Um die Beziehung kämpfen, Status Quo nach einer Affäre

Was du schreibst hört sich doch gut an. Der Weg durch den Dschungel der Gefühle scheint lichter.

Klar kommt das Gefühl des Verlassenwerdens wieder hoch bei geeigneten Auslösern - seien es Filme oder Affären bei Bekannten oder vielleicht auch hier im Forum. Deine emotionale Rüstung wird aber im Laufe der Zeit dicker werden.

Zitat von Balu85:

Ich glaube sie sieht sich selber bei der ganzen Affärennummer eher als Opfer das dem AM auf den Leim gegangen ist ohne zu bemerken das sie jederzeit hätte Nein sagen können

Wenn du sie nach ein paar Jahren danach fragst, dann wird sie dich fragen, warum du das wissen willst - weil es doch schon lange Vergangenheit ist und für die Gegenwart überhaupt nicht mehr relevant sei. Das mag tatsächlich wahr sein, das mag auch von ihr ein emotionaler Schutzmechanismus sein. Sie wird dich anlächeln und dir sagen, dass sie dich liebt - und gibt dir so zu verstehen, dass du dir ganze Sache am besten still ruhen läßt.

Zitat von ElGatoRojo:

Deine emotionale Rüstung wird aber im Laufe der Zeit dicker werden.

Das klingt gut, vielleicht hat mich das ganze auch nur auf dem falschen Fuß erwischt.

Zitat von ElGatoRojo:

und gibt dir so zu verstehen, dass du dir ganze Sache am besten still ruhen läßt.

Deswegen habe ich es nicht mehr angesprochen.
Ist vielleicht auch etwas was ich mit mir ausmachen muss....mehr als sich ihm abwenden kann sie ja kaum tun.

Für mich ist das alles irgendwie z.T. noch etwas schwierig. Da ich seit ich denken kann eigentlich alles mit mir ausgemacht habe, nie über Sorgen oder Probleme gesprochen habe. Mich selten bis garnicht einem anderen richtig anvertraut habe. Eigentlich alles entweder verdrängt habe oder für mich solange einen Weg gesucht habe das Problem zu lösen das es keines mehr ist.
Bis...naja, bis letztes Jahr an dem Abend als dann alles heraus gekommen ist. Irgendwie versuche ich für mich da auch noch immer das Mittelmaß zu finden zwischen Sorgen,Gefühle,Ängste,Gedanke (mit)teilen und mache ich mit mir selber aus.


Danke für die aufbauende Worte, auch anderer Foristen hier.

Gruß Balu

Zitat von Balu85:

Mich selten bis garnicht einem anderen richtig anvertraut habe. Eigentlich alles entweder verdrängt habe oder für mich solange einen Weg gesucht habe das Problem zu lösen das es keines mehr ist.

Oder das Problem wirklich nevenaufreibend und ernsthaft wurde. Zu oft werden Dinge erstmal als nicht so wichtig gesehen - und dann irgendwann wieder so wichtig, dass man vorsichtshalber nicht daran rühren will. In beiden Fällen redet man nicht darüber. Nicht immer einfach

Zitat von Balu85:

Irgendwie versuche ich für mich da auch noch immer das Mittelmaß zu finden zwischen Sorgen,Gefühle,Ängste,Gedanke (mit)teilen und mache ich mit mir selber aus.

Wobei es zugegebenermaßen nicht einfach ist hier in einer Partnerschaft das ideale Mittelmaß zu finden. Man will sie ja auch nicht dauernd mit irgendwas nerven.

Zitat von ElGatoRojo:

Wobei es zugegebenermaßen nicht einfach ist hier in einer Partnerschaft das ideale Mittelmaß zu finden. Man will sie ja auch nicht dauernd mit irgendwas nerven.

Das ist der springende Punkt.
Bei allen Belangen. Vieles was mir beim Hausbau Sorgen machte (wie kommen wir mit dem Geld hin, werden wir es überhaupt schaffen umzuziehen? Wie mache ich das nur? usw.) habe ich auch einfach nicht angesprochen weil sie mir bei den baulichen Dingen ja wirklich nicht helfen konnte. Und ich wollte ihr einfach nicht sagen das ich nicht weiß ob das Geld reicht damit wir einziehen können. Sie sich also darüber auch noch Sorgen gemacht hätte.

Und bei der Thematik sie und der AM...naja...klar beschäftigt es mich immer mal wieder. Egal ist es nicht, vergessen werde ich es nie. Es war eine tiefe Wunde, die auch wenn sie verheilt eine Narbe hinterlässt. Aber ich will auch nicht das Thema immer wieder hochholen...und am Ende damit erreichen das sie mir um zu verhindern das ich mir Sorgen mache... wieder irgendwas verschweigt wenn er doch nochmal anstalten machen sollte.
Auf der anderen Seite kann sie ja nicht in mich hineinsehen und nicht wissen was mich beschäftigt.

Eine Gratwanderung....aber hat ja keiner gesagt das es leicht ist.

Zitat von BernhardQXY:

Es ist schön und lobenswert, den anderen schonen zu wollen. Aber:
Wenn man sich entschieden hat, jemanden zu lieben, dann ist das eine weitreichende Entscheidung. Das bedeutet auch, dass ich an den sorgen des anderen teilhaben will. Ich muss sie ja nicht immer annehmen, aber ich kann auch Trost spenden,.

Sehe ich inzwischen ja auch so, aber das eine Thema versuche ich irgendwie zu vermeiden. Zumindest dahingehend in wie weit es mich manchmal noch beschäftigt.
Zum einen ist der Zustand zwischen mir und meiner Frau im Moment ja eigentlich gut, es geht gefühlt bergauf. Daher möchte ich nicht wieder mit den alten Kamellen anfangen.
Zum Anderen ist es ja noch nicht sooo lange her das er ihr wohl nicht völlig egal war. Sie es zwar sagte aber irgendwie nicht alle Seile kappen konnte. Ich will natürlich im Moment auch vermeiden da wieder irgendwelche Erinnerungen zu wecken oder sowas, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann...irgendwas muss sie an dem Nasenbären ja gefunden haben.

Auch wenn es gut läuft, habe ich irgendwie den Eindruck das wir (auch unabhängig von dem Thema Affäre) einen recht sensiblen Zustand haben.
Und wenn ich eins gelernt habe, dann das man solche Themen nicht zwischen Tür und Angel anspricht oder wenn man sich nicht in Ruhe unterhalten kann. Und im Augenblick haben wir im aller aller besten fall 15-30 min (je nachdem unsere Tochter einschläft)...dann muss ich los. Ich möchte nicht mitten drin abbrechen müssen weil ich weg muss.

Gruß Balu

Zitat von Balu85:

dann das man solche Themen nicht zwischen Tür und Angel anspricht oder wenn man sich nicht in Ruhe unterhalten kann.

Da wollte ich heute früh noch fix antworten und zack....Blödfon macht Faxen, alles weg.
Na egal, dann eben jetzt.
Wie dem auch sei, dank Shaun das Schaaf kam es heute zu einem kurzen Gespräch und ich habe ihr zumindest gesagt das mich die Sache mit ihm doch irgendwie manchmal noch beschäftigt. Hätte gern noch ein wenig mit ihr drüber geplaudert aber..naja die Kleine. War dennoch mal ganz gut.
Sie war echt überrascht davon und wollte wissen ob sie was falsch macht oder mir irgendwie vermittelt das es so sein könnte.
Was ich ja verneint habe, is ja auch so. Und es ist ja nunmal auch schwer etwas zu zeigen was nicht da ist.
Da hat sie mir versichert, das ich mir bezüglich ihm absolut keine Gedanken machen muss. Das wäre das letzte worüber ich mir Sorgen machen müsste. Auch bezüglich uns ist sie der Ansicht das sich viel getan hat und es kein Vergleich ist wie zu der Zeit kurz vor/wärend der Affäre.
Warum das manchmal hochkommt weiß ich ja nicht, sagte ich ja auch schon und das konnte ich ihr halt auch nicht beantworten. Ich sagte nur das sie ja irgendwas an ihm gefunden haben muss...worauf sie mir zu verstehen gab das dass einzige was sie rückblickend an ihm gefunden hat war, das er eben da war und ihr das sagte was sie gern hören wollte. Und ich war halt nicht da....sondern immer nur beschäftigt.

Vielleicht liegt auch an der ein oder anderen, ich sage mal ungereimtheit bezüglich der Affäre wo ich auch einfach nicht mehr nachfragen will. Man liest hier sooo viele Geschichten, wo ich nur kopfschüttelnd da sitze und manchmal frage ich mich da schon ob das bei ihr wirklich alles war. Oder ob sie mir vielleicht nicht doch etwas verschwiegen hat um mir nicht noch mehr weh zu tun (ist ja sowas wie eine Standartaussage)
Wenn man hier liest ...Affäre über mehrer Monate, Jahre, Treffen hier und da, Nummerchen dort usw., wer da zu seinem Partner hält und weiter macht...da ziehe ich den Hut. Ich wüsste nicht ob ich das könnte.

Was sie sich fragte, auch wenn es eher therotische Natur ist, ob sie jemals eine normale Freundschaft zu einem anderen Mann haben könnte ohne das ich damit ein Problem habe zumindest außerhalb unseres Freundes bzw. Bekanntenkreises. Also mit ihm schreibt z.B.
Um ehrlich zu sein wusste ich darauf auch keine so richtige Antwort. Ich sagte ihr das ich natürlich deutlich Vorsichtiger sein würde nach der Geschichte und es halt auch darauf ankommt wie persönlich die Gespräche sind.
Verbieten könnte ich es ihr nicht und möchte ich ja auch garnicht, aber ich denke das es für mich wohl immer irgendwie etwas schwierig sein würde. Zumindest wenn ich denjenigen selber nicht kenne und damit auch absolut nicht einschätzen kann. Das wäre meine einschätzung in meiner derzeitigen Situation.
Was aussagen wie er ist verheiratet oder er hat ne Freundin wert sind wissen wir ja alle....keiner ist grundlos hier angemeldet.

Sie wünscht sich das ich ihr einfach wieder vertrauen könnte, und ich würde das auch gern wieder haben. Dieses blinde Vertrauen welches ich früher hatte. Ich denke das wird noch eine Weile dauern und nur langsam wieder kommen.
Das sie glücklich ist mit mir, das ihr nichts fehlt und bis auf die Sache Zuneigung zeigen/Intimit ihrerseits auch alles super läuft sagt sie ja selber. Das diese eine Sache mit der Zeit auch besser wird darauf hoffen wir beide....sie wartet ja noch immer darauf endlich mal bei einem Therapeuten vorstellig werden zu können. Aber das scheint ja irgendwie ein richtiges Problem zu sein da auch nur einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Würde es auch für mich irgendwie leichter machen wenn sie mir eben auch von sich aus zeigen kann was sie empfindet und das sie mich will und zwar halt in unserem alltäglichen Leben und nicht nur aller paar Wochen oder so weil sie merkt irgendwas bedrückt mich. Und zwar auch in Taten und nicht nur in Worten. Diese eine Sache begleitet uns eigentlich schon seit 14 Jahren und jetzt ist es halt irgendwie ein Problem, eher für mich als für sie.

Vielleicht sollte ich das wirklich mal ansprechen, das wir uns einfach mal aller 1 bis 2 Wochen in Ruhe hinsetzen und uns erzählen was in uns vorgeht bzw. was uns beschäftigt. Über Arbeit und sonstiges reden wir ja auch...aber das ist auch leichter wenn die Kleine dabei ist. Bekommt ja auch vieles mit und ich kann darauf verzichten das sie irgendwas in der Kita zum besten gibt.

Gruß Balu

Zitat von Balu85:

Und es ist ja nunmal auch schwer etwas zu zeigen was nicht da ist.

Zitat von UngutesGefühl:

Ist die Frage wirklich theoretischer Natur, oder hat sie vielleicht doch noch eine Leiche im Keller?
Ist ja schon eine sehr spezielle Frage. Eine Freundschaft außerhalb eures gemeinsamen Freundeskreis, den du nicht kennst. Warum solltest du ihn nicht kennen(lernen) und offen an der Kommunikation teilhaben?

hmm...Keine Ahnung.
Das ich ihn nicht kennen lernen soll sagte sie ja nicht. Sie meinte halt nur was wäre wenn es jetzt niemand ist mit dem wir eh schon befreundet sind.
Vielleicht sollte ich da mal nachhaken. Im Augenblick könnte ich irgendwie darauf verzichten, aber stimmt schon . Wie kommt man auf so eine Frage....ich glaub ich hab da so eine Ahnung.

Zitat von UngutesGefühl:

Ich wollte nicht dein Kopfkino befeuern.

zu spät

Zitat von UngutesGefühl:

Hast du einen konkreten Verdacht, dann muss das natürlich zur Sprache gebracht werden. In eurer Phase der wieder Annäherung, sind solche Heimlichkeiten großer Mist und führen eher drei Schritte zurück.

naja, das einzige was ich mir jetzt vorstellen könnte wäre ein neuer Arbeitskollege. Der macht die Arbeit oder zumindest vergleichbare die der AM hatte als die Affäre losging. Sie erzählte mal das da auch großer Personalmangel besteht und eine Zeit lang 2 die Arbeit von 4 gemacht haben und ein Neuer da ist wo sie sehr gespannt war wie der so drauf ist....wirkte wohl etwas komisch.
Das einzige was ich weiß ist das er sie mal fragte wie alt sie ist und auf was für Musik so steht, er könne sie da wohl schlecht einschätzen. Entweder Techno oder was völlig anderes....tja und siehe da. Beide bevorzugen Rock/Hard Rock. Hätte sie von ihm jetzt wohl so auch nicht gedacht.

Aber vielleicht sollte ich da wirklich mal ein wenig nachfragen. Ich meine wie viele andere ist meine Frau ein Freund davon mit den Menschen mit denen sie zusammen arbeiten muss ein eher entspanntes Arbeitsverhältnis zu führen,geht mir ja auch so. Nur ich habe halt keine Kolleginen. Nicht das ihre lockere Art und teilweise loses Mundwerk irgendwie als flirten missverstanden wird.

Die Frage ist ja auch, da man sich ja auch auf Arbeit über private Dinge oder sonst was unterhält, wozu dann noch in der Freizeit schreiben? Mach ich ja auch kaum mit meinen Kollegen und wenn dann hat es meist einen dienstlichen Bezug.
Man sieht sich ja eh fast jeden Tag mal.....oh man. Also ich könnte wirklich darauf verzichten 2 Typen bei ihr auf Arbeit zu haben über die ich mir nen Kopf machen muss.

Zitat von UngutesGefühl:

Und vertrauen heißt manchmal auch einer Ahnung/einem Bauchgefühl nicht Zuviel Bedeutung beizumessen.

Ja...aber genau dieses Ahnungen und Bauchgefühl wurden ja von November bis Mai irgendwie immer bestätigt.

Ich fände es jetzt schon irgendwie krass wenn sie der Ansicht ist das es in unserer Situation so kurz nach der Geschichte ok ist mit einem anderen Kollegen auf einer persönlichen Ebene zu schreiben. Ich meine wir haben ja schon kaum Zeit für uns. Und sie sagt ja auch immer das ihr für vieles die Kraft und Zeit fehlt (gerade bezüglich uns)....wenn da jetzt Energie und Zeit da ist für den Kollegen würde das schon irgendwie ein paar Fragen aufwerfen.