Hallo alle zusammen,
ich bin neu in diesem Forum und dementsprechend noch etwas orientierungslos hier, ich bin (wie wir alle) in einer schwierigen Situation und weiss nicht, wie ich mich verhalten soll. Bitte entschuldigt, wenn das hier etwas länger wird, ich würde mich aber über eine objektive Sichtweise sehr freuen, oder über Ratschläge, wie ihr mit euren Ex-Partner umgeht, wenn die Trennung nicht friedlich verlaufen ist.
Mein Ex-Freund (die Trennung ist ca. 3 Monate her) hasst mich anscheinend abgrundtief und würde mich am liebsten am Boden sehen.
Er war derjenige, der sich von mir getrennt hat, weil er sich in irgendwelche dubiosen Verschwörungstheorien hinein gesteigert hat. Die Hintergründe zu erklären, würde jetzt ein bisschen den Rahmen sprengen, nur so viel: zwischen uns war es von Beginn an eine Art Hassliebe, wobei ich immer der - mit Verlaub - Ar. war, der ihm hinterher gerannt ist und ihm den Rücken freigehalten hat, mit dem Ergebnis, dass er eiskalt seine Ziele verfolgt hat und ich neben ihm immer kleiner geworden bin. Er hat mir ständig das Gefühl gegeben, dass ich dumm bin und es nie zu etwas bringen werde und dass er der wichtigere von uns beiden ist und ich Rücksicht auf ihn zu nehmen habe, weil er die größeren Probleme hat. Wieso ich das so lange mitgemacht habe, ist nochmal eine ganz andere Frage, das weiss ich natürlich, und natürlich habe auch ich genügend Tritte verteilt.
Zum Schluss hat aber jedenfalls mein Überlebensinstinkt eingesetzt und ich habe mich verstärkt um mich selbst und meine Ziele gekümmert (wir studieren beide das gleiche), was natürlich auf wenig Gegenliebe gestoßen ist und dann auch zur Trennung geführt hat. Letztendlich wird mir das nun aber so ausgelegt, als hätte ich mich nicht genügend um IHN gekümmert. Im Ergebnis wird er wahrscheinlich sein Examen nicht bestehen und so wie es aussieht, bin ich nun diejenige, der er die Schuld dafür gibt. Er hat mir eine regelrechte Hass-Email geschrieben, in dem er Staatsanwaltsmäßig mit mir abgerechnet hat, wenn ich an diese Worte denke, gefriert mir heute noch das Blut in den Adern. Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, war noch nie seine Stärke.
Ich muss dazu sagen, dass er ein ziemlicher Choleriker ist und zu wissen, dass er mich hasst, lähmt mich regelrecht!
Es macht mir totale Angst, ich spüre quasi seine Wut in meinem Rücken und ich weiss, dass er nur darauf wartet, mich am Boden zu sehen (das weiss ich so genau, weil er seiner Ex-Freundin, also der vor mir, das gleiche gewünscht hat) und ich weiss, dass er mir wünscht, dass ich durch das Examen falle.
Auch wenn wir nicht mehr zusammen sind und ich vom Verstand her weiss, dass es so besser für mich ist (es gab natürlich auch schöne Momente und er hat auch seine guten Seiten) und ich mittlerweile nicht mehr in diese Bezieung zurück will, merke ich, dass ich trotzdem noch darin gefangen bin, weil er mich so hasst. Es ist für mich kaum auszuhalten, dass er nur darauf wartet, dass mir etwas Schlimmes passiert. Für ihn wäre das eine Genugtuung.
Neuestes Beispiel: er hatte kürzlich Geburtstag. Ich hatte an diesem Tag eine wichtige Prüfung und wusste auch einfach nicht, wie ich mich nach dem heftigen Aus, seiner Hass-Erklärung und längerer Kontaktsperre ihm gegenüber verhalten soll. Ich hatte mir im Vorfeld keine Gedanken darüber gemacht, ob ich ihm gratulieren soll, weil ich mich einfach auf die Prüfung konzentrieren wollte, mich dann aber am späten Abend, kurz vor 24.00 Uhr (aus lauter Erleichterung über die bestandene Prüfung) dazu durchgerungen, ihm doch noch eine SMS zu schicken. Woraufhin keine Reaktion kam, was mir auch recht war. Irgendwie wusste ich aber, dass er unfassbar wütend war, dass ich so stillos bin ihm keine Glückwunschkarte zu schicken (obwohl er mir aufs Drastischste den Kontakt zu ihm untersagt hat... das ist typisch für ihn) und nun kam die Retourkutsche:
Es war mein Geburtstag und er hat mir exakt um die selbe Uhrzeit, zu der ich im gratuliert hatte, nämlich um kurz vor 24.00 Uhr, das kann kein Zufall sein (wie Du mir, so ich Dir, das kenn ich schon), eine eiskalte SMS geschickt (sehr förmlich, auch diesen Ton kenne ich...wenn es ihn vor Hass fast zerreisst, er aber nach aussen versucht, das Gesicht zu wahren; wir waren 6 Jahre zusammen) und jetzt fühle ich mich so grauenvoll. Ich hatte gehofft, dass sein Hass und seine Wut sich mittlerweile etwas gelegt haben, aber das ist wohl eine Fehlanzeige, im Gegenteil!
Auf der einen Seite macht mich dieses Wie Du mir - so ich Dir Psycho-Spiel total wütend, und ich würde ihm gerne eine fröhliche SMS schicken Danke, dass Du daran gedacht hast, hab mich sehr gefreut! auf der anderen Seite will ich aber nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen, obwohl ich mir wirklich nichts vorzuwerfen habe. Unglücklicherweise haben wir auch jeweils noch ein paar Sachen voneinander, was es für mich auch schwierig macht, mit ihm abzuschliessen, andererseits möchte ich ihm nie wieder begegnen und ihn auch nicht darum bitten, mir meine Sachen auszuhändigen. Ich kann mich einfach nicht überwinden in anzuschreiben, weil ich solche Angst vor seiner heftigen Wut habe. Es ist, als hätte er zwei Seiten. Für ihn gibt es nur Freund oder Feind, wobei man ziemlich schnell zu seinem Feind wird und der wird dann gnadenlos in den Boden gestampft...
Wie kann es sein, das jemand, mit dem man nicht mehr zusammen ist, noch so eine Macht über einen hat?
Danke fürs Lesen, ich freue mich wirklich über jede Nachricht.
28.05.2012 00:41 •
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