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Umgang der "Neuen" mit dem gemeinsamen Kind

S
Zitat von Eleana:
@Sarina80

Ich danke dir! Dafür gibt es doch dieses Forum. Und ja, ich halte mein Kind raus. habe ich immer getan. Habe meinen Mann NIE vor meinem Sohn schlecht gemacht.

Ich komme aus einem Elternhaus, indem sich meine Eltern vor uns Kindern gestritten haben. Ich weiß, wie es sich als Kind anfühlte, wenn sich die Eltern die ganze Zeit bekriegen, denn meine Eltern haben nie den Schritt gewagt, sich zu trennen. Bis heute nicht. Beide fanden nie den Mut. Und ich habe mich bereits als 12jährige gefragt, warum die sich nicht endlich trennen. Und nein, Liebe ist es nicht mehr. Mein Bruder fragte mein Mutter erst letztens Jahr, warum sie nicht einfach geht. Ihre Antwort : Wo soll ich hin? Was passiert mit den eigenen 4 Wänden?
Diese Gedanke und Gefühle möchte ich für mein Kind nicht!


Genau so habe ich dich auch verstanden.
Bewahre dir dein Feuer, meine Liebe. So wie bei dir gibt es das nämlich auch in einer höchst gesunden Form.

09.02.2017 09:17 • #61


T
Zitat von Morgensonne:
Und es regt mich persönlich einfach total auf - ist nicht das erste Mal! Dieses Forum nennt sich Trennungsschmerzen, sprich die Menschen, die sich hier hinwenden, haben wahrscheinlich psychische Schmerzen wegen ihrer Trennung. Und erhoffen sich Beistand und Hilfe. Und wenn dann manche Mitleser schreiben, daß sie eigentlich eh selbst schuld ist und ihr Groll gegen die Neue absolut ungerechtfertigt ist und sie selbst dazu beigetragen hat, daß es so ist, dann finde ich das ehrlich gesagt nicht in Ordnung. Wenn ich einen Threat lese, wo ich der Meinung bin mein Gott, der/die hat es ja echt selbst vergeigt dann enthalte ich mich persönlich einer Aussage. Aber grade hier, bei diesem Thema kann ich die TE einfach zu gut verstehen und ihre Gefühle zu gut nachvollziehen. Und ich finde es gerechtfertigt, daß sie gegen die Neue so einen Groll hegt. Immerhin hat ihr diese ihren Mann ausgespannt.


Also sollte man allen, die hier ihre Geschichte erzählen, unreflektiert Beistand leisten? Soll ich das daraus lesen?
Ich überspritze gerne, damit Widersprüche deutlich werden: Wenn ein notorischer Fremdgänger von seiner Frau verlassen wird, ob seines Fremdgehens und er seiner Trauer/ seinem Ärger hier Luft macht, dann soll ich ihm dazu was nettes schreiben und ihm beistehen, weil seine Frau so intolerant ist und Polygamie verteufelt?

Und wenn du das so aufgefasst hast, wie du es hier darstellst - dann entschuldige: du hast nicht erfasst, was ich geschrieben habe bzw. damit sagen wollte. Du schließt vielleicht von deiner Situation auf die der TE, wer weiß. Ich bin mir auch bewusst, dass Verlassenwerden nicht schön ist, dass es schmerzt und die negativen Seiten eines Menschen gerne zum Vorschein bringt. Alles ok. Aber da das auch schon eine Weile bei Eleana her ist, habe ich vermutet, dass sie die Sache schon mit etwas Abstand und nüchterner betrachten kann. War wohl offensichtlich ein Fehler meinerseits.

Ich kann von dir auch wirklich keine neutrale Meinung erwarten, da du offensichtlich in der Situation steckst, wie die TE. Sprich; deine Sichtweise ist zwangläufig eine andere. Ich wurde auch schon betrogen und verlassen - aber nie habe ich die Schuld bei dem anderen Mann gesucht. Warum? Weil die Respektlosigkeit gegenüber meiner Person von dem anderen Mann natürlich AUCH begangen wurde - allerdings habe ich, ANDERS als in einer Partnerschaft kein Anrecht darauf, dass er mich respektiert und/oder toleriert.
Vielleicht ist das einfach eine grundlegende Einstellungssache. Es ist einfach jemand Außenstehenden zu hassen, der/die das persönliche Glück zerstört hat. Vielleicht weil der Blick etwas verklärt ist. Keine Ahnung - dafür hat jeder seine Gründe.

Aber um auf das Thema zurückzukommen: Der Neue bei meiner Mutter war einfach ein echter Vater für mich - anders als mein Erzeuger. Vielleicht ist deswegen meine Sichtweise so, wie sie ist und ich es hier darstelle. Und ja, ich bin mir bewusst, dass das auch keine neutrale Meinung ist und auch zwangsläufig aus meiner (positiven) Erfahrung entstanden ist.

Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn der Ex mit der Neuen einen auf happy Family macht, wenn die Kinder sich (in deinem Fall) gut mit ihr verstehen/sie mögen? Geht es hier ums Kindeswohl oder um dein Ego? Happy Family ist doch immer für Kinder erstrebenswert. Sehe ich das falsch!?! Habe keine Kinder und kann das nicht beurteilen.

09.02.2017 09:25 • x 2 #62


A


Umgang der "Neuen" mit dem gemeinsamen Kind

x 3


Vegetari
Zitat von TinTin1980:
Er sollte doch wissen, wo sein Platz ist - auch wenn jemand von außen dazwischenfunkt.


Eben nicht! So einfach ist es nicht!
Viele Fremdgänger im Dreieck befinden sich wie in einem Zwischenstadium , das Alte noch nicht abgeschlossen , die Neue schon da , wie herrlich , kam wohl zu früh... Viele lieben beide ( über 80% der Fremdgänger lt. Untersuchung)

Es überleben ja nur wenige Affären wirklich.
Das große Dilemma ist ja , wenn die alte Beziehung überhaupt noch nicht richtig geklärt ist und wenn Kinder noch da sind !

Ich weiss viellleicht wovon ich rede, mein Mann will auch zurück, er hat sich sowas von geirrt mit seiner AF ! Ein totaler Flop ( unsere Paarberaterin) , Im Hormonrausch , wenn Verliebtheitsgefühle den Verstand vernebeln kann man m.E. noch nicht so früh weitreichende Entscheidungen treffen ! Und der Fremgänger kann doch in so einem Stadium nicht wirklich wissen , wo sein Platz ist!

09.02.2017 09:27 • #63


T
Zitat von Ricky:
.... Ich habe lediglich mit angeführt, warum man es auch anders sehen kann und eben auch mit Affären ins Gericht gehen kann, weil man auch da eine Form von Moral und soziales Denken vermuten kann.....


Genau das ist der Punkt! Man kann es vermuten, hat aber eben, anders als bei seinem Partner, keine Anspruch darauf!

09.02.2017 09:33 • x 1 #64


S
Geht es jetzt um die allgemeine EM/AF Nummer, die immer von verschiedenen Seiten, falls diese persönlich betroffen sind, emotional hoch besetzt sind oder geht es um die TE?

09.02.2017 09:40 • x 1 #65


Vegetari
Ricky:
Zitat:
Ein Warmwechsel hinterlässt sehr häufig einen ganz anderen Nachgeschmack als eine beendete Beziehung, die eben nicht auf einem Betrug basiert. Das ist eine andere Grenzsetzung.


Das ist was Wahres dran!

09.02.2017 09:42 • x 1 #66


T
Zitat von Vegetari:
Zitat von TinTin1980:
Er sollte doch wissen, wo sein Platz ist - auch wenn jemand von außen dazwischenfunkt.


Eben nicht! So einfach ist es nicht!


Eben doch - so einfach ist es. In meiner Welt (reden wir jetzt nur mal vom Mann um beim Thema zu bleiben) hat ein Mann Rückgrat, steht zu seiner Frau, respektiert sie, ist ihr eine starke Schulter, schützt und versorgt die Familie (ja, das sollten natürlich beide). Bin ich da in meiner Auffassung so verquer?

Zitat von Vegetari:
Viele Fremdgänger im Dreieck befinden sich wie in einem Zwischenstadium , das Alte noch nicht abgeschlossen , die Neue schon da , wie herrlich , kam wohl zu früh... Viele lieben beide ( über 80% der Fremdgänger lt. Untersuchung)


Ok, dann bin ich wohl ein komischer Mensch. Ich sehe das anders. Zudem glaube ich nicht, dass es echtes warmwechseln gibt. Einer von beiden hat sich schon lange vorher im Kopf von dem anderen gelöst. Weiterhin habe ich zu solchen Statistiken eine eigene Meinung, die eher die Probanden anzweifelt. Egal, gehört hier nicht hin. Zudem grenze ich zwischen Fremdgehen und Affäre stark ab.

Zitat von Vegetari:
Es überleben ja nur wenige Affären wirklich.


Zweifle ich (auch) an, da ich selbst in meinem Umfeld nicht wenige, wie es hier genannt wird warmwechsler gibt, die teilweise nun Kinder, Haus, Garten, Boot, Ehe usw. haben. Wobei wir wieder bei meiner Skepsis gegenüber solcher Statistiken sind.


Zitat von Vegetari:
Ich weiss viellleicht wovon ich rede, mein Mann will auch zurück, er hat sich sowas von geirrt mit seiner AF ! Ein totaler Flop ( unsere Paarberaterin) , Im Hormonrausch , wenn Verliebtheitsgefühle den Verstand vernebeln kann man m.E. noch nicht so früh weitreichende Entscheidungen treffen ! Und der Fremgänger kann doch in so einem Stadium nicht wirklich wissen , wo sein Platz ist!


Und ich weiß nicht, wovon ich rede? Bis auf das mit den Kids, können hier einige auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich schließe mich da ein.

09.02.2017 09:46 • x 1 #67


Y
zum Verlauf des Thread: Ich würde gern zum Ausgangsthema zurückkommen.



@eleana,

Genauso lief es bei mir auch, meine Geschichte ist sehr ähnlich. Derselbe Satz wie bei Mama fiel auch. Ich hatte mit meinen Gefühlen zu kämpfen, fühlte mich als Partnerin fallengelassen und ausgetauscht. Durch diesen Satz fühlte ich mich auch als Mutter in meiner Position erschüttert. Meine Gefühle: Nun hat sie schon meinen EX, jetzt will sie auch noch Mutter spielen. Ich glaube, wer es nicht selbst erlebt hat, kann sich nur schwer vorstellen wie sehr so ein Warmwechsel den verlassenen Partner tief verletzen kann. Eine oder mehrere Nächte über solche Worte wie Geschützfeuer zu schlafen ist eine sehr gute Idee. Erstmal tief durchatmen und zur Besinnung kommen, bevor man reagiert.

Dieses ... wie bei Mama berührt genau dieses sch... Gefühl, des Ausgetauschtseins. Deswegen tut das so weh. Diese Worte waren ein ganzer Sack Salz in meiner Wunde.

Wie kommt man damit klar? Wie gesagt, ein paar Nächte darüber schlafen. Den Blick immer auf das/die Kinder halten. Was ist für die Kinder das Beste? Wie sieht es für sie aus? Sie gehen an den Papa-WE zu ihren Vater und da ist eine neue Frau, die sich mehr oder weniger um sie bemüht. Dürfte auch nicht einfach sein für die Kurzen. Sie schwanken vermutlich zwischen Neugier und Ablehnung. Sie sind sich unsicher, ob der Papa noch zu ihnen steht. Die Verbindung zum Vater muss wieder stabilisiert werden. Die Kinder sind ja nicht blöd, sie ahnen ja schon, dass Frau Next irgendwie damit zu tun hat, dass Papa und Mama nicht mehr zusammen wohnen. Und dann kommt er noch daher mit dem Satz ... wie Mama. Meine Kinder fühlten sich fast ein bisschen verA.t durch dieses Wortwahl ihres Vaters und erzählten es mir mit Fragezeichen in den Augen. Sie wollten eine Aussage von mir. Ich sagte ihnen, dass die Next ihnen durchaus sagen kann, dass sie den Tisch mit abzuräumen hätten usw,, aber in allen wichtigen Fragen wie Erlaubnis zu ... und im Zweifelsfall den Papa fragen sollen. Wie die neue Kleinfamilie dort ihr Zusammenleben gestaltet ist nun SEIN Ding. Und wie die Next mit ihrer neuen Rolle klar kommt, wie sie sie ausfüllt, ist nun IHR Ding. ABER: Die Mama bin ICH. Und das haben mir meine Kinder mit ihrem Verhalten ganz deutlich klar gemacht. Und ich habe mich beruhigt.

Die Next kümmert sich gut um die Kinder. Sie beklagen sich sehr selten. Sie hält sich zurück weitgehend. Macht auch mal Fahrdienste, spielt mit ihnen. Und ich bin UM MEINER KINDER WILLEN durchaus froh, dass es so ist. Aber wie es ihr dabei geht, ist mir so was von egal. Sie hatte die Wahl. Sie hat sich entschieden, sich mit einem verheirateten Familienvater einzulassen, der sich für sie getrennt hat. Mag ja ein tolles Gefühl sein, aber ich möchte nicht mit ihr tauschen. Er hat die Trennung nicht aufgearbeitet, ist selbst emotional verletzt, dann muss sie sich mit seinen Kindern arrangieren. Sie muss sich vielleicht auch in vielem zurücknehmen. Es ist ihre Wahl und nun soll sie die Folgen auch tragen, wenn sie ihn will. Um sie mache ich mir keine Gedanken. Hat sie auch nicht um mich, als sie ihn klar gemacht hat.

Mir hat geholfen, für mich die Grenzen ganz klar zu machen. Was fällt in meinen Bereich? Was in den des Ex? Für was bin ich zuständig? Für was er?

Ich stehe im Moment auf dem Standpunkt: Alle Erziehungsfragen kläre ich mit dem Ex. Mit der Next wünsche ich keinen Umgang. Sie kann die Kinder in Empfang nehmen usw., aber irgendwelche Termine etc. will ich nicht mit ihr klären. Eben darum. Meine Grenze des Zumutbaren, Erträglichen wird da berührt.

09.02.2017 09:48 • x 6 #68


T
Danke Yonda, was für ein reflektierter und nützlicher Beitrag. Wenn nur alle (verlassenen) Mütter so souverän wären und das Kindeswohl im Auge behalten würden. Du hast dich wirklich sehr eingehend damit auseinandergesetzt. Ich glaube, das ist auch für Eleana eine tolle Antwort auf die Topic-Intension.

09.02.2017 09:56 • #69


E
Zitat von TinTin1980:
Aber um auf das Thema zurückzukommen: Der Neue bei meiner Mutter war einfach ein echter Vater für mich - anders als mein Erzeuger.


Was mich wundert, dass du deinen Vater als Erzeuger darstelltst? Woher kommt der Groll?

Ich betitele meinen Vater auch so! Ich aus unterschiedlichen Gründen : aus Wut, Verzweiflung, vielleicht sogar Hass? Hat dein Erzeuger eine neue Partnerin, was denkst du über sie?


Zitat von TinTin1980:
Happy Family ist doch immer für Kinder erstrebenswert. Sehe ich das falsch!?! Habe keine Kinder und kann das nicht beurteilen.


Da liegt der Punkt! Und scheinst deinen Vater nicht zu achten, daher war der neue Partner der Mutter ein super Ersatz in der Vaterrolle.
Solange du keine Kinder hast, denke ich, ist es schwierig sich da hinein zu versetzen, wenn dort ein heiles Familien leben gelebt wird.
Ich mir wünsche, sollte eine freundliche Kassiererin sie mal als seine Mutter betiteln, er sofort reagiert und sagt : Das ist nicht meine Mama! Und der Zwerg ist nicht auf den Mund gefallen, er vertritt seine Meinung.

Ich musste mir auch schon anhören, Bei papa ist es besser Du kannst nicht nachvollziehen, was das für ein Stich ist.
Und der Grund? Eine Kleinigkeit. Ich wecke ihn morgens. Bei Papa kann er ausschlafen. Papa hat ihn aber nur am Wochenende, in den Ferien. Er muss ihn auch nie wecken, weil er zu Arbeit muss. Habe ihm das auch in Ruhe erklärt, dass wenn er bei in der Woche bei Papa wäre, würde Papa ihn auch wecken. Dann verstand er es.

09.02.2017 09:58 • x 1 #70


Vegetari
Eleana, Yonda....
oh da müsst ihr schon was mitmachen ! Verdammt hart!
Vielleicht sieht die Welt für euch und Kinder in ein paar Jahren schon ganz anders aus ?!

09.02.2017 10:07 • x 1 #71


Ricky
Zitat von TinTin1980:

Genau das ist der Punkt! Man kann es vermuten, hat aber eben, anders als bei seinem Partner, keine Anspruch darauf!


Es ist eben die Frage, ob man beim Partner einen Anspruch darauf hat. Das ist nämlich ein christliches (religiöses) System und liegt an der Erziehung. Auch da wird es genügend Leute geben, die Dir da gar kein Anrecht drauf zusprechen würden.

09.02.2017 10:20 • #72


Y
Zitat von TinTin1980:
Danke Yonda, was für ein reflektierter und nützlicher Beitrag. Wenn nur alle (verlassenen) Mütter so souverän wären und das Kindeswohl im Auge behalten würden. Du hast dich wirklich sehr eingehend damit auseinandergesetzt. Ich glaube, das ist auch für Eleana eine tolle Antwort auf die Topic-Intension.


Danke, sehr schön mal so ein Lob. Aber ich habe auch einen guten Hintergrund, da ich vor wenigen Jahren einen Abschluss als Familienmediatorin gemacht habe und ich mich vor dem großen Knall intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt habe. Das hat mir natürlich auch sehr geholfen, mich in gewissen Situationen ruhig zu verhalten. Außerdem habe ich auch Hilfe von außen: Therapie, Beratungsstellen, hilfreiche, reflektierte Freundinnen. Auch mit Mediatorenausbildung lasse ich mich durch dieses persönliche Drama durchcoachen.

In solchen Lebenskrisen, wenn die Gefühle Kopf stehen, ist es schon sehr schwer, das wirklich Wichtige im Blick zu behalten, sich zu fragen: Was brauche ich jetzt, um gut durch die Situation zu kommen?.

09.02.2017 10:24 • x 2 #73


Y
Zitat von Vegetari:
Eleana, Yonda....
oh da müsst ihr schon was mitmachen ! Verdammt hart!
Vielleicht sieht die Welt für euch und Kinder in ein paar Jahren schon ganz anders aus ?!


Wer weiß Vegetari. Die Trennung ist ja schon zwei Jahre her und ich kehre innerlich immer noch Scherben zusammen. Es werden einfach nicht weniger.

Ich frage mich so oft: Wer bin ich ohne diesen Schmerz?

09.02.2017 10:26 • #74


T
Zitat von Eleana:
Zitat von TinTin1980:
Aber um auf das Thema zurückzukommen: Der Neue bei meiner Mutter war einfach ein echter Vater für mich - anders als mein Erzeuger.


Was mich wundert, dass du deinen Vater als Erzeuger darstelltst? Woher kommt der Groll?


Ich betitel ihn so, da ich nur einen Vater habe. Ein Vater ist für mich nicht per se ein Teil des Genmaterials, was ich in mir trage, sondern eher die Rolle die durch die Taten, die Verantwortung und die Fürsorge ausgefüllt wird.
Ich war 10, als der Neue meiner Mutter in mein Leben getreten ist. Von daher habe ich auch nicht viele Erinnerungen an meinen Erzeuger. Ich nenne ihn so, da es eben auch immer einfacher ist, anderen diese Situation verständlich zu machen. Da meine Mutter ihn erst kurz vor seinem Tode 2014 geheiratet hat, konnte ich ja rein formal nicht Stiefvater sagen. Und selbst dann - dafür war ich dann mit 34 schon zu alt, denke ich.
Groll ist eigentlich nicht mehr vorhanden - früher war es anders, da mein Erzeuger sich nicht um mich gekümmert hat. Heute, als erwachsener Mann, verstehe ich einige Dinge besser und habe darauf eine andere Sichtweise.

Zitat von Eleana:
Zitat von TinTin1980:
Happy Family ist doch immer für Kinder erstrebenswert. Sehe ich das falsch!?! Habe keine Kinder und kann das nicht beurteilen.


Da liegt der Punkt! Und scheinst deinen Vater nicht zu achten, daher war der neue Partner der Mutter ein super Ersatz in der Vaterrolle.
Solange du keine Kinder hast, denke ich, ist es schwierig sich da hinein zu versetzen, wenn dort ein heiles Familien leben gelebt wird.
Ich mir wünsche, sollte eine freundliche Kassiererin sie mal als seine Mutter betiteln, er sofort reagiert und sagt : Das ist nicht meine Mama! Und der Zwerg ist nicht auf den Mund gefallen, er vertritt seine Meinung.


So unclever es klingt, aber als Kind weiß man es nicht besser: Ich habe meinen Erzeuger damals geliebt - auch neben dem Neuen meiner Mutter. Als ich ins Teenageralter kam, hat man dann hinterfragt, warum der Erzeuger sich nie melde - dann kam der Groll. Aber, wie oben erwähnt, verstand ich so ab Anfang 20 einige Dinge besser. Von daher kein Groll mehr - er ist mir schlichtweg egal.

Zitat von Eleana:
Ich musste mir auch schon anhören, Bei papa ist es besser Du kannst nicht nachvollziehen, was das für ein Stich ist.
Und der Grund? Eine Kleinigkeit. Ich wecke ihn morgens. Bei Papa kann er ausschlafen. Papa hat ihn aber nur am Wochenende, in den Ferien. Er muss ihn auch nie wecken, weil er zu Arbeit muss. Habe ihm das auch in Ruhe erklärt, dass wenn er bei in der Woche bei Papa wäre, würde Papa ihn auch wecken. Dann verstand er es.


Ja, Kinder können mir ihrer knallharten Ehrlichkeit grausam sein - weil sie es eben auch noch nicht besser wissen. Empathie lernt man vielleicht erst später. Ich kann mir vorstellen, dass es sich im ersten Moment wie ein Dolch im Körper anfühlt. Aber dafür bist du doch die Mutter, wie du es in meinen Augen richtig gemacht hast, erklärst und Verständnis aufbringst.

Hast du denn eingehender drüber nachgedacht, wie es bei dir werden würde/sollte, wenn du mal wieder einen Mann in dein Leben lässt und wie du das deinem Kind vermittelst? Soll er eine gewisse Vaterrolle einnehmen oder ähnliches?

09.02.2017 10:29 • #75


A


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