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Und ewig grüßt das Murmeltier

S
Hallo Ihr Lieben,

gleich vorneweg, tatsächlich habe ich schon einiges hier gelesen und bin teilweise schockiert wie normal mein Problem anscheinend sein mag.

Doch kommen wir zur Geschichte.

Vor knapp einem Jahr habe ich eine wirklich tolle und bemerkenswerte Frau kennen gelernt, die trotz ihrer jungen Jahre recht reif, wortgewandt und wie eine Schablone über mich hätte gelegt werden können. Sie passte einfach und das sage ich nicht nur einfach so, sondern meine es auch.

Wir haben eine wirklich sehr schöne und intensive Zeit miteinander verbracht, einige Höhen und Tiefen miteinander erlebt, aber dennoch immer zueinander gefunden, da wir verstanden haben, dass wir nicht ohneeinander können ( im positiven Sinne ).

Nun war sie, wie anscheinend so viele derzeit auch nicht unbefleckt von Ihrer Vergangenheit, litt unter Depressionen, Sozialphobie und diversen anderen dingen, durch diverse Ereignisse die sie in ihrer Vergangenheit erlebte und nie wirklich verarbeitet hat.

Die Beziehung mit ihr war aufgrund dessen nicht unbedingt einfach, was sich jeder sicherlich vorstellen kann, jedoch schaffte ich es immer wieder sie aus ihrem Tief heraus zu holen.

Jedoch war das auch keine Dauerlösung, also schaute sie sich selber nach einer Tageskllinik um, fand auch einen Platz, allerdings zweifelte sie daran ob sie es wirklich machen soll.

Natürlich, als guter Partner, erkundigte ich mich selber was es damit auf sich hat, was dort gemacht wird, was es für Möglichkeiten gibt, damit den hilfesuchenden auch wirklich Heilung zuteil werden kann. Aber stieß relativ schnell auch auf die Schattenseiten und Horrorgeschichten die man mit diesem Thema in Verbindung bringt. Die Rede war von Veränderung, Kurschatten, Blase, Trennungen uvm.

Trotz all dessen befürwortete ich dies, denn Ihre Gesundheit liegt mir am Herzen und was für ein Partner wäre ich, wenn ich mich dem verwehren würde ? Ich hätte auch nie gedacht, dass diese Geschichten je ein ernst zunehmender Gegner für mich wäre, da ich unsere Beziehung als gefestigt einstufte.

Sie ging nun in dieses Etablissement und ich gab ihr die nötige Zeit und Freiraum, vier Monate haben wir uns nicht mehr gesehen gehabt, nur Telefonate regemäßig geführt und geschrieben und als ich dann im vierten Monat mal langsam zärtlich anklopfte wann wir uns dann mal treffen möchten, kam keine Resonanz drauf.

Es kam wie es kommen musste, vor ungefähr drei Wochen, kam ein neuer Schwung Patienten und seitdem wurde unser Kontakt immer weniger, aus den Whattsappnachrichten wurden Kurznachrichten ohne Emojis, es kamen keine Bilder mehr von Ihr, auf meine frage hin was los sei, meinte sie, sie hat soviel zu tun mit der Tagesklinik, weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Ich verstand es natürlich, beschwichtigte sie, dass es nicht schlimm sei und sie soll sich erstmal auf sich konzentrieren. Dann letzte Woche kam es zu einer Aktion die für mich absolut alle Alarmglocken schrillen ließ. Auf meine Nachrichten wurde nun gänzlich kaum bis gar nicht mehr geantwortet und wenn ich anrief wurde ich weg gedrückt.

Eine vernünftige Aussprache erfolgte gar nicht mehr, denn die Letzte Kommunikation die wir geführt haben, schrieb ich mit einer Frau die mir gänzlich kalt und unbekannt vorkam. Das war jede andere Person, nur nicht die in die ich mich verliebt hatte.

Es wurde beendet mit den Worten sie habe gar keine Zeit alles unter einen Hut zu bekommen, Klinik, Kind, Partnerschaft.
Zeitgleich ist sie auf einmal mit einer anderen mir unbekannten weiblichen Person ( Kurschatten? ) zu einer Zeit im Auto unterwegs wo normalerweise die Tagesklinik sein sollte, wo ich natürlich für mich selber viele Fragezeichen plötzlich über meinem Kopf habe.

Nein ich bin nicht sauer und hege auch keinen Hass .

Ich bin traurig und enttäuscht, dass all die Kämpfe zuvor einfach vergebens gewesen sind und ich sie nun endgültig verloren habe. Ich verstehe den Grund einfach nicht, da ich sie weder eingeengt, bedrängt noch sonst irgendetwas habe.
Die letzten drei Tage habe ich nunmehr mit Weinkrämpfen verbracht, kaum Schlaf, Fehlersuche an mir selber und weiß nicht mehr ein noch aus. Natürlich habe ich sie auch bisher nicht mehr angeschrieben, es herrscht Funkstille und gerade diese ganze Ungewissheit frisst mich im Moment mehr als auf.

27.06.2024 11:50 • x 2 #1


c_minor
Zitat von Senju:
und wie eine Schablone über mich hätte gelegt werden können. Sie passte einfach und das sage ich nicht nur einfach so, sondern meine es auch.

Ich vermisse noch den Terminus Seelenverwandtschaft.

Zitat von Senju:
Wir haben eine wirklich sehr schöne und intensive Zeit miteinander verbracht, einige Höhen und Tiefen miteinander erlebt, aber dennoch immer zueinander gefunden, da wir verstanden haben, dass wir nicht ohneeinander können ( im positiven Sinne ).

Klingt nicht gerade nach einer gesunden, sondern einer unheimlich symbiotischen Verbindung.

Zitat von Senju:
Nun war sie, wie anscheinend so viele derzeit auch nicht unbefleckt von Ihrer Vergangenheit, litt unter Depressionen, Sozialphobie und diversen anderen dingen, durch diverse Ereignisse die sie in ihrer Vergangenheit erlebte und nie wirklich verarbeitet hat.

Stimmungsschwankungen, Impulsivität, innere Leere, Selbstverletzung, Alk. und/oder Btm?
Hin und her pendeln zwischen Idealisierung und Abwertung - nach dem Motto Komm-her-geh-weg?


Zitat von Senju:
Die Beziehung mit ihr war aufgrund dessen nicht unbedingt einfach, was sich jeder sicherlich vorstellen kann, jedoch schaffte ich es immer wieder sie aus ihrem Tief heraus zu holen.

Und da haben wir schon zwei Seiten des Täter-Opfer-Retter-Dreiecks.

Zitat von Senju:
zweifelte sie daran ob sie es wirklich machen soll.

Warum?

Zitat von Senju:
Schattenseiten und Horrorgeschichten die man mit diesem Thema in Verbindung bringt. Die Rede war von Veränderung, Kurschatten, Blase, Trennungen uvm.

Was bitte?
Veränderung ist Grundlage für jede Art von psychischer Heilung, Kurschatten hat eher was mit Reha zu tun, von Blase kann man kaum sprechen, da die Betroffenen ja abends wieder nach Hause gehen und Veränderungen in sozialen Beziehungen gehören nicht so selten auch zu einem Therapieprozess.
Kommt mir eher so vor, als hättest du selbst kein so großes Interesse daran gehabt, dass sie in diese Tagesklinik geht - so wie du schon vorab die Haare in der Suppe gesucht hast?

BTW: Damit ist auch die Täter-Seite des schon erwähnten Dreiecks konstruiert.

Zitat von Senju:
Trotz all dessen befürwortete ich dies, denn Ihre Gesundheit liegt mir am Herzen und was für ein Partner wäre ich, wenn ich mich dem verwehren würde ?

Wie absolut großzügig und gönnerhaft von dir.

Zitat von Senju:
Ich hätte auch nie gedacht, dass diese Geschichten je ein ernst zunehmender Gegner für mich wäre, da ich unsere Beziehung als gefestigt einstufte.

Interessante Formulierung mit diesem militanten Unterton.

Zitat von Senju:
Sie ging nun in dieses Etablissement

Klingt fast so, als würdest du von einem Pu. sprechen. Aber vielleicht hat sich ja tatsächlich in deiner Phantasie bereits so eine komische Vorstellung entwickelt?

Zitat von Senju:
vier Monate haben wir uns nicht mehr gesehen gehabt, nur Telefonate regemäßig geführt und geschrieben

Wie passt denn das zum Rahmen Tagesklinik? Ihr hättet euch doch auch abends nach Ende des Kliniktages treffen können. Ist für mich nicht so wirklich nachvollziehbar.

Zitat von Senju:
und als ich dann im vierten Monat mal langsam zärtlich anklopfte wann wir uns dann mal treffen möchten, kam keine Resonanz drauf.

Und schon waren alle vorab bereits recherchierten Vorurteile und Stereotype bestätigt.

Zitat von Senju:
vor ungefähr drei Wochen, kam ein neuer Schwung Patienten

So funktioniert das Prinzip Tagesklinik - es kommen und gehen immer mal wieder Patienten.

Zitat von Senju:
es kamen keine Bilder mehr von Ihr, auf meine frage hin was los sei, meinte sie, sie hat soviel zu tun mit der Tagesklinik, weiß nicht mehr wo oben und unten ist.

Hast du wenigstens mal gefragt, was genau sie denn so alles zu tun hatte?

Zitat von Senju:
Auf meine Nachrichten wurde nun gänzlich kaum bis gar nicht mehr geantwortet und wenn ich anrief wurde ich weg gedrückt.

Da hat wohl jemand offensichtlich das Interesse verloren.

Zitat von Senju:
schrieb ich mit einer Frau die mir gänzlich kalt und unbekannt vorkam. Das war jede andere Person, nur nicht die in die ich mich verliebt hatte.

Verwandlung zur Eisprinzessin ist ein gängiger Schutzmechanismus. Machen Männer allerdings auch.

Zitat von Senju:
sie habe gar keine Zeit alles unter einen Hut zu bekommen, Klinik, Kind, Partnerschaft.

Wer will findet Wege, wer nicht (mehr) will, findet Ausreden.

Zitat von Senju:
Zeitgleich ist sie auf einmal mit einer anderen mir unbekannten weiblichen Person (Kurschatten?) zu einer Zeit im Auto unterwegs wo normalerweise die Tagesklinik sein sollte, wo ich natürlich für mich selber viele Fragezeichen plötzlich über meinem Kopf habe.

Interessant - nur weil da zwei Frauen zusammen in einem Auto fahren und du die fixe Idee hast, dass eine Tagesklinik eigentlich ein Verkuppelungsbüro ist?

Zitat von Senju:
Ich bin traurig und enttäuscht, dass all die Kämpfe zuvor einfach vergebens gewesen sind und ich sie nun endgültig verloren habe.

Und schon wieder diese militaristische Ausdrucksweise.
Wenn ich um Liebe kämpfen muss, ist in der Regel schon ganz gehörig der Wurm drin.

Zitat von Senju:
Die letzten drei Tage habe ich nunmehr mit Weinkrämpfen verbracht, kaum Schlaf, Fehlersuche an mir selber und weiß nicht mehr ein noch aus. Natürlich habe ich sie auch bisher nicht mehr angeschrieben, es herrscht Funkstille und gerade diese ganze Ungewissheit frisst mich im Moment mehr als auf.

Irgendwie klingt das ziemlich genau nach der verbrannten Erde, die meine BL-Schwester nach dem Ende fast jeder ihrer zahlreichen Beziehungen hinterlassen hat.

27.06.2024 12:31 • x 2 #2


A


Und ewig grüßt das Murmeltier

x 3


DieSeherin
nur für mein verständnis:

ihr habt euch vor knapp einem jahr kennen gelernt? heißt 10 monate oder so?
ihr habt euch zuletzt nur noch sporadisch gelesen, aber über 4 monate nicht im realen leben gesehen?
war die beziehung vorher eine eher virtuelle beziehung, oder habt ihr euch quasi ständig gesehen, den alltag miteinander erlebt?

27.06.2024 12:38 • x 1 #3


c_minor
Zitat von DieSeherin:
nur für mein verständnis:

Da passt so einiges nicht wirklich zusammen.
Vielleicht klärt der TE uns ja noch weiter auf.

Wo wir gerade dabei sind:
Ich verstehe in diesem Zusammenhang auch den Thread-Titel nicht.
Soll das ein dezenter Hinweis darauf sein, dass ihm sowas nicht zum ersten Mal passiert ist?

27.06.2024 12:50 • #4


B
@Senju
Zitat von Senju:
Ich verstand es natürlich, beschwichtigte sie, dass es nicht schlimm sei und sie soll sich erstmal auf sich konzentrieren

Zitat von Senju:
Auf meine Nachrichten wurde nun gänzlich kaum bis gar nicht mehr geantwortet und wenn ich anrief wurde ich weg gedrückt.

Zitat von Senju:
Es wurde beendet mit den Worten sie habe gar keine Zeit alles unter einen Hut zu bekommen, Klinik, Kind, Partnerschaft.

Zitat von Senju:
gerade diese ganze Ungewissheit frisst mich im Moment mehr als auf.

Wieso Ungewissheit?
Sie hat es beendet.
Das solltest du akzetieren und loslassen lernen.

27.06.2024 13:02 • #5


Neboolah
Zitat von Senju:
Hallo Ihr Lieben, gleich vorneweg, tatsächlich habe ich schon einiges hier gelesen und bin teilweise schockiert wie normal ...

Du hast eigentlich alles in deinem Eingangspost detailliert geschildert. Wie können wir dir helfen ?

Bzgl. Therapien , Kur und allgemein die Arbeit mit psychisch erkrankten könnte ich dir aus meinem Berufsleben Bücher füllen und auch wenn vieles sich ähnelt Wichtig für dich mach dir keine Vorwürfe. Ein sehr feiner Zug das du sie unterstützt hast. Auch wenn es jetzt weh tut.

27.06.2024 13:14 • #6


L
Zitat von Senju:
Sie ging nun in dieses Etablissement

Es handelt sich hier um eine Tagesklinik und nicht um ein Etablissement, in welcher deine psychisch angeschlagene vermutlich sehr junge Frau, welche du als besonders reif für ihr Alter bewertest, ganz eigenverantwortlich Hilfe gesucht hat.
Du als in deiner Selbstbeschreibung guter Partner hast dieses deiner jungen eloquenten Partnerin erlaubt, dieses Etablissement für sich und ihre Gesundung zu nutzen.
Möglicherweise hat sie dort gemerkt, dass euer Gleichgewicht, wie an deiner Beschreibung deutlich zu merken ist überhaupt nicht stimmig war.
Deine Hauptsorge war der Kurschatten und nicht ihre Genesung, aber geh mal davon aus, dass es tatsächlich Menschen gibt, die eine Behandlung durchlaufen, um Stabilität zu erlangen, auch wenn Kurschatten eine Tatsache sind.
Versuche sie ernst zu nehmen und die Trennung zu akzeptieren. Sie hat sich vermutlich ziemlich schnell etwas entzogen, was nicht gesund klingt.

27.06.2024 14:49 • x 1 #7


Ayaka
Zitat von Senju:
vier Monate haben wir uns nicht mehr gesehen gehabt, nur Telefonate regemäßig geführt und geschrieben

Wieso? sie war doch nur in einer Tagesklinik

wenn ihr euch wegen einer Tagesklinik 4 Monate nicht gesehen habt war da doch schon da der Wurm drin

Ich finde es wenig verwunderlich, dass Menschen, die wirklich ernstzunehmende psychische Probleme hatten, nach so einer Behandlung, ganz andere Beziehungen wünschen oder erkennen, dass sie Zeit für sich selbst brauchen.

27.06.2024 16:55 • x 1 #8


c_minor
Zitat von Lizzzy:
Es handelt sich hier um eine Tagesklinik und nicht um ein Etablissement, in welcher deine psychisch angeschlagene vermutlich sehr junge Frau, welche du als besonders reif für ihr Alter bewertest, ganz eigenverantwortlich Hilfe gesucht hat.

So ist es.
Und ebenso auffällig ist die mehr oder weniger unterschwellig abwertende Art und Weise, wie der TE sich in diesem Punkt ausdrückt und versucht, das Image zu kreieren, dass er heroisch trotz der (für ihn) massiven Vorbehalte die Behandlung unterstützt hat.

Zitat von Lizzzy:
Du als in deiner Selbstbeschreibung guter Partner hast dieses deiner jungen eloquenten Partnerin erlaubt, dieses Etablissement für sich und ihre Gesundung zu nutzen.

Das meinte ich weiter oben mit gönnerhaft.
Dank seines Einverständnisses durfte sie in die Tagesklinik.

Zitat von Lizzzy:
Möglicherweise hat sie dort gemerkt, dass euer Gleichgewicht, wie an deiner Beschreibung deutlich zu merken ist überhaupt nicht stimmig war.

Es gehört zu den Effekten von Psychotherapie, dass sich bei ausreichender Selbstreflektion auch Beziehungen zu anderen Menschen ändern. Böse Zungen subsummieren das auch unter Risiken und Nebenwirkungen.

Zitat von Lizzzy:
Deine Hauptsorge war der Kurschatten und nicht ihre Genesung,

Und genau das lässt sehr tief blicken, weil es hier eigentlich um Unsicherheit, Macht und Kontrolle geht.

Zitat von Lizzzy:
Versuche sie ernst zu nehmen und die Trennung zu akzeptieren.

Hier scheint es dem TE jedoch erstmal wichtiger, sich ausreichend dramatisch in eigenen Schmerz darzustellen.
Unter dem Strich: Sadfishing, Kränkung und Armes-Schwein-Spiel, von Empathie jedoch keine Spur.

Zitat von Lizzzy:
Sie hat sich vermutlich ziemlich schnell etwas entzogen, was nicht gesund klingt.

So sehe ich das in der Zwischenzeit allerdings auch.

Da der TE weder auf berechtigte Fragen eingeht, noch sich weiterhin irgendwie wieder zu Wort meldet, muss man - wieder einmal - davon ausgehen, dass die Antworten nicht wie gewünscht ausgefallen sind. Was im Übrigen auch sehr gut ins bisherige Gesamtbild passt.

28.06.2024 07:49 • x 2 #9


A


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