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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

F
Zitat von John Snyder:
Und ich weiß ganz genau ich hätte es anders haben können.


Diesen Satz denke ich auch manchmal. Aber auf der anderen Seite gehören immer zwei dazu, immer. Natürlich habe ich Dinge falsch gemacht. Aber damals war ich eben zu nichts anderem in der Lage. Was Grundsätzliches verbrochen habe ich allerdings nicht. Und: mein Ex hat auch nicht immer alles richtig gemacht, wirklich nicht. Leider denke ich nun aber, wir zwei hätten das Ruder rumreißen können, ganz locker sogar. Aber er wollte nicht mehr. Das ist das schlimmste für mich. Er hat das gar nicht mehr sehen wollen, weil es so viel einfach war, sich in das neue zu stürzen. Dabei glaube ich nicht, dass das Neue - was er nun hat - wirklich einfacher ist. Nun, ich werde in fragen, in 20 Jahren oder so. Aber es war eben leichter, unbeschwerter, verlockender als mit uns und vor allem auch mit sich selbst aufzuräumen.

Ich dagegen konnte und kann immernoch aufräumen, allerdings nun bei mir. Das wäre ohne die Trennung wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen. Und es tut mir unheimlich gut. Es wäre so viel schöner gewesen, wenn wir das gemeinsam hinbekommen hätten. Aber vielleicht wäre das auch gar nicht so gegangen dann.

Blöd nur, dass ich ihn jetzt gerne trotzdem wieder hätte. Das ist etwas, was ich unbedingt noch abstellen muss. Denn es ist nunmal Chancenlos. Auch wenn ich das nicht so wirklich begreifen will.

11.11.2014 17:36 • #2251


John Snyder
Zitat von Flusenhuhn:
Was ich bei Dir herauslese ist, das ihr Euch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit weiterentwickelt und wahrscheinlich auseinander entwickelt habt.


genau so ist es. Und ich frage mich wann wir uns so auseianderentwickelt haben und warum sie nichts gesagt hat. Wir haben Beziehungsprobleme immer miteinander besprochen und waren uns hinterher inniger. Hätte ich gewusst dass es ihr so wichtig ist und das die Beziehung auf dem Spiel steht... das macht mich fertig, warum hat sie es nicht angesprochen? Mein eigenes Domizil ist mir gar nicht so wichtig, als wir zusammenkamen habe ich noch zu hause gewohnt und wollte dann die erfahrung einer eigenen wohnung machen, da hat sie mich unheimlich unterstützt. Tja mittlerweile weiß ich wie es ist. und abends in eine leere wohnung zu kommen und niemand ist da und wartet auf einen, fragt einen wie der Tag war erzählt einem von seinem tag fühlt sich an wie eine Strafe.

11.11.2014 18:21 • #2252


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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F
Mir ist es ähnlich ergangen. Ich habe den Zug nicht anrauschen gehört und bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Ich hätte auch gedacht, dass man zumindest einen Warnschuss hört, aber wenn es einen gegeben hat, habe ich ihn überhört...

11.11.2014 18:56 • #2253


H
Freya, Du sprichst mir aus der Seele!

11.11.2014 21:08 • #2254


H
Willkommen, John! Mir geht es genauso. Es ist erleichternd und entlastend, zu sehen, dass man verstanden wird und dass es andere gibt, die etwas ähnliches erlebt haben oder erleben.

@Dola: ich finde es toll, wie Du nach vorn guckst und Dich nicht hängen läßt! Ich wünschte, ich wäre so stark wie Du. Es macht den Eindruck, als würdest Du große Schritte in die richtige Richtung machen ...

11.11.2014 21:12 • #2255


D
Oh mary danke..hab mir grad über legt dass mein glück nicht davon abhängen kann dass mich ein mann liebt, der eigentlich psychisch ziemlich am ende ist..
und ich bekomme von freunden und auch in der arbeit soviel positive resonanz dass ich liebenswert bin.
und ich finde das auch. Und nur weil einer immer dummchen als frauen vor mir gehabt hat und nicht an sich arbeiten mag, heisst es nicht, dass ich nix wert bin.
shion kesealles ok?
bussi dola

11.11.2014 21:42 • #2256


John Snyder
Ich bin nich frei Fehlern.
Zitat von Freya2014:
Was Grundsätzliches verbrochen habe ich allerdings nicht.


ich war nie untreu, war ihr gegenüber immer aufrichtig, selbst wenn es einfacher gewesen wäre in bestimmten Situationen Notlügen zu verwenden, habe ich dennoch immer die Wahrheit gesagt und mir mitunter damit auch selber das Leben schwerer gemacht. Aber ich fand und finde immer noch, dass sie es nicht verdient hat angelogen zu werden. Wir haben uns nie irgendetwas verboten. Wenn sie etwas alleine oder nur mit Freunden machen wollte war das für mich nie ein Problem, ich habe sogar auf die Kleine aufgepasst. Wenn ich mal Abende nicht da war und sie mich anrief weil sie mich vermisst hat, bin ich sofort zu ihr rüber gefahren. Ich weiß nicht aber ich glaube Aufrichtigkeit fängt im Innersten an - was ich erwartet habe war ich selber bereit zu geben. Ich habe ihren Willen immer respektiert und tue es auch jetzt in der Letzten Konsequenz.

Die Zeit zurück drehen kann niemand aber zu begreifen, dass nichts in der Welt, keine Taten, keine Worte es wieder gut machen können fällt schwer. Gerade bei einem Menschen der einem mehr als alles andere in der Welt bedeutet und der einem so vertraut ist wie kein anderer.

11.11.2014 22:02 • #2257


D
Ja john und liebe bedeutet trotz fehlern den anderen zu lieben.
Und nur wer grundsätzlich liebesfahig ist kann das.
auch verzeihen gehört dazu.
das konnte g. Nicht. Hab ihn auch öfters verletzt ist ja klar...das kommt vor.
sitze grad auf balkon rauche und trinke noch ein B..
lg dola

11.11.2014 22:08 • x 1 #2258


S
Dola, ich finde deine Fortschirtte auch super! Und du bist absolut liebenswert, zweifel da bloß nicht dran

Mir gehts besser, hab mein Tief erstmal überwunden. Der ganze Stress musste wohl einfach raus - eine Runde heulen und richtig durchhängen, und auf einmal ist alles deutlich besser

Ich glaub es war einfach das Gesamtpaket, weil ich meinem neuen Leben noch nicht ganz hinterherkomme, auf Arbeit gerade sehr viel Verantwortung bekommen habe und der Ex sich wieder meldet...da kam K gerade recht, um meine mühsame Balance umzuschubsen.
Aber ich merke trotzdem, dass ein paar Gedanken bleiben, ob ich nicht mehr Mühe wert bin, als er auf mich verwendet. Mal gucken...fühlt sich nicht ungesund an.

Mit dem Lesen komme ich heute nicht mehr ganz hinterher, so fleißig wie ihr wart.

John, herzlich willkommen! Deine Einsamkeit tut mir sehr leid...insbesondere weil mir die eigene Wohnung auch noch bevorsteht. Und die Sache mit der Stieftochter...gar nicht schön, wenn Kinder involviert sind, die einen natürlich besonders ans Herz wachsen.
Freiheit ist natürlich immer ein relatives Gefühl...für den einen toll, für den anderen gerade gar nicht erstrebenswert. Ich schwanke da selber immer noch. Und aufgezwungene Freiheit durch eine Trennung nimmt dem Ganzen eigentlich ja auch gerade den Sinn, weil man eben nicht frei entscheiden konnte...böse gedacht.
Deine Liste von euren Aktivitäten gefällt mir. Passt genau in mein Bild von einer guten Beziehung...

Erstmal Kopf hoch und fühl dich wohl bei uns

11.11.2014 22:09 • x 1 #2259


Endlichfrei
Du sagst, du liebst die Sonne,
doch wenn sie scheint,
gehst du ins Haus.

Du sagst, du liebst den Wind,
doch wenn er weht,
schließt du die Fenster.

Du sagst, du liebst den Regen,
doch wenn es regnet,
spannst du den Schirm auf.

Verstehst du jetzt,
warum ich Angst bekomme,
wenn du sagst
Ich liebe Dich ?
(Lakota-Indianer)

11.11.2014 22:11 • x 2 #2260


S
Endlichfrei, da liegt viel Wahrheit drin. Ein wenig, dass man immer das möchte, was man gerade nicht hat...und ein wenig Angst.

Der letzte Abschnitt passt 1 zu 1 auf meinen Herrn K. Und deswegen kann ich ihm auch derzeit einfach nicht ins Gesicht sagen, was ich empfinde...

11.11.2014 22:19 • #2261


Endlichfrei
Wir müssen alle lernen, uns zu schützen, um unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu lieben.

Alles andere ist Prost. und Verkauf des eigenen Selbst an Menschen und Situationen.

An wen verkaufen wir uns?

Sind wir unser eigener Chef?

Haben wir die Möglichkeit uns selbst zu entfalten, so wie wir sind?

Was ertragen wir und was wollen wir eigentlich geben und nehmen?

11.11.2014 22:26 • #2262


John Snyder
Hallo, mary, shion und endlichfrei

Zitat von dolasila:
...liebe bedeutet trotz fehlern den anderen zu lieben.
Und nur wer grundsätzlich liebesfahig ist kann das.
auch verzeihen gehört dazu.


Das ist ein schöner Satz und unendlich wahr

Zitat von shion:
aufgezwungene Freiheit durch eine Trennung nimmt dem Ganzen eigentlich ja auch gerade den Sinn, weil man eben nicht frei entscheiden konnte...böse gedacht.
Deine Liste von euren Aktivitäten gefällt mir. Passt genau in mein Bild von einer guten Beziehung...


Das mit der Freiheit und dem nicht frei entschieden triffts.
Sie sagte immer sie sei nicht der romatische Typ aber wenn wir dann was romantisches gemacht haben war sie immer hin und weg. Ich meine jetzt nicht am Strand auf einem weißen Pferd angeritten kommen oder so einen Kitsch sondern so Kleinigkeiten, die ihr gezeigt haben dass ich an sie denke und was sie mir bedeutet. Wenn ich jetzt anfange wieder Dinge auf zu zählen werde ich wieder sentimental ich lass das lieber. Wird die Tage bestimmt noch kommen

11.11.2014 22:37 • #2263


S
Ach John, tut mir leid. Ich finde auch, die Kleinigkeiten zählen...Erzähl ruhig, wenn du magst und es raus muss, aber tu dir nicht zu sehr weh dabei. Sentimental werden wir sowieso alle immer wieder, gehört dazu

Gute Nacht

12.11.2014 00:44 • #2264


F
Zitat von Flusenhuhn:
. Was ich bei Dir herauslese ist, das ihr Euch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit weiterentwickelt und wahrscheinlich auseinander entwickelt habt.


Diese Geschichte mit der Auseinanderentwickeln halte ich übrigens in den meisten Fällen für einen vorgeschobenen Grund. Natürlich gibt es das auch, wenn es z.B. um ganz grundsätzliche Sachen geht. Aber im Alltag entwickelt man sich immer. Man war nie gleich und gerade dass jeder seinen Weg geht kann einen Reiz haben, sollte meiner Meinung nach auch so sein und kann man gemeinsam auffangen. Man muss nicht zu jeder Zeit beständig ein gemeinsamens Tempo gehen und man kann unterschiedliche Lebensziele und -wege verfolgen und trotzdem im Einklang mit dem Partner sein. Man kann durchaus sich selbst treu bleiben, dem Partner dies auch für sich zu gestehen und gemeinsam eine gute Beziehung führen. Gerade dann sogar. Man muss aber dazu bereit sein, sich wirklich auf den anderen einzulassen. Die eigenen Ansprüche und Ziele auf den Partner zu projezieren ist für mich nicht in jedem Fall eine gute Basis. Grundsätzliche Gemeinsamkeiten und Lebensübereinkünfte sollte man natürlich trotzdem haben, aber auch die kann man wiederfinden, wenn sie einmal aus den Augen geraten. Ich denke das vermeintliche Auseinanderentwickeln, ist in in den allermeisten Fällen eine ganz einfach Ausrede, die nicht wirklich greifbar ist, aber es einfach macht, weil sie nicht den wahren Grund benennt.

12.11.2014 00:58 • x 1 #2265


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