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Und ich dachte er wäre krank

M
@Lemuria
ich lebe nun schon länger hier allein als mit ihm zusammen.
Alles steht im Flur und in der Diele so da, als er damals im Februar ging. Werde das jetzt angehen und in kleinen Schritten alles verändern.

Bin heute am Abend innerlich sehr unruhig. Bin auf und ab gelaufen. Bekomme meine Gedanken nicht von ihm weg. Frage mich ständig was ich falsch gemacht habe. Er muss doch unglücklich gewesen sein, sonst wäre er nicht weg. Warum hat er nicht mit mir darüber gesprochen? Oder ist es einfach nur das Neue.... begehrt zu werden.... wahrscheinlich toller S.... ?
Warum wollte ich nie jemand anderen? Ich habe das verdammt nochmal nicht verdient so verar...zu werden. Wo bleibt meine Würde? Mein Stolz? Hab mich gesorgt um ihn, geweint um ihn und er hat es wahrscheinlich genossen und bin in seinen Augen noch tiefer gesunken. Ich weiss es einfach nicht. Weiss auch nicht wie ich das in meinem Kopf abarbeiten soll.
LG

04.07.2016 19:04 • #16


R
liebe marie

ich kann deinen tiefen schmerz und deine tiefe enttäuschung verstehen. anhand deiner gefühle und fragen sehe ich mich und meine geschichte in der anfänglich tiefsten verzweiflung.

antworten habe ich keine von der anderen seite bekommen. ich habe es nur 1x versucht und dann gelassen, es war sinnlos dort nach antworten zu suchen.

ich würde dich gerne umarmen, weil ich deinen schmerz so gut verstehen kann

deine würde und deinen stolz hast du nicht verloren. du trägst alles in dir was du brauchst! vielleicht musst du das wieder neu in dir entdecken.

der verstand versteht, das herz braucht zeit.

ich wünsche dir ganz viele unerwartete helferlein die dich durch diese zeit begleiten und dich auf dem weg zum gipfel unterstützen, wenn du denkst du schaffst es nicht alleine. so wie bei mir.

04.07.2016 22:27 • x 3 #17


A


Und ich dachte er wäre krank

x 3


M
Hallo Regentanz,

lieben Dank für Deine Worte!
Der Tag war heute ganz ok und nun holt es mich derart wieder ein. Ich möchte wieder ein Leben haben. Von Herzen wieder lachen können. Mache mir Vorwürfe. Warum habe ich nichts mitbekommen?
War das alles nichts wert? Denkt ein solcher Mensch bzw. Mann überhaupt nochmal an diese Zeit zurück?
Hätte er es im Februar beendet, dann wäre ich schon viel weiter, aber nein. Er treibt es auf die Spitze. Aus Feigheit!
Es hilft mir auch nur bedingt zu wissen, dass er all seine Kontakte abgebrochen hat. Denkt er nun er brauch jetzt keine mehr? Hat ja seine Traumfrau die alles ersetzt......
Wie hast Du da raus gefunden?

04.07.2016 22:51 • #18


B
Hallo Marie,
ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen. Es tut unfassbar weh, so hintergangen und weggeworfen zu werden. Ich drück dich und fühle mit Dir.
LG
Bratäpfelchen

05.07.2016 09:36 • x 1 #19


M
@Bratäpfelchen
DANKE!

Der heutige Tag war Horror.
Einer seiner Freunde hat sich heute bei mir gemeldet und berichtet, dass ER seine Freunde beschimpft. Sie wären ihm nicht loyal gegenüber gewesen etc....Zum Schluss meinte er, dass er nun endlich eine Frau gefunden hat die gut zu ihm ist. Dann liefen bei mir die Tränen.......Wo ist der liebevolle Mann hin?
Was erzählt er denn da bloß?
Ich weiß das er es nicht wert ist ihn derart weiter in mein Leben zu lassen.
Ich weiß das ich mich nun in den Mittelpunkt stellen muss.
Und ich weiß das das Leben weiter geht. Irgendwie.
Mein Herz sagt was anderes. Auch wenn ihr das nicht verstehen könnt. Kann ich ja selbst nicht.

05.07.2016 16:06 • x 3 #20


S
Hallo Marie,

doch, wir können das verstehen. Neben allem anderen, was unsäglich schmerzt, haben Betrogene auch das Problem, dass sie mit dem Aufarbeiten erst zeitversetzt beginnen können. Dein Ex ist dir da zeitlich voraus und vieles was der Kopf sagt, ist auf der Gefühlsebene noch ganz anders. Das dauert.

Er erzählt das, was ihn auch bei seinen Freunden in ein besseres Licht rückt. Liegt alles nur an den anderen und nicht an ihm.

Es kommen auch wieder bessere Tage.

05.07.2016 16:33 • x 2 #21


Eswirdbesser
Zitat von Ilex:


Nimm den Schmerz an - verdrängen hilft da nicht. Nur so kannst Du weiter nach vorne gehen...
Meine Coaching-Frau sagte mal Der Schmerz will unbedingt gesehen werden, will angenommen werden, darf groß werden - damit er dann auch gehen kann...

Da habe ich den Schmerz bewusst gesehen und groß werden lassen, immer wenn er jetzt wieder vorbeischaut begrüße ich ihn, sehe ihn und verabschiede ihn auch wieder (klingt bescheuert - kann es aber nicht anders beschreiben...)



Ich habe das auch so gemacht, bin bewusst in meinen Schmerz ( bei mir kamen noch die Ängste hinzu)...

Hab mich dann selbst liegehalten und mir gesagt...

jetzt ist die große Eswirdbesser da und hält die kleine Eswirdbesser ganz dolle lieb...

Die große passt jetzt gut auf die Kleine auf...

Und ich habe auch den Schmerz und die Angst begrűsst, wie einen lieben Besuch...

Die heftigen Gefűhle lősen sich dann langsam auf...

05.07.2016 17:02 • x 2 #22


Eswirdbesser
Zitat von Marie1:

Der heutige Tag war Horror.
Einer seiner Freunde hat sich heute bei mir gemeldet und berichtet, dass ER seine Freunde beschimpft. Sie wären ihm nicht loyal gegenüber gewesen etc....Zum Schluss meinte er, dass er nun endlich eine Frau gefunden hat die gut zu ihm ist. Dann liefen bei mir die Tränen.......Wo ist der liebevolle Mann hin?
Was erzählt er denn da bloß?
Ich weiß das er es nicht wert ist ihn derart weiter in mein Leben zu lassen.
Ich weiß das ich mich nun in den Mittelpunkt stellen muss.
Und ich weiß das das Leben weiter geht. Irgendwie.
Mein Herz sagt was anderes. Auch wenn ihr das nicht verstehen könnt. Kann ich ja selbst nicht.


Liebe Marie, wir kőnnen dich verstehen und fűhlen mit dir...

Es ist vőlligst in Ordnung, das du alles hinterfragst...

Die meisten von uns sind dann tief traurig mit dem Grundgedanken...

Wie konnte er/sie nur...

Das tut so furchtbar weh...

Viele versuchen dann in die Ablenkung zu gehen...

Ist nur ein wenig schwierig, weil es ja im Unterbewusstsein brodelt...

Dann platzt halt mal an einer vőllig unpassenden Stelle was raus...

Aber dann blitzt der Zorn durch...

Wie konnte der Depp/ die blőde Kuh nur...

ich hab doch soviel für sie/ihn getan, gemacht. ..

das ist auch gut so, raus aus der Letagie...

Rein ins aktiv werden

Dann kommt das akzeptieren, der Sachlage und dann kann man anfangen, sich selbst zu reflektieren. ..

Das sind alles Phasen die wir alle durchlaufen dűrfen...

Am allerwichtigsten bist natűrlich du...

Sei gut zu dir, mach was du für richtig hälst...

Mir hat lesen sehr geholfen, also hier und m.M.n. gute Bűcher zum Thema Wer bin ich?...

Selbstwert, was denk ich űber mich, Selbstliebe...

05.07.2016 17:34 • x 1 #23


M
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Worte. Sie spenden mir Trost. Zu wissen, dass Ihr genau solche tiefe innere Traurigkeit empfindet bzw. empfunden habt, gibt mir das Gefühl, dass das was ich durchmache dann doch normal ist.

Eben war meine beste Freundin hier. Haben geredet. Sie lässt mich weinen...
Für mich ist ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende gegangen ohne das ich gefragt wurde. Wenn es da irgendwas gab, was ich ihm nicht geben konnte, warum gab er mir nicht die Chance darüber zu sprechen und ein Versuch es zu korrigieren? Wir waren doch engste Vertraute über Jahre hinweg. Haben Höhen und Tiefen gemeistert. Und dann solch ein unwürdiger Abgang.

Ich kann es auch nicht mehr hören....du musst essen....lach doch mal....hast du schon wieder geweint....jetzt weißt du wenigstens das er nicht krank ist und brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen....er ist es nicht wert....du bist so eine hübsche Frau und der nächste Mann steht schon bald vor deiner Tür.... wo ist die starke Frau geblieben...etc.
Das ist Druck für mich.
LG

05.07.2016 19:19 • x 4 #24


Lemuria
Danke Marie, denn bis jetzt habe ich sie noch nicht wie einen Apfel am Baum pflügen können. Und diese Sätze am Ende, die kenne ich alle. Wir werden weiter gehen und sehen, was alles auf uns wartet.

05.07.2016 19:25 • #25


Ilex
Lass Dich bitte nicht unter Druck setzen, da muss jeder sein eigenes Tempo finden, anders geht es nicht.

Und es ist sooo schrecklich am Anfang des Endes... und es ist absolut hart, durch diese Traurigkeit zu gehen, sich so verletzt zu fühlen, ja, es tut einfach alles weh!

Aber auch Du wirst an diesem Schmerz wachsen, Dich noch einmal neu spüren und kennenlernen, neue Prioritäten setzen, irgendwann, hoffentlich ganz bald!

Ich habe zu Anfang nicht daran geglaubt, ist aber tatsächlich so!

Lass Dich weiterhin nicht unterkriegen!

05.07.2016 19:41 • x 1 #26


B
Liebe Marie,
Ja der Abgang war unwürdig. Schau dir das immer wieder an. Das war nicht mehr der Mensch, den du all die Jahre geliebt hast. Mir hat dies ungemein geholfen. So einen Menschen möchte ich nicht mehr an meiner Seite.
Ich denk an dich uns wünsche dir ganz viel Kraft. Du hast was Besseres verdient. Und das wird auch wieder kommen, da bin ich mir ganz sicher.
LG
Bratäpfelchen

05.07.2016 20:02 • x 1 #27


Eswirdbesser
Alles darf sein, wie es ist...

Diese Sprüche machen die Leute, weil sie diese Traurigkeit von dir, selber nicht aushalten, das hat nix mit dir zu tun...

Die sind hilflos...

Soll jetzt keine Entschuldigung, für deren Sprűche sein...

Du bist die Marie und so wie du das machst oder auch nicht machst ist vollkommen in Ordnung...

Fűhl dich gedrückt

05.07.2016 20:26 • #28


M
Hallo liebes Forum,
habe Eure einfühlsamen Zeilen gelesen. Ich bin Euch wirklich dankbar.

Heute habe ich das Gefühl das ich das nicht schaffe. Stehe am Anfang und es kommt mir unüberwindbar vor. Ich merke wie ich Dinge, die jetzt zu tun sind, vor mir her schiebe. Ich will es nicht wahr haben. Zudem erinnert mich alles an diesem Mann hier.
Warum werde ich nicht wütend? Ich hätte Gründe genug dafür.

Nun bin ich zu Hause. Normalerweise würde ich jetzt auf ihn warten, um den gemeinsamen Abend zu planen...
Der Gedanke, dass er nun zu einer anderen Frau fährt, macht mich verrückt.
So viele Gefühle...weiß gar nicht wo ich da anfangen soll.
Fühle mich des Lebens müde. Möchte allein sein. Ich weine, wenn ich Mütter mit ihren Kindern sehe, weine wenn ich schwangere Frauen sehe.. das alles war für dieses Jahr geplant.
Ich kann es nicht glauben

06.07.2016 16:07 • x 2 #29


Ilex
So ging es mir zu Anfang auch...

Habe wichtige Sachen nicht mehr erledigt, keine Wut empfunden, sondern nur Schmerz, wollte niemanden sehen (was jobmäßig zum Glück nicht möglich war)

... alles völlig normal in solchen Situationen, man befindet sich nun einmal in einem seelischen Trauma, und ich glaube DAS können nur die Leute verstehen/nachvollziehen, die so etwas selbst schon durchlebt haben...

Glaubst Du mir, dass es besser werden wird? Bitte! Gib Dir die Zeit...
Man denkt schnell: klar, sagen alle, Sprüche, bei mir ist alles anders... Kann sein - aber ich erlebe es gerade so, das es wird immer etwas besser, jeden Tag, mit allen Höhen und Tiefen, aber die Tiefen sind nicht mehr so hoffnungslos, nicht mehr so dramatisch, überwindbarer, zum Teil wichtig sogar extrem wichtig, um wieder weiterzugehen, Klarheiten für sich selbst zu spüren...

Du schaffst das!

06.07.2016 17:59 • x 3 #30


A


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