Umzug stellt komplette Beziehung in Frage?!

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche Rat und einen Blick von außen- die Situation ist komplex und ich versuche diese so gut es geht zu umreißen.

Wir wohnen in einer wunderschönen Wohnung in tollem Umfeld und haben im Januar letzten Jahres eine Kündigung zwecks Eigenbedarf bekommen ( müssen aber erst im August 23 ausziehen.

Wir begannen mit der Wohnungssuche mehr schlecht als recht - beide.
Im Mai ein Gespräch bei dem ich fragte - wir wollen doch auch zusammenziehen ( mein Mann hat Depressionen und manchmal Phasen in denen er alles in Frage stellt) Ja wir wollen zusammen ziehen!

Die Monate flossen dahin - wie vereinbart recherchierte ich nach Wohnungen und er wollte sich dann bei den Vermietern melden. Im September wollte er dann mit mir ein Gespräch und eröffnete mir er könne sich das doch nicht vorstellen- er will nicht mehr mit meinem Sohn zusammen wohnen etc. - wenn ich das wollen würde müssen wir uns trennen. Ich war wie vor den Kopf geschlagen- verstand die Welt nicht mehr.
Wir trafen uns gemeinsam bei einer Mediatorin- dort kam als Empfehlung heraus- wir haben eine schöne Beziehung- zu schade das wegzuwerfen - Empfehlung Paartherapie um gemeinsam einen. Weg zu finden. Wir konnten uns darauf einigen - er wollte sich um die Paartherapie bemühen. Ich hatte dennoch bedenken - die Wohnungssuche aufzuschieben bis wir die Therapie haben etc. Konsens wir suchen weiter Wohnungen zusammen.

Kleiner Einwurf, über die Jahre hatte ich schon häufiger den Wunsch eine Paartherapie zu machen - da ich gern Unterstützung im Bereich Kommunikation gehabt hätte. Er hat dem bestimmt 5 mal zugestimmt (begeistert) wollte sich immer darum kümmern - nix passiert. Meine Vertrauensbasis in diesem Punkt also schon etwas angeknackst.

Letzte Woche - er kam von einem Firmenabend etwas angetüddelt, reden wir über Gott und die Welt und irgendwann fängt er an mit: dein Sohn ist alt genug - warum wohnt der nicht allein - du musst ihn gehen lassen… wenn Du allein wohnst mit deinem Sohn dann könntest Du Dich endlich kreativ in der Wohnung austoben….
Ich fragte - was wird das jetzt? Ja- er hätte sich überlegt das funktioniert so nicht - er hätte sich überlegt er will das eines seiner Kinder dauerhaft bei ihm/uns wohnt - er hätte sowohl mit dem Kind ( keine Zusagen ein vielleicht) als auch mit der Mutter seiner Kinder gesprochen. Ich frage wieso er mir das erst jetzt erzählt. Ich frage warum er mich die ganze Zeit Wohnungen suchen läßt- wann er sich das überlegt hat- was aus unserer Vereinbarung geworden wäre?

Die Wohnung hat er nie angeschrieben ( also von meiner Seite vertane Zeit) .
Er hat diese Idee mit seinem Kind seit November, hat mir aus Angst nichts gesagt ( unverständlich für mich da ich bisher die Beziehung zu seinen Kindern immer unterstützt haben und bisher die treibende Kraft war - die gern wollte das seine Kinder häufiger bei uns sind)
Welche Vereinbarung?
Ich sagte die Vereinbarung zur Paartherapie - er hätte festgestellt das er das nicht will. Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Irgendwie fassungslos.
Was nun - Ja wir müßten nach größeren Wohnungen suchen - im Anschluss eine Paartherapie machen und das mit unserem Zusammenleben wäre ohnehin nur ein Experiment!

2 Tage danach schauten wir eine große teure Wohnung an und seit dem rebelliert alles in mir. Ich habe ein vertrauensproblem - ich habe Bauchschmerzen dabei diesen Weg mit ihm weiter zu gehen, ich bin verletzt - ich fühle mich eigentlich nur als Option….
Vor der Trennung hab ich aber auch Angst weil:

Wir sind über 10 Jahre zusammen, schlafen Händchen haltend ein, haben einen schönen Alltag, ein gemeinsames Hobby, gemeinsame Freunde, er ist fürsorglich, liebevoll - unterstützend. Ich kenne wenige Paare - im Umfeld eigentlich keine, die so gut miteinander sind.

Eigentlich verstehe ich diese Situation überhaupt nicht?
Ich habe zwecks Lesbarkeit und Textlänge vieles weggelassen- fragt also gern - es gab auch noch ein Anschlussgespräch - das würde jetzt aber den Rahmen sprengen.

Vielen Dank
Tauris

Zitat von tauris:

Ich kenne wenige Paare - im Umfeld eigentlich keine, die so gut miteinander sind.

Aha!

Das sind doch Äußerlichkeiten. Ich lese: Fehlende Kommunikation, Angst vor dem Anderen, Vereinbarungen außerhalb...Wie alt sind die Kinder?

@Lumba Danke für deine Antwort;
zum Thema andere Paare, wir haben zum Großteil Pärchen im Freundeskreis - zwei Paaren haben wir gemeinsam aus einer Krise geholfen - daher auch ganz gut Einblick ( vielleicht kennen wir nur die falschen Paare)

Die Kinder sind 20( wohnt außerhalb) 19 ( Abitur) 19 ( Ausbildung) 16( Abitur) - er hat zwei - ich hab zwei.

Zum Thema Kommunikation- ich versteh es nicht- er kann Reden wie ein Wasserfall wenn es über die Ausstattung von Autos geht, wer in der Firma was und wie macht oder, oder…. Ich habe zum Thema Wohnung so oft das Gespräch gesucht - da war immer nur - jetzt nicht, keine Zeit- gibt nichts zu sagen und dann die kalte Dusche?
Ich verstehe nicht woher die Angst kommt- seine Kinder sind aller zwei Wochen da- wir hatten früher einmal den Plan das wir Woche-Woche Wechsel einführen - ich habe das voll unterstützt und mit angetrieben?


Ich bin ratlos?

Zitat von tauris:

Die Kinder sind 20( wohnt außerhalb) 19 ( Abitur) 19 ( Ausbildung) 16( Abitur) - er hat zwei - ich hab zwei.

Und welches davon soll weg?

Zitat von tauris:

Zum Thema Kommunikation- ich versteh es nicht- er kann Reden wie ein Wasserfall wenn es über die Ausstattung von Autos geht, wer in der Firma was und wie macht oder, oder….

Aber vermutlich nicht über Gefühle. Und vermutlich weiß er, dass es seine üble Forderung ist ein Kind rauszuwerfen und eines einziehen zu lassen.

Weshalb eigentlich? Mag er Dein Kind nicht?

Zitat von tauris:

er will nicht mehr mit meinem Sohn zusammen wohnen etc. - wenn ich das wollen würde müssen wir uns trennen.

Spätestens an dieser Stelle, hätte ich mich freundlich für seine Offenheit bedankt und ihm mitgeteilt, dass die gemeinsame Wohnungssuche mit ihm, hier und jetzt endet.
Ich sage es dir ganz direkt, denn ich persönlich werde nie niemals verstehen können, wie man bei solch einer Ansage, es überhaupt noch in Erwägung zieht, überhaupt noch über eine gemeinsame (weitere) Zukunft mit ihm nachzudenken.
Zumal es ja nicht so zu scheint, dass er generell etwas gegen Kinder im Haus zu haben scheint, sondern nur gegen jene, die nicht aus seinen Lenden entstanden sind.

Darüber hinaus habe ich auch deine anderen Threads mit und über diesem Mann (deinen Freund) gelesen und frage mich, wieviel Jahre du noch damit verbringen möchtest, ihn NICHT wie einen Erwachsenen zu behandeln?!

Mein Rat: Investiere die Kohle die du für eine teure Wohnung mit ihm aufbringen müsstet, lieber für dich und deinen Sohn. Das ist sie dauerhaft besser und sinnvoller angelegt.

Du solltest für deinen Sohn einstehen. Ja, vielleicht zieht er in wenigen Jahren aus- aber willst du ernsthaft mit einem Mann liiert bleiben, der dein Kind vor die Tür setzen will? Damit sein Kind einziehen kann? Warum können nicht beide Kinder bleiben? Was soll diese Erpressung? Geht's? Dem würde ich was husten! Du kannst das doch nicht ernsthaft mitmachen wollen?!

Zitat von tauris:

zwei Paaren haben wir gemeinsam aus einer Krise geholfen -

Ja, das ist nicht selten auch eine Methode, um von der eigenen Baustelle ablenken bzw sich diese schön reden zu können.

Zitat von MissLilly:

Ich sage es dir ganz direkt, denn ich persönlich werde nie niemals verstehen können, wie man bei solch einer Ansage, es überhaupt noch in Erwägung zieht, überhaupt noch über eine gemeinsame (weitere) Zukunft mit ihm nachzudenken

Wenn ich mir vorstelle, dass meine Eltern mir mitgeteilt hätten.. So, ab jetzt lebst Du alleine, weil wir Dich nicht mehr wollen das hätte mir, auch über 18 noch gewaltig weh getan.

Wenn Dein Sohn bei Dir bleiben möchte und er nicht unbedingt schon über 30 ist, dann solltest Du zu Deinem Kind halten.
Du siehst doch, dass Du Dich auf den Mann nicht verlassen kannst.
Entweder alle zusammen oder Du und Dein Kind und alles zusammen heißt auch, dass alle an einem Strang ziehen.

Sehe ich hier nicht.
Der Wohnungsmarkt ist knapp...such Dir eine Bleibe und lass ihn dann halt unter der Brücke schlafen. Sollte nicht Dein Problem sein, bei solchen Forderungen.

@Lumba

Zitat von Lumba:

Und welches davon soll weg?

Mein Sohn 19 in Ausbildung.
Muss etwas ausholen. Anfangs hatte er zu seinen Kindern ein schwieriges Verhältnis- da haben wir dran gearbeitet. In unseren früheren Gesprächen sind wir zu dem Punkt gekommen: er hat Probleme mit seinen Kindern und Probleme damit das er dies Vaterrolle so wenig ausfüllt und die Kinder so selten da sind ( die Versuche damals sich mit ihnen auch mal in der Woche zu verabreden sind an ihm selbst gescheitert) zu meinem Sohn hat er nie einen Zugang gefunden - sich aber auch nicht bemüht - ich konnte verstehen - hab ihm das auch so kommuniziert das ich nachvollziehen kann das ihn die Situation mit seinen Kinder schmerzt.

Ist auch schwierig wenn seine nur aller 2 Wochen ein WE da sind und meine 60 Prozent.

Zitat von Lumba:

Aber vermutlich nicht über Gefühle. Und vermutlich weiß er, dass es seine üble Forderung ist ein Kind rauszuwerfen und eines einziehen zu lassen.

Schwierig das zu beschreiben: manchmal kann er sehr gut über sich ne seine Gefühle reden manchmal ist der Zugang schwierig! Ob ihm das bewusst ist - ich glaube nicht und gespiegelt hat er das auch nicht.

Zitat von tauris:

Schwierig das zu beschreiben: manchmal kann er sehr gut über sich ne seine Gefühle reden manchmal ist der Zugang schwierig! Ob ihm das bewusst ist - ich glaube nicht und gespiegelt hat er das auch nicht.

Boah.. der ganze Mann liest sich schwierig.

@MissLilly

Zitat von MissLilly:

Spätestens an dieser Stelle, hätte ich mich freundlich für seine Offenheit bedankt und ihm mitgeteilt, dass die gemeinsame Wohnungssuche mit ihm, hier und jetzt endet.
Ich sage es dir ganz direkt, denn ich persönlich werde nie niemals verstehen können, wie man bei solch einer Ansage, es überhaupt noch in Erwägung zieht, überhaupt noch über eine gemeinsame (weitere) Zukunft mit ihm nachzudenken.
Zumal es ja nicht so zu scheint, dass er generell etwas gegen Kinder im Haus zu haben scheint, sondern nur gegen jene, die nicht aus seinen Lenden entstanden sind.

Ich habe sofort damit reagiert das ich gesagt habe mich gibt es nur mit Sohn! Daraufhin waren wir bei der Mediatorin die uns den Rat gegeben hat weiterzumachen- mit Paartherapie ( Siehe Eingangstext)

Zitat von MissLilly:

Darüber hinaus habe ich auch deine anderen Threads mit und über diesem Mann (deinen Freund) gelesen und frage mich, wieviel Jahre du noch damit verbringen möchtest, ihn NICHT wie einen Erwachsenen zu behandeln?!

…kannst Du mir das genauer erklären- wo behandle ich ihn nicht wie einen Erwachsenen? Was genau mache ich falsch?

Vielen Dank Tauris

@Lavidaloca vielen Dank,

Zitat von Lavidaloca:

Du solltest für deinen Sohn einstehen. Ja, vielleicht zieht er in wenigen Jahren aus- aber willst du ernsthaft mit einem Mann liiert bleiben, der dein Kind vor die Tür setzen will? Damit sein Kind einziehen kann? Warum können nicht beide Kinder bleiben? Was soll diese Erpressung? Geht's? Dem würde ich was husten! Du kannst das doch nicht ernsthaft mitmachen wollen?!

Ich habe wie schon beschrieben gesagt - nicht ohne meinen Sohn- danach kam die Mediatorin. Unser letzter Stand ist- wir ziehen so um das beide Jungs ein Zimmer haben und es ein Gästezimmer für die Mädels gibt ( sind flügge)

@CanisaWuff Danke Dir,

Zitat von CanisaWuff:

Boah.. der ganze Mann liest sich schwierig

Aus meiner Sicht - ist er schwierig - Ja - ( er hat Depressionen- war in einer Klinik - ist Medikamentös eingestellt - ich kenne die Gründe - sie sind für mich verständlich und nachvollziehbar- ich habe auch seinen Entlassungsbogen gelesen) bisher konnte ich mich mit vielen Dingen arrangieren- wir haben wir schon geschrieben auch sehr viel schönes - wo wir sehr gut miteinander kommunizieren - Absprachen funktionieren- Augenhöhe und Wertschätzung da ist - dieser Teil überwiegt sonst wären wir sicherlich nicht mehr zusammen.

Deswegen ist gerade diese Umzugsgeschichte und die Kommunikation dazu so ein Hammer

Grüße Tauris

Zitat von tauris:

Wir sind über 10 Jahre zusammen, schlafen Händchen haltend ein, haben einen schönen Alltag, ein gemeinsames Hobby, gemeinsame Freunde, er ist fürsorglich, liebevoll - unterstützend. Ich kenne wenige Paare - im Umfeld eigentlich keine, die so gut miteinander sind.

Hm, ich habe auch deine anderen Themen gelesen. Und frage mich tatsächlich, welchen Film du fährst. Seit Jahren steckst du zurück, deine Bedürfnisse an eine wertschätzende, respektvolle Kommunikation werden nicht erfüllt, du bist Finanzier, Organisatorin und Wunscherfüllerin eures Familienlebens. Schaut so für dich ein tolles Paar, ein begehrenswertes Familienleben aus? Dein Partner leistet sich unter dem Deckmäntelchen der Depression jede nur erdenkliche Abwertung dir und deinen Kindern gegenüber, du schlüpfst dann gehorsam in die Therapeutenrolle und redest dir das von ihm geschaffene Chaos schön.

Was muss dein Partner denn noch tun, wie muss er agieren, dass du dich abgrenzt, endlich mal das Stopp-Schild hochhältst? Im klipp und klar mitteilst, bis hierhin und keinen Schritt weiter. Woher kommt deine Leidensfähigkeit?

Zitat von tauris:

Deswegen ist gerade diese Umzugsgeschichte und die Kommunikation dazu so ein Hammer

Seltsam, ich finde sie eine logische Fortsetzung deiner anderen Themen... Magst du sie dir mal mit neutralen Augen durchlesen?

Zitat von tauris:

Ich habe sofort damit reagiert das ich gesagt habe mich gibt es nur mit Sohn! Daraufhin waren wir bei der Mediatorin die uns den Rat gegeben hat weiterzumachen- mit Paartherapie ( Siehe Eingangstext)

Toll hast du das gemacht und wie ich sehe auch sehr effizient! Und die Paartherapie soll ihm das jetzt noch einmal bestätigen oder wie ?
Sorry, aber merkst du eigentlich noch was? Ich möchte dir lieber vorschlagen mal lieber eine Einzeltherapie für dich ganz allein zu machen und dort mal herauszufinden, warum DU dich an depressive Rückzügler heftest! Und wenn du dann dahinter gekommen bist, kannst du anfangen dich bei deinem Sohn zu entschuldigen, anstatt weiterhin Mutter Theresa für einen solchen Mann zu spielen.