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Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

A
Ich kenne das natürlich auch mit bestimmten Situationen...
Wenn ich abends ins Bett gehe zum Beispiel. Sind immer Arm in Arm eingeschlafen und ich konnte auch nie schlafen, wenn er nicht da war....
Oder wenn ich mit meinen Neffen spiele. Die drei waren ein eingeschworenes Team und plötzlich hat ein Teammitglied gefehlt.
Oder wenn ich Reportagen über Länder sehe, die wir gemeinsam bereist haben. Da muss ich sofort wegschalten

11.11.2014 12:41 • #2236


D
geht es euch auch so, dass ihr euch nicht vorstellen könnt, den nie mehr zu sehen, zu berühren, dass der mensch einfach nicht mehr in deinem leben ist? Das ist jetzt so gruselig nach seiner Ansage..........
davor hab ich einfach immer fest daran geglaubt, dass wir füreinander bestimmt sind und wieder aufeinandertreffen und zusammenkommen....und man kann sich niemand anderen vorstellen, wo es nur annähernd wieder so ist?
und mich hemmt immer noch unser kennenlernen.....waren auf yoga-medi-kurs, ich stand morgens bevor es losging mit paar leuten vor der tür, und ums eck kam g. wir sahen uns in die augen und das wars.
waren den ganzen kurs unzertrennlich und zwei Wochen später haben wir uns wieder getroffen.
ich musste nix tun....er hat bei der kursorganisatorin meine mail erfragt und mir paar tage später geschrieben.........und dann waren wir zusammen. liebe auf den ersten blick.
so krass.
und eben dieser kurs ist wieder im märz, gleicher ort, gleiche zeit.........und schon fange ich wieder zu hoffen an.....

LG Dola

11.11.2014 13:16 • #2237


A


Wieder sammle ich die Scherben meines Lebens auf

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Kesey
Salut ihr Lieben!

Jaja, seufz, diese bestimmten Situationen....... Fluse, wir hatten ja neulich drüber geplaudert - allein die Zeit, bis die eigene Wohnung nicht mehr ein Feind ist..... Gibt überall um mich irgendwas, was mich an M. erinnert, aber ich komm immer besser damit klar. Die Traurigkeit fühlt sich nicht mehr wie ein Fallbeil an in diesen Momenten, hat sich auf Baseballschlägerstärke abgeschwächt

Die Martha Episode in der Bank find ich auch heeeerrrlichst - danke für dieses Amüsement am heutigen Tage

AmEnde, was machst denn nun mit dem Wepp?

Was den M.-Spaziergang betrifft: @Dola: Nein, dass sie ihre Gefühle wieder entdeckt für mich, nur weil sie mich nach vier Monaten mal wieder sieht, das glaube ich und erhoffe ich nicht. Rational betrachtet ist die Sache durch. Auf ihrer Negativliste ist was mich angeht einfach zuviel drauf: Sie schämt sich selber, fühlt sich bestraft, meine Narben lösen in ihr Schmerz aus, der Inhalt meiner Boxershort passt ned etc. und auf der Positivseite steht nur: Ich bin der Mann, den sie sich immer gewünscht hat. Da schreit die Logik nur ganz laut: DAS REICHT NICHT Warum sollte es bei ihr den Schalter umhauen, nur wenn sie mich sieht? Sie weiß ja im Grunde, was sie an mir hat. Und sie hat sich ja von mir getrennt OBWOHL sie mich so sehr liebt. Also nutzt ein Neuentdecken der Gefühle auch nix

Es geht mir eher wie AmEnde es formuliert hat: meine Gefühlslage testen, eben schauen, wie es mir damit geht, sie vor Augen zu haben und dann die nächsten Schritte in meinem Verarbeitungsprozess angehen. Sozusagen ein Update auf den Istzustand herstellen - im Moment bin ich da ja in Gedanken mit einem veralteten Programm unterwegs

Naja, jetzt erstmal abwarten, ob das Treffen überhaupt zustande kommt. Haben den Sonntag ja bisher nur so lose anvisiert....

11.11.2014 13:32 • #2238


John Snyder
es ist zum verrückt werden, Jahrelang wenn ich an sie dachte hatte ein gutes Gefühl dabei und nun?! wie ein Gespenst, dass in meinem Kopf spukt vor dem ich Angst habe.

Dieses endgültige habe ich glaube ich auch noch nicht vollkommen begriffen. Wir kennen uns so gut wie niemand anders uns kennt.

- Sie nie mehr umarmen zu dürfen
- nie mehr beim Einschlafen im Arm zu halten und beim Aufwachen vor der Arbeit noch zu kuscheln
- sie nie mehr küssen zu dürfen
- ihr nie mehr die Haare beim Blick in die Augen hinters Ohr zu streichen
- mich nie mehr bei ihr geborgen fühlen
- nie mehr zusammen rum zu spacken
- nie mehr zusammen im Auto singen
- nie mehr zusammen ihre TV Sendungen schauen
- es fehlt mir sogar mich nie mehr von ihr anzicken zu lassen, weil ich die Schubladen nicht ganz zugemacht habe
- nie mehr beim Einkaufen Kleinigkeiten für sie mitbringen
- nie mehr zusammen in Erinnerungen schwelgen und zu lachen oder weinen

... die Liste könnte ich noch bis heute Abend fortführen...

ich fühle mich wie ein anderer Mensch, ich lebe irgendwie nicht mein Leben. Ich komme mir vor als ob ich ein aufgezwungenes Leben führen muss - sie nennt es Freiheit.
Warum fühle ich mich dann nicht frei?

11.11.2014 13:36 • #2239


D
Gute Frage John, geht mir auch so, vor allem lustig.... gemeinsam rumspacken, haben wir auch gemacht.
Tja, haben die sich so unfrei mit uns gefühlt?

Kesey: Veraltetes Programm gefällt mir, musste lachen......stimmt irgendwie.
Ja wohl oder übel ist es für uns beide nun wohl auch durch, haben ja davor immer noch gehofft und sind in Aktionismus gefallen.
Puh...ich könnte auch immer weiter schreiben noch eine Mail und noch eine...aber dann mutiere ich von der Ex zur bösartigen gefährlichen Stalkerin, das wollen wir ja nicht, gell?

Na ja, heut voll Arbeitstag, danach noch ins Studio bis halb zehn, auch gut. Je mehr desto besser grad.

Drück Euch

Dola

11.11.2014 13:46 • #2240


A
John erstmal willkommen in unserer Runde
Kommt mir alles so bekannt vor wie Du es beschreibst.
Erzähl doch mal von deiner Geschichte. Oder kann ich sie irgendwo nachlesen?

11.11.2014 13:51 • #2241


D
und ja John, kennen uns so gut wie niemand anders uns kennt, das hat G. auch mal zu mir gesagt, keiner kennt mich so gut wie du, vielleicht ist es genau das, was ihm angst macht? Für mich fühlt es sich schön und geborgen an, für ihn wohl nicht.

Das ist grad ein erkenntnismoment ups.....

Drück euch

11.11.2014 14:21 • #2242


John Snyder
Zitat von AmEnde:
John erstmal willkommen in unserer Runde
Kommt mir alles so bekannt vor wie Du es beschreibst.
Erzähl doch mal von deiner Geschichte. Oder kann ich sie irgendwo nachlesen?


Danke und ein herzliches Hallo in die Runde,
nein, bis jetzt habe ich sie noch nicht geschrieben. und weiß auch nicht ob ich es tun werde. Bin jetzt seit 7 Wochen getrennt. In Woche 4 habe ich angefangen ein Tagebuch zu schreiben, musste aber dann aufhören, als ich mir selbst durchgelesen habe wie ich den letzten Tag mit ihr zusammen erlebt habe. Das hat mich echt mitgenommen, es war alles wieder so real und präsent, als würde ich es nochmal durchleben. Ich bin normalerweise nie jemand der sich an Kleinigkeiten erinnert, aber dieser Tag ist so eingebrannt in meinen Kopf. Es war nach 8 1/5 Jahren das erste Mal, dass sie nicht mehr Ich liebe Dich über die Lippen gebracht hat.

Ich beteilige mich vielmehr hier und da mal in den verschiedenen Threads, wenn ich merke, dass es mir ähnlich geht oder ging und bin froh wenn ich mit meinen kleinen Erkenntnissen, die ich gewonnen habe jemanden auch nur für ein paar Minuten helfen kann. Und ich finde es schön nicht alleine mit meinen Gefühlen zu sein, ich komme mir im Alltag oft vor wie ein Aussetziger, allen geht es gut, jeder ist beschäftigt, freut sich auf Feierabend, Wochenende, Fussball, neue Filme oder Serien etc... nur ich nicht.
Ich versuche einfach durch zu halten, zwinge mich neue Dinge zu machen und hoffe mein Lachen und meine Unbeschwertheit (ein schönes Wort) von einst wieder zu finden.

Ich wurde gestern tatsächlich das erste mal von jmnd persönlich angeschrieben und was gefragt, weil ihr ein Beitrag von mir so gut gefallen hat, sie aber nicht verstehen könne warum der nach außen-hin harte Typ von einst nun so gefühlsschwnger ist und keine Freude mehr empfindet. Ich habe sehr ausführlich geantwortet und dann kullerten seit Tagen zum ersten Mal wieder Tränen, weil ich mir dann (schon) wieder vor Augen gehalten habe was ich alles verloren habe.

Ich hoffe du kannst das irgendwie nachvollziehen

11.11.2014 14:41 • #2243


D
John das ist eine gute Idee, mach es weiter so.
Bist Du denn nach aussen hin immer so hart gewesen? Männlich nennt man das wohl?
Ich finde es auch so hilfreich hier. Auch zu lesen, dass wir unsere Gefühle teilen. Ich bin grad davor von meinem Büro ins Wartezimmer gegangen und hab dabei gedacht, John geht es nicht anders. Da entsteht ein Gefühl der Verbundenheit mit Menschen, die alle ähnliches erleben. Die man zwar nicht kennt, aber das Gemeinsame verbindet. Und das tut gut.

Lg Dola

11.11.2014 14:51 • #2244


John Snyder
Zitat von dolasila:
Bist Du denn nach aussen hin immer so hart gewesen? Männlich nennt man das wohl?

Lg Dola


Ich weiß, dass ich auf viele so gewirkt habe, mich konnte nichts umhauen oder schrecken. Denn ich hatte ja meinen Halt, meinen Anker. Nur ihr habe ich meine Schwächen gezeigt und Ängste beschrieben. Und das war für mich völlig in Ordnung, Ihre Meinung war mir die Wichtigste.
Wenn sie mir erzählt hat wie andere ihr beschreiben wie ich auf diese wirke fand ich das echt lustig. Für die einen war ich Respektsperson, für andere unnahbar und für wiederrum andere der Lustige mit dem man immer Spass haben konnte, der immer freche Sprüche parat hat und n Witz auf den Lippen. Tja man gibt sich verschiedenen Leute halt anders, wenn man merkt dass jemand reserviert ist, dann knallt man ja nicht mit Witzen um sich und passt sich natürlich mit den Themen seinem Gegenüber an. Aber im Grunde bin ich ein Kindskopf.

Ich habe Gott sei Dank einen Job der sehr abwechslungsreich ist und in dem ich mich extrem frei Bewegen kann. Ich kann meine Zeit und Tätigkeiten selber einteilen. Momentan bin ich viel im Büro, habe auch niemanden der mich kontrolliert und finde daher auch die Zeit hier zu schreiben und zu lesen.

11.11.2014 15:11 • #2245


D
Warum um himmels willen will sie dich denn nicht mehr? Wie alt bist du denn? Lg dola

11.11.2014 15:28 • #2246


John Snyder
31, sie ist 6 Jahre älter.

ich bin wahrlich kein Engel. Wir hatten auch echt harte Zeiten gerade zu Beginn, die wir überwunden haben. Wir beide hatten keine schöne Kindheit. Ich wurde sehr kalt erzogen, Gefühle zu zeigen oder zu besprechen, fürsorglich zu sein sowas kannte ich nicht. Das habe ich erst durch sie kennengelernt, erst sie hat mir gezeigt, dass man sich nicht schämen muss wenn man sich verletzt fühlt. Ich habe natürlich deshalb viele Fehler gemacht, gerade zu Beginn. Wollte mich oft nicht meinen Gefühlen stellen, habe oft die Flucht gesucht. Sie hat mir beigebracht, dass das überhaupt nicht nötig ist und schon gar nicht vor ihr - ich habe mich das erste Mal in meinem Leben geborgen gefühlt.

Und jetzt zum Schluss hatten wir eine stressige Zeit, sie hat sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut bzw erweitert. Ich war in der Beziehung sehr Antriebslos, wollte nicht mehr viel unternehmen. Ich war wie in einer Hängematte. Und habe nicht gemerkt, dass sie sich langsam distanziert. Es gibt so viele Sachen die ich mir vorwerfe, sie wollte im Sommer in Urlaub fahren, ich hatte aber keine Lust...
Wir haben auch nicht zusammen gewohnt und ich weiß sie hätte es sich gewünscht bei ihrem letzten Umzug zusammen zu ziehen, ich hatte aber Schiss, dass es nicht funtioniert. Wir sind beide Sturrköpfe und haben unsere Freiheiten geliebt, haben uns nie was verboten. Ich war eh meistens bei Ihr.
Aus meiner Angst sie durch Veränderung zu verlieren habe ich sie letztendlich verloren.
Und ich weiß ganz genau ich hätte es anders haben können.
Als sie es dann Ansprach war es schon zu spät. Sie wolle nun ihren nächsten Lebensabschnitt alleine erkunden und schauen was das Leben noch so bereit hält sagte sie mir.
Sie hat im übrigen eine 2jährige Tochter mit in die Beziehung gebracht, die ich abgöttisch liebe und meine Stieftochter nannte weil ich so stolz auf sie war. Und nun stehe ich da, habe die 2 wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren und lebe ein Leben, wie ich es gar nicht kenne.

All meine Erkenntnisse kommen zu spät.

11.11.2014 16:01 • #2247


D
Oh je john isg na wie bei mir...g. ist auch sechs jahre jünger und verhielt sich ahnlich....nur dass ich das alles ausgehallten habe...waren ja nur drei jahre. Und er sich distanzierte weil er nix ändern wollte und es zu anstrengend war für ihn...........
kann grad nicht mehr schreiben muss zum nebenjob in fitness studio
lg dola

11.11.2014 16:35 • #2248


F
Hallo zusammen znd auch von mir ein willkommen John.
Schreib grad vom Handy, deswegen verzichte ich mal auf smilies .

John ich kann Dich gut verstehen. Was ich bei Dir herauslese ist, das ihr Euch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit weiterentwickelt und wahrscheinlich auseinander entwickelt habt.
Du wirst Deine Gründe gehabt haben, warum Du nicht mit ihr Schritt gehalten hast, auch wenn sie Dir nicht klar sind. Vieles geschieht ja unterbewusst. Ich glaube viele von uns würden alles dafür geben, die Zeit zurück drehen zu können und im richtigen Moment anders zu reagieren.
Aber wären wir dann noch wir selbst gewesen? Hätten wir dann gelebt, wie wir es für richtig gehalten hätten und wenn nicht ... Hätten wir das auf Dauer durchgehalten?

11.11.2014 16:51 • x 1 #2249


F
Zitat von dolasila:
geht es euch auch so, dass ihr euch nicht vorstellen könnt, den nie mehr zu sehen, zu berühren, dass der mensch einfach nicht mehr in deinem leben ist?


Ja das geht mir auch so. Immerhin war er mein halbes Leben an meiner Seite. Mein bester Freund, mein Partner, immer da. Nicht unbedingt immer anwesend, aber immer da. Im Herz, im Kopf und erreichbar. Im Alltag konnte ich mich recht schnell daran gewöhnen, immerhin war ich auch vorher oft allein, da hat sich gar nicht so viel geändert. Aber er fehlt mir immer dann, wenn ich jemandem zum Reden brauche oder zum Freuen, wenn ich etwas sehe, dass ich mit ihm verknüpfe, wenn ich etwas teilen will. Mit fehlt die Nähe, mir fehlen die Rituale, die Gemeinsamkeiten - einfach er! Dass das alles auch nie mehr so sein wird, finde ich hart. Und ich habe auch diese unzähligen Situationen, in denen mir das immer wieder und wieder bewusst wird.

11.11.2014 17:17 • #2250


A


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