Hallo,
dann erzähl ich mal.
1. Warum seid ihr eine Affäre eingegangen?
Jeder hat sich in seiner Ehe unverstanden und ungeliebt gefühlt. Nicht mehr begehrt. Kein S6. Selbstverständlich. Mein EM hat damals sehr viel an mir kritisiert. Immer wieder. Mein Selbstbewusstsein war ziemlich weit unten. Mein AM ist nett. Attraktiv. Erst ein guter Freund. Wir konnten zusammen lachen. Ungezwungen. Ich habe mich verstanden gefühlt. Und angenommen. Jemand, der sich auf mich gefreut hat, so wie ich war, ohne dass er mich verbiegen wollte. Ähnlicher Humor. Ähnliche Lebensansichten. Er hat mir unglaublich gut getan.
2. Welche Gefühle habt ihr für eure Affäre entwickelt?
Wir haben uns verliebt. Und nach 4 bzw 6 Monaten Affäre unsere Ehepartner verlassen. Das ist jetzt rund 3,5 Jahre her. Wir sind glücklich. Vorher war ich ca. 6 Jahre verheiratet, er nur ein paar Monate. (Warum heiratet man jemanden und trennt sich dann kurz danach? Tja - es war nicht meine Ehe - ich kann also nur vermuten. Er meinte mal, er hatte gehofft, dass sich die Beziehung damit ändern und verbessern würde, weil er eigentlich schon unzufrieden war, sie ihn mit seinen 'Beschwerden' nicht ernst genommen hat und ganz schön herum kommandiert hat - zumindest so seine Erzählung)
3. Hattet ihr trotz eurer Affäre Gefühle für euren Partner ? Wenn ja welche ?
Tiefe Ablehnung. Ich war selbstverständlich. Fühlte mich nicht gesehen bzw war es ihm egal. Hauptsache, er und seine Interessen. Er hat mich beleidigt, und psychisch unter Druck gesetzt, damit ich so funktioniere, wie er es wollte. Er hatte immer Recht. oder es waren die anderen Schuld. Und nein, als ich ihn kennen gelernt habe war das noch nicht so - das wurde im Lauf der Jahre schlimmer. Und als unser Kind geboren wurde, und das bei mir an erster Stelle stand, ist es immer schlimmer geworden. Kommunikation war fast nicht möglich, da er meine Wünsche und Kritikpunkte abgetan hat - es wäre nicht so und ich soll mich nicht so haben. Wenn er mich zum Weinen gebracht hat meinte er, das wäre doch nur wieder meine Masche. Auch vor Freunden.
4. War es schwer euch von eurer Affäre zu trennen ? Wielange war er/sie noch in eurem Kopf ?
Ich habe nicht vor, mich von meinem Ex-AM und Jetzt-Lebenspartner zu trennen - was besseres als er konnte mir nicht passieren.
An die Geliebten :
1. Warum habt ihr euch auf einen verheiratete/n Mann/ Frau eingelassen ?
Es wäre mir lieber gewesen, er wäre single gewesen - war er aber nunmal nicht. Letztendlich war für mich seine Ehe aber seine Verantwortung. Sie hatte die Chance, ihre Beziehung zu verbessern, er hatte oft mit ihr über seine Wünsche gesprochen, sie hat dies aber abgetan oder ignoriert. (ja, auch das glaube ich ihm - denn mit mir redet er auch offen) Ich vermute, sie war sich seiner zu sicher. Wieso hätte ich auf mein Glück verzichten sollen, weil sie nicht erkennt, dass sie sich auch hätte bemühen sollen? Als wir uns verliebt hatten war es für seine Ehe schon zu spät, sonst hätte er sich nicht verliebt. (es mag Ausnahmen geben, die ihre Ehe dennoch wieder kitten können - das hier war keine von diesen Ausnahmen)
Ich bin für die Kommunikation in meiner Beziehung mit verantwortlich. Dafür, dass mein Partner sich wohl und von mir geliebt fühlt. Als Geliebte hört man wie würdest Du Dich denn fühlen, wenn eine Andere Deinen Partner angräbt? Zum ersten habe ich ihn nicht angegraben. Es hat sich so ergeben - wenngelich wir uns völlig bewußt darauf eingelassen haben. Zum Zweiten: soll doch wer-auch-immer ihn angraben. Er weiß, was er an mir hat. Ich vertraue ihm. Ich versuche, ihm immer wieder die Aufmerksamkeit zu schenken, die er als mein Partner verdient. Ich versuche, an mir zu arbeiten - ohne mich komplett umzukrempeln. Ich bin für ihn da. Und er für mich. Auch zwischen den Laken läuft es großartig. Mit der jeweils anderen Familie verstehen wir uns gut. Da kann gern eine andere ihr Glück versuchen.
2. Hattet ihr ein schlechtes Gewissen für den Ehepartner der Affäre?
Sie tat mir leid. Ich glaube trotzdem, dass ich die Sache lediglich beschleunigt habe und er sich so oder so getrennt hätte. Nach der Trennung hatte sie versucht zu kämpfen, sie schien ihre Fehler begriffen zu haben - nur zu spät. Er hat nach der Trennung ihr noch bei einigen Dingen geholfen. Und ich habe ihn sie unterstützen lassen. Weit über das Maß, welches man nacheiner Trennung erwarten würde, hinaus. Mittlerweile hat sie einen neuen Partner, seitdem haben sie keinen Kontakt mehr.
Soviel zu unserer Geschichte.
11.12.2018 16:42 •
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