Hallo chrischtel, hallo Andrea,
danke für Eure lieben Worte.
'Wie schön dass Du geboren bist,
wir hätten Dich sonst sehr vermisst ..
Das ist wunderschön! Wirklich ein Kinderlied?
Hoffentlich gibt es das auf CD. Das muß ich unbedingt meiner Mutter schenken.
Ich HABE meinen Ex nie geliebt. Er hat mich angesprochen, als ich 16 war und
weil er nett war, bin ich mit ihm gegangen und bei ihm geblieben. Ohne
Schmetterlinge im Bauch. Ich war nicht glücklich, aber ich war zufrieden.
Und ich hätte ihn niemals verlassen, denn es gab andere Werte: Vertrauen,
Sicherheit, Geborgenheit.
Wir verstehen uns sehr gut und nach außen sind wir das Traumpaar schlechthin.
Nur leider hat er es nie verstanden, mich einfach nur für fünf Minuten in die
Arme zu nehmen. Irgendwann kann ich seine Berührungen nicht mehr ertragen.
Ich lasse es einfach über mich ergehen, denn es muß wohl so sein.
Meine Periode ist ein Martyrium. Ich kaufe meine Kleidung drei Nummern zu groß
und immer nur dunkle Farben. Wenn mir jemand näher als einen Meter kommt, gerate
ich in Panik. Am Wochenende nehme ich ein Vollbad, denn das soll entspannen.
Aber es ist nicht so, DENN ICH KANN MEINEN KÖRPER NICHT MEHR FÜHLEN und merke
das gar nicht.
Als mein Ex mit den Worten Wir reden später einfach so geht, tauche ich ab in
das Loch, um exakt drei Monate später wieder aufzutauchen. Ja, ich hatte einen
Traum und als ich aufwache, verstehe ich endlich: Es ist so! Und: Laß los, was
nicht zu Dir gehört! (Mein Lieblingssatz). Es ist, als ob jemand einen Schalter
in meinem Gehirn umgelegt hätte.
Und jetzt kommen sie zurück, meine Gefühle, mit einer Intensität, die ich nie für
möglich gehalten hätte. Ich liege nächtelang wach und bin einfach glücklich. Ich
strecke mich wie eine Katze. Ja, das ist mein Bein und das ist mein Arm und das alles,
das bin ICH. Und jetzt, geliebte Katze, kann ich es auch wieder ertragen, wenn Du
ganz nah bei mir liegst! Ganze zwei Monate. (Ja, es ist so, ich habe die Katze
weggeschoben, wenn sie sich an mich geschmiegt hat!)
Aber dann kommt der Zauberer.
Ich habe Krankengymnastik: Anfangs läuft alles ab wie immer, aber dann lacht dieser
Mann, wenn er mich begrüßt, und da ist auch ein Lachen in seinen Augen (oder doch
nicht?).
Die dritte Stunde: Wir sind ganz allein, denn es ist nach 20.00 Uhr. Er sagt:
Könnten Sie Ihr T-Shirt ausziehen? Mein Verstand sagt mir, daß er mir nichts tun
wird, mein Gefühl sagt: Bitte tu mir nicht weh! Mein Herz klopft bis zum Hals, und
er merkt das natürlich: Sie zittern ja!. Irgendwie gelingt es ihm, mich zu beruhigen.
Nachts halte ich meinen kaputten Arm, so wie er das immer tut.
Mein Verstand sagt immer wieder Nein.
Er begrüßt mich sehr freundlich, legt seine Hand auf meine Füße, auf meine Beine,
meinen Bauch. Ganz sanft. Zu sanft?
Er sagt: Würden Sie mir einen Gefallen tun? Legen Sie die Brille ab!
Mein Verstand sagt: Warum? Aber meine Gefühle erlauben mir nicht zu sprechen.
Denn sein Arm liegt auf meinem Hüftknochen.
Die letzte Stunde: Ich liege schon eine Weile da; er kommt und sagt:
Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin gerade zur Rede gestellt worden.
Mein Verstand fragt: Warum?, aber meine Gefühle ...
Ein Gewitter kündigt sich an.
Er: Werden Sie naß, wenn Sie nach Hause gehen?
Ich: Ja, wahrscheinlich.
Er: Dann sollten sie unbedingt hierbleiben.
Und ich bleibe noch ein Weilchen. Aber irgendwann muß ich gehen.
Er wartet an der Anmeldung (oder doch nicht?).
Er: Wir haben doch noch eine Stunde, oder?
Ich: Nein. Das war die letzte. (Mein Gefühl sagt Leider, mein Verstand sagt Nein.)
Ich gebe ihm einen Briefumschlag mit etwas Geld und einer Karte: Danke, Zauberer.
Jetzt regnet es endlich! Nein, ich brauche keinen Schirm! Ich gehe barfuß nach Hause,
bin glücklich und habe ein wunderschönes Lächeln im Gesicht (oder?).
Oh Zauberer, oh Zauberer.
Ich habe noch drei Stunden bei Deiner Kollegin, und ich gehe da auch ganz tapfer hin.
Mein Verstand sagt Nein, aber mein Gefühl ist wieder mal stärker.
Du stehst da, hast jetzt überhaupt kein Lächeln mehr im Gesicht, auch nicht in den
Augen und sagst ganz eiskalt: Das was Sie geschrieben haben, stimmt nicht!
Danke, Zauberer. Das war es, was ich wirklich gebraucht habe!
Deine Kollegin packt meinen Arm zu allem Unglück noch in Eis.
Nachts halte ich meinen kaputten Arm, so wie Du das immer getan hast.
Aber er ist eiskalt; ich kann ihn nicht mehr fühlen.
Die Zauberin sagte einmal: Träumen Sie, wenn es Ihnen gut tut, aber träumen
Sie nicht zu lang. Und denken Sie immer daran, daß Sie den Menschen, von dem
sie träumen in gewißer Weise mißbrauchen.
Entschuldigung, Zauberer, daß ich Dich mißbraucht habe.
Aber jetzt zurück in die Gegenwart:
Ich weine seit drei Tagen und das ist irgendwie zuviel.
Denn mein Verstand meldet sich gar nicht mehr.
Ich möchte dem Zauberer gerne noch eine Karte schicken:
Sie haben mir sehr weh getan.
Und Sie wissen nicht einmal warum.
Und jetzt?
Hallo Hubi,
ja, das ist alles einfach nur wahr, was Du schreibst.
Ich könnte es wirklich nicht besser ausdrücken.
Nur eines stimmt nicht:
Bei uns Ungeliebten ist die Liebe auf Dauer nicht stärker als der Verstand,
weil wir es uns einfach nicht leisten können.
Meine Haut ist einfach zu dünn; mir fehlt der Schutzmantel der Geliebten und
ich bin das perfekte Opfer für jeden Heiratsschwindler:
Nimm mich einfach nur für fünf Minuten in die Arme und ich überschreibe Dir
mein gesamtes Vermögen!
Hey ,
war das jetzt ehrlich genug?
Noch was:
Ich habe eine Mutter, die immer noch jeden Tag versucht, mich ein kleines Stückchen
abzutreiben.
Ich habe einen Bruder, der mich einmal im Monat in den Arm nimmt, wenn ich ihn ganz
lieb darum bitte.
Das ist alles.
Und irgendwie kann ich es einfach nicht verstehen, daß Du hier in diesem Forum
rumhängst, anstatt einfach Deine Kinder in den Arm zu nehmen, damit sie später
nicht so sarkastisch sind, oder Dich gar um die Ecke bringen!
Und jetzt?
02.09.2001 09:53 •
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