Hallo zusammen,
ich bin gerade so richtig fertig und hoffe auf ein bißchen Beistand. Außerdem hoffe ich, dass ich während des Schreibens auch endlich ein paar Tränchen loslassen kann. Das will mir in letzter Zeit nicht so häufig gelingen...
Mein Ex hat sich vor 1 1/2 Monaten zum zweiten Mal mit dem Hinweis, er liebe mich, könne aber im Moment keine Beziehung führen, von mir getrennt.
Ich glaube ihm das auch, da er einige Probeme mit sich hat und mit diesen erst einmal fertig werden muss.
Ich sehe viele Anzeichen einer Depression. Nicht, dass ich eine ärztliche Ausbildung hätte, aber da ich mich bis vor fünf Monaten selbst in einer befunden habe, meine ich zumindest die Anzeichen erkennen zu können.
Ich habe ihm gesagt, dass ich keinerlei Kontakt haben möchte und seine Nummer löschen werde.
Dies schien er in dem Moment zu akzeptieren, bringt sich jedoch einmal wöchentlich durch offensichtliche Zeichen immer wieder in Erinnerung.
Das macht es mir -zusammen mit diesem ich liebe Dich, aber...- gerade recht schwer.
Einmal wöchentlich trifft er sich mit dem befreundeten Nachbarn zum Radfahren.
Habe ich Verständnis für und finde ich auch gut.
Natürlich ist mir klar, dass die Situation für meine Nachbarn nicht einfach ist.
Heute ist Kirmes in der Nachbarstadt und wir sind dort immer alle zusammen hingefahren.
Als ich heute meine Nachbarin auf das passende Wetter für die Kirmes ansprach, antwortete sie nur mit einem 'Ja, ja'.
Da überkam mich irgendwie das Gefühl, dass sie sich mit meinem Ex auf der Kirmes verabredet haben.
Um 18.15 Uhr traf ich vor dem Haus eine andere Nachbarin und siehe da, um 18.20 Uhr stürmten die Nachbarn aus dem Haus, um die Bahn um 18.24 Uhr noch zu bekommen.
Ich gehe mal davon aus, sie hofften, ich würde reingehen und haben erst einmal abgewartet. Als das nicht mehr ging, kam der Sturmlauf.
Mir war also klar, dass mein Gefühl mich nicht betrogen hatte.
Und es tat unheimlich weh. Es hat mich richtig verletzt.
Ich weiß, dass die Situation nicht einfach für die Beiden ist und natürlich sollen sie sich gerne mit meinem Ex treffen.
Aber wir kennen uns seit 18 Jahren und ich hoffte, sie kennen mich gut genug, dass ich mit der Wahrheit - auch wenn sie weh tut- besser umgehen kann, als mit diesem Versteckspiel.
Da ich im Moment nach Burnout in der Wiedereingliederungsphase bin und merke, dass dieser Job nichts mehr für mich ist, bin ich da schon ziemlich angespannt. Ich kümmere mich gerade um Lösungsmöglichkeiten, aber das geht nicht von heute auf morgen.
Mein Kollege ist aus irgendeinem Grund sauer auf mich und erzählt mir nicht, warum.
Mein Ex, der mir das Loslassen so schwierig macht...
Wäre ich emotional stabiler, hätte ich vielleicht andere Möglichkeiten, damit umzugehen.
Aber im Moment macht es mich fertig. Ich habe das Gefühl, jedes Mal wenn ich zwei Schritte nach vorne gehe, kommt der Hammer und ich gehe drei Schritte zurück.
Bei unserer letzten Begegnung sagte mein Ex, er habe evtl. einen Job 100 km entfernt und werde evtl. nochmals umziehen und alles hinter sich lassen.
Und wißt Ihr was? So sehr ich ihn auch liebe, ich wäre froh, wenn es so käme. Weg... Vielleicht dann endlich zur Ruhe kommen.
Ich habe gerade das Gefühl, ich rutsche wieder zurück, dahin, wo ich nicht wieder hin möchte.
Glücklicherweise habe ich eine Therapeutin und arbeite viel an mir.
Wie begegne ich aber meinen Nachbarn?
Ihre Art, damit umzugehen zeugt von Hilflosigkeit und ich verstehe es.
Nur ich versuche nur mit den Konsequenzen einer Entscheidung zu leben, die ich nicht getroffen habe. Es ist hart und ich versuche aus der Opferrolle herauszukommen.
Ich kann versuchen, Verständnis aufzubringen, nur meine Hilflosigkeit nimmt mir ja nun auch keiner.
Was kann ich tun?