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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

S
Hallo zusammen,

solange man nicht mit sich selbst im Reinen ist, sollte man / frau nicht über den Zaun brechen. Ich hab momantan überhaupt keine Lust irgendeinen Kerl kennenzulernen, auch wenn ich mich danach sehne in den den Arm genommen zu werden. Aber ich will eben nur von IHM in den Arm genommen werden. Ich kann mir noch nicht mal vorstellen, dass mich ein anderer anfasst

Auch ich habe keine Ahnung, wo ich irgendwann jemanden kennenlernen soll. Ich bin jetzt 45. Ich denke auch, dass es sich für mich erledigt hat. ER ist es, und muss es nur erkennen, bzw. in seiner Psychotherapie herausfinden. Er sagte mir gestern am Telefon: Ich liebe dich so krass!
Aber es hilft nichts, so lange er so untriebig ist, und nicht weiß, wo er hingehört. Ich will jemanden, der sich sicher ist, dass er zu mir gehört. Und wenn er das nicht ist, ist er nicht der Richtige. Das ist sehr schmerzhaft, aber ich bin froh, das erkannt zu haben, denn so kann ich weitermachen und MICH finden.

Ihr seid alle stark und könnt stolz auf euch sein, was ihr schon geschafft habt.
Ich würde jetzt sehr gerne mit euch an einem Tisch sitzen und darauf anstoßen. Macht weiter so, ihr seid super!

04.01.2015 17:34 • #3121


S
Du auch, Seelenband Ja, das anstoßen wäre mal was. Man sieht ja immer nur die Fortschritte der anderen und glaubt, selber in seinem Hamsterrad festzustecken. Zeit da rauszukommen

Das Alter ist echt wurscht, denkt an meine Geschichten. Auch der K hat sich sicher nicht gedacht, dass ihm noch mal sowas passiert - er wollte alleine bleiben und irgendwann vielleicht was erträgliches finden, er kennt es aber auch nicht besser. (Er ist fast 50 @Seelenband.) Problematisch ist es halt, wenn man so an jemandem hängt und nicht loskommt.
Ist aber auch bitter, noch gesagt zu bekommen, dass der andere einen liebt. Und doch nicht einfach glücklich sein zu können...Was hat der deine denn für ein Problem, was ihn so hemmt?

04.01.2015 17:45 • #3122


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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D
Hallo ihr spülschwämme..........mag momentan auch niemand kennen lernen.aber im sommer würde ich gerne........
kann man eh nicht erzwingen und ein mann soll ja ein partner sein und nicht dazu um unsere defizitäre Situation erträglicher zu machen...wird schon werden.......

bussi bis später
dola

04.01.2015 17:49 • #3123


S
@ SHION:

Meiner ist verheiratet, liebt seine Frau UND mich. Wir hatten 2 Jahre eine Affäre aus der sich innige Liebe entwickelt hat. Der Süße trägt aber einen Rucksack mit Problemen mit sich rum, und hat immer alles aufgeschoben und verdrängt. Durch mich hat er erstmals sein Leben überdacht und viele Dinge angezweifelt. Aber das muss er nun erstmal bearbeiten. Er weiß nicht, für welchen Lebensweg er sich entscheiden soll. Ist hin und her gerissen und bei keiner Option sicher. Deshalb verharrt er momentan im Nichtstun mit der Angst den größten Fehler seines Lebens begangen zu haben.

Ja, es ist schlimm: Wir lieben uns und alles passt! Nur nicht der Zeitpunkt

Es ist ein Drama!

04.01.2015 18:45 • #3124


W
wenn er seine Frau wirklich aufrichtig lieben würde, dann hätte er nicht eine heimlich Affäre neben Ihr. Mich würde es abhalten von Anfang an mich mit so einem Menschen einzulassen.

Wer sagt denn, das es einem nicht genauso ergeht eines Tages? Wir werden alle nicht jünger, wozu dann Zeit verschwenden für Zeiten, wo man nur durch die rosa Brille sieht?

Ich sage dazu nur: NEIN danke. War nie eine Affäre und werde auch zu keiner werden!

Gruss

why_only

04.01.2015 18:49 • #3125


S
Why_only, das ist theoretisch sicher leicht gesagt, aber in der Praxis sieht es ofrfensichtlich häufig anders aus. Ich denke mal, man kann da nicht verallgemeinern. Manche Vergebenen verlieben sich nur, manche fangen etwas an...das kommt sicher immer auf die Situation an, auf die Begleitumstände, Gründe, whatever. Es kann auch die wahre Liebe sein, die einen umhaut. Würde auch immer dazu neigen, erst eine Entscheidung abzuwarten und dann loszulegen, aber wie gesagt - Theorie. Keine Ahnung, wie das real wäre!

Auf jeden Fall ist die klassische Position als Geliebte sicher echt riskant und meistens verliert man. Eine Garantie, das richtige zu tun, hätten viele gerne, die wird er nicht bekommen oder muss die Sicherheit in sich selber finden.

Seelenband, du bist dir seiner Gefühle für dich aber schon sicher? Wie sieht es denn mit der Frau aus - weiß sie etwas, wie ist die Lage? Und er liebt euch beide? Puh, heftig.
Lass dich mal drücken. Von nicht passenden Zeitpunkten kann ich ja auch ein Liedchen singen. Aber da scheint bei ihm noch mehr im Argen zu liegen, wenn er emotional so hin-und-her ist...

04.01.2015 19:17 • #3126


S
Ja, SHION, ich bin mir seiner Gefühle absolut sicher. Ich kenne ihn jetzt lang genug und kann das alles gut einschätzen. Wir haben beide Rotz und Wasser geheult, als wir unsere letzte Nacht miteinader verbracht haben. So etwas kann man nicht vorspielen! Und NEIN, sein Frau weiß nichts. Sie weiß nur von seiner Zerrissenheit und der ständigen Suche nach irgendetwas. Dabei weiß er gar nicht wonach er sucht. Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht in seiner Haut stecken!

Und natürlich war das so nicht geplant. Gefühle lassen sich nicht planen oder steuern. Ich habe mehr Vertrauen in ihn, als er in sich selbst. Ich glaube einfach an ihn! Das macht wahre Liebe aus. Ich bin ein besserer Mensch, wenn er bei mir ist. Und auch ich habe einen besseren Menschen aus ihm gemacht. Den muss er aber erst einmal selbst entdecken und in sich hineinhören, sich finden, um zu wissen, wie seine Zukunft aussieht. Aber das ist nun sein Ding, denn ich muss jetzt nach MIR schauen, mich um mich selbst kümmern, und mit diesem Verlust fertig werden. Er ist die Liebe meines Lebens! Ich kann es nicht ändern. Ich war 15 Jahre mit meinem Ex-Mann zusammen und habe niemals so empfunden. Es ist der Wahnsinn!

Es ist so schwer, wenn ein geliebter Mensch und Freund plötzlich nicht mehr in deinem Leben ist.

04.01.2015 20:55 • #3127


S
Ich weiß. Keine Ahnung, ob der meine die Liebe meines Lebens ist...bisher fühlt es sich so an. Ich kannte das vorher auch nicht.
Tut mir so leid. Du guckst trotzdem auf dich...sehr gut. Ich finde dein Vertrauen in ihn toll - hoffe es wird nicht enttäuscht. Dass seine Frau nichts weiß, ist besonders hart. Vor allem wenn er auch für sie Gefühle hat. Vielen Menschen fällt es leichter, in ihrer Komfortzone zu bleiben, als schwere und schmerzhafte Entscheidungen zu treffen. Besser wäre es wohl, wenn er wirklich alleine nachdenken müsste

Aber in seiner Rolle möchte ich auch nicht sein, das ist wahr. Die Zerrissenheit wird er so leicht wohl nicht los! Die teilt er mit meinem K...und damit müssen sie fertig werden, während wir irgendwann weiterziehen können, wenn wir das wollen.

04.01.2015 22:30 • #3128


H
Hallo zusammen,

wow, Ihr wart ja fleißig! Shion, Freya, Fluse: ich weiß, das klingt blöd, aber meine Therapeutin wäre stolz auf Euch! Wir sprechen oft darüber, dass eine erwachsene Beziehung erst möglich ist, wenn man in sich und mit sich glücklich ist und sich selbst in der Lage ist, alles zu geben, was man braucht. Erst wenn man keine Erwartungen an einen anderen Menschen hat, kann man eine wirklich erwachsene Beziehung führen. Sehnsüchte nach einer anderen Person, zumindest in der Intensität wie ich sie ihr immer beschreibe, sind Ausdruck dafür, dass ich mir allein nicht alles geben/bieten kann, was ich brauche. Das kann man unreif nennen oder mangelndes Selbstvertrauen, so oder so ist es aber immens wichtig, das zu lernen.
Und Ihr habt alle schon so weite Schritte gemacht! Habt Eure Leben umgekrempelt, euch neu orientiert, den Fokus verschoben und seid immer noch da. Euer Leben geht weiter und Ihr habt es im Griff. Das ist bei der Intensität von Horror, die wir alle hinter uns haben, auch etwas, was gar nicht genügend Anerkennung bekommen kann. Wir arbeiten alle, zahlen unsere Rechnungen, manche erziehen sogar Kinder, kümmern sich um Dritte, etc. ... Das ist alles eine große Leistung!
Und dabei geht in uns so vieles vor. So viel Entwicklung und Fortschritt, so viele Erkenntnisse ...

Ich werde auch oft ungeduldig, aber es stimmt ja irgendwie: ganz am Anfang des Horrors hätte ich nicht gedacht, dass ich das durchhalte. Und das haben wir doch alle bisher geschafft!

Ich beschäftige mich auch mit der Frage, wann warum die dunklen Grübeleien kommen und erkenne seit einem halben Jahr ein Muster. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, wenn ich es beschreibe?

04.01.2015 23:58 • #3129


F
Zitat von Hopey Mary:
Ich beschäftige mich auch mit der Frage, wann warum die dunklen Grübeleien kommen und erkenne seit einem halben Jahr ein Muster. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, wenn ich es beschreibe?


Ja, ich würde gerne mehr darüber erfahren.

05.01.2015 00:08 • #3130


H
Alles klar, Freya, here we go:

es gibt ein Thema in meiner Familie, welches meine Kindheit ziemlich erschwert hat und welches dazu geführt hat, dass ich mir ganz bestimmte Verhaltensmuster angeeignet habe, um mich vor seelischer Grausamkeit bzw. Angriffen auf meinen Frieden zu schützen. Es war keine körperliche gewalt, sondern viel subtilerer kram, der aber die Entwicklung meines selbstbewußtseins stark beeinträchtigt hat.

das wiederum hat dazu geführt, dass ich mich mind. 2x auf Beziehungen eingelassen habe, in denen ich mich aus verschiedenen gründen unter wert verkauft habe bzw. in kauf genommen habe, dass manche Themen tabu waren. zum Beispiel habe ich es viel zu lang hingenommen, dass mein ex freund mit mir nicht über Zukunft reden wollte obwohl wir viele viele jahre zusammen waren. stattdessen ging unsere fernbeziehung immer weiter immer weiter und ich war 2 jahre lang unglücklich damit ...

über die zeit habe ich meinen ex freund aber zu meinem Gegengewicht gemacht: das heißt immer wenn ich auch heute noch (als erwachsener mensch) von meiner mutter runter gemacht wurde, war er mein Gegenpol, bei ihm konnte ich mich anlehnen (und wenn auch nur am Telefon), am Wochenende war er dann immer da und hat meinen schmerz kompensiert. und das ist schon die kurzversion. das war mir natürlich damals nicht klar, aber je härter meine mutter zu mir war, desto näher bin ich an ihn gerückt. und auch umgekehrt ... das ist nicht erwachsen ...

tja, und als sich unsere wege trennten, bin ich in ein tiefes loch gefallen, weil es sich für mich lebensbedrohlich anfühlte, weil ich niemanden mehr hatte, der mich auffing, wenn ich mich in der Familie wieder unwohl fühlte ... absurderweise fing meine mutter dann auch noch an, mich wegen der Trennung runter zu machen, was dann alles noch schlimmer gemacht hat ...

lange rede, komplizierter sinn: das vermissen eines menschen, der starke Liebeskummer, den wir alle haben, ist ausdruck alter wunden, die wir (vermutlich in der Kindheit) früher erlebt haben. oder anders gesagt: unsere Trennungen tun deswegen so weh, weil sie uns an alte unverarbeitete emotionale schmerzen erinnern, die wir für uns (vermutlich weil wir alle noch deutlich jünger waren) als sehr sehr bedrohlich erlebt haben. da wir diese Verletzungen nie bearbeitet haben, sondern sie mit anderen dingen oder menschen abgedeckt haben, fehlt uns da ein Baustein.

wenn wir also (unbewußt) mit diesen alten Verletzungen konfrontiert werden (so wie ich weihnachten 3 tage mit meiner Familie verbracht habe), sind ganz tief in uns die Erinnerungen an die schmerzen, die wir dort gespürt haben und das treibt unsere Psyche dazu, das zu tun, was sie dann immer getan hat (bei mir war es zu ihm ausweichen). da das heute nicht mehr geht, weil er weg ist, grüble ich. und der schmerz über sein weg sein rückt in den Vordergrund, ist so schön simpel und klar, dabei geht es eigentlich um etwas anderes.

Kannst du nachvollziehen, was ich meine? Das klingt total spooky, esoterisch, abgedreht, ich weiß und an so Tagen wie gestern drehe ich völlig ab, grüble rum, träume von ihm, und frag mich immer, warum es so unfassbar weh tun kann, an ihn zu denken ... aber jeden tag wächst die Erkenntnis, dass es wirklich so ist. ich habe einen unendlich hilfreichen kumpel, an den ich mich zB gestern abend mit meinen plötzlich schlimmer werdenden Grübeleien gewandt habe und der dann nur sagte: Na, hast du deine Eltern gesehen? Und es stimmte ...

Vielleicht gelingt es Euch ja auch, einen Zusammenhang herzustellen zwischen dem Berühren eines alten Themas (und das können zig verschiedene sein) und dem grübelanfall im anschluss daran ...

Wenn man diesen zusammenhang findet, ihn akzeptiert und ein paar mal beobachtet hat, dann gelingt es, Mechanismen zu finden, mit deren hilfe man verhindern kann, dass man abdriftet ... so weit bin ich leider auch noch nicht, aber das ist das ziel ...

ich habe zum Beispiel auch gemerkt, dass ich menschen/freunde in meinem leben habe, die keine wirklichen sind. und damit will ich gar nicht sagen, dass die etwas schlimmes getan haben, aber das was wir hatten war keine Freundschaft, das war zeit totschlagen ohne jegliche Qualität ... sie haben mich belastet. mich von ihnen zu lösen (ganz ohne böses blut), war unglaublich befreiend und hat nährboden für unzufriedenes gegrübel entzogen.

05.01.2015 01:06 • #3131


S
Guten Morgen,

da wache ich heute morgen auf, und denke mir:

worauf kann ich mich eigentlich freuen? Welche Highlights erwarten mich? Mein Leben wird immer weiter so vor sich hindümpeln: Alleinerziehend und kann mir keinen Urlaub leisten. ER ist nicht da, um mich abends in den Arm zu nehmen. Ich habe keinen, mit dem ich die kleinen Dinge des Alltags teilen kann.

Meine kids werden immer unabhängiger, und das ist auch gut so.

Ich werde heute eine Therapeutin anrufen...

05.01.2015 07:53 • #3132


F
Zitat von Seelenband:
Ja, SHION, ich bin mir seiner Gefühle absolut sicher. Ich kenne ihn jetzt lang genug und kann das alles gut einschätzen.


Dazu kann ich nur sagen, dass ich auch gedacht habe, meinen Ex sehr gut zu kennen. Ich wurde eines besseren belehrt Seelenband.
Alles nur Worte......

Die Idee mit der Therapeutin halte ich für gut.

@hopey mary

Ich bin auch auch schon länger in therapeutischer Behandlung und kenne diese Verletzungen aus der Kindheit auch....

05.01.2015 10:11 • #3133


H
@Fluse: und siehst du zusammenhänge mit den schlechten tagen von heute, wenn man vermeintlich wegen des Liebeskummers ins grübeln kommt?

05.01.2015 10:23 • #3134


F
also ich weiß, dass es den Zusammenhang zum Selbstbewusstsein gibt. Mir ist als Kind nie vermittelt worden, dass ich gut bin, so wie ich bin. Anerkennung gab es nur bei Wohlverhalten und Leistung.

Jetzt fehlt mir die Spiegelung durch mein Gegenüber und ich muss lernen, mich selbst gut zu finden.

Ob es ja jetzt einen Zusammenhang zu den schlechten Tagen gibt, kann ich grad nicht sagen.

An schlechten Tagen geht´s mir halt so, wie freya beschrieben hat.

05.01.2015 10:26 • #3135


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