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Und schon wieder Chaos in mir

Wasabix
Zitat von snowdrops:
Fühlt sich auch so an. Habe ich leider in meiner letzten Beziehung viel zu oft gehabt …


Okay. Dann kennst du das.

Gut möglich, dass nur schon alleine diese Verknüpfung zur letzten Beziehung dich stark beeinflusst..
Bestimmt verstehst du was ich meine.

29.08.2023 18:28 • #106


Wasabix
Zitat von snowdrops:
Prüfungsvorbereitungen



Um welche Prüfung geht es? Was machst du?

Bestimmt etwas worauf du mächtig stolz sein kannst

29.08.2023 18:31 • #107


A


Und schon wieder Chaos in mir

x 3


Heffalump
Zitat von snowdrops:
Er hat viel gesagt, nur seine Handlungen waren oft anders.

Das Handeln ist aber seine Nachricht an dich.
Achte der Taten - nicht der schönen Worte
Zitat von snowdrops:
Habe ich leider in meiner letzten Beziehung viel zu oft gehabt …
PS. Er weiß das auch.

Eben drum - schau was er macht - er ignoriert dich, handelt also nicht viel besser oder netter als dein komischer Ex

30.08.2023 00:10 • #108


snowdrops
Heute melde Ich mich mal wieder.

Hallo ihr Lieben.

Was ist geschehen?
Ich habe noch ein Gespräch mit ihm gehabt, bin aufgrund seiner Zurückhaltung wieder emotional geworden und eigentlich hat er Schluss gemacht. Daraufhin habe ich mich wieder in alte Muster verrannt und zeigte mich sehr bedürftig und habe geweint. Daraufhin nahm er alles zurück und sagte es wird alles wieder gut.

Leider aber für mich nicht. Mich wieder, nach so langer Zeit so verzweifelt zu fühlen, in meinen tiefsten Ängsten gefangen, nicht mehr auf Augenhöhe, das hat mich innerlich sehr zerrissen.

So habe ich ihm am nächsten Abend, trotzdem er sich mehrmals gemeldet hat, eine Videobotschaft gesendet und ihm alles Liebe gewünscht.

Ich erzähle das gerade sehr emotionslos, aber es musste sein, denn es nahm keinen guten Verlauf. Ich war nicht sehr nett, habe ihm gesagt, dass ich akzeptiere,dass er sich meiner nicht sicher ist und ich mir deshalb jemanden suche, der meine Bedürfnisse auch sehen möchte.

Seitdem ist Funkstille.
Ich schäme mich dafür,denn es ist so gar nicht meine Art.
Dachte, es bringt Erleichterung, tut es aber nicht. Es schmerzt und es geht mir nicht gut.

Habe mich aus den sozialen Medien zurückgezogen und alles gelöscht, damit ich weder seine fröhlichen Fotos sehen muss, wie auch die Statusbilder.

Und doch komme ich nicht ins Gleichgewicht.
Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich zu mir gestanden habe, auf der anderen Seite der altbekannte Schmerz in mir.

Ich habe innige Gefühle zu ihm. Er wohl nicht. Ich kann ihn verstehen.
Ich denke, ich liebe ihn, mich aber liebe ich mehr...

LG snowdrops

17.09.2023 22:27 • x 3 #109


Scheol
Zitat von snowdrops:
, mich aber liebe ich mehr...

18.09.2023 07:02 • x 1 #110


Heffalump
Zitat von snowdrops:
Ich habe innige Gefühle zu ihm. Er wohl nicht. Ich kann ihn verstehen.

warum?
Zitat von snowdrops:
Ich denke, ich liebe ihn, mich aber liebe ich mehr...

Wenn du dich mehr liebst, ist dieser Tag, wo du das Game selbstständig beendet, der wichtigste und beste für dich - auch wenn es zunächst weh tut. Du stehst für Dich ein und Du kannst nun all deine Baustellen angehen, Eigenliebe üben, Grenzen aufstellen und verteidigen.
Du hast nur ein Leben und das sollte doch so verlaufen, das es dir dabei mindestens gut geht.

Einen Mann zu wollen, der, der Liebe nicht fähig ist - ist kein Lebensziel. Es ist ein Weckruf, sich neu zu erfinden, zu positionieren und danach zu leben.

18.09.2023 08:12 • x 1 #111


M
Zitat von snowdrops:
Wir hatten das Thema schon am Anfang. Ich habe ihm meine Bedürfnisse des Öfteren mitgeteilt und er war verständnisvoll. Ich benötige mehr Nähe und Kontakt als er, also habe ich ihm den Freiraum gelassen. Das hat mich zwar oft getriggert, wahrscheinlich durch meine frühere Beziehung, aber ich habe es gut verarbeiten können.

Nun ist er seit einer Woche ständig unterwegs, Freunde, Wandern etc. Und seit Mittwoch hat er den Kontakt auf einem Minimum gehalten. Das macht mich sehr nervös und ich habe ihm heute morgen eine Voicemail gesendet, in der ich ihm liebevoll gesagt haben, was mir fehlt.

Zweimal in diesen wenigen Zeilen äußerst Du, dass Du Deine Bedürfnisse mitgeteilt hat. Er reagiert verständnisvoll, aber seine Taten sprachen eine andere Sprache. Und dann hast Du ihm wieder gesagt, was Dir fehlt.
Und auch später tauchen DEINE Bedürnisse wieder auf.

Gut und schön, Bedürfnisse hat jeder. Aber sie dem anderen direkt mitzuteilen, bewirkt oft nichts Gutes. Vor allem nicht nach der kurzen Zeit, in der die Beziehnung schnell erblühte und ebenso schnell wieder verwelkte.

Mit der Mitteilung von Deinen Bedürfnissen tust Du zwei Dinge. Erstens es ist immer ein Vorwurf dahinter versteckt, dass er sich nicht genug um Dich kümmert und ihm DEINE Bedürfnisse sozusagen am Ar.... vorbei gehen.
Und Du wirkst klammernd und unsicher, wenn DEINE Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Und damit wirkst Du unbewusst wieder Druck aus. Deine Botschaft: ich habe die und die Bedürfnisse, die Du bitte erfüllst, damit ich mich wohl fühle.

Das Reden in Beziehungen bringt oft nichts oder nicht viel, aber die Taten sagen aus, was Sache ist. Bei ihm wie bei Dir.

Hast Du Dich auch gefragt, ob Du SEINE Bedürfnisse erfüllst?

Dies nur mal weil es mir aufgefallen ist. Ein Mann ist niemals eine Bedürfniserfüllungsmaschine. Er kann sie erfüllen wenn sie gleichmäßig vorhanden sind. Wenn aber der eine sich beklagt und der andere eine Beziehung boykottiert, wird das nichts, weil die Vorstellungen von Partnerschaft und Beziehung zu weit auseinander liegen.

700 km Entfernung sind darüber hinaus keine Basis. Er lernt Dich nicht richtig kennen und Du ihh nicht und keiner kennt das Alltagsgesicht des anderen kennen. Die Zeit der ersten Verliebtheit sagt nichts aus, da wird viel gesagt, erzählt, gelacht und der Himmel ist voller Geigen und außerdem wird da viel zu viel in den Partner projetziert, was meist nicht da ist. Eine Zeit der Idealisierung und auch der Selbstakzeptanz, denn wenn dieser tolle Mann an mir Interesse hat, muss ich ja toll sein. Das hält meist nicht lange an. Verliebte schauen sich an aber im Grund genommen sieht sich jeder selbst im Spiegel und ist hochzufrieden über das was er sieht. Da waren Deine Bedürfnisse erfüllt und als er dann auf Abstand gin, nicht mehr und damit kamen in Dir Zweifel und Verunsicherung auf. Ich bin womöglich doch nicht so toll wie ich dachte ... Er erfüllt meine Bedürfnisse nach Nähe und Zuwendung nicht, warum nicht ?

Vielleicht weil seine Verliebtheit schneller abflaute als Deine. Vielleicht weil er sich in eine Rolle gedrängt sah, die er nicht wollte asl Bedürfniserfüller. Ich muss sie heute noch anrufen, weil sonst ... ich muss dies und jenes, ihr jeden Morgen schreiben und jeden Abend telefonieren. Damit fühle ich mich nicht mehr wohl, ich will das nicht, ich will diese Rituale nicht, die ich als Druck empfinde.
Und so kommt allmählich der Rückzug, der sich immer mehr steigert.

Irgendwie kann ich hn verstehen. Da sitzt Jemand 700 km weit weg und der will was und hat genaue Vorstellungen und äußert dann wiederholt SEINE Bedürfnisse. Da wäre ich schnell wieder weg, weil ich das als Druck empfinden würde. Denn statt der anfänglichen Leichtigkeit kehren Anspruchshaltung, Unsicherheit und Unzufriedenheit ein.

700 km sind keine Basis für eine Beziehung die ganz am Anfang steht.

18.09.2023 14:18 • x 1 #112


snowdrops
@Heffalump

Danke für deinen Beitrag
Zitat von Heffalump:
warum?

Warum ich ihn verstehen kann?
@Margerite hat das im dem deinen folgenden Beitrag für mich beantwortet.
Meine Bedürfnisse immer mitteilen, meine Unzufriedenheit nach Außen strahlen ist nicht das, was ein Mann möchte.

Andererseits habe ich zum ersten Mal bewußt Grenzen gezogen, daher sehe ich das als einen gutenSchritt von mir an. Auch wenn er wider meiner sonstigen Handlungen ist.
Deswegen Schein mein Körper zu rebellieren.

Zitat von Heffalump:
Einen Mann zu wollen, der, der Liebe nicht fähig ist - ist kein Lebensziel. Es ist ein Weckruf, sich neu zu erfinden, zu positionieren und danach zu leben.

Danke, so sehe ich das auch. Die ganze Arbeit Jahre davor an mir, darf sich nun vielleicht weiterentwickeln. Ich hoffe, dass mich dieser Schritt mehr zu mir führt.

19.09.2023 14:25 • #113


snowdrops
@Margerite
Zitat von Margerite:
Gut und schön, Bedürfnisse hat jeder. Aber sie dem anderen direkt mitzuteilen, bewirkt oft nichts Gutes. Vor allem nicht nach der kurzen Zeit, in der die Beziehnung schnell erblühte und ebenso schnell wieder verwelkte.

Nun, ich denke, gerade in der ersten Kennenlernphase ist es nicht verkehrt über seine Bedürfnisse zu sprechen. Und ich erwarte auch von einem erwachsenen Mann, dass er dies ehrlich tut und nicht in seiner Verliebtheit mir nach der Nase redet. Denn anfangs schien er die gleichen Bedürfnisse zu haben und leben zu wollen.

Zitat von Margerite:
Und Du wirkst klammernd und unsicher, wenn DEINE Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

Ja, da gebe ich dir recht. Ist es nicht ein wenig menschlich, dass , wenn man merkt, dass die Worte nicht mit den Taten übereinstimmen, dass man dann erstmal auch unsicher wird?
Natürlich habe ich das gemerkt und ich weiß, dass es mein Thema ist.
Und doch denke ich, wenn sich zwei Mittfünfziger kennenlernen bringen sie ein gewisses Maß an Verständnis mit.

Zitat von Margerite:
Hast Du Dich auch gefragt, ob Du SEINE Bedürfnisse erfüllst?

Ja. Täglich. Sie waren nach 4 Wochen so konträr zu meinen, dass ich es erstmal gar nicht fassen konnte. Er fuhr mit seinen Freunden in einen Urlaub und es stresste ihn, dass er mich anrufen wollte (nicht sollte!) . 2 Wochen, bemerke nach 4 Wochen kennenlernen und schönen Momenten, von einem Tag auf den anderen so gut wie nichts mehr.
Ich empfinde das als sehr ungewöhnlich, wenn man schwer verliebt ist.
Aber ich rede da nur von mir…
Zitat von Margerite:
Vielleicht weil seine Verliebtheit schneller abflaute als Deine. Vielleicht weil er sich in eine Rolle gedrängt sah, die er nicht wollte asl Bedürfniserfüller. Ich muss sie heute noch anrufen, weil sonst ... ich muss dies und jenes, ihr jeden Morgen schreiben und jeden Abend telefonieren. Damit fühle ich mich nicht mehr wohl, ich will das nicht, ich will diese Rituale nicht, die ich als Druck empfinde.
Und so kommt allmählich der Rückzug, der sich immer mehr steigert.

Auch da gebe ich dir recht. Mir sind meine Handlungen und Worte auch bewusst.
Und doch… ich bin nicht alleine verantwortlich für das Aufrechterhalten einer Beziehung.
Wenn er das Gefühl hatte, dass er muss und es mir nicht kommuniziert, ist Rückzug die denkbar schlechteste Lösung.
Und doch… wenn er Nähe nicht so sehr zulassen kann… dann ist seine Reaktion und was er in seinem Kopf daraus macht in seiner Verantwortung. Nähe - Distanz Bedürfnisse sind schon immer Beziehungsprobleme. Eher darf ich mich fragen, wieso ich einen solchen Menschen angezogen habe.

Ich habe Verständnis für ihn, seine Person und seiner Persönlichkeit.
Und doch, ich kann mich ebenso nicht verbiegen und bin beziehungsfähig.

Zitat von Margerite:
700 km sind keine Basis für eine Beziehung die ganz am Anfang steht.

Eine Herausforderung, stimmt. Uns für uns war sie einfach zu groß. Wobei ich denke, das Problem ist nicht die Entfernung. Denn mit dieser hat er noch mehr Freiraum als wenn man in der Nähe wohnt. So eine Entfernung benötigt bestimmte Fundamente, damit sie für eine gewisse Zeitspanne funktioniert.

Noch einmal, ich gebe dir in allem Recht, was du sagst. Und ich wünsche mir, dass ich es beim nächsten Mal anders machen werde.
Aber Obacht: eine Beziehung, zwei Menschen, man sollte auf beide schauen. Ich möchte ihn nicht verurteilen, aber mich möchte ich ebenso nicht verurteilen. Ich habe mein Bestes gegeben, was zu dieser Zeit mir möglich war.
Und- es war schwierig, aber nichts, was man durch die Herzensebene nicht bewältigen konnte, indem jeder für den anderen Verständnis hat.

Und wenn er das Gefühl hatte, er macht mich nicht glücklich, dann ist das sicher nicht toll. Anstatt mich zurückzuziehen, würde ICH jedoch erstmal bei mir schauen und dann kommunizieren.

Wie dem auch sei. Ich musste für mich diesen Schritt machen. Auch wenn es weh tut. Sehr.

19.09.2023 14:48 • #114


M
Zitat von snowdrops:
Eher darf ich mich fragen, wieso ich einen solchen Menschen angezogen habe.

Das ist die interessanteste Fragestellung überhaupt. Weniger das, was passierte. Typisch für Verbindungen aus passiven und aktiven Bindungsvermeider. Der Passive ist der klammernde, derjenige, der Nähe sucht und herstellen will und daher meist auch der leidende, der eher hilflos zusieht, was passiert und das Ruder rumreißen will.

Die Mittel der Wahl: nachlaufen, Gespräch suchen, den eigenen Standpunkt darlegen, noch mehr Gespräche suchen iin denen eine Scheinnähe hergestellt wird, die den Passiven zunächst ruhig stellt und innerlich beruhigt und dem aktiven Zeit verschafft und das positive Gefühl vermittelt dass er sich kümmert. Leider ist das nie von Dauer.

Und der Aktive tut was er will und das bevorzugt allein und ohne Partner. Aufwändige Hobbies die er mit Freunden teilt oder denen er allein nachgeht, immer wieder Distanzmanöver, abtauchen ohne Gründe, verweigernde Kommunikation. Überhaupt beherrschen sie eine interessante Palette an Gesprächstechniken: Gegenfragen statt einer Antwort (Effekt: der Ball liegt weider beim Fragenden), Abwiegeln (Nein, das hast du falsch aufgefasst. Das habe ich nie gemeint, das habe ich nie genauptet ....) und auf brennende Fragen kriegt man halbgare Antworten die einen ruhig stellen sollen. Im schlimmen Fall Abwertung des Gegenübers (jetzt fängst Du wieder damit an, warum gibst Du nicht Ruhe, ich kann es nicht mehr hören, Du nervst mich) und irgendwann kann der passive gar nichts mehr recht machen.Und immer wieder Unternehmungen die er alleine plant.

Ach, auf senem Schreibtisch liegt eine Konzertkarte für ein Konzert in einigen Monaten und weit weg und Du wirst nicht gefragt, weil er Dich nämlich gar nicht dabei haben will.

Was anfangs süß oder toll war, ist es jetzt nicht mehr. Erst war dein Hintern schön und sxy, auf einmal bist Du zu dick, erst warst Du gepflegt, dann eitel usw.

Der Aktive sucht Gründe, sich zu distanzieren. Die ist nicht so wie ich dachte. Nein, sie nervt mich mit ihren ewigen Telefonaten und Fragen nach Trennen, sie ödet mich an, sie ist langweilig. Eigentlich mag ich sie nicht mehr und weiß nicht warum.
Und er findet Gründe weil er sich nicht binden will. Er boykottiert Bindungen aktiv.

Und der arme Passive? Warum landet er bei so einem Menschen? Vielleicht weil er insgeheim doch keine Bindung will. Auf der bewussten Ebene will er unbedingt eine und träumt davon, dass eines Tages usw. Aber warum sucht er sich dann Partner, die im Grund genommen nicht in Frage kommen. Fernbeziehung oder unpassendes Alter oder sonstwie einen Partner, der nicht passen kann weil der Background zu verschieden ist oder sogar einen der gebunden ist.
Und dann kommt die große Fragestellung: warum finde ich niemanden, der passt?

Normalerweise hat auch der passive Bindungsängste, maskiert sie aber anders. Er will eine Beziehung, aber das Unterbewusstsein sagt, lieber nicht. Der ist zu jung, der zu alt, der passt beruflich nicht, der hat schon eine Beziehung usw. Und dann landet man genau bei den aktiven Vermeidern. Das Unterbewusstsein leistet ganze Arbeit bei der Partnerwahl.

Ich war mir so sicher endlich den richtigen gefunden zu haben. Dieses Mal passte alles. Alter, Bildungsstand, Beruf, familiärer Hintergrund. Er Junggeselle, ich verheiratet. Aber dieser Mann würde es sein, der passte wie das Tüpfelchen auf das I. Meine Ehe, nun ja, könnte ich ja auch beenden, war eh ziemlich vorbei und enttäuschend.
Aber seltsam, je mehr ich mich an den Affärenmann band, desto mehr entzog er sich. Suchte Ausflüchte, hielt mich auf Abstand und teilte mir seine Rationen von Nähe zu. Und ich passte mich an .... und litt.

Irgendwann machte er Schluss, weil ihm die Sache über den Kopf wuchs mit dieser Frau, die einfach nicht gehen wollte und überhaupt wollte er frei sein und außerdem war da Sarah, die ihn irgendwie reizte. Und ich saß da, alle Träume zerplatzt. Erst heulte ich über Wochen, dann kam die Wut und dann allmählich der Abstand.

Und durch den Abstand kam das Nachdenken, das Überprüfen, das Rekapitulieren. Weniger über ihn, denn er war ja weg, aber über mich und es kamen erstaunliche Dinge zu Tage. Ich bin auch von der Sorte, nur anders im Ausleben. Meine Biografie zeigte das deutlich, das kam nicht von ungefähr. Meist war ich die Unterlegene, die Passive, aber es ging auch anders und ich war diejenige die abtauchte.Hauptsache keine Bindung.

Und woher kam es? Meist liegt es schon in der Kindheit begründet. Beim Affärenmann war es so und bei mir auch und auch mein Mann ist in dieser Hinsicht beschädigt. Das wirkt ewig nach und man muss damit klar kommen, dass man wahrscheinlich nie die innige und symbiotische Beziehung führen kann die man sich erträumt hat. Bindungsängste gehen nicht von selbst weg. Man kann damit zurecht kommen, aber sie sind da und machen Beziehungen auch kaputt. Eine Bürde fürs Leben. Das Erkennen der eigenen Person hilft und auch die Ursachenforschung hilft ungemein. Man ist nicht Schuld, denn andere haben das bei einem verbockt, wenn auch unabsichtlich. Man hat es sich nicht ausgesucht, aber es ist wie es ist.

Eine Lösung habe ich nicht anzubieten denn die Gefahr wieder in eine solche Beziehung zu schlittern, ist gar nicht so gering.
Was man tun kann: den Selbstwert stärken, sich nicht abhängig machen von der Zuneigung eines anderen Menschen und genau hinsehen wie der andere sich verhält und man selbst.

19.09.2023 16:24 • x 3 #115


snowdrops
Liebe @Margerite

Wow, danke, was für ein toller Beitrag und du hast genau mein Thema berührt.
Ich kann gar nicht einzelne Zitate rausnehmen, denn es ist alles sehr stimmig und ein roter Faden.

Es tut mir leid, dass auch du in dieses Muster gelangt bist und andererseits bin ich froh, dass du schreiben kannst, was mir im Kopf und in Selbstlerninitiative erlernt ist.

Daher bin ich tatsächlich auch, wenn auch noch im Verborgenen, stolz auf mich, dass ich „frühzeitig“ die Notbremse gezogen habe, bevor ich im Sumpf versinke.
Ich hatte vor 2 Jahren einen Mann „verlassen müssen“, wobei er sich schon vorher innerlich getrennt hatte. Danach habe ich wirklich sehr intensiv an mir gearbeitet und dachte, ich werde nie wieder Vertrauen finden.
Hatte ich aber, vor 4 Monaten.
Dass ich wiederholt meine Lernthemen getriggert bekomme, damit habe ich nicht gerechnet. Allerdings habe ich so gute Vorarbeit geleistet, dass ich den Absprung geschafft habe.

Zurück bleibt das Herz, die Fragen nach dem Warum und die emotionalen Schmerzen sowie die Sehnsucht,

Vieles, was du beschrieben hast, habe ich auch so erlebt. Er hat sich ein Konstrukt an Ablenkung aufgebaut inkl. Facebook und WhatsApp. Ich glaube, ich kenne niemanden in meinem Alter, der so viel Zeit darin verbringt, nur um zu schauen, was andere so machen.
Egal, Nebensache.

Wir wollten zusammen im Oktober in den Urlaub fahren. Er selber hat das alles schonmal klar gemacht, ohne mit mir darüber zu sprechen. Und ja, die Option, bzw. Der Gedanke, dass er das gar nicht mit mir möchte, muss dabei gewesen sein. Denn beim Buchen und auch bei seinen Freunden war ich ein Geist.
Alles mit der Prämisse, er kann das auch ohne mich.

Was nicht mehr ist, ist, dass ich mich frage, wieso finde ich nicht den passenden Mann. Trotzdem mein Herzschmerz groß ist, weiß ich, dass ich einen passenden Mann anziehen werde, bei dem diese Themen und Trigger nicht dieses Ausmaß haben werden. Ich glaube daran. Natürlich werde ich gerade den Gedanken nicht los, wenn ich ihm wichtig bin, dann wird er sich auf den Weg machen, bei sich zu schauen. Ich antworte mir dann aber selber, dass diese Chance zwar möglich ist, aber da ich selber weiß, wie schwierig dieser Weg ist und er NUR durch den eigenen Schmerz geht und Hilfe von Außen bedarf ist er noch weit davon entfernt. Immerhin hat er erkannt, dass er Bindungsangst hat. Nur alleine das Wissen ändert nichts…

Schon wieder bin ich bei ihm „Check“

Ich glaube, ich bin auf dem Weg, bei mir selber immer mehr anzukommen, meine Grenzen zu setzen und mehr ins Vertrauen. In mein eigenes und dem universellem.
Erst einmal muss ich mich weiter lösen, da von seiner Seite her , auch durch seinen Rückzug, keine Hoffnung mehr bestehen kann. Loslassen ist so schwer. Eine Königsdisziplin.
Ich habe es schon einmal geschafft und werde es wieder schaffen.
Und was mir die Zukunft bringt…. Ich lasse mich überraschen.

Danke nochmal für deinen wunderbaren Text, er ist so stimmig und passend.

19.09.2023 17:23 • x 1 #116


M
Zitat von snowdrops:
aber da ich selber weiß, wie schwierig dieser Weg ist und er NUR durch den eigenen Schmerz geht und Hilfe von Außen bedarf ist er noch weit davon entfernt. Immerhin hat er erkannt, dass er Bindungsangst hat. Nur alleine das Wissen ändert nichts…

Die aktiven machen meist alle dasselbe - nämlich nichts. Sie hinterfragen nicht, denn das könnte ja - oh Gott weh tun und peinlich werden, wenn das eigene Selbstbild des autarken Mannes bröckelt. Und so macht er halt weiter, denn im Grunde baut er keine allzu große Nähe auf. Damit fällt ihm der Abschied relativ leicht, jedenfalls leichter als Dir. Und dann kommt irgendwann Nextie, aber erst mal ist er wieder allein und ist erleichtert. Gott sei Dank, keiner will was von mir und engt mich ein.

Die Passiven ticken meist anders, denn sie suchen die Schuld oft bei sich und dann kommt das große Nachdenken. Warum, wieso, weshalb der?Und da der passive meist leider ohnehin ein eher geringes Selbstwertgefühl hat (auch das hat er oft schon als Kind gelernt und verinnerlicht), fängt er eher bei sich an.

Man muss solche Männer ziehen lassen und dass Du Dich getrennt hast, ist eine Leistung der Sonderklasse, die ich damals nicht geschafft habe. Stattdessen Prinzip Hoffnung, eines Tages wird er... und eines Tages werden wir zusammen sein, aber richtig. Klammern an einen Krampf, den man gerne hätte, von dem man aber auch weiß, dass man ihn nicht kriegt.

Vielleicht wird es ja doch, wenn ich nur warte und geduldig und nachsichtig bin und ihn nicht bedränge. Dann wird er meinen Wert erkennen, ganz sicher (nicht).

Es ist ein Dilemma, in dem man lebt und ich hoffe für Dich, doch eines Tages einen Partner zu finden, mit dem Du es aushalten kannst und mit dem eine Beziehung auf Augenhöhe möglich ist. Denn das ist das, was bei den Bindungsängstlern fehlt. Es gibt keine Beziehung auf Augenhöhe. Der Aktive hat die Hosen an, der Passive passt sich an und folgt nach und redet sich alles schön. Er ist ja trotzdem oft sehr lieb und da und dort hat er mir geholfen und da war er so liebevoll und einfühlsam. Ja, aber er kann auch anders, ganz anders.

Bleib auf Deinem Weg, verzweifle nicht und schau immer genau hin. Was nicht passt, muss weg, denn eine Beziehung mit Leid ist keine Beziehung.

Übrigens war ich auch schon nahe der 50, als ich erstmals bei mir ankam. Gestern habe ich es mir überlegt: mit 20 hast Du keine Ahnung, wohin die Reise geht, dumm und jung. Mit 30 kannst Du schon nüchterner die Dinge betrachten, was auch zu mancherlei Frust führt. Mit 40 habe ich mich damals richtig gut gefühlt, ein Hoch, ich war beschwingt und fit. Mit 50 hatte ich den Scherbenhaufen mit der Affäre hinter mir und gelangte erstmals bei mir selbst an. Und jetzt? Geht es mir gut, ich bin zufrieden, weiß, was ich kann und was nicht und vor allem, ich weiß viel mehr über mich als früher.

19.09.2023 18:03 • x 2 #117


Heffalump
Zitat von snowdrops:
hat das im dem deinen folgenden Beitrag für mich beantwortet.
Meine Bedürfnisse immer mitteilen, meine Unzufriedenheit nach Außen strahlen ist nicht das, was ein Mann möchte.

Was die Blume schrieb, mag ja richtig sein, aber was du antwortest, als Direktbetroffene, wäre aufschlussreicher. Immerhin warst du dabei, das Blümchen nicht.
Was ein Mann - eher was dieser Mann möchte -Es gibt durchaus Exemplare, denen man sich mitteilen darf und wo dann eine Änderung eintritt.

Ich empfinde es schon wichtig, seine Bedürfnisse mit zu teilen, gerade am Anfang von irgendwas, weil es deine Grenzen aufzeigt. Die zu schützen, ganz allein dein Part ist.
Unabhängig ob es 700km, oder ein Ozean ist, der Euch trennt

20.09.2023 07:04 • x 1 #118


snowdrops
Hallo ihr Lieben,

Ich habe mich 2 Tage „unter meine Decke verkrochen“, daher antworte ich erst jetzt.
Besser geht es mir noch nicht, es ist eine Welle, mal etwas weiter oben, dann Zack-wieder in die Tiefe. Heute Abend habe ich Herzschmerz, wenn ich an die Situation denke. Es ist seltsam, es waren NUR 3 Monate …

@Margerite
Zitat von Margerite:
Und jetzt? Geht es mir gut, ich bin zufrieden, weiß, was ich kann und was nicht und vor allem, ich weiß viel mehr über mich als früher.

Das freut mich so sehr für dich. Bestimmt kann ich ebenso mal auf die jetzige Situation schauen und sagen, dass es mir wieder gut geht



@Heffalump
Zitat von Heffalump:
aber was du antwortest, als Direktbetroffene, wäre aufschlussreicher.

Sorry, du hast recht. Die Worte waren so stimmig, dass ich nicht darüber nachgedacht habe.
Natürlich ist es besser es mit meinen Gedanken zu beschreiben.
Wenn es ok ist, Machenschaften das jetzt.

Warum kann ich ihn verstehen?
Nun, ich habe mich sehr bedürftig gezeigt, indem ich ihm diese mehrmals mitgeteilt habe.
Ich habe ihn unter Druck gesetzt. Habe ihm gesagt, was ich nicht so prima finde.
Habe manches Mal Zukunftsvisionen gesponnen.
Ich habe Nähe gesucht, er Distanz.
Ich wollte wissen, wann wir uns wiedersehen, er wollte sich nicht festlegen.
Ich wollte gerne telefonieren, was er auch gemacht hat, aber es ihm eigentlich zuviel war.
Ich habe ihm meine Unzufriedenheit über manches Verhalten ausgedrückt.
Nicht zuletzt habe ich mich bei dem letzten Telefonat emotional angeklammert an ihn, als es ihm zuviel wurde.

Während ich das schreibe, habe ich im Kopf immer aber eine Erklärung dafür, warum ich wie reagiert habe, die Geschichten würden zu weit führen und es geht ja eigentlich auch nicht um Schuldzuweisungen. Nur, dass ich meinen Anteil daran erkenne.

Eine ungesunde Dynamik, hervorgerufen aus Nähe-Distanz Bedürfnissen.

Zitat von Heffalump:
Ich empfinde es schon wichtig, seine Bedürfnisse mit zu teilen, gerade am Anfang von irgendwas, weil es deine Grenzen aufzeigt. Die zu schützen, ganz allein dein Part ist.
Unabhängig ob es 700km, oder ein Ozean ist, der Euch trennt


Danke so dachte ich das auch, zumal ich ja aus einer langjährigen toxischen Beziehung vor 2 Jahren ausgebrochen bin und meine Werte und Bedürfnisse mir endlich wieder wichtig geworden sind. Vielleicht war ich aber noch zu unsicher und wollte eben genau diese Situation vermeiden, dass ich nochmals in ein solches Dilemma komme.

und doch, habe ich zu lange herumgedoktort, so dass ich wieder in dieses Muster gefallen bin. Ich hätte, um meine Weiblichkeit zu behalten, vorher schon klare Grenzen setzen sollen. Nicht nur mitteilen, sondern auch danach handeln, schon das erste Mal, als er mich nicht ernst genommen hat.
aber wie immer habe ich versucht, Verständnis zu erhalten.
habe ich etwas gelernt? Auf jeden Fall!
Das war auf universeller Ebene eine Wiederholung meiner Lernaufgabe

——-
Aber, es geht mir nicht gut. Ich bin total zerrissen.
es tut mir so leid, dass ich ihm gesagt habe, dass ich mir einen anderen Mann suche. Das hat er nicht verdient und es war sehr unfair und gemein. auch das ist ein Grund, wieso ich verstehe, dass er sich nicht mehr meldet.
Und ich kann nicht. Echt nicht. Es ist, als ob ich mir selber die Möglichkeit genommen habe. Ich mag nicht mehr betteln und hinterherlaufen. Das finde selbst ich unsexy.

Hier aber zuhause sein und leiden, weinen und von Tag zu Tag leben, seine Gedanken nicht stoppen können, ist ebenfalls nicht attraktiv. Gut, es weiß ja niemand, aber ich.
Es fühlt sich an, wie Entzug ‍️

ich weiß, dass es nun meine Aufgabe ist, wieder in meine Selbstliebe zu kommen und Geschehenes aufzuarbeiten. Ich bin dabei. Und doch hoffe ich und warte. Es ist zum Haare raufen.

22.09.2023 20:37 • x 1 #119


Heffalump
Zitat von snowdrops:
Nicht nur mitteilen, sondern auch danach handeln, schon das erste Mal, als er mich nicht ernst genommen hat.
aber wie immer habe ich versucht, Verständnis zu erhalten.

Weißt, dieses Verständnis, auf das du hoffst, ohne das du dich hierfür positionierst, ist halt so ne Sache. Wir lernen nach der Abnabelung von unseren Eltern ja erst mal allein zu stehen, jeden den man in den ersten Jahren trifft und lieb gewinnt, muss nicht der wahre Einzige sein, sondern nur ein Meilenstein aufm Weg.
Jeder Meilenstein hinterlässt seine Spuren in deiner Seele, wie gut du das wegsteckst und verarbeitest, oder verdrängst, ist dir überlassen, aber die Narben werden halt, leider auch, mehr.

Aber man merkt deutlich, was man will - und was nicht. Nur wenn man dass, was man nicht will, so nebenbei, so leise und so mit kaum Nachdruck, zur Sprache bringt, dann gibt es halt, wie schriebst Du, weitere Lernaufgaben.
Wenn ich zum Partner auf einer Ebene stehen will, darf ich nicht unterwürfig unter ihm herum kriechen. Das nutzen ja so einige aus - und Verständnis für Dich, nur weil du Verständnis für ihn hast, ist selten drin.

Viele Egoisten schwimmen im großen Teich und wehe man muckt auf. Du schreibst, du hattest schon Erfahrung mit

Zitat von snowdrops:
toxisch

hast aber das noch nicht ganz verinnerlicht, sonst wäre dir schon bedeutend früher aufgefallen, das er nicht mit viel Verständnis für Andere gesegnet ist. Und als es Dir auffiel, hast du nicht gesagt, bis hierhin und nicht weiter, sondern du hast es zugelassen, das er deine Grenzen schlicht überrollt hat.

Es zeigt nicht von Liebe, wenn man alles aushält, weder für sich, noch dem Anderen gegenüber.



Zitat von snowdrops:
ich weiß, dass es nun meine Aufgabe ist, wieder in meine Selbstliebe zu kommen und Geschehenes aufzuarbeiten. Ich bin dabei. Und doch hoffe ich und warte

Auf was wartest du?
Das er urplötzlich ne himmlische Eingebung hat, zu dir zurück kommt und dann Ritt in den Sonnenuntergang? Die ritterlichen Helden sind extrem dünn gesät.

23.09.2023 08:05 • x 1 #120


A


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