Guten Morgen zusammen. Ich schreibe mal in meinem Beitrag wie es mir jetzt geht.
Also so wie ich mich fühle, habe ich mich noch nie gefühlt. Ich lese hier ja, dass es vielen so schlimm geht. Ich habe auch das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Jede Ablenkung schlägt fehl und ich hoffe nur, dass das Gefühl endlich aufhört, bzw. besser wird. Nachts kann ich nicht schlafen und denke nach; wobei ich teilweise gar nicht weiß worüber ich nachdenke.
Ich hatte über Karneval frei, weil mein Mann, oder wie ich ihn nun auch wieder nennen soll, Karneval feiern wollte und ich mich um unseren verbliebenen Hund kümmern sollte. Das war schon vor der Trennung so geplant und auch okay. Bei uns im Dorf, in dem er sehr stark eingebunden ist, wird auch Karneval gefeiert. Das hat er auch getan, so wie ich über WhatsApp regelmäßig erfahren durfte. Er hatte sich extra ein Zimmer genommen, um feiern und trinken zu können. Ich habe auch versucht zu feiern, was aber völlig daneben ging. Er hat im Dorf überall Bekannte, die sofort meldeten, wenn ich irgendwo hingegangen bin, damit er mir aus den Weg geht. Um nicht die Fassung und das Gesicht zu verlieren, bin ich dann wieder nach Hause gegangen.
Dann kommt noch hinzu, dass mein Schwiegervater zurzeit im KH auf der Intensivstation liegt und um sein Leben kämpft. Eigentlich sind das Situationen, die man mit seinem Partner zusammen durchsteht. Nun der ist nicht mehr da, so dass ich teilweise mit meiner Tochter oder aber auch meiner Schwiegermutter am Krankenbett stehe. Meine Schwiegermutter ist völlig unselbstständig und versteht nicht was mit ihrem Mann passiert. Mein Mann kümmert sich aber nicht sonderlich um sie, so dass ich das übernommen habe. Zumindest für die nächste Zeit.
Weiterhin arbeiten wir in der gleichen Firma, so dass wir auch da immer wieder Berührungspunkte haben.
Ich weiß nicht, wo er sich zurzeit aufhält.
Ih weiß natürlich, dass es zu viel verlangt ist, dass er sich nach meinem Empfinden erkundigt. Er hat sich ja von mir getrennt und möchte auch nicht mehr mit mir zusammen sein.
Ich hoffe leider immer noch und habe unsere Beziehung von vorne bis hinten durchgedacht. Die Trennung kam für mich ja unerwartet. Wenn ich so zurück denke, hat er sich in Ruhe vorbereitet. Ist noch zwei Vereinen beigetreten. Hat noch mehr Leute kennen gelernt. Er war immer total happy, wenn er wieder einen von der sogenannten ELITE aus dem Dorf kennen gelernt hat. Alle kennen ihn und mögen ihn.
In der Firma hat er einen leitenden Posten. Ih habe zugunsten seiner Karriere mich um Haus und Hof gekümmert. Auch ist er in der Firma anerkannt und wird von seinen Mitarbeitern gemocht.
Das hat mich immer gefreut für ihn und freut mich noch. Ich war immer seinen engste Vertraute was die Menschen in seiner Umgebung angeht, ob es seinen Familie, Bekannten oder Mitarbeiter waren.
Das hat er von heute auf morgen beendet.
Die ersten vier Wochen nach der Trennung hat er noch bei uns gewohnt. Da kam kein Gespräch mehr zustande, er hat meistens nur schlecht gelaunt auf dem IPad gespielt. Ich hatte ihn ja dann gebeten auszuziehen, da er Wochenende für Wochenende feiern und trinken war und unser Haus als billiges Hotel angesehen hatte. Ich musste diesen Schritt gehen, da ich sonst immer noch nicht in dieser Hölle wäre, in der ich jetzt bin und es nur rausgeschoben hätte. Ich wusste ja ungefähr was da auf mich zukommt, aber das es die Hölle auf Erden wird, hatte ich nicht gedacht. Ich bin eigentlich absolut willensstark und ich genüge auch mir selber, aber diese Seite die sich da gerade bei mir auftut, mit der kann ich
nichts anfangen. Ja ich weiß, ich muss dadurch und auch die Gefühle zulassen. Tue ich auch, aber trotzdem wird es immer schlimmer als besser.
Ich weiß, dass was ich geschrieben habe ist völlig ungeordnet. Ich bin aber selber völlig ungeordnet und bin für jeden Moment dankbar, wenn dieses Gefühl nur ein wenig nachlässt. Ich habe auch ein wenig Sorge, dass ich in Depressionen verfallen könnte. Also wie gesagt, ich kenne mich selber nicht und bin völlig mit mir überfordert. Ich habe sonst alles immer im Griff; bin eine Macherin; die für andere da ist. Die Problem von anderen löst und immer einen guten Rat hat.
So bin ich schon in der Lage, also mein rationales ICH, mir selber gute Ratschläge zu geben, mich zu analysieren. Das emotionale ICH, was mir so wie es jetzt ist, völlig fremd ist, das zieht mich in ein tiefes schwarzes Loch und ich egal wie ich mich auch bemühe, ich schaffe es nicht; bildlich geschrieben, auch nur einen Hand oder einen Fuß zu heben, um mich vom Boden dieses schwarzen Lochs weg zu bewegen. Ich staune, was dieser Mann aus mir gemacht hat und was sein weggehen bei mir auslöst.
Danke fürs lesen, auch wenn es ein wenig kopflos ist. LG
Mein Mann redet mit keinem, scheinbar
14.02.2018 07:02 •
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