Hallo,
wo fange ich an...ich weiss es einfach nicht. Vielleicht beginne ich in der Gegenwart, im Hier und Jetzt und kämpfe mich durch bis an den Anfang unserer Beziehung vor 7 Jahren.
Wir haben eine fünfjährige Tochter und mein Partner ist ein wenig jünger als ich.
Gibt es so etwas, wie eine unausgesprochene Trennung? Ein zu zweit allein? Ein Partner, der zwar anwesend ist, aber nicht da? Sei es durch Ignorieren, Handy spielen, schweigen, sich aus dem Weg gehen usw usf? Eine Art Trennung in Raten - unausgesprochen natürlich ....irgendwie versteckt, mit feindseliger Grundstimmung. Nur der S. läuft gut, der läuft bei seinem fe. immer und ginge wahrscheinlich mit jeder Frau
Bei uns zuhause ist zur Zeit ein sehr trauriger Zustand und ich bin furchtbar unglücklich. Auch für unser Kind nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte.
Mein Partner arbeitet in Schichten seit mehreren Jahren. Trotzdem schafft er keinen Ausgleich,außer bis in die Puppen fernsehen und Handy spielen, obwohl er eventuell andere Entspannungsstrategien in Betracht ziehen könnte? Er ist somit eigentlich nur am Schlafen, Arbeiten, Einkaufen und Fernsehen. Während der Wechsel hat er manchmal Einschlafprobleme, dann schaut er solange Fernsehen, bis er einpennt, auf dem Sofa und in Klamotten. Finde das halt nie so schön für unsere kleine Maus
Er ist gereizt, unausgeschlafen und fährt sie dann manchmal schon am frühen Morgen an, weil sie es gewohnt ist, sich DA anzuziehen, wo er halt gerade pennt....
(wir haben immer früh unsere kindgerechten süßen Rituale, und ihre anziehsachen liegen eben früh immer am selben Platz)
Alles andere bleibt an mir hängen, und er möchte schon wirklich Lob dafür, dass er einkauft.
Diese Woche hat er beispielsweise Frühschicht. Da ist er gegen vier spätestens zuhause, meistens kurz nach drei. Die Kleine hole ich meistens ich, nur die letzten zwei Tage hat er sie abgeholt, weil ich krank war. (und noch bin, mit Fieber und Schüttelfrost)
Er kommt dann heim, legt sich aufs Sofa, schlägt die Beine übereinander und spielt Handy. Wenn die Kleine mit ihm redet, blickt er sie oft nicht einmal an, damit er sein Spiel weiterspielen kann. Dann geht er rauchen, auch da nimmt er das Smartphone mit.
Auf Nachfrage, ob es irgendwas gäbe, was er brauchen könnte um zufrieden und glücklich zu sein, ist die Antwort Ja...meine Ruhe! Er ist grundlegend erschöpft sagt er. Wenn ich dann auch noch krank bin, wie jetzt, dann hängt die Kleine total in der Luft. Also powere ich, egal wie es mir geht. Aber das ist doch kein Zustand!
Er käme nicht auf die Idee, mir einen Tee zu kochen oder zu fragen, ob er etwas für mich tun kann. Nein, er fährt einkaufen. Ich beschäftige mich mit unserem Kind, die ganze Küche steht, das Wohnzimmer, und der Briefverkehr. Er kommt dann vom einkaufen wieder und geht rauchen auf den Balkon. Dann legt er sich wieder aufs Sofa und spielt. Also ich glaube, dass ist schon Ignoranz pur.
Wenn ich gesund bin, dann spiele ich die meiste Zeit mit meiner Tochter bzw. mache den Haushalt. Ich arbeite Teilzeit von zuhause aus, habe mir ein Kleinunternehmen aufgebaut, denn ich bin chronisch krank, darf leider nicht mehr als 3 Std tägl arbeiten, bekomme insgesamt bisschen was unter 800 Euro raus.
Er verdient wirklich gut, leider schreibt er mir auch vor, was ich kaufen darf und was nicht, weil wir trotzdem knapp bei Kasse sind und er der Hauptverdiener. Das geht so weit, dass er direkt Eingriff in meine Privatsphäre hat, dh, es kann echt passieren, es gibt schon Zoff, wenn ich mir mal zwei BH a 20 Euro bestelle. Das sind aber Grundbedürfnisse und ich finde, er hat mir da bei sowas nix zu sagen.
Einblick in seine Geldangelegenheiten habe ich gar nicht, ich habe keinen Zugriff auf sein Konto und bin darauf angewiesen, ihm zu glauben, wenn er sagt, sein Geld ist alle.
Er zahlt oft Rechnungen gar nicht und ich muss das von Rente, Nebeneinkommen und Kindergeld Sachen abpuffern, sodass ich in Schulden komme, aber ich benötige das Internet und Telefon für meinen Job und Strom brauchen wir ja auch. Die GEZ ist nicht bezahlt und als einmal auch noch Miete ausfiel, da wurde ich richtig böse - denn das ist ja existenzgefährdend.
Er wurde stinkig, ich solle ihn nicht wie ein Kind behandeln und ich würde nichts beitragen zu unserem Lebensunterhalt, da er alles bezahlt (Miete, Nebenkosten zahlt er) Er hat sich ein großes Auto gekauft mit mächtigen Raten, sollte er auch wirklich haben, und wir haben uns alle drei auf die Familienkutsche gefreut, aber ich hab ihn vorher gefragt, ob er sich das leisten kann und er hat dies bejaht! Bei über 30 gehe ich davon aus, er kann haushalten mit seinem Geld.
Jetzt wachsen ihm die Kosten scheinbar über den Kopf. Er nahm auch etliche Kredite auf, alles seine Entscheidung, ich werde da ja außen vorgelassen.
Habe alles versucht.
Hab ein Gemeinschaftskonto eingerichtet, wo jeder einen Anteil hin überweist, das will er nicht.
Hab nun Internet und Telefon übernommen zu zahlen (obwohl ich ja seine Rückstände dauernd versuche auszugleichen und meine dadurch auch) Ich muss ständig irgendwo anrufen, Ratenzahlungen vereinbaren usw usf. Es nervt mich einfach nur noch.
Gespräche zwischen uns sind nicht möglich. Er schaut entweder dauernd auf sein Handy und ich habe so langsam keine Lust mehr, gegen die Wand zu reden. Er drängt mich damit auch in eine Rolle, in der ich mich unwohl fühle.
Oder er geht hoch, wie von der Tarantel gestochen und erklärt, ich soll nicht so viele (Anzieh)sachen für mich oder die Tochter kaufen. Wir basteln viel und holen manchmal Glitzerstifte oder Tonzeichenkarton, aber ich achte auch auf ausreichend Bildung, sie bekommt mindestens jedes halbe Jahr ein Buch und altersgerechtes Spielzeug, sowie natürlich Anziehsachen. Ich soll halt Schnäppchenjäger sein, am besten gebraucht bei ebay. Sicherlich mache ich das auch, ich schaue ohnehin auf die Preise, er ist oft einfach nur unfair - so empfinde ich das.
Eine Lösung bezüglich des Geldes haben wir in sieben Jahren nicht gefunden! Sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Er nutzt es vielleicht zum Schluss noch absichtlich aus, dass ich sozial so schlecht gestellt bin? Aber wenn es das ist, so fände ich einen Weg, auszuziehen. Höchstwahrscheinlich ginge es mir und meinem Kind sogar besser als jetzt.
Großer schmerzlicher Punkt ist der Umgang mit seiner Tochter.
Denn er signalisiert ihr ja leider immer wieder Desinteresse, aber er peilt das einfach nicht, wie verletzend es ist, ignoriert zu werden. Also unserer Tochter tut es extrem weh. Sie hat auch extreme Wutausbrüche und verstärkte negative Aufmerksamkeit, denn wenn sie Unsinn macht, dann hat sie Papas Aufmerksamkeit sicher. Er schreit sie dan nan, so wie er es mit mir macht. Bei uns ist einfach mal alles aus dem Lot, es geht echt gar nicht zur Zeit.
Mir brummt der Kopf. Ich bin ausgelaugt und kraftlos. Es ist so viel zu schreiben, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll. Jedenfalls finde ich dieses Handygespiele irgendwie sehr befremdlich.
Ich habe ihm schon oft gesagt, dass ich mir vollkommen ungeliebt vorkomme. Auch unsere Tochter leidet an unseren Streitereien, an seinem Desinteresse, noch dazu ist er dauermüde.
Verschiedene Dinge mag er gar nicht tun, weil er echte Komplexe hat zB ins Schwimmbad fahren (wir haben sogar drei Freikarten!), mit Töchterchen draußen Fußball spielen, er mag auch nicht gerne mit ihr puzzeln oder ihr mal was vorlesen. Sie muss immer mitmachen, was er gern mag:
Garten, Einkaufen, Plätzchen backen. Er fährt hin und wieder mit ihr Fahrrad, und wir gehen in denTierpark oder machen Geocaching im Wald. Im Garten ist er sofort am arbeiten, da werden meine oder ihre Wünsche eh nicht berücksichtigt und richtig beschäftigen tut er sich mit ihr halt auch nicht, außer Radieschen säen und später ernten, was ich auch ok finde.
Und der große Hammer ist, er ist nach außen super schüchtern, und ruhig. Er kommt ausgeglichen, ruhig, gefestigt und etwas zurückhaltend rüber. Nie würde jemand denken von uns, was ich hier schildere. Vielleicht denkt jeder sogar, ich bin dominant und in Wahrheit ist es anz anders.
Er putzt sich halt auch nicht die Zähne und geht nicht zum Zahnarzt, nun hat unser Kind Karies,und ich durchs Küssen auch betroffen, aber Gott sei Dank bekommt sie super Schulzähne, alles intakt und mein Zahnarzt unterstützt mich mit Kronen usw. Es ist wirklich nicht mehr schön. Körperhygiene ist echt nicht seins. 'E'r hat große Defizite, finde zumindest ich.
Ist er aus Pflichtgefühl mit mir zusammen? Wo ist sein Problem! Er ist gar nicht in der Lage, zu reden! Ich lag vor zwei Jahren im KH mit großer OP nach Darmverschluss. Er hat nichtmal den Notarzt gerufen, weil er nicht gerne telefoniert! Ich habe mit ihm rumgestritten nachts um drei unter Schmerzen, dass er mir das sch... Telefon bringen soll! Musste selbst den Notarzt rufen!
Als ich im KH lag, hat er nichtmal meine Eltern informiert! GsD konnte ich meine Mutter per Handy (sms) kurz informieren!
Er bekam allein nichts organisiert. Er brachte die Kleine früh pünktlich in den Kiga und holte sie ganz spät wieder ab und verschob seine Schichten, das fand ich ok. Dann fuhren sie mich besuchen, obwohl ich ihm sagte, es wäre besser, er würde der Kleinen einen normalen Tagesablauf bieten und mich nur wenn Wäsche ist oder eben mal mehr Zeit besuchen kommen. Er liess sie sich sechs Wochen in der Freizeit nicht mit ihren Freunden treffen, rief keine einzige Mutter oder Vater an, obwohl die uns alle kennen...das wäre aber für das Kind sehr wichtig gewesen...bin ich zu streng...
Dafür war er mit ihr zumindest beim Zahnarzt, wenigstens das. Wahrscheinlich war er wie gelähmt. Keine Ahnung. Ist jetzt gut zwei Jahre her, sitzt noch so tief.
Als ich nach der schweren OP und Reha heimkam, traf mich der Schlag. Keine Rechnungen gezahlt. Bude sah aus wie Sau, nicht übertrieben. Wäsche von vor sechs Wochen. Nichts gewischt. Dreckiges Geschirr. Das durfte ich dann jeden Tag machen. Es tat weh, richtig weh, ich musste auch frisch operiert, die Kleine wieder in den Kiga bringen, denn wenn ich wieder zuhause bin, kann er ja schnellstmöglich in seinen Trott zurück. Tja das war eine harte Zeit für mich. Dann bestellte er auch noch Messekarten und ich sollte stundenlang durch die riesigen Messehallen. Ich hätte Ruhe gebraucht, nicht sowas. Als wenn er gar keine Empathie für Schmerzen etc hätte....
Oh mein Gott, soviel, was ich mir gerade von der Seele schreibe. So ists aber erstmal raus. Ich kann das nicht alles ewig mit mir abmachen.
Und natürlich habe ich auch meine Macken, ich habe so viele Baustellen aus der Vergangenheit. Aber ich wollte immer ein harmonische Beziehung. Ich glaube, bei uns läuft viel viel falsch.
Wenn er ausgebrannt ist, deswegen können seine Tochter und ich sich ja kaum in Luft auflösen. Was bedeutet dieses permantente Schweigen, und das Handygespiele und vor allem, wie geht man damit um. Beziehungstod auf Raten.
Ich schreibe etappenweise weiter, wenn aber jemand von euch nen ersten Eindruck hat, lasst es mich bitte wissen.
Unglückliche Iljana
10.02.2016 10:43 •
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