Zitat von Wiebke1977:Ich habe auch mit dem Rauchen aufgehört, seit fast 5 Jahren. Ich war 14 Jahre sehr starke Raucherin. Oktober 2015 hatte es in mein Kopf auch click gemacht. Seit dem gehöre ich zu den Nichtrauchern.
Wow, starke Leistung! Weiß du noch was in deinem Klick gemacht hat? Wahrscheinlich 2 Sachen:
1.) Rauchen ist nicht gut für dich (Unzufriedenheit)
2.) Es liegt in deiner Macht es zu ändern (Verantwortung übernehmen)
Nun ist es nämlich so mit allem, mit dem man unzufrieden ist: es gibt grundsätzlich 3 Lösungen:
1. Annehmen, Akzeptieren
2. Ändern
3. Verlassen, Lösen
Es liegt in der Natur der Sachen allerdings, dass nicht immer alle drei Wege sinnvoll oder gar gangbar sind, oder überhaupt zur Verfügung stehen. z.B. ich bin kleinwüchsig - kann ich weder ändern (2.), noch irgendwie davon Abstand nehmen (3.), also bleibt 1. ( Annehmen). Oder ein andere Beispiel: mein Partner ist mir fremdgegangen - ich
kann es nicht ändern (2.), ich
will es nicht annehmen (1), also ich muss ihn verlassen, wenn ich mit der Unzufriedenheit nicht mehr leben möchte. Oder die Erde ist durch Klimawandel bedroht - Annehmen (1) führt langfristig zum Aussterben des Lebens, Verlassen (3) können wir diesen Planeten nicht, also bleibt die Sache zu ändern (2).
Manchmal denk man aber, dass der Weg der Änderung nicht zur Verfügung steht, wegen irgendwelchen äußeren Umständen. Da hört man so etwas wie z.B.
ich KANN mich nicht trennen wegen den Kindern. Natürlich schwachsinnig, jeder
kann sich trennen von ihrem Partner, es wird täglich gemacht, mit oder ohne Kindern. Es ist nur ein selbstgemachtes Denkverbot im Kopf, was es verhindert. Eine Gedanke dass einem das Gefühl gibt, es nicht tun zu können. Die Käfigtür steht offen, aber man rüttelt nur verzweifelt an den Gitterstäben und schreit ich
kann hier nicht heraus! Wenn ich rausgehe, dann muss ich mein Käfig hinter mir lassen! Diese Denkweise nennt man Opferhaltung - das Gegenteil von Verantwortung Übernehmen.
Der erste Schritt ist es, sich bewusst zu machen, welche Optionen zur Verfügung stehen. Häufig ist es nämlich so, dass man etwas sehr wohl ändern
kann, wenn man es wirklich
will. Es hat Konsequenzen (nicht nur gute), es wird anstrengend sein (wesentlich anstrengender als alles beim Alten zu lassen) aber es steht in der eigenen Macht.
Zitat von Wiebke1977: Klar ist es einfach zusagen: Ja, dann speck doch ab! Ich muss leider seit 16 Jahre hammerharte Psychopharmaka nehmen, die erregen den Heißhunger und manipulieren den Stoffwechsel und Bauchspeicheldrüse.
Wenn du solche Medikamente einnimmst, dass macht die Sache wesentlich schwieriger, aber nicht unmöglich. Es gibt andere Sachen, die es ebenfalls schwieriger machen, andere Faktoren wieder rum leichter. Schaue mal, du lebst in einer hoch entwickelten Industriegesellschaft, das Wissen steht dir zur Verfügung, das Geld ist da für alles was du brauchst, du hast die Lebenszeit, und....
Es ist schwer gar keine Frage, dass macht Angst und es wird ein langer Weg. Aber wenn die Motivation da ist, kann es gelingen. Hilfe holen ist keine Schande, aber niemand kann es für dich machen, du muss es wollen und tun. Manche Menschen hilft positive Beispiele zu sehen (sie hat es auch geschafft), Gleichgesinnte zu suchen und sich gegenseitig zu motivieren (ich bin nicht allein, wir schaffen es zusammen), professionelle Hilfe und Wissen anzueignen (ich weiß wie es geht), kleine Etappenziele zu setzen und Erfolge zu feiern (Google mal S.M.A.R.T. Ziele). Jede Weltreise fängt mit einem ersten Schritt an. Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.
Allerdings ist es anders, als Rauchen abzugewöhnen. Es ist nicht so, dass man macht ein Diät oder ein Kur und dann hat man es geschafft. Man ändert das Lebensweise, nachhaltig und für immer, hauptsächlich in zwei Lebensbereichen: Ernährung und Bewegung. Suche dir einen Weg für beide Sachen, die dir besser gefällt als wie du jetzt lebst, einen Weg, den du nicht als Verzicht empfindest und mit dem du dich langfristig wohl fühlst und genieße es.
Ich glaube an dir, du schaffst es, wenn du es willst.
Willst du es?
..
Dann fange an. Heute.