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Umzug gescheitert -trotzdem noch Chancen?

Tapi
Hallo ihr Lieben,
ihr habt mir vor einigen Monaten bereits etwas weiterhelfen können, daher versuche ich es noch einmal.

Und zwar bin ich im Mai ca. 400km zu meinem Partner gezogen und habe mit 35 Jahren mein halbes Leben, nahe der Heimat zurück gelassen (Familie, Freunde, tollen Job).
Dadurch hatte ich sehr zu kämpfen und fing an alles in Frage zu stellen und zu denken, dass die Beziehung etwas in Schieflage geraten ist. Ich hatte das Gefühl meine eigenen Bedürfnisse nach Familiennähe zu sehr vernachlässigen. Mit dem Job und dass ich etwas weniger verdiene habe ich mich anfreunden können und die Freunde in der Heimat bleiben mir ja auch hoffentlich. Jedoch litt ich darunter, dass meine Familie so weit weg ist und ich hatte Angst, dass ich in der Zukunft den Umzug bereue und durch Familiengründung nicht weg kann. Denn mein Partner gab mir zu verstehen, dass er sich in meiner Heimat nicht sieht. Und damit fühle ich mich total zurückgesetzt. Ich würde ja eine Weile/ einen lebensabschnitt auch mit ihm hier
Jetzt stehe ich unmittelbar vor der Entscheidung wieder zurückzukehren. Mein alter Arbeitgeber hat sich sehr engagiert um mir einen Arbeitsvertrag zukommen zu lassen. Jetzt plagen mich Zweifel. Ich hatte mich einfach so zurückgesetzt gefühlt und leide darunter, dass die Beziehung scheinbar nur an meiner Bereitschaft liegt umzuziehen. Ist das mies, dass ich möchte, dass er auch vielleicht irgendwann einige Zeit bei mir in meiner Heimat lebt bzw. ich auch mal am Zug sein darf, wenn es um die Entscheidung des Wohnorts geht?
Danke schonmal.

10.12.2024 18:17 • #1


Laetitia2024
@Tapi
Ich finde, du solltest in deine Heimat zurückkehren, wenn du dich dort, wo du jetzt lebst, nicht wohl fühlst. Dein Partner sollte dafür Verständnis zeigen und dir auch entgegenkommen. Ihr könntet beide z. B. an einen Ort auf halbem Weg zu beiden Heimaten ziehen. Aber wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass er dort wohnen bleibt und du wieder zurück ziehst. Ob eure Beziehung dann noch Bestand hat, ist fraglich. Aber was willst du mit einem Mann, der immer nur von dir verlangt Opfer zu bringen und selbst dazu nicht bereit ist? Ich würde zurückkehren und die Beziehung notfalls beenden, wenn er da nicht mitzieht.

10.12.2024 18:33 • x 4 #2


A


Umzug gescheitert -trotzdem noch Chancen?

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R
Da Du jetzt (ca 5 Monate nach dem 1. Thread zum Thema und 7 Monate nach Umzug) weiterhin genau die gleichen Zweifel hegst, wirst Du Dich wohl entweder trennen müssen oder Ihr führt eine Fernbeziehung.

Käme Dein Freund denn damit zurecht oder beharrt er als Lebensmittelpunkt für seinen Wohnort als Zuhause? Wenn Letzteres, dann ist es die Tragik des Schicksals, dass Ihr offenbar doch nicht zusammenpasst.

10.12.2024 19:09 • x 1 #3


B
Das Problem ist natürlich, dass es beim Wohnort bei der Entfernung keinen wirklichen Kompromiss gibt: einen Ort ungefähr auf der Hälfte führt ja letztlich dazu, dass beide bei Null anfangen müssen. Auch nicht das Wahre…

Gibt es denn bei ihm über die Familie hinaus „zwingende“ Gründe? Ist er zum Beispiel Beamter bei der Kommune oder dem Bundesland und kann deswegen oder aus anderen „zwingenden“ beruflichen Gründen nicht in Deinen Herkunftsort ziehen?

10.12.2024 20:23 • #4


Sitamun
Zitat von Tapi:
Ist das mies, dass ich möchte, dass er auch vielleicht irgendwann einige Zeit bei mir in meiner Heimat lebt bzw. ich auch mal am Zug sein darf, wenn es um die Entscheidung des Wohnorts geht?

Nein, das ist nicht mies.

Es ist aber auch nicht mies, wenn er das nicht möchte.

Weder du noch er sollten hier eine Entscheidung treffen, hinter der man nicht wirklich steht.

Da du ja schon einen neuen Arbeitsvertrag bei der alten Firma in Petto hast, wird es das wohl erstmal gewesen sein.

10.12.2024 20:32 • x 1 #5


O
So legitim es ist dass er nicht zu dir in die Heimat ziehen möchte, so gilt das auch andersrum und du musst dich nicht schlecht dafür fühlen, dass du dort nicht angekommen bist.
Du kannst dem Ganzen noch etwas mehr Zeit geben, vielleicht lernst du die Gegend doch noch kennen und lieben. Das dauert aber, zumindest stelle ich es mir so vor, sicherlich Jahre bis es sich wie ein zweites Zuhause anfühlen könnte.
im Endeffekt wird dich dein Gefühl aber an den Ort (zurück) führen, an welchem du wirklich glücklich bist. Und dem darfst und sollst du auch nachgehen meiner Meinung nach.
Es ist zum scheitern verurteilt, wenn du frustriert bei ihm bleibst.
Ist das denn bei euch ein Streitthema oder geht er einfühlsam mit der Situation um?
Es war auch mein erster Gedanke, dass ihr jeweils in die Mitte ziehen könntet. So zeigt jeder Bereitschaft, im Endeffekt wären dadurch aber beide von ihrer Familie und Arbeitsstelle getrennt.

10.12.2024 20:36 • #6


BoraBoraBora
Hallo @Tapi,

es setzt wohl in solch einer Situation jeder seine Prioritäten anders. Ich kenne Dein vorheriges Thema nicht, aber ich an Deiner Stelle würde sicherlich zurück in die Heimat gehen. Nicht weil es die Heimat ist, sondern weil diese Heimat offenbar Dein Safe Space ist, mit Family und guten Freunden. Und wenn man solch einen Safe Space hat, das muss ja durchaus nicht die Heimat sein, aus der man gebürtig kommt, bei Dir scheint es aber so zu sein, ist das in meinen Augen etwas unglaublich Kostbares, das man wertschätzen und bewahren sollte.

Ich sehe das so, weil ich diesen Ort eigentlich niemals im Leben hatte, auch nicht die entsprechende Familie; ich habe fast mein gesamtes Leben lang bis auf die letzten knapp zehn Jahre aus dem Koffer gelebt und bin in der Weltgeschichte umhergeschwirrt, deshalb vermutlich ist ein solcher Ort, wie Du ihn in Deiner Heimat hast, für mich besonders kostbar. Vor allem, wenn Du dort auch Familie hast, die Dir etwas bedeutet. So etwas ist ein großes Geschenk, und man kann es mit keinem Geld der Welt kaufen...

Wahrscheinlich wird Deine Beziehung daran zerbrechen, aber Heimat und Familie hat man nur eine. Das bleibt im glücklichsten Falle für den Rest des Lebens. Wirklich gute Freunde auch. Aber Männer hingegen sind doch eher irgendwo austauschbar. Die Welt ist voll von tollen Männern, wovon Du mit Sicherheit auch noch den ein oder anderen für Dich gewinnen können wirst, im Idealfall natürlich auch mit einem Bezug zu Deiner Heimat oder heimatnah. Du bist gerade mal Mitte 30, also noch jung, und Dein jetziger Partner wird nicht der erste und garantiert auch nicht der letzte in Deinem Leben sein. Da kommt ganz sicher noch mehr. Ich würde vor allem auch aktuell sehr gut darauf acht geben, dass es nicht versehentlich zur Familienplanung kommt, während dieser ungewissen Lebensphase, da wie Du auch schon angemerkt hast, ein Kind Dich jetzt quasi in Ketten legen würde, wenn es auch einen Papa haben soll.

Fair wäre es, möchtest Du unbedingt mit Deinem Freund zusammen bleiben (Big L lese ich jetzt ehrlich gesagt nicht so wirklich heraus...?), dass Ihr beide gemeinsam einen Neustart macht, nicht nur Du. Am besten zumindest deutlich auch näher bei Deiner Familie, wenn er sich schon nicht dort in dieser Stadt sieht...

Just my 2 Cents.

10.12.2024 21:00 • x 1 #7


VictoriaSiempre
Wahrscheinlich gibt es nur die Alternative Trennung oder Fernbeziehung. Letzteres wird jedoch schwierig, wenn ein Kinderwunsch (zumindest bei ihm) besteht.

Er hat ja bereits in „Deiner“ Stadt gelebt, mit der klaren Option, dass er nicht dauerhaft dort bleiben, sondern in seine Heimat zurückkehren wird. (Ältere) Eltern und ebenfalls Heimatverbundenheit sind bei ihm die gleichen Gründe, die Du auch hast und beide habt Ihr ein Recht auf Eure Wünsche und Gefühle - bei manchen Schwierigkeiten reicht Liebe eben nicht aus, um einen gemeinsamen Weg zu finden.

10.12.2024 21:28 • x 1 #8


Gorch_Fock
Frauen sind eh meist deutlich sozial engagierter als Männer. Ich frag mich immer, wie Männer auf dieses schmale Brett kommen. Ich bin auch in die Stadt meiner Partnerin gezogen und nehme eine Pendelstrecke in Kauf. Dafür ist hier ein toller familärer Zusammenhalt. Gerade mit Kinderwunsch ist die familäre Anbindung (insb. für die Partnerin) wichtig.

Ich würde an Stelle der TE auch zurück gehen.

10.12.2024 21:35 • x 2 #9


Pippa
Zitat von BoraBoraBora:
Big L lese ich jetzt ehrlich gesagt nicht so wirklich heraus...?)

Ich auch nicht. Wäre es Big L., würde sich ein Weg finden. Beide wären bereit, für den jeweils anderen den Wohnort zu wechseln ( es sei denn, man würde Kinder aus ihrem Umfeld reißen).

Für den Besuch der Familie halte ich die Entfernung alle paar Wochenenden in diesem Alter für machbar.
Anders sähe es aus, wenn z.B. die jeweiligen Eltern schon sehr alt, ggf. krank/ pflegebedürftig sind.

Allerdings hatte ich noch nie Heimweh und kann mich da nicht hineinversetzen.

10.12.2024 21:43 • #10


Blind-Meg
Zitat von Tapi:
Ist das mies, dass ich möchte, dass er auch vielleicht irgendwann einige Zeit bei mir in meiner Heimat lebt bzw. ich auch mal am Zug sein darf, wenn es um die Entscheidung des Wohnorts geht?

Es sollte keiner von euch am Zug sein. Oder wollt ihr euch abwechseln in wessen Heimat ihr wohnt und Wochen gegeneinander aufrechnen?
Wenn du fest davon ausgehst, in der Heimat des Partners nicht mehr ankommen zu können - du hast es ja probiert - solltest du es auch nicht weiter versuchen. Daraus ergibt sich aber keine Verpflichtung oder Schuldigkeit seinerseits, versuchen zu müssen, in deiner Heimat zu leben.
Wenn in einer Fernbeziehung einer klar sagt, dass er nicht wegzieht, man aber zusammenleben möchte, macht er es sich reichlich einfach damit, aber legitim ist es trotzdem. Und dann bleibt ja nur die Möglichkeit, dass der andere dann umzieht. Wenn der es auch nicht möchte, wird der Beziehung die Perspektive auf Zusammenleben genommen und man muss entscheiden, ob man trotzdem zusammen bleiben möchte.
Ich denke, viele Beziehungen kommen so an ihre Grenzen.

Zitat von Pippa:
Wäre es Big L., würde sich ein Weg finden. Beide wären bereit, für den jeweils anderen den Wohnort zu wechseln

Das halte ich für zu kurz gedacht und allzu sehr dem Hollywood-Romantikdiktat aufgesessen. Liebe kann nicht alles überwinden. Wenn beide am jeweiligen Heimatort bleiben möchten, was legitim ist, kann die Liebe noch so groß sein, dann gibt es keine Lösung dafür. Genau wie wenn einer unbedingt Kinder will und der andere nicht. Oder einer ein enormes Nähebedürfnis hat, während der andere viel Raum und Zeit für sich benötigt. Was soll Liebe da ausrichten? Liebe alleine reicht nicht für eine erfüllte Beziehung. Sonst gäbe es keine Sätze, die mit Ich liebe ihn/sie ja, aber.... beginnen, und davon gibt es ja hier im Forum reichlich.

10.12.2024 22:51 • x 1 #11


Tapi
@Laetitia2024
Hey, vielen lieben Dank für deine Antwort. Ja, ich werde wohl zurück gehen. Wenn er kämpfen würde und mir wenigstens sagen würde, dass er bereit wäre mal mit mir für eine gewisse Zeit in der Heimat zu sein, dann wäre ich ja bereit in eine gemeinsame Zukunft mit ihm und bei ihm zu blicken. Aber mit der Einstellung entweder du ziehst zu mir oder die Beziehung ist aus, kann ich nicht leben...er stellt halt scheinbar die Heimat über mich, was ich ja auch okay finde. Weniger okay ist halt die gefühlte Hinhaltetaktik, dass er sagt, dass er nicht weiß was die Zukunft bringt. Das stimmt ja auch, aber es wäre trotzdem schön, wenn man das Gefühl hat, dass man zusammen planen kann, auch wenn es unsichere Faktoren gibt. Ich wäre ja bereit einen großen Lebensabschnitt bei ihm zu verbringen, nur würde ich mir wünschen, dass man auch etwas flexibel bleibt und er sagen würde, dass er mit mir da hin geht, wo ich glücklich bin. Aber das wird nicht passieren, schätze ich (habe ich halt immer gehofft). Daher stehen wir traurigerweise vor der Trennung. Und das tut so weh, weil ja schon noch Liebe da ist...

17.12.2024 20:40 • #12


Tapi
@Blind-Meg Ja, du hast vollkommen Recht mit allem. Ich würde ja auch hier bleiben, wenn er nur nicht soo abgeneigt wäre, jemals umzuziehen. Ich dachte eine ganze Zeit lang, dass es an der Kommunikation liegen könnte und wir vielleicht das gleiche meinen, es aber unterschiedlich sagen. Mir geht es ja nicht darum, die Zeiten auszurechnen, sondern eher um die Bereitschaft, dass wenn es passen sollte, weil z.b. der Großteil der Familie da ist, wir auch dort sind. Das ist so vertrackt. Anfangs dachte ich noch sehr rational, dass einfach 2 unterschiedliche Zukunftsvorstellungen nicht miteinander zu vereinbaren sind, aber jetzt wird es halt super emotional...

17.12.2024 20:50 • #13


Tapi
@Pippa ja, so dachte ich ja auch. Aber scheinbar ist es so sehr schwer für uns beide, dass es gerade zerbricht. Trotz, dass wir denken, wir haben die große Liebe miteinander gefunden...

17.12.2024 20:53 • #14


Tapi
@Gorch_Fock Da bist du aber wahnsinnig rücksichtsvoll. Deine Partnerin kann sich ja glücklich schätzen.

17.12.2024 20:59 • #15


A


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