23

Umfrage wieviel Kontakt mit Ex bei Trennung mit Kind

Ilea123
Mein Ex hat mich betrogen und ist mittlerweile auch mit dieser Frau zusammen. Ich habe schon einige Schicksalsschläge und Trauer hinter mir, aber so enttäuscht und verletzt wurde ich in meinem Leben noch nie. Jetzt komme ich so einigermaßen wieder auf die Beine, die positiven Gedanken werden immer mehr, aber durch den Kontakt mit dem Ex werde ich immer wieder zurückgeworfen. Wir schreiben uns keine Nachrichten, tauschen aber über eine App für Trennunsfamilien Infos über das Kind aus (die Person, bei der das Kind ist, lädt Fotos hoch und macht Angaben zu Aktivitäten, Schlaf, Gesundheit und so weiter). Ich mache es zwar nicht jeden Tag, aber alle paar Tage mal ein paar Fotos und Infos möchte er haben. Das wirft mich aber immer wieder zurück. Liked er die Bilder jetzt oder nicht? Kommt sonst eine Reaktion? Und schon drehe ich mich wieder um ihn.
Ich will das nicht!

Er selbst hat mir da in letzter Zeit, wenn die Kleene bei ihm war, jeden Tag geschrieben. Ich will das eigentlich gar nicht.

Und vielleicht braucht es das auch gar nicht?

Deshalb jetzt meine kleine Umfrage: Hat jemand Erfahrung mit Trennung mit Kind? Reicht es nicht zu kommunizieren, wenn es irgendwas gibt, was der andere unbedingt wissen muss. ? Oder eben eine Zusammenfassung am Ende der Umgangszeit?
Wieviel Kontakt ist gut fürs Kind und muss sein?

Ich will einfach nicht immer wieder an ihn und die Situation erinnert werden. aber für die Kleine würde ich alles tun

30.09.2019 13:39 • #1


L
Hi,
hast Du mal über ein Umgangsbuch nachgedacht? Da kann man auch Dinge vermerken, und Fotos einkleben, das kannst Du aber zu Ende des Umgangs machen, und die Variante mit Bilder liken entfällt.
Nachtrag: das macht das Ganze eben weniger sofortige Kommunikation. Und ein weiterer Pluspunkt: das ist dann ein bißchen wie ein Fotoalbum fürs Kind, das könnt ihr ihr später geben.
Wie alt ist denn Eure Tochter?

Zitat von Ilea123:
Wieviel Kontakt ist gut fürs Kind und muss sein?

Ich glaube nicht, dass es da eine Pauschalantwort gibt. Jedes Kind ist anders, Trennungsumstände sind anders, und die Eltern eben auch.

30.09.2019 13:44 • x 4 #2


A


Umfrage wieviel Kontakt mit Ex bei Trennung mit Kind

x 3


Ilea123
Die Idee gefällt mir. Hast du mit so einem Umgangsbuch Erfahrung?
Ich weiß ja nicht, wie es in ein paar Monaten oder Jahren ist, aber jetzt möchte ich einfach nur Abstand und so wenig Infos über sein restliches Leben wie nötig.

Es kann dann ja sogar auch ganz schön sein, das mit dem Kind zusammen auszufüllen...es kann was malen, Fotos aussuchen und wir reden über die letzten Tage...könnte auch für mich den Fokus wieder aufs Kind verschieben...

Weißt du, ob es da Vorlagen oder so gibt?

Die Kleene ist 2,5 Jahre alt.

30.09.2019 14:17 • #3


L
Zitat von Ilea123:
Hast du mit so einem Umgangsbuch Erfahrung?

Nein, hab ich nicht - ich habe hierzu einiges in einer Müttergruppe auf Facebook gelesen, die meisten haben sehr gute Erfahrungen damit. Ich glaube, die meisten nehmen ein einfaches Notizbuch, davon gibt es auch sehr hübsche, und schreiben Auffälligkeiten rein, auch aus Schule/Kindergarten, Gesundheit usw. Viele kommunizieren zumindest vorübergehend nur per email mit dem Vater, nicht per whatsap o.ä., einfach um Abstand zu bekommen.

30.09.2019 14:32 • #4


Ilea123
WhatsApp und Co. machen wir schon länger nicht mehr, auch über E-Mail kann es manchmal eskalieren...
Deswegen haben wir jetzt die App, aber die finde ich - wie oben beschrieben - auch nicht ideal.

Vielen Dank, @LostGirl1 , das werde ich in Erwägung ziehen. Gibt es diese Muttergruppe auf fb noch? Vielleicht kann ich da mal reinschauen...?

Liebe Gemeinde der Trennungsgebeutelten, gibt es weitere Erfahrungswerte und Anregungen? Ich wäre euch von Herzem dankbar!

30.09.2019 15:29 • #5


S
Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder.
Mein Ex-Mann hat uns verlassen. Für Frauen und die große Freiheit.
Er ruft fast jeden oder jeden zweiten Abend an und möchte den kleinen sprechen (3,5 Jahre)
Wenn der kleine bei ihm ist schickt er mir Bilder von dem kleinen und von sich.

Ich melde mich gar nicht. Ich schreibe ihm nie. Ich rufe nicht an. Er ist gegangen. Er wollte das so.
Denke ich mir immer. Wenn der kleine natürlich fragen würde, könnte er ihn jederzeit anrufen.

Sie haben sich entschieden aus dem Familienleben auszusteigen, also müssen Sie auch die Konsequenzen tragen und die sind
nun mal das man nicht mehr 24/7 alles mitbekommt. Irgendwie muss man als Frau ja auch zur Ruhe kommen.

Oder sehe ich das falsch?

01.10.2019 08:03 • x 3 #6


L
Ich kann Dir da leider nur meine Erfahrung sagen und die ist nicht gut.
Am besten klappt es bei uns indem wir uns auf das nötigste beschränken.
Sich bei einer Trennung die Rosinen, in Form des Kindes und einer gewissen Kontrolle über Dich, rauszupicken geht nicht und Du solltest das Dir zuliebe unterlassen.
Er hat sich gegen dieses Leben entschieden und will trotzdem noch teilhaben. Es ist reiner Egoismus und auch die Kleine lernt dadurch, dass mieses Verhalten kaum Konsequenzen nach sich zieht.

01.10.2019 08:16 • x 1 #7


V
Liebe TE, wie ist denn der Umgang bei euch geregelt?
Meine EX und ich betreuen unsere beiden Kinder im Wechselmodell. Das erfordert viel Austausch, Wir schreiben uns einmal in der Woche per Mail einen Bericht, in dringenden Fällen WhatsApp bzw. bei komplexeren Angelegenheiten telefonieren wir auch. Die Kindergeburstage feiern wir zuammen, Wir hatten relativ schnell eine ordentlich funktionierende Elternebene, ohne geht es in dem Modell meines Erachtens auch nicht.
Meinen Liebeskummer hat das alles auf jeden Fall verlängert. Unsere Trennung ist 2,5 Jahre her, so langsam kriege ich eine innere Distanz zu ihr. Mein Fokus sind die Kinder. Ich wollte unbedingt das Wechselmodell und bin bereit dafür den geschilderten Preis zu bezahlen.

01.10.2019 21:03 • x 4 #8


K
Ich würde mal ansprechen, dass das Posten von Bildern des Kindes egal wo die gepostet werden, schon jetzt gegen die freie Entscheidung des Kindes ist. Das Internet vergisst nicht.

Als ich mich von der Mutter meines Sohnes getrennt habe, gab es das durch sie einmal, ich war zugegeben sehr sauer dass sie ein Bild von ihm im Netz geposted hat.

Wir haben dann drüber gesprochen und es kam nie wieder vor.

Mittlerweile ist er 18 und er entscheidet, was er irgendwo an Bildern von sich posted und muss sich vor allem keine Gedanken darum machen was mal von ihm geposted wurde.

So was kann besonders Mädels später in der Pubertät schwer belasten.

01.10.2019 21:12 • x 3 #9


Ilea123
Danke für eure Antworten

Zitat von sonnenschein29:
Sie haben sich entschieden aus dem Familienleben auszusteigen, also müssen Sie auch die Konsequenzen tragen und die sind
nun mal das man nicht mehr 24/7 alles mitbekommt. Irgendwie muss man als Frau ja auch zur Ruhe kommen.


Ja, zur Ruhe kommen würde ich sehr gern, ich will nur nicht, dass mein Kind irgendwie darunter leidet, weil irgendwas auf der Strecke bleibt, versteht ihr?

Über was tauscht ihr denn alles Informationen mit dem Ex auS?

@vollhorst: wir machen 70/30 würde ich mal so sagen...alle zwei Wochen übers We und länger (so 4,5 Tage) beim Vater...Rest bei mir. Wir hatten mal angedacht, dass der Vater, falls die Zeit bis zur nächsten Papa-Zeit zu lang wird, auch zwischendurch mal einen Nachmittag zu Besuch kommt. Das kann ich mir aber jetzt, wo er mit dieser Frau zusammen ist, nicht mehr vorstellen. Ich will ihn nicht sehen... evtl können sie dann irgendwelche Ausflüge und Touren machen...muss ich nochmal drüber nachdenken.

Generell ist es mir sehr wichtig, dass die Kleene auch viel Zeit beim Vater verbringt (er hat vieles in unserer Paarbeziehung falsch gemacht und mich verletzt, wie ich es noch nie erlebt habe, aber er ist ein toller Vater) und die beiden eine gute Beziehung zueinander entwickeln. Wechselmodell wäre ich auch nicht sooo abgeneigt, allerdings wohnen wir schon einige Kilometer voneinander entfernt und ich möchte, dass meine Tochter einen Lebensmittelpunkt hat (eben dort wo auch Kita und Freunde sind). Falls er irgendwann mal in unsere Gegend ziehen würde, würde ich auch das Wechselmodell in Erwägung ziehen, aber davon ist im Moment nicht auszugehen.
Was steht denn in euren Berichten so drin und wie hast du es geschafft, die Elternebene so gut und so schnell von der Paarebene zu trennen?

Vor Weihnachten und dem Geburtstag graut es mir. Ich glaube ein gemeinsames Feiern bekomme ich nicht hin

01.10.2019 23:25 • #10


Ayaka
ich finde es ganz toll wie viele Gedanken du dir um das Wohlergehen deiner Kleinen machst und wie weit du bereit bist zu gehen. Vergiss aber nicht deine eigenen Schmerzgrenzen! Und wenn dir vor einem gemeinsamen Weihnachten graut, dann lass es - hier lassen sich sicherlich Lösungen finden wie es trotzdem ein schönes Fest für dich und deine Tochter wird.

02.10.2019 06:28 • #11


V
Zitat von Ilea123:
Was steht denn in euren Berichten so drin und wie hast du es geschafft, die Elternebene so gut und so schnell von der Paarebene zu trennen?


Organisatorisches aus der Schule und Alltag (Elternabende, Schulnoten usw. gemeinsame Anschaffungen), Gesundheitszustand, Was hat die Kinder besonders beschäftigt? (innerlich, äußerlich). Letztlich alles, was Eltern miteinander über ihre Kinder besprechen. Das klingt jetzt viel, ist es in der Praxis aber gar nicht. Ab und zu senden wir uns auch mal ein Foto. Das ist aber eher die Ausnahme.
Unsere Kinder waren bei der Trennung älter als deine Tochter. Wir haben die Betreuung schon immer zu gleichen Teilen wahrgenommen, die Kinder haben klar gemacht, dass sie uns beide wollen. Es ist uns beiden nicht immer gelungen, die Ebenen auseinanderzuhalten, bis heute ist es nicht vollständig konfliktfrei. Wir teilen aber beide das Ziel, dass es den Kindern gut gehen soll und das wir beide für sie so gut es geht als Eltern da sein wollen. Praktisch hat geholfen, dass wir in einer Elternvereinbarung Spielregeln aufgeschrieben haben. In Streitfällen ist das sehr hilfreich.
Die gemeinsamen Veranstaltungen sind bis heute nicht leicht für mich, zumal sie fast immer mit ihrem neuen Partner kommt. Ich stelle mich darauf ein, dass diese Begegnungen etwas schmerzen. Inzwischen ist es aushaltbar geworden, hat aber gedauert. Aber bei Schulveranstaltungen und Kindergeburtstagen ist es mein Anspruch als Vater dabei zu sein. Für die Kinder ist es wichtig.
Ich finde es gut, wie du mit der Situation umgehst und den Vater nicht aus dem Spiel nimmst, aufgrund deiner Kränkungen und Verletzungen.

02.10.2019 17:04 • x 2 #12


SlevinS
Zitat von Ilea123:
Vor Weihnachten und dem Geburtstag graut es mir. Ich glaube ein gemeinsames Feiern bekomme ich nicht hin


Es ist ganz alleine deine Entscheidung. Wenn es dir nicht gut tut, dann lass es. Vielleicht wirst du in ein par Jahren drüber weg sein und wirst dann gemeinsam feiern können.
Als Trennungskind fand ich es natürlich bei den ersten Male komisch, wenn ein Elternteil nicht dabei war. Mit der Zeit war es aber gar keine schlechte Situation mehr, denn hey, an zwei Orten Geburtstage und Weihnachten feiern war auch cool

Ich finde du machst dir die richtigen Gedanken und ich habe das Gefühl, dass ihr die richtigen Entscheidungen treffen werdet, was den Umgang mit eurem Kind betrifft.

03.10.2019 12:52 • x 2 #13


aquarius2
Zitat von KayTer:
Ich würde mal ansprechen, dass das Posten von Bildern des Kindes egal wo die gepostet werden, schon jetzt gegen die freie Entscheidung des Kindes ist. Das Internet vergisst nicht.


Oder es so posten, dass nur er und du alles sehen können. Was mir wichtig wäre, sich nicht vor dem Kind zu streiten und nicht über den Ex reden, wenn das Kind es mitbekommt.
Umgangsbuch ist auch eine gute Sache...

03.10.2019 13:05 • x 1 #14


Ilea123
Wahrscheinlich wird es das Beste sein, mich einfach mal ein bisschen zu entspannen und Weihnachten und Geburtstag auf mich zukommen zu lassen...wer weiß, wie ich mich dann fühle. Und wenn es nicht geht, dann geht es nicht...dann aber vielleicht nächstes Jahr.

Danke @SlevinS , dein Beitrag quasi aus Kindessicht hat mir sehr geholfen...

Und auch allen anderen: Dankeschön


Wegen der Kommunikation mit dem Ex bin ich immer noch am Überlegen. Wahrscheinlich wird kein Kommunikationsmittel der Welt verhindern können, dass mich die Kommunikation im Moment auch traurig macht oder auf Antworten hoffen lässt. Auch im Umgangsbuch werden dann Sachen stehen, die mir nicht gefallen, aber vielleicht muss ich das dann einfach aushalten...alle 2 Wochen einmal...für mein Kind...irgendwann wird das dann ja hoffentlich besser...

@vollhorst : habt ihr euch für diese Elternvereinbarung beraten lassen oder habt ihr da einfach selbst was aufgesetzt?

03.10.2019 15:50 • x 1 #15


A


x 4