Umzug - Strategien gegen den Schmerz?

Sanja
Hallo ihr Lieben,

die letzten Wochen ist mir viel Gutes widerfahren. Ich habe die Wohnung bekommen, die ich wollte (ab 02.10.), ich hatte - da mein Ex im Urlaub war - ausreichend Zeit zu entmisten und zu packen, ich habe die Unterstützung meiner Familie, ich habe liebe Kollegen und Vorgesetzte und tolle Freunde, die mir beim Umzug helfen.

Und trotzdem tut es mir sooooo weh, zu gehen. Von gestern auf heute habe ich das letzte Mal im gemeinsamen (gemieteten) Haus übernachtet. Mich von dem Haus, meinen Wünschen, Sehnsüchten, Vorstellungen, als ich vor 3 Jahren eingezogen bin. Heute kommt mein Ex aus dem urlaub zurück und ich wollte ihm nciht mehr begegnen. Es tut furchtbar weh. ich habe alles piccobello aufgeräumt, weil ich alle Spuren von mir tilgen wollte...die Vorstellung, dass seine Flamme da hin kommt und etwas von mir in der Hand hat, bringt mich fast um.

Heute Vormittag habe ich den Vermietern Bescheid gegeben, dass ich ausziehe, weil wir uns getrennt haben. Sie waren geschockt.

Jetzt hat der Schmerz mich wieder. Es tut so weh...und ich habe Angst vor der Zukunft, vor einsamen Momenten in der neuen Wohnung.

An die, die selbst schon in so einer Situation waren:
Wie habt ihr das druchgestanden?
Hattet ihr solche einsamen Momente? was macht man da? Sich ablenken oder rein in den Schmerz und Tagebuch schreiben?
Wie ging es Euch damit?

Freue mich auf Antworten.
Danke

23.09.2011 12:29 • #1


U
hallo liebe sanja, das tut mir sehr leid, was dir wiederfahren ist. mir steht dasselbe auch bevor. die trennung ist noch nicht endgültig ausgesprochen, aber sie kommt bestimmt. wie es weitergeht, weiß ich nicht. ich habe vor, mich in vielen sportvereinen anzumelden, um ja nicht abends alleine zu hause zu sitzen. da ich einen neuen job anfangen werde, geht es bei mir wahrscheinlich leichter. aber ich kann dich sehr gut verstehen. es tut einfach weh und ist schrecklich. vor allem, wenn alle um dich rum ihr eigenes leben, familie haben. kopf hoch. du bist hier genau richtig!

24.09.2011 15:47 • #2


A


Umzug - Strategien gegen den Schmerz?

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M
Hallo

Ich bin eigentlich durch Zufall auf diese Seite gestoßen, da ich vor meinem Rechner gesessen habe und genau das eingegeben habe habe ich z.zt. habe. Trennungsschmerz. Ja den habe ich und ich muss schon sagen das was Ihr beide da habt ist genau das was ich hier auch gerade durch mache.

Wir sind jetzt fast zehn Jahre zusammen. Sie hat einen Neuen aber will nicht so recht mit mir schluss machen. Ich versteh das alles nicht. Sie sagt sie liebt zwei Männer. Sie fährt immer wieder zu Ihm hin, obwohl Sie weiß wie sehr es mir weh tut. Es ist so komisch. Ich sitze hier und weine und denke gleichzeitig, was bist du doch für ein Waschlappen.
Wir haben uns gleich zu Anfang der Beziehung ein Haus gekauft, was ich dann während der 10 Jahre Saniert habe. Nun soll ich gehen, was Sie zwar so nicht sagt aber das ist doch nichts so in diesem Zustand. Wir haben auch schon drüber gesprochen wie das dann wohl wäre wenn ich gehen soll. Tja bekommen soll ich jedenfalls nichts. Woher denn sagt Sie. Ja ja das muss man sich doch vorher überlegen oder? Das Haus ist bezahlt, keiner steht im Grundbuch. Sie könnte doch durchaus Geld aufnehmen und mich auszahlen. Vielleicht gehe ich da jetzt auch zu sehr ins Detail.
Ich könnte durch das alles bestimmt eine gewisse Wut aufbauen, was vielleicht auch normal wäre, aber Leute ich Liebe Sie doch so sehr. Wie soll ich das denn jetzt einfach so ausblenden? Sie ist die Liebe meines Lebens. Wobei ich bestimmt eine menge dazu beigetragen habe, dass es auseinander ging. Klar es gehören immer zwei dazu wird es bestimmt lauten. Aber nein, ich bin mir ziemlich sicher das ich mit so einigen Aktionen sie förmlich zu einem anderen getrieben habe.
Ich habe eine neue Arbeitsstelle in Aussicht und die ist dann auch knapp 100km von hier weg, aber ich habe solche eine Angst was werden soll. Ich soll jetzt wieder alleine durch die Welt gehen, ohne meine Liebe. Ich kann es nicht. Ich will es doch auch nicht. Was soll ich nur machen? Unser Haus verlassen und sich nicht mehr umdrehen kommt für mich auch garnicht in Frage.
Ich heul schon wieder. Ich kann an nichts anderes Denken. Schlafen und Essen ist im moment auch nicht drin. Meine Arbeit vernachlässige ich auch nur noch. Daran ist einfach nicht zu denken. Ich bin wie gelähmt! Nun geht das ja auch schon eine Weile so. So ca 4 - 5 Wochen, und trotzdem bin ich noch immer so platt. Ich geh echt kaputt daran. Wie so empfinde ich nur so tief. Es ist doch nicht normal. Andere sagen sich: das ist das Leben, und gehen weiter ohne eine Träne zu vergießen. Wie schafft Ihr das nur? Ich könnte nur noch meine Bettdecke über den Kopf ziehen und einfachnichts mehr machen.

24.09.2011 17:11 • #3


S
@sanja: tagebuch schreiben hat mir auf jeden fall auch geholfen. wohingegen ich damit nicht meine 'rein in den schmerz'. ein gesundes reflektieren der beziehung ist für die Verarbeitung/ dem 'damit klar kommen' - sicherlich hilfreich. Allerdings den ganzen Abend 'allein' zu grübeln über das warum/ wieso/ weshalb, wird dich wohl zermürben und am Ende des Tages eher mehr schädlich für die Psyche sein.
dann lieber Abends mit Freunden treffen, Ablenken: Kino, theater, café trinken, Sport (am besten im team oder mit aneren zusammen), etc

Und ein guter Weg neue Leute kennen zu lernen, event. seinem Interesse nachzugehen und sich abzulenken, ist das vielfältige Vereinsleben in Deutschland (Sportvereine, polit. Organisationen, Umweltvereine etc.pp)
Du könntest dich freiwillig irgendwo engagieren um so deine neu 'gewonnene' Zeit sinnvoll zu nutzen, um neue Leute kennen zu lernen, Persönlichkeit weiter zu entwicklen etc.

@marlon: ehrlich gesagt.. das hört sich nicht schön an.. was du schreibst 'würde am liebsten nur noch schlafen', 'arbeit vernachlässigen' etc.. das sind schon eindeutige hinweise auf eine depressive Verstimmung.

Du schreibst, dass du das schon 4-5 Wochen mitmachst.. d.h. du bekommst mit wenn deine Freundin aus dem Haus geht und du weisst mit ziemlicher Sicherheit dass Sie zu ihrem 'anderen' Freund geht. Das zereist dir wahrscheinlich das herz oder..? Ich war vor rund 3 Jahren in einer ähnlichen Situation mit meiner Ex-Freundin, und auch bei mir war 2-3 Mal der Fall dass ich quasi wusste dass Sie von meiner Haustür zu dem nächsten 'typen' geht. selbst wenn ich mich heute noch daran erinnere könnte ich kot***. und ich glaube wenn du dass immer und immer wieder mitmachst, wirds nicht besser. Da sie sagt, sie 'liebt 2 Männer' kannste von ihr wohl kurzfristig auch kein anderes Verhalten erwarten. Ich würde versuchen die Reisleine zu ziehen, und für ein paar Monate ausziehen (vllt bei einen Freund,Familie) um mit etwas Abstand deine Gedanken ordnen zu können, und damit du nicht mehr 'direkt' dieser psychischen Belastung ausgesetzt bist.

24.09.2011 21:18 • #4


Sanja
@ all

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten, Eure Tipps, Eure Hinweise oder einfach das Erzählen der eigenen Geschichte.

Seit meiner Jugendzeit im örtlich-spießigen Musikverein bin ich etwas vereinsgeschädigt, muss ich zugeben.
Aaaaber ich will ja neu beginnen, also suche ich mir vielleicht etwas, was mir wirklich gefällt. Vielleicht helfe ich bei der Tafel mit, oder mache was mti Kindern....mal sehen. Oder zum Austesten mal einen Kurs bei der VHS.

Ich hoffe, dass ich die Kraft finde, dass auch in die Tat umzusetzen.

StMichel, danke auch für den Tipp mit Tagebuch und Ablenkungsmanövern, da hast Du wirklich ins Schwarze getroffen. Habe heute angefangen zu schreiben.

27.09.2011 23:03 • #5




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