Hinter den Online-Identitäten kann sich alles mögliche und unmögliche verbergen. Nach deiner traurigen Geschichte hier mal was zur Aufheiterung (was nichts direkt damit zu tun hat): Als ich mit meinem vorletzten Freund erst ein Jahr zusammen war, bemerkte ich, dass er sich ungewöhnlich oft mit seinem Handy in sein Zimmer verdrückte und ausweichend antwortete, wenn ich fragte, mit wem er da schriebe. Manchmal war er auch stundenlang mit dem Auto unterwegs und hatte dafür die erstaunlichsten Erklärungen. Offensichtlich war da eine spannende Onlineaffaire im Gange. Zur Rede gestellt gab er das zu, sagte aber, dass die vereinbarten Treffen in der Realität immer gescheitert wären , weil sie ihn stets versetzt habe. Aber sie war einfach so hinreißend anziehend und so schmeichelhaft, dass er nicht widerstehen konnte. Er wüsste zu gerne, wer sie wäre. (Einer von vielen Gründen, um ihm schnell den Laufpass zu geben). Monate nach der Trennung von ihm stellte sich heraus, wer die hinreißende Verführerin war: Sein Vorgänger, also mein ExEx, der äußerst eifersüchtig und gekränkt war, war in die Rolle der viertuellen femme falale geschlüpft, tauschte allabendlich intime Bildchen (aus dem Internet runtergeladen) mit seinem Nachfolger und lockte diesen regelmäßig mit Aussicht auf heiße Stelldicheins mit dem Auto durchs ganze Land, während er die Fahrt schadenfroh auf Whatsapp überwachte. Diese Vorstellung erfüllt mich heute noch mit Genugtuung.
07.04.2024 09:24 •
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