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Tod des Partners - Erfahrungen und Hilfe für Betroffene

E
Zitat von ElSue:
Also doch eine Diskussion über das Pro und Kontra vom Chemotherapien?


Eine Antwort auf die von @kuddel7591 zuvor getroffenen Aussagen

ich habe nicht vor, seine oder andere ähnlich lautenden Äußerungen hier auszuklammern, man kann drüber sprechen, na klar

Zitat von ElSue:
Ich dachte Du wolltest eine solche Diskussion nicht... .



Daher wiederhole ich gleichermaßen immer wieder:

Zitat von SimplyRed:
Ich denke, wir sollten diese Gretchenfrage hier nicht länger diskutieren - jeder muss selbst wissen, was er seinem Körper zumuten möchte und was nicht


Zitat von ElSue:
Wenn aber einseitige Anti-Chemo Zitate gepostet werden


Diese Formulierung ist doch schon absurd - ich sage ganz deutlich, dass jeder selbst entscheiden muss, was er macht und was nicht - es ist nicht meine Aufgabe Anti-Chemo-Zitate zu posten , wie käme ich dazu und einseitig sind diese schon gar nicht, sondern stammen doch aus der Rige der Schulmediziner, also der Fachwelt.

Ich werde jedoch auch die andere Seite beleuchten dürfen, denn diese Pauschal-Argumente sind eben nur eine persönliche Sicht und man sollte schon genau differenzieren und schauen, woher solche in Stein gemeißelten Überzeugungen stammen, bzw. inwiefern diese in der Realität faktisch belegbar bleiben, denkst Du nicht?

Zitat von ElSue:
würde ich aus Gründen der Ausgewogenheit doch gerne antworten - ist das @Forenleitung okay?


Der Ausgewogenheit also - nun, soweit ich das hier nachvollziehen kann, habe ich lediglich geantwortet, sozusagen aus Gründen der Ausgewogenheit Du mußt da auch nicht die Forenleitung um Erlaubnis fragen, hier herrscht kein Rede/Schreibverbot - jedoch entfacht dies nur immer und immer wieder neue Argumentationsketten von beiden Seiten und deswegen sind wir schlicht nicht hier


Zitat von Tabea2018:
Grundsätzlich würde ich wohl Chemotherapien ablehnen


Das finde ich sehr mutig von Dir, jedoch darf man sich nicht täuschen, welche Folgen eine solche (berechtigte) Entscheidung haben kann. Eine nicht unerhebliche Zahl der Onkologen werden sehr ungehalten auf diese Form der Selbstbestimmung reagieren - meine damalige Onkologin hat sich sogar geweigert, mich weiterhin zu behandeln, sollte es nicht so laufen, wie SIE es möchte - sowas ist nicht so leicht zu wuppen in einer bestehenden Krise.

Zitat von Tabea2018:
Es ist sicherlich auch abhängig von der Erkrankung


Das sehe ich auch so, jeder Fall ist anders und muss entsprechend gesondert betrachtet und bewertet werden, man kann nichts pauschalisieren - und zwar in keine Richtung!

Liebe Grüße
Simply

14.06.2019 17:11 • x 3 #241


T
Zitat:
Und nur mal so am Rande: eine Chemotherapie ist eben reine Chemie


Nicht nur Chemie, halt auch toxisch.

14.06.2019 17:32 • x 2 #242


A


Tod des Partners - Erfahrungen und Hilfe für Betroffene

x 3


T
Zitat:
Das finde ich sehr mutig von Dir, jedoch darf man sich nicht täuschen, welche Folgen eine solche (berechtigte) Entscheidung haben kann


Ich weiß, ich bin von Schulmedizinern umgeben. Wobei ein Arzt meinte, er weiß nicht, ob er sich das antun würde.
Ich habe viele Verläufe mitverfolgen können, ich weiß halt, dass ich nicht dahinter stehen würde. Auch in der Familie habe ich Krebserkrankungen erlebt und nein, das wäre nicht mein Weg. Wenn man schon vor so einer schweren Herausforderung steht, sollte man auch selbst entscheiden können.

14.06.2019 17:42 • x 3 #243


E
Klar tut man sich mit einer Chemotherapie was an. Eine Chemotherapie hemmt die Zellteilung - von allen Zellen wie Du richtig geschrieben hast.
Zitat:
Wie ich aber schon sagte, jeder muss für sich selbst wissen, wie weit sein blindes Vertrauen in Schulmedizin gehen soll und wo es enden darf/soll.

Keiner muss blind vertrauen - aber eben auch objektiv informiert sein und die Informationen verstanden haben.
eine Leitlinie spiegelt den aktuellen medizinischen Wissensstand wieder - deshalb werden diese häufig aktualisiert. Eine Leitlinie ist, wie der Name schon sagt, eine Leitlinie, anhand derer die Behandlung entschieden werdn soll - aber natürlich darf diese ohne Probleme verlassen werden. Mit dem Patient muss die aktuelle Behandlung nach Leitlinie besprochen worden sein - aber jede Behandlung ist so individuel wie jeder Patient.
Zitat:
Das ist Nötigung der übelsten Art - gerade weil das baldige Ableben als gesichert dargestellt wird, wofür eines keinerlei Beweise geben kann, weil gar nicht erforscht

Wie kommst Du denn darauf das das nicht erforscht ist? Natürlich gibt es Daten von unbehandelten Patienten. In aktuellen Studien vergleicht man logischerweise nicht das neue Medikament E mit keine Therapie, sondern mit dem aktuellen Standard D weil sich D bisher überlegen zu C, C überlegen zu B, B überlegen zu A und A sich eben überlegen zu keiner Therapie gezeigt hat. Patienten rein zufällig (und so funktionieren Studien) nun gar nicht zu therapieren, auch wenn man weiß, wie schlecht dann das Resultat ist wäre schlicht unethisch.

Zitat:
Auszug aus dem Deutschen Ärzteblatt:

Die adjuvante Chemotherapie ist beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) etablierter Bestandteil der kurativ intendierten Therapie, heute zeitgemäß und zugleich aktuell.


In den Leitlinien steht dazu: Nach R0-Resektion und systematischer Lymphknotendissektion sollten Patienten im Stadium II bzw. IIIA1/ IIIA2(vgl.8.5.1) in gutem Allgemeinzustand (ECOG 0/1) eine adjuvante Chemotherapie erhalten. Im Stadium IB wirdeine individuelle Therapieentscheidung unter Berücksichtigung der Komorbidität, des Alters und der kardiopulmonalen Funktion empfohlen.
Ich möchte Dir jetzt nicht unterstellen, die 3 Kritikpunkte die Du hier nennst nicht zu verstehen, aber vielleicht für die anderen Leser, die ggf. nicht in der Materie stecken eine Erläuterung:
Zitat:
1. In den randomisiert-kontrollierten Studien (RCTs) zur adjuvanten Chemotherapie nach Lungenoperationen in frühen Stadien (T1/2 M0) liegt keine echte Kontrollbedingung vor, denn die Behandlungsgruppe hat deutlich mehr Arztkontakte durch die Chemotherapie als die Kontrollgruppe.

Die Patienten ohne Chemo haben nicht so häufig einen Arzt gesehen - vermutlich sind diese deshalb früher gestorben als die anderen, die öter beim Arzt waren (das ist nicht meine Argumentation, sondern die des Kollegen gegen die adjuvante Chemo übersetzt).

Zitat:
. 2. Die RCTs zur adjuvanten Chemotherapie zeigen nach etwa 5 Jahren einen geringen Überlebensvorteil für die Behandlungsgruppe. Dieser Unterschied verschwindet jedoch nach circa 8 Jahren, sodass durch die adjuvante Chemotherapie am Ende vermutlich kein zusätzlicher Patient geheilt wird. Diese gleiche Mortalität in beiden Gruppen nach einem längeren Zeitraum wurde bisher in keiner Empfehlung berücksichtigt und damit auch nicht der geringe Überlebensvorteil dem nachteiligen Effekt der Chemotherapie gegenübergestellt.

Von allen Patienten, von denen die eine Chemo erhalten haben und von denen, die keine erhalten haben leben nach 5 Jahren mehr von den Chemotherapierten, anch 8 Jahren gibt es jedoch keinen Unterschied mehr. D.h. dass die Chemotherapie aber auf jeden Fall eine Überlebensverlängerung bringt. Und ich kann Dir sagen, für viele, viele Patienten machen so ein paar Jahre mehr Leben einen echten Unterschied. Manchmal sogar ein paar Monate - ich hatte schon ältere Damen vor mir sitzen die unbedingt noch 1-2 Monate länger leben wollten um z.B. die Geburt des Enkelchens noch zu erleben oder doe Tochter zum Traualter zu führen etc. pp. Darüber muss man sprechen und dann individuell entscheiden. Jede Entscheidung ist zu respektieren, Chemo ist aber definitiv nicht pauschal zu verurteilen und alle, die eine solche Therapie für gut befinden mit einem blinden Vertrauen zu beleidigen.

Zitat:
3. Die durch Nebenwirkungen bedingte Mortalität der adjuvanten Chemotherapie liegt im Bereich von 0,51 %. Da am Ende durch die adjuvante Chemotherapie kein Überlebensvorteil resultiert, sterben also auch die durch Operation geheilte Tumorpatienten in dem gleichen Prozentsatz. Tumorfreie Patienten opfern sozusagen ihr Leben dafür, dass circa 10 % aller Patienten passager etwas länger leben.

Ganz ehrlich? Ganz am Ende existiert nie ein Überlebensvorteil - wir sterben alle zu 100%. Einen Überlebensvorteil einer Therapie, der immerhin fast 8 Jahre lang anhält damit so klein zu reden verstehe ich nicht.
Also lassen wir, bis wir neuere Daten haben lieber alle Patienten früher sterben? Komische Idee... .

Zitat:
Achso, ich dachte es gibt so viele Studien die ein Festhalten an der adjuvanten Chemotherapie rechtfertigen? Die neuesten, eindeutig dagegen sprechenden Statistiken sind also einerseits nicht zu widerlegen, Berücksichtigung finden sie dennoch nicht, weil pathophysiologische Sachverhalte diese Ergebnisse nicht bestätigen können - und zwar nicht, weil diese zu anderen Ergebnissen als die in der Statistik vorgelegten gekommen wären, sondern weil sie schlicht weg gar nicht in dieser Eindeutigkeit erforscht wurden.

Kennst Du die Studien und die Metaanalysen, die zu Grunde liegen? Wenn ja verstehst Du das -die Argumente des Kollegens gegen die adjuvante Therapie stammen mit nichten aus neueren Studien... .

Aber ich denke, die Diskussion über eine adjuvante (Chemo)Therapie des Lungenkarzinoms ist ziemlich obsolet vor dem Hintergrund der zielgerichteten Therapie und der Immuntherapie in diesem Feld - zeigt sich ja auch daran, dass Deine Diskussion aus dem Jahre 2016 ist. Die Tatsache, dass solche Diskussionen überhaupt stattfinden zeigt aber auch, dass durchaus jeder sich seine eigenen Gedanken machen kann und soll und das über Therapieentscheidungen diskutiert werden darf und soll.

Das ich jetzt nicht auf die Angaben eines ehemaligen Professors für Physik und Physiologie eingehe erklärt sich wohl von selbst, oder?
Und natürlich hat sich das Überleben von Patienten mit metastasiertem Brustkrebs in den letzten Jahren verbessert - die Frage ist eben immer welchen Zeitraum Du nimmst - am Ende sterben 100%. Von uns allen. Immer (bis jetzt zumindest).

Hast Du schon mal Menschen gesehen, die vor Krebsschmerzen nicht mehr ein und aus können? Z.B. Leberkaspelspannungsschmerz bei Lebermetastasen - das tut schweineweh. Da hilft eine Chemotherapie, die einen Tumor nur um wenige Milimeter zum schrumpfen bringt enorm - auch wenn es im Endeffekt keine Überlebensverlängerung bringt (je nach Tumor, je nach Stadium, je nach Medikament) - Chemo kann Lebensqualität liefern. Enorme. Es ist nicht nur ein was man dem Körper antut, sondern auch ein dem Körper helfen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn Leute erzählen, wie sie Menschen an Krebs haben sterben sehen und dass sie das nicht mitmachen wollen. Verständlich, aber die Patienten, die ich gesehen und begleitet habe und die unbehandelt waren und dann gestorben sind sehr viel schwerer gestorben. Krebs an und für sich is a Hexe, nicht die Chemo dabei.
Wie gesagt, Dein Körper, Deine Entscheidung.
Zitat:
ch denke, wir sollten diese Gretchenfrage hier nicht länger diskutieren - jeder muss selbst wissen, was er seinem Körper zumuten möchte und was nicht - daher mein Vorschlag an dieser Stelle: Es gibt nur einen Weg zur Heilung und das ist deiner.

Wenn Du Dich auf die Gesamtüberlebenszahlen überhaupt beziehst würde ich da eher draus machen:
Es gibt nur einen Weg zur Heilung und das ist keiner.
Wir werden alle irgendwann sterben.

14.06.2019 17:53 • x 3 #244


T
Zitat:
Chemo kann Lebensqualität liefern. Enorme.


Nicht ausschließlich. Mein Schwager hatte 5 Jahre nach seiner Diagnose. Die letzen 2 Jahre waren schrecklich. Jeder entscheidet für sich, was er ertragen kann. Ich habe leider die andere Seite gesehen.

14.06.2019 18:27 • x 2 #245


E
Zitat von Tabea2018:

Nicht ausschließlich. Mein Schwager hatte 5 Jahre nach seiner Diagnose. Die letzen 2 Jahre waren schrecklich. Jeder entscheidet für sich, was er ertragen kann. Ich habe leider die andere Seite gesehen.


Die einen entscheiden auf Basis der eigenen Erfahrungen (Einzelbeispiele) und die anderen tun es auf Basis von Studien und registrierten Fällen auf Basis derer die eigene Lebenserwartung berechnet (!) wird. Kein Arzt kann Gott spielen und sagen wie lange man tatsächlich noch hat. Mit oder ohne chemo. Mit oder ohne Naturheilkunde. Ein guter Arzt wird aber stets die für seinen Patienten beste Behandlung auswählen. Und das stets mit bestem (Ge)wissen. Alles andere ist doch ein wenig anmaßend zu behaupten.

Ich sehe klar dargestellte Fakten für beide Seiten in den Postings. Was mir aber auffällt ist, das die eine Seite sehr objektiv und rational berichtet, währenddem die andere Seite, sagen wir mal, eine Art Bewertung mit einer bestimmten Wortwahl vornimmt, die schon erahnen lässt, was sie von der Gegenseite und derer die BLIND auf sie vertrauen hält.

@simplyred, du sagst zwar das du offen für Meinungen bist, bewertest sie aber schon und lässt sie, zumindest gefühlt beim Lesen, nicht wirklich an dich ran kommen. Du kämpfst für die deine. Das finde ich auch gut. Aber bitte werte doch genauso wenig Wege ab, die für dich nicht in Frage kommen.

Du selbst sagst ja, das jeder seinen Weg hat. Daher sind deine unterschwelligen Bewertungen in meinen Augen nicht richtig.

Was ist denn nun mit deinem Mann?

14.06.2019 18:35 • #246


T
Zitat:
Alles andere ist doch ein wenig anmaßend zu behaupten.


Wenn man in solch einem Fall entscheiden muss, hat das mit Anmaßung nichts zu tun. Natürlich entscheiden die Ärzte nach bestem Gewissen und ihren Leittherapien. Aber ich habe auch das Recht, anders zu entscheiden ohne verurteilt zu werden.
Studien haben auch einen begrenzten Aussagewert. Ich habe Auswirkungen einer Chemo gesehen.

14.06.2019 18:44 • x 2 #247


E
Liebe Tabea

Keiner zwingt einen eine Therapie zu machen. Und ja, eine Chemotherapie hat Nebenwirkungen - und oft sind diese auch schlimm.
Zitat:
Ich habe Auswirkungen einer Chemo gesehen.

Hast Du auch gesehen, wie es demjenigen ohne Chemo gegangen wäre? Nein? Ich kann das auch nicht für den einzelnen Patienten sagen - das kann niemand, im Einzelfall weiß keiner, was für den individuellen einzelnen Menschen am Besten wäre, deshalb soll sich ja jeder selber entscheiden.
Aber man kann sich über Wahrscheinlichkeiten annähern. Das Problem ist meistens die Krebserkrankung an sich - die macht die meisten Nebenwirkungen und oft kann man die Wirkungen des Krebses mit Chemotherapie lindern, zurückdrängen, ganz heilen oder zumindest verzögern - under Hinzunahme von anderen Nebenwirkungen. Diese sind im Regelfall geringer als die Wirkungen des Krebses - aber natürlich nicht immer.
Heutzutage haben viele Leute bei dem Gedanken Krebs immer nur die Bilder von Leuten, die unter einer Chemotherapie leiden im Gedächnis (die Nebenwirkungen können übrigens immer besser behandelt werden, aber nicht bei jedem und nicht immer) - die Bilder von Leute, die unter Krebs ohne Therapie leiden Gottseidank immer seltener... .

14.06.2019 19:00 • x 1 #248


E
Zitat von Tabea2018:

Wenn man in solch einem Fall entscheiden muss, hat das mit Anmaßung nichts zu tun. Natürlich entscheiden die Ärzte nach bestem Gewissen und ihren Leittherapien. Aber ich habe auch das Recht, anders zu entscheiden ohne verurteilt zu werden.
Studien haben auch einen begrenzten Aussagewert. Ich habe Auswirkungen einer Chemo gesehen.


Es war auch nicht direkt auf dein Posting bezogen. Jedoch kann man auch hier sagen: du hast Auswirkungen EINER Chemotherapie gesehen. Selbst wenn es zehn oder hundert gewesen wären, es gibt Studien und Register die sich jahrelang mit dem Thema beschäftigt haben. Wie will ich die mir bei Seite denken? Und es gibt Studien der Naturheilmedizin. Auch die kann man sich nicht bei Seite denken und ich denke auch, das beides seine Daseinsberechtigung hat. Es ist eben nur wichtig das man sich entscheiden kann, für seinen Weg nicht verurteilt wird, sich rechtfertigen muss und dabei (!) den Fehler macht, durch Unwissen die Gegenseite argumentieren zu wollen.

Ich zum Beispiel muss nicht alles über die naturmedizin wissen, wenn mir das Wissen und Vertrauen in die Schulmedizin reicht. Andersherum das Gleiche. Warum immer Schwarz und Weiß? Warum muss es immer um einen Punkt polarisieren? Wichtig ist doch, das man selbst mit der Entscheidung leben kann. Und darum geht es mir.

14.06.2019 19:01 • x 1 #249


E
Zitat von Tabea2018:
Wenn man schon vor so einer schweren Herausforderung steht, sollte man auch selbst entscheiden können.


Ein sehr wichtiger Satz, dem stimme ich zu - wie steht es jedoch um die Entscheidungsfreiheit, wenn meine Krankenversicherung zwar die Kosten für die überteuerten Standard-Therapien übernehmen, jedoch für ganzheitliche Konzepte und Therapieformen, die lediglich einen Bruchteil dessen kosten, was die Leitlinien-Therapien verschlingen, nicht aufkommen möchte?

Man muß als Tumorpatient tatsächlich gerichtlich dagegen vorgehen, denn die gesetzlichen Regelungen sind hier klar auf der Seite des Patienten - das BverfG hat dies zur Genüge klargestellt. Trotzdem glauben immer noch unzählige Menschen daran, dass alternative Therapien keinen nachgewiesenen Nutzen haben sollen.

Tatsächlich, ist das nicht nur völliger Käse, sondern es ist in der Tat sogar umkekehrt - viele Krebszentren namhafter Universitäten konnten sich den Erfolgsquoten einiger Therapieformen nicht mehr verschließen - auch müssen immer mehr Forscher einräumen, dass Chemotherapie (entgegen der selbst hier mit aller Macht vertretenen Ansicht) absolut in der Lage ist, die Metastasierung eines primären Mamma CA (Brustkrebs) erst zu ermöglichen

(man achte auf die Quelle )

https://www.nct-heidelberg.de/das-nct/n...erung.html

In Wahrheit, finden immer mehr alternative Therapieformen Einzug in die Schulmedizin - das sind eben Fakten, die viele nicht hören / lesen möchten - aber es nutzt ja nun nichts. Krebs ist eine ganzheitliche Erkrankung des Körpers, daher macht auch eine ganzheitliche Therapie durchaus Sinn - Schulmedizin - Psycho-Onkologie-Ernährungswissenschaften - Alternativ-Therapie - DAS ist ein ganzheitlicher Ansatz und man muss einfach schauen, was macht wann Sinn, nicht Propaganda betreiben und pauschal alles schlecht reden, das ist ein bisserl zu wenig, wenn es um Leben oder Tod geht für meinen persönlichen Geschmack.

Zitat:
eine Leitlinie spiegelt den aktuellen medizinischen Wissensstand wieder


Das stimmt so leider nicht - einfach nochmal nachlesen

Zitat:
In aktuellen Studien vergleicht man logischerweise nicht das neue Medikament E mit keine Therapie


Schau mal, solche unwissenschaftlichen Argumente versauen Dir doch die Argumentationskette und machen ein Weiterlesen wirklich mühseelig - woher kommt denn diese Grundannahme? Wir sprechen hier doch gar nicht von Chemo vs GAR keine Therapie - diese Augenwischerei hat doch hier und jetzt gar keinen Bezug zur Realität.

Zudem scheinst Du Dich schlicht weg zu weigern, zuzulassen - dass hier keine Debatte über Pro und Contra statt findet. Du spulst die ewig alten Totschlagargumente ab, die man bereits seit 50 Jahren hört, glauben musst Du selbst daran - ich tue es nicht (mehr) und immer mehr andere ebenfalls nicht. Was mißfällt Dir denn so sehr daran? Warum all die Mühe, wer muß denn hier bekehrt werden in Deinen Augen?

Alles was hier statt findet ist, dass ein Betroffener darlegt, wie seine persönliche Einstellung zur klassischen Therapie ist (Kuddel) und ein zweiter Betroffener darlegt, warum er sich anders entschieden hat. Das hier ist keine Wahlwerbeveranstaltung oder ein Kongress - was willst Du mit der Gegenrederei und der Abwertung meiner persönlichen Meinung denn bezwecken? Das erschließt sich mir einfach nicht. Warum ist es Dir so wichtig, jedem Menschen mitzuteilen, dass meine Schlußfolgerungen Deiner Ansicht nach falsch sind?

Das kannst Du doch gar nicht beweisen! Es ist doch nur Deine persönliche Meinung (welche sicherlich von den meisten geteilt wird), ob diese Meinung aber nun richtig, oder falsch ist - wie käme man dazu sich derart weit aus dem Fenster zu lehnen? Da verschlägt es mir einfach die Sprache - zumal ich lediglich einige Behauptungen relativiere oder eine andere, durchaus in Fachkreisen vertretene Ansicht gepostet habe - ob diese widerum richtig oder falsch ist - diese Frage stellt sich für mich einfach nicht.

Du hingegen stellst allerhand Behauptungen an Grundwissen hier in den Raum (Leitlinie) - welche ohne eine nochmalige Überprüfung so nicht stehen gelassen werden können.

Zitat:
aber eben auch objektiv informiert sein


Im Sinne von, sie nehmen Deine Meinung als gegeben an...? Du meinst, wenn jemand nun anderer Ansicht ist, sei er nicht objektiv informiert worden?

Zitat:
und die Informationen verstanden haben.


Da wird es dann so richtig lustig - wer anders denkt, hat's dann eben nicht verstanden ja? Nee sorry, das ist ganz und gar nicht objektiv - das ist manipulative Gesprächsführung, die mit destruktiven Mitteln verstärkt werden muss - nicht so angenehm wie ich finde.



Hier geht es doch nicht um Wählerstimmen, sondern wir tauschen uns aus, Kuddel (den ich im Übrigen sehr respektiere) hat seine Sicht geschildert und wie diese zu seiner persönlichen Entscheidung geführt hat - ich habe die meine geschildert.

Worauf es hier jedenfalls nicht hinauslaufen wird ist, dass weder Kuddel noch ich hier beginnen werden, uns für welche Entscheidung oder Überzeugung auch immer, anfangen zu rechtfertigen oder vor Dir verteidigen, zu welchen persönlichen Überzeugungen wir gelangt sind - nicht einmal untereinander führen wir solche Diskurse - sie sind müßig und zudem ohne einen ersichtlichen Nutzen....!

Vielen Dank also für Deine persönliche Ansicht zu dieser Frage - ob diese nun richtiger sein soll, als die anderer Menschen - kann an dieser Stelle mal dahinstehen.

Na mal sehen - ich werde mal spazieren gehen und wenn ich zurück komme, bin ich mal gespannt, ob sich das eigentliche Thema endlich in Ruhe entfalten kann, oder ob hier wieder die Lobbyisten zum Dauerthema anheizen - fraglich, inwieweit das mir und meinem Anliegen hilft, aber was macht das schon, nicht wahr?



Simply

14.06.2019 19:16 • x 1 #250


K
@ SimplyRed

Leben IST gefährlich...und es gibt für jeden Einwand 1.000 Erklärungen. Lässt du das eine, kann es zu Gefahren kommen, macht du das anderem, kann es zu Gefahren kommen.

Das Zauberwort ist KANN.....immer und überall begegnet es uns . Es KANN so sein! Es KANN so kommen! Nebenwirkungen KÖNNEN auftreten, Ein Medikament KANN helfen....im Beisatz steht -
muss es aber nicht.

Dass ich nicht viel von Statistiken halte - auf MICH treffen erstellte Statistiken nicht zu - generell nicht. Warum....weil ich nicht TEIL der Statistik bin. Ich gehöre weder zum positiv größeren Prozentsatz.... noch zum negativ kleineren Prozentsatz. Wenn ich mir eine Statistik für eine Entscheidung heranziehe - welche Seite soll den Ausschlag geben?
Ich hatte eine schlechte Prognose - 1 : 9! Ich war der EINE, der das große Los gezogen hat. 9 hatten KEINE Chance. Warum mir keine Prognose genannt wurde - Erfahrungen der behandelnden Ärzte, des gesamten Profi-Teams. Denn zu welcher Seite orientiert sich der Mensch - zur größeren. Die wäre bei 1 : 9 die miese Seite gewesen. Ich wusste keine Zahlen....also auch keine Orientierung.

Ein Muttermal war verändert - das sollte raus. Der Oberarzt sagte: Zu 99,9 ist da nicht dran! Was habe ich gemacht - RAUS mit dem Muttermal. Ergebnis...bösartig. Ich hatte die 0,1 % ...es war zum - was? War es meine Intuition? War es mein WILLE - das Mal kommt raus?

Prognosen, Statistiken, Studien....und der Oberarzt, der sich zu 99,9 sicher war - dem Arzt mache ich keinen Vorwurf. Der hat nach bestem Gewissen und Gewissen gehandelt....ich habe gegen seine med. Fähigkeiten agiert....und lag RICHTIG.

Also.... die Palette an Statistiken, Prognosen, Studien....die haben alle ihre Berechtigungen. Für mich nicht. Ich entscheide selbst, was MIR wichtig ist....und ob jemand die Ar...karte hat - sorry für den Ausdruck - auch das gibt es. ICH habe mir vertraut - trotz Unwissen. Vllt. war gerade das Unwissen jeweils DER Garant, dass es mich noch gibt!?

Christine... die Palette aller Argumente von Pro und Contra ist riesig. Keine Studie, keine Statistik, keine Prognose gibt Aufschluss über die persönliche Note...und nur um DIE geht es. Und das sagte mir 1998 schon - im Juni - der lt. Onkologe der Klinik mit ähnlichen Worten. Ja...die Erfahrungen und Erkenntnisse haben gezeigt, dass es jeweils die persönliche Note ist.

Nun ja.... es gibt immer Argumente.....und jedes Argument birgt Gegenargumente - das weiß gerade die Wissenschaft sehr genau. Du hast deine persönliche Note PRO Statistiken, Studien, Prognosen gezogen....dein Mann auch....

...und was ist dennoch das Resultat - Statistiken, Studien, Prognosen KÖNNEN zutreffen!

Spruch: Traue niemals einer Statistik, die du nicht selber ....hast!

Ich schmeiße ALLES über den Haufen - ich darf das!

14.06.2019 19:21 • x 2 #251


E
Spaziergang bei dem tollen Wetter klingt gut und ist eine tolle Maßnahme. Da habe ich gerade auch bei all den Thesen hier drüber nachgedacht: wie sieht denn dein aktuelles Leben aus? Ist es geprägt von deiner Erkrankung? Bist du gegenüber deinem Mann die Frau für die er sich damals bewusst entschieden hat?

Ich frage mich warum er weint! Und was man tun kann. Was zum Beispiel tut ihr euch als Paar Gutes? Was aus dieser, für euch schweren Zeit, bleibt in zehn Jahren in Erinnerung? Welcher Anteil davon ist positiv und welcher negativ?

Ist das Thema sehr präsent bei euch?

14.06.2019 19:33 • x 1 #252


Gorch_Fock
Simply, ersteinmal viel Kraft für Dich und natürlich die Kraft für die richtige Entscheidung.
Mir ist im Dienstbetrieb bei der Bundeswehr auch schon ein Mensch unter der Hand bei der Ersten Hilfe gestorben. Eine sehr heftige Erfahrung für alle Beteiligten. Auf der anderen Seite hab ich bei diesem Erlebnis auch gefühlt, dass der Tod an sich überhaupt nichts schlimmes ist. Es sind die Umstände, die es erschreckend machen. Irgendwo allein unter Schmerzen zu sterben, stell ich mir wesentlich schlimmer vor.
Was hilft Angehörigen / Betroffenen? Uns als Soldaten hat es damals geholfen, dass wir direkt als Gruppe auch am Abend zusammen geblieben sind, ausgiebig geredet haben. Bis tief in die Nacht. So etwas wird ja auch bei Feuerwehr und Rettungsdiensten praktiziert (Peer-Konzept). Nach meiner Beobachtung war das ganze sehr wertvoll für die Verarbeitung. Hätte dies jeder für sich allein ausmachen müssen, wären die Folgen für die betroffenen Helfer möglicherweise ganz anders gewesen.
Ich denke daher das es wichtig ist, dass Angehörige einen Raum / einen Rahmen haben, in dem sie nicht allein sind und sich - ggf. mit prof. Hilfe - in den Dialog über das Erlebte kommen. Das kann sehr helfen, dass auch ein so schwer belastendes Erlebnis sich nicht zum Trauma entwickelt.
Aus Erfahrungen im Familienkreis würde ich es Angehörigen auch immer ermöglichen, sich noch zu verabschieden, wenn es die Möglichkeit gibt (insb. auch Kinder). Auch das erleichtert die Verarbeitung im Nachhinein. Gute Ärzte und geschulte Krankenschwestern kennen die Stadien des Todes und wissen ganz genau, ab wann Überwachungsmonitore etc. ausgeschaltet werden können. Auch hier kommt es auf die Umstände an. Fachpersonal, welches geschult ist und um sein Können weiß, kann für die Angehörigen auch eine große Stütze sein und man weiß in diesen Momenten, dass hier kein Leiden unnötig verlängert worden ist und es richtig war so wie ist.

14.06.2019 19:47 • x 2 #253


E
Zitat von Ente:
Ein guter Arzt wird aber stets die für seinen Patienten beste Behandlung auswählen. Und das stets mit bestem (Ge)wissen


Wie rechtfertigst Du diese pauschale Behauptung nun vor dem Hintergrund, dass ein Arzt doch, sobald ein Interessenskonflikt besteht (finanziell) - in erheblichem Maße beeinflußt wird - aufgrund sachfremder Erwägungen (Geld) ?

Zitat von Ente:
@simplyred, du sagst zwar das du offen für Meinungen bist, bewertest sie aber schon und lässt sie, zumindest gefühlt beim Lesen, nicht wirklich an dich ran kommen.


Nicht dass ich wüsste - poste doch bitte ein Beispiel

Zitat von Ente:
Du kämpfst für die deine.


Inwiefern? Bring bitte ein Beispiel - ich habe nur von meiner Entscheidung berichtet - wenn hier einer gegen etwas ankämpft, dann bin ich das sicherlich nicht, einige User haben aber offenbar ganz arge Probleme mit Akzeptanz und müssen immer und immer wieder eine Diskussion vom Zaune brechen - mir die Augen öffnen - darauf pochen ich solle mich den Argumenten nicht verschließen - und was weiß ich was - geht's noch?

Es ist meine Sache wie ich mich vor einem Jahr entschieden habe, das steht einfach niemandem zu, mich hier bekehren zu wollen, der Drops ist gelutscht und mich interessiert das ehrlich gesagt auch nicht. Diese damalige Entscheidung war aus meiner Sicht erfolgreich, dafür bestehen nunmal Ergebnisse und sie stand und steht zu keinem Zeitpunkt zur Diskusion - was genau ist daran so schwer anzunehmen?

Was verspricht man sich davon im besten Falle? Dass ich jetzt anfange eine Entscheidung zu bedauern, die sich ohnehin nicht mehr ändern lässt?

Zitat von Ente:
Aber bitte werte doch genauso wenig Wege ab, die für dich nicht in Frage kommen.


Schon wieder behauptest Du einfach irgendwas - poste bitte ein Beispiel

Zitat von Ente:
Daher sind deine unterschwelligen Bewertungen in meinen Augen nicht richtig.


Welche denn nun ganz genau?

Zitat von Gorch_Fock:
und natürlich die Kraft für die richtige Entscheidung


Was meinst Du damit?


Simply

14.06.2019 19:48 • x 1 #254


A
Meine Güte ,
dieses Thema erschüttert mich . Kann nur über mich und meine Erfahrungen sprechen .

War 28 Jahre alt , hatte 2 kleine Kinder , als in meiner Brust ein Knoten entdeckt wurde .
Verheiratet mit einem Mann , den ich nur geheiratet habe , weil er sagte , er bringt mich um und findet mich überall auf der Welt ,wenn ich ihn nicht heirate .

So , da saß ich nun und hatte nur Angst , dass ich eventuell meine Kinder verlassen muss und sie solch einem Menschen anvertrauen soll .
Der Frauenarzt bestand darauf , eine Gewebeprobe zu entnehmen , was ich nicht wollte ,hab meine Gründe dafür .

Es begann eine Odyssee von Frauenarzt zu Frauenarzt .
Bis ich einen fand ,der sagte , wir beobachten das Geschwulst monatlich, oder war es am Anfang wöchentlich - weiß nicht mehr .
Es wuchs bis auf die Größe einer Kirsche heran und stagnierte dann im Wachstum .

Das hat mich so beruhigt , bin erst 1 Jahr später wieder zum Frauenarzt gegangen und siehe da , das Teil wurde wie von einem Stein ummantelt abgekapselt , ist 30 Jahre her und liegt immernoch abgekapselt in meiner Brust - deutlich zu fühlen .

Was ich geschrieben habe , geht am Thema vorbei ,ich weiß .

Warum ich diese trotzdem schreibe ? Jeder sollte seinen eigenen Weg der Erkenntnis gehen . Für den Einen ist es richtig , Für den Anderen falsch .

Meine Cousine ( Brustkrebs ) wollte den alternativen Weg gehen und ist jetzt mit 49 Jahren verstorben . Sie hat einen Ehemann und 3 Töchter hinterlasssen .

Was ist richtig , was ist falsch , ich weiß es nicht .

Aber ich weiß , dass es in so einer Situation unabdingbar ist ,sich von allen Sorgen um andere frei zu machen ,mal Luft zu holen und an sich selbst zu denken . Wohlfühlmomente zu schaffen .
Sorgen zerfressen einen Menschen und das macht der Krebs auch .

14.06.2019 19:51 • x 4 #255


A


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