noch die Antidepressiva genommen, die mir der Hausarzt verschrieben hat, aber die wollte ich nach 6 Wochen gern wieder loswerden.

Was ich damit sagen will: jeder muss den punkt für sich selbst identifizieren, aber es gibt Situationen im leben, aus denen man allein nur sehr schwer heraus findet. ich sah damals für mich keinen weg. ich brauchte diese hilfe. und ich bin unendlich froh über das, was ich seitdem dort gelernt habe über mich. Ich kann dir also nur dazu raten, dir professionelle hilfe zu suchen. selbst wenn du für den Moment noch zweifelst, kann es sinnvoll sein, sich bei einem Therapeuten auf die Warteliste setzen zu lassen, denn die sind oft recht lang. es kann manchmal (je nach Wohnort) bis zu 6 Monate dauern bis du einen platz bekommst.

18.01.2015 15:39 • #3317


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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S
Hey Maus,

ja, das Karussell kennen wir alle. Ich glaube gerne dass deine Reserven verbraucht sind. Vielleicht hat Mary recht, dass es an der Zeit wäre professionelle Hilfe zu suchen? Man muss nicht mit allem alleine fertigwerden...gerade bei so einer Geschichte, wie du sie hinter dir hast, ist es nur verständlich.
Vielleicht tatsächlich so eine Tagesklinik? Oder eine kirchliche Einrichtung? Da gibt es doch meist auch Ansprechpartner zum reden und weiterhelfen.

Wohnen deine Kinder weiter weg? Was sagen sie denn zu allem? Vielleicht wären sie als erste Hilfe gar nicht schlecht. Familie muss zusammenhalten, auch mal in die andere Richtung, wenn ein Elternteil Hilfe braucht...denk bitte nicht, du darfst ihnen nicht zur Last fallen oder so.

18.01.2015 19:03 • #3318


H
Hallo Ihr Lieben,

nachdem die Woche bei mir ja irgendwie ganz positiv war, geht es mir irgendwie seit gestern gar nicht gut: ich grüble wieder, ER wird diese Woche 40, so viele Erinnerungen kommen hoch an unsere gemeinsame Zeit, ich spekulieren, wie er wohl seine Zeit verbringt und bin nicht gut drauf. Ich kann es gar nicht genau erklären, warum. Vielleicht erlaube ich mir einfach kein Es geht mir gut.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich demnächst etwas über ihn erfahren werde und dass dieses etwas eine Next enthalten wird. Ich weiß nicht, warum ich davon so überzeugt bin, aber es ist ein sehr klares Gefühl, was mich veranlasst, mich darauf vorbereiten zu wollen. Könnt Ihr mir helfen? Was kann ich vorher schon tun, um mich vorzubereiten, um eine Strategie zu haben und das zu überstehen? Wie sind Eure Erfahrungen? Was hilft? Was nicht?

Danke für Eure Hilfe!
VG
Mary

18.01.2015 20:13 • #3319


Kesey
Hmmmm, Mary. Was hilft, was nicht - gute Fragen und ich suche so wie du derzeit nach den selben Antworten. Es ging dir gut, nun gibt es einen Anlass und die Erinnerungen torpedieren dich. Willkommen in meinem kleinen Gedankenboot. Bei mir jährt sich gerade jeden Tag etwas mit meiner M. (die im Übrigen immer noch im Schweigemodus ist). Und ich kenne auch dieses Gefühl, zu spüren, dass da etwas kommt, etwas geschieht etc. Wenn es um eine Next geht und du nichts dagegen tun kannst, damit du es nicht erfährst, phuuu - da ich vor der gleichen Angst stehe was M. betrifft... ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich möchte niemals erfahren, dass es da einen anderen geben könnte. Wie man sich dagegen schützt, wenn man es doch erfährt? Das einzige was mir einfällt ist: Ok, da ist ein Nachfolger (bei dir eine Nachfolgerin). Nehme ich also diesen Schmerz in die Hand und wandele ihn um in Wut und nutze diese Wut, um mich zu weiter lösen. So würd ich es versuchen. Und eine Strategie, dies alles zu überstehen? Ich bin so dermaßen ratlos derzeit. Habe alle Strategien ausprobiert und sitze derzeit wieder elends tief in meinem Schmerz.
Aber eines habe ich heute Abend getan: Ich habe (mal wieder) alle ihre Telefonnummern gelöscht, selbiges mit ihrer Mailadresse und die Mails die noch im Ein- und Ausgang waren. Und auch ihre Fotos.
Dein Satz: Vielleicht erlaube ich mir einfach kein Es geht mir gut. - Mary, das ist wohl mit ein Grundproblem. Erlauben wir uns doch, dass es uns gut geht. Ich versuche einmal mehr jetzt damit anzufangen.

Liebe Grüße,
Kesey

18.01.2015 23:04 • #3320


F
Guten Morgen Ihr Lieben,
zum Glück kann ich heute wieder arbeiten gehen.

Das ich das eines Tages sagen würde?

Eigentlich geht es mir ja auch meistens gut, aber 5 Tage im eigenen Saft schmoren zieht mich dann doch auch wieder runter.
Ja dieses Eigentlich..... meine Antworten nach meinem Befinden fangen auch meist mit diesem Satz an... Als wenn ich mich nicht traue, es zuzulassen, dass es mir gut geht. Ich denke, dahinter steckt die Angst, dass es morgen wieder anders aussehen könnte. Statt froh darüber zu sein, dass es mir gut geht, fühle ich mich auch oft irgendwie schuldig, weil ich den schmerzlichen Teil wohl hinter mir gelassen habe... bescheuert oder?

Was den Schutz vor den Nextnews angeht, kann ich nur empfehlen, den Kontakt in jeglicher Hinsicht abzubrechen. Wo keine Schnittmenge mehr vorhanden ist, kann so eine Information auch nicht durchsickern.

Von daher bin ich sehr stolz auf die Kesey

19.01.2015 07:40 • #3321


H
Danke Kesey und Fluse für Eure Rückmeldung. Es ist echt Horror, seit ein paar Tagen kann ich mich von diesem Gedanken wieder gar nicht mehr lösen.
Unbewusst mache ich glaube ich genau das was du meinst, Fluse. manche menschen, die theoretisch irgendwann eine Schnittmenge sein könnten, meide ich. wobei das auch noch andere gründe hat.

aber die welt ist so klein und irgendwann kann das Konstrukt zusammen brechen ...

bei mir jähren sich jetzt auch so viele dinge, letztes jahr an seinem Geburtstag war ich bei ihm und wir hatten einen wunderschönen abend ...

19.01.2015 08:21 • #3322


D
Guten Morgen Ihr Lieben,

tja Mary, hoffe mal für Dich, dass Du Next nicht mitbekommst. Aber ehrlich gesagt, Fluse hat recht, Kontakt beschränken, aus dem Weg gehen. Nix reden mit ihm, oder mit Freunde, Bekannten etc. über ihn.
Ich habe beides schon erlebt, Trennung und Next war übergangslos da und auch anders, so wie jetzt.
Ehrlich gesagt, ist es egal......das Einzige was für uns relevant ist, ist dass sie nicht mit uns zusammen sein wollen, aus welchen Gründen auch immer. Und da sie das nicht wollen, sind sie nicht unsere Lebenspartner.
Und jeder Mann wird nach einer Trennung Ausschau halten nach einer anderen Frau oder sich sogar die Trennung mit dieser erleichtern. Kleiner Trost..was in der vorigen Beziehung nicht gelernt wurde, kommt wieder und muss er mir der nächsten bewältigen. Wird also nicht besser, nur am Anfang. Oder der Typ Frau ist so anders, dass es für ihn leichter ist.
Ich mach mir da auch nichts vor, glaube definitiv, dass mein EX auch schwer dran arbeitet, eine Neue zu finden oder sie schon hat.
Mittlerweile denke ich mir, jemand der nicht das Kostbare an mir und auch an unserer Beziehung gesehen hat und das nicht mir mir leben wollte, der ist es halt nicht

Stern: Glaube Dir, dass es schwer ist, Deinen Ex immer wieder zu sehen, Hölle! Und es ist normal, dass nach einem Hoch wieder ein kleiner Einbruch kommt, dieses Auf und Ab der Gefühle begleitet einen einfach in dieser Trennungs- und Loslassphase unseres Lebens.

Kesey: Alles schon gesagt............wir müssen aus dem Hoffnungsmodus raus....und Du machst das richtig, erstmal alles löschen. Tja, blöd, wenn man eh alles auswendig weiss...aber irgendwann will man sich nicht mehr melden, geht zumindest mir so.

Fluse: Viel Spass wieder bei der Arbeit! Bei mir geht es mittlerweile mit dem daheim sein. Gott sei Dank.
Ja und man darf es sich erlauben zu sagen, heute geht es mir gut! Und wir wissen alle, dass sich Gefühlszustände ganz oft ändern und wechseln können. Wenn es uns denn gut geht, versuchen wir es doch zu genießen und anzunehmen, es ändert sich eh wieder und dann sind wir halt mal wieder im Loch....
War ja in der Beziehung auch so, dass man oft nicht so gut drauf war oder?

Lg Dola

19.01.2015 08:21 • #3323


F
Huhu Dola,

bei mir geht es mit dem Daheim sein auch mittlerweile, aber es ist noch ein Unterschied, ob da noch ein Kind rumhüpft, oder man ganz alleine ist.

Die ersten 3 Tage waren auch noch ok, aber am Wochenende bin ich dann doch etwas schwermütig geworden.

Zum Glück kenne ich das ja schon und wusste, woran es liegt.

19.01.2015 08:58 • #3324


S
Guten Morgen ihr Lieben!

Eigentlich gut ist auch meine Standardantwort, zumindest bei Leuten, mit denen eine nicht nur ganz oberflächliche Verbindung besteht. Ist wie bei dir, Fluse, dass man insgeheim mit den Rückschlägen rechnet. Und das schuldig fühlen...glaube das ist der letzte Schritt beim Loslassen, dass man auch jede Restloyalität gegenüber dem anderen (der sie meist nicht mal verdient) über Bord wirft.

Kontaktabbruch und sich innerlich gegen den Gedanken wappnen...etwas besseres fällt mir gegen die Nextnews auch nicht ein. Vielleicht bauen sich so wenigstens ein paar Schutzmauern auf, wenn man damit schon rechnet...eine Art Gewöhnungseffekt. Und wie Kesey sagt, in Wut umwandeln...das funktioniert beim Gedanken daran ja eigentlich schon ganz gut .

Dola, hast völlig Recht. Natürlich war in den Beziehungen auch nicht alles rosarot - das vergisst man so schnell im Nachhinein. Die guten Momente möglichst zu genießen ist sicher der beste Plan.

Ich hab Kopfweh und muss das erstmal loswerden. Da läuft schon wieder viel Verarbeitung im Hinterkopf...denke ich muss erstmal sehen, dass alles funktioniert (beruflich und mit all den Plänen für Privatleben + Uni), um zu glauben, dass mir das keiner mehr wegnimmt. Ich rechne einfach immer noch mit Stolpersteinen.
Da sieht man, dass das Selbstbewusstsein noch etwas aufzuholen hat

2015 wird sich auch hier einiges jähren. Wenn ich vergleiche, wie es mir letzten Januar ging, wo ich nicht mehr nach Hause zurückwollte und das Gefühlschaos mit K anfing...deutliche Verbesserung Hoffentlich hält sich das. Die Ereignisse mit K haben gottseidank noch ein paar Monate Zeit, bis zum Vergleich

19.01.2015 09:39 • #3325


F
Ja shion... mit der Restloyalität das kann schon hin kommen... bescheuert eigentlich.... wieso fühlt man sich so einem Froschfurz gegenüber noch loyal?

Ich glaube, es würde Dir helfen, wirklich mal eine Prioritätenliste zu machen meine Liebe.

Job ------ Check V

Was als nächstes?

Studium?

Wohnung?

19.01.2015 10:24 • #3326


S
Fluse, weil du im Gegensatz zu dem Froschfurz ein guter und integerer Mensch bist, der andere nicht einfach abserviert

Prioritätenliste klingt gut...ich liebe Listen
Also los.
1) Job: eigentlich check, im Kopf kommt es wahrscheinlich erst im Februar an
2) Studium: alle Masterklausuren dieses Jahr schaffen, im März gehts los
3) Sport: würde mich gern bis zum Sommer wohler in meiner Haut fühlen
4) Zuhause fühlen: das schließt Stadt erkunden, Kontakte knüpfen und Wohnung gemütlich machen mit ein
5) K: dieses Jahr muss der Herr mal Stellung beziehen.

Das wäre die spontane Reihenfolge, die mein Kopf produziert hat...auch interessant. Hätte letztes Jahr noch anders ausgesehen, da wäre viel mehr Bezug zu anderen in den Top 5 gewesen...jetzt ist es doch sehr Shion-lastig. Besser, oder?

19.01.2015 10:54 • #3327


F
Ich glaube, Du brauchst einen privaten Ausgleich.... außer Herrn K.....

Sport, Stadt erkunden, Kontakte knüpfen... hört sich alles super an und wäre als Ausgleich prima geeignet...

19.01.2015 11:07 • #3328


S
Glaub ich auch. Das Restprogramm wird ganz schön Energie ziehen.

Und da Herr K auch nicht ganz ballastfrei ist...wäre das für den Moment als Ausgleich eh nicht so super. Da müssen wir auf beiden Seiten noch ein paar Schritte vorwärts gehen.

19.01.2015 11:10 • #3329


D
Hört sich gut an Shion...Fluse Du hast recht, bei mir tanzt meine Tochter noch rum, da bin ich nicht ganz allein....
Restloyalität kenn ich auch.......bis jetzt hätte ich auch fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen anderen treffen würde? Na ja, wenn er toll wäre...dann evtl. nicht...aber es ist immer noch G. verankert und ich trag den auch nach wie vor mit mir im Herzen rum. Tut halt bloß nicht mehr so weh...
Froschfurz ist gut!

LG Dola

19.01.2015 12:00 • #3330


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