Hallo, nach 10 langen Jahren schaffe ich es endlich loszulassen und ein neues Leben zu beginnen.
Ich möchte einmal meine Geschichte erzählen um anderen Betroffenen Angehörigen Mut zu machen.
Meine Ex-Partner und ich sind mit süßen 16 Jahren meinerseits zusammen gekommen, damals war noch alles gut keiner hätte je gedacht das wir mal in solch eine Lebenssituation kommen.
Für mich war er meine größte Liebe und auch anders herum war ich es für ihn.
Er war schon immer ein sehr liebevoller und romantischer Mann, leider änderte es sich von Zeit zu Zeit.
Es gab viele familiäre Probleme, wo ich erste Züge an ihm feststellte die mich etwas erschrecken ließen. Kein Vertrauen von ihm in meiner Person.
Irgendwann nach drei Jahren Beziehung wurde er von seinem Bruder in ein Cas. geschleppt, von da an ging es schleichend bergab.
Was am Anfang nur Spiel und Spaß war wurde mit der Zeit bitterer Ernst.
Ihr müsst wissen mein Ex Partner war seit wir zusammen waren auf Montage, ihr könnt euch also denken das ich das meiste überhaupt nicht mitbekommen habe.
Das erste Schockerlebniss meinerseits, als ich bei der Mittagspause im nahegelegenen Döner was zu Essen holen wollte. Er war da grad Arbeitslos.
Plötzlich sah ich ihn da am Automaten.
Für mich brach eine Welt zusammen, ich war in schockstarre hab versucht ihn zur rede zu stellen. Vergebens. Er hat es nicht eingesehen hat mich noch als selbstschuld dargetsellt, warum ich auch Mittagessen im Döner holen gehe. Auf arbeit bin ich zusammen gebrochen ich konnte es nicht glauben das er mich so belügt. Von da an war ich sehr wachsam wollte mir aber auch vieles nicht eingestehen.
Wesensveränderungen kamen plötzlich dazu, ich erkannte ihn nicht wieder.
Wenn er am Wochenende dann mal wieder zu Hause war ist er öfters einfach los gefahren und meinte er müsste noch was einkaufen oder er muss noch dringend zum Kumpel, daraus wurden immer stunden.
Damals Bin ich noch Mitten in der Nacht die casinos abgefahren, wir haben in unserer kleinen Stadt 3 große casinos und dann kommen noch die Automaten in den Döner Läden dazu.
Ich wollte ihn immer davon abhalten hab versucht ihm zu erklären wie sehr das unsere Beziehung belastet und wie es sein Leben verändert. Dann war mal kurze Zeit Schluss, aber wir sind wieder zusammen gekommen.
Damals wusste noch keiner von seiner Sucht, auch ich hab bis dahin noch gar nicht von einer Sucht gesprochen. Naiv wie ich war.
Oder auch blind vor Liebe.
Er hat mir versichert das er nicht mehr spielt, ich habs geglaubt was anderes blieb mir in der fernbeziehung nicht übrig.
Auf Montage konnte ich ihn oft nicht erreichen, er sagte immer es sei das Netz. Heute bin ich mir fast sicher das er in Ruhe zocken wollte und sein Handy auf Flug Modus stellte!
Nach sechs Jahren kahm unser erster Sohn auf die Welt, alles lief gut dachte ich.
Ich war ziemlich gestresst, unser 1 geborener war ein Schreikind hat keine Nacht durchgeschlafen.
Vielleicht hab ich deshalb auch gar nicht gemerkt was in unserer Beziehung eigentlich schief lief, vielleicht wollte ich es auch nicht sehen.
Auch damals ist er dann immer wieder einfach abgehauen wenn er da war, nur war ich dann in der Situation das ich ihn nicht kontrollieren konnte, teilweise hab ich mir aber auch gut eingeredet das er doch nix mehr macht wir sind doch jetzt eine Familie das wird er doch nicht aufs spiel setzen.
Unsere Beziehung war nicht mehr wie früher, es war angespannt.
Er hat mir gegenüber den Respekt verloren.
Dann kahm zum ersten Mal alles raus.
Durch meine Schwägerin, die einiges mehr wusste als ich. Sie war auch teilweise dabei. Wir hatten kein gutes Verhältnis.
Er hat alles abgestritten.
Auf Grund das ich mit ihr überhaupt nicht konnte und sie mich schon mehrfach belogen hat, habe ich natürlich naiv wie ich war meinem Partner geglaubt, zumindest teilweise.
So lief es zwei Jahre lang weiter.
Er war Spielender auf Montage und ich war die Partnerin mit dem Kind zuhause die nix ahnte.
Vielleicht wollte ich es auch nicht sehen.
Dann kahm als mein Sohn drei wurde ein großer bruch, ich konnte mit seiner Art nicht mehr umgehen. Er war ständig schlecht gelaunt, hat sich über die kleinsten Kleinigkeiten aufgeregt, sei es Staub lag irgendwo rum oder Krümel. Es war schrecklich, seine respektlose Art, beleidigungen, all das hab ich nicht mehr ertragen.
Aber da war mein Sohn der sein Vater über alles liebt und ich hatte Angst das er ihn im Stich lässt.
Acht Monate später haben wir uns wieder angenähert es wurde nie über spielsucht gesprochen.
Wir waren im Urlaub haben uns angenähert, natürlich war das schön wir waren eine Familie.
Drei Monate später erfuhr ich das ich schwanger war im 3 Monat. Mein kleiner Sonnenschein war ungeplant aber er gibt mir unendlich viel Kraft.
Kurz vor der Geburt kahm dann zum aller ersten Mal alles raus, alles seit 7 Jahren.
Mein Leben war zerstört, bis dato hab ich nie von einer Spielsucht gesprochen.
Alles was er erzählte wahren Lügen, er hatte sich so eine perfekte Lügenwelt aufgebaut.
Ein riesen hohen kredid an der backe den er nicht zahlen konnte weil er sein ganzes Geld jeden Monat verzockt.
Kleinere Kreditkarten mit mega hohen Zinsen die er nie mals abstottern hätte können. Alles Lügen.
Da kahm das erste Mal Sucht als Thema auf.
Mit seinen Eltern zusammen gesetzt überlegt was kann man machen ich wollte ihm daraus helfen.
Die Eltern haben einen größten Teil der Schulden übernommen, im Nachhinein ein riesen Fehler.
Er dachte damit ach ja jetzt wurde ein riesen Stein von seinen Schultern genommen, probieren wir nochmal unser Glück. Zack saß er wieder drin.
Lohn Vorschuss wurde mehrmals gezahlt, erst so kahm es dann wieder ans Licht, von allein kahm nix.
Ich hab gesagt wir stehen das gemeinsam durch mach eine Therapie, er hat es immer schön geredet, er müsse doch aber erst die Schulden abbezahlen und dafür muss er arbeiten.
Dann viel mehrmals von ihm das eine Therapie eh nix bringe bei dieser suchtform.
Er wollte nicht.
Zeitweise hab ich gedacht ok wir Schaffens, doch dann wieder seine Unruhe, sein schwitzen, sein unglücklich sein in eigentlich schönen Situationen,
Unzufriedenheit, gleichgültigkeit, respektloses Verhalten.
Bis eines morgens der Tag der tage kahm.
Er hat wieder über alles rum gemeckert was ihn nicht passte auch auf den kleinen, und ich hab gemerkt wie aufgewühlt und unglücklich ich eigentlich bin, wie fertig es mich macht und wie sehr es sich auf die Kinder auswirkt.
Ich saß im Zimmer und dachte mir, nein schluss jetzt das will ich nicht mehr. Ich kann das für meine Kinder nicht verantworten.
Nachts der alles entscheidende Streit, die Kinder haben nix mitbekommen.
Ich habe nochmal alles auf den Tisch gepackt, doch wenig Einsicht eigentlich gar keine, mir war bewusst es wird sich niemals ändern.
Seine Sucht wird ein Leben lang zwischen uns stehen.
Und somit habe ich die Beziehung nach 10 langen Jahren beendet.
Und habe das Gefühl endlich frei zu sein. Frei von Gedanken die mich runter ziehen, frei von perfektionieren damit er auch zufrieden ist. Einfach frei.
Ich hätte es mir anders gewünscht, vor allem für unsere Kinder, aber manchmal ist ein Schlussstrich das einzigst richtige. Ich habe lange gebraucht um das zu begreifen.
Aber das ist mein Leben, ich bin stärker denn je und werde alles für meine Kinder tun das sie ein wundervolles Leben haben.
Puhhh jetzt hab ich mal alles aufgeschrieben was mir seit Jahren auf der Seele lag, vielleicht kann sich jemand damit identifizieren oder möchte sich einfach austauschen.
Danke fürs zuhören
10.03.2019 22:12 •
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