Zitat von Cabonga1970: Genau das Problem habe ich auch. Ich habe ihr mal gesagt, dass das Ziel nur erreichbar ist, wenn einer von uns drei stirbt. Wenn dass nicht der Fall ist, werden wir ein Leben lang miteinander zu tun haben müssen.
Sicher ist man sein ganzen Leben lang miteinander verbunden. Aber je größer das Kind bzw. die Kinder (je nach Fall) sind desto weniger Berührungspunkte sind notwendig. Da sieht man sich bei erwachsenen Kindern eben nur noch wenige Male im Jahr zu irgendwelchen Feierlichkeiten.
Aber bei kleinen Kindern ist es meiner Ansicht nach nahezu unmöglich. Da, das ist zumindest meine Lesart, man die Kinder nicht in grundlegende Entscheidungen einbeziehen sollte. Die Eltern sollten die für das Kind sinnvollste Entscheidung treffen und diese dann kommunizieren.
Da geht's jetzt nicht um wie lange darf am Tag Fernsehen geschaut werden....sondern eher um Betreuungsplan, Wohnort usw. . Je älter sie werden um so mehr können und sollen sie auch ihren Standpunkt mitteilen und in den Entscheidungsprozess mit eingebunden werden. Zumindest aber gehört.
Seit meinem letzten Beitrag hier gibt es einige Neuigkeiten. Nach dem Termin bei der Jugendgerichtshilfe wollte NF ja wissen wie es weiter geht und eine Entscheidung sollte her. Daher telefonierten wir nochmals.
Sie betonte, das sie endlich eine Lösung haben möchte und nannte im Gesprächseingang 2 Varianten.
1. Anwalt
2. Die Kleine geht zu mir.
Im Laufe des Telefonates ging es um ihren Wunsch Zurück in die Heimat. Sie sieht es auch so das nicht einmal 20% Betreuungszeit für mich sehr sehr wenig sind. Daher meinte sie ich könne sie ja an den Nachmittagen auch sehen, mit ihre ne Runde spazieren gehen, oder in einen Badesee oder auch (bei Shitwedda) zu ihr in die Wohnung.
Letzteres kam mir doch sehr fragwürdig vor, da es ihre Privatsphäre ist und Next oder Next-Next davon evtl. auch nicht so begeistert sein könnte. Ebenso fragte ich mich wie unsere Kleine das auffassen soll wenn Papa da einfach zur Mama in die Wohnung kommt.
Sie bot auch an das sie die Kleine auch bei mir holen kann usw.
Aber da ich inzwischen die Erfahrung machen musste das ich mich nur sehr begrenzt auf derartige Zusagen verlassen kann und ich das auch als stressig für unsere Kleine empfinde war ich nicht sonderlich begeistert.
Des weiteren wird der Punkt kommen wo sie dann lieber nachmittags mit Freunden spielen will und 2x ne 3/4 im Auto jetzt auch nicht so der Brüller ist.
Ich stellte mal ein Gedankenspiel auf, wenn ich das Haus verkaufen sollte (mal unabhängig von der wirtschaftlichen Betrachtung) und auch da rüber ziehen würde, was bringt es. Wir könnten ein Wechselmodell anstreben, aber auch ni so richtig, sondern eher so wie jetzt. Und wie lange sie dann wirklich da bleibt weiß ja auch keiner. Die Probleme Arbeitszeit aus ihrer Sicht (sie ist ja der Ansicht da immer nach mir richten zu müssen) wären die gleichen. Wenn die Maus bei ihr ist kann sie auch nicht sehr früh anfangen oder lange arbeiten. Dazu meinte sie das es ja einen Frühhort gibt und nachmittags könnten ihre Eltern die Kleine auch mal holen und ein paar Stunden auf sie aufpassen.
Aber SIE MUSS hier weg, sie geht hier kaputt.
Ich sagte ihr das ich das so nicht spontan entscheiden kann und will.
Nach dem Telefonat war ich etwas neben mir. Weil ich keine Idee hatte, es fühlte sich wieder so an wie entweder mein ganzes Leben aufgeben oder meine Tochter aufgeben. Und wenn sie dann evtl. wieder umzieht geht der Spass von vorne los....ich kann doch nicht immer hinterherziehen.
Problem sind vor allem meine Spätschichten, weil wir diese auch manchmal alleine haben....gerade in der Woche.
Ich suchte also erstmal das Gespräch mit meinem Chef...vorher fragte auch ein Kollege was denn los ist und ich erklärte es ihm.
Aktueller Stand ist der das es auch Kollegen gibt die lieber Spät als früh machen würden, aus gesundheitlichen Gründen andere schlafen lieber etwas länger. Ich habe jetzt von allen Kollegen die Zustimmung das sie mich da unterstützen würden das ich aus den Spätdiensten Mo-Fr rauskomme und Früh arbeite aber leicht versetzt. Die Gurke müsste dann bei mir auch in den Frühhort zumindest wenn ich arbeiten bin.
Ich sprach das Thema bei einem Beratungsgespräch bei der Kinderarche an. Ich wusste nur, das ich nicht möchte das sie wegzieht und die Maus ist gern bei mir. Aber ob mein Gedanke so sinnvoll ist wusste ich nicht....weil ich ja immer ein wenig befangen bin.
Natürlich sind auch die Mitarbeiter von der Kinderarche zu Neutralität verpflichtet aber zumindest wurde da mein Gefühl bestärkt das mein Lösungsansatz ein deutlich ausgeglicheneres Betreuungsverhältnis ermöglich als die Variante Maus zieht weg.
Des weiteren hat sie bei mir mit dem Haus und dem soz. Umfeld eine Konstante die ihr erhalten bleibt.
Gestern habe ich mit NF nochmals telefoniert...eigentlich wollte sie wissen was ich mir von der Kinderarche verspreche bzw. was uns das nützen könnte. (Ich hatte ihr die Einladung mitgegeben)....und dabei kam wir drauf. Ich sagte ihr das ich das vorhabe und nur noch warte bis auch der letzte Kollege sein OK gibt.
Sie wollte nur wissen wie ich das dann mit den Nachtschichten machen möchte und danach wollte sie nicht mehr telefonieren.
Was ich auch verstehe. Ich weiß wie sie sich in dem Moment gefühlt haben muss und wahrscheinlich jetzt auch noch fühlen wird. Ging mir selbst ja auch so...mehrmals sogar. Und mir tut es einerseits auch ein wenig leid. Andererseits war es halt auch das was sie mir mehrmals als Option angeboten hat. Vielleicht ging sie davon aus das ich es nicht hinbekomme, es nicht versuche oder mich damit abfinde.
Ich weiß nicht wie sie darauf jetzt reagiert, ob es einfach nur der erste Schock war. Sie hatte angefangen zu weinen. Was auch völlig verständlich ist. Ich warte jetzt mal ab....und hoffe das es jetzt nicht zu Schnellschüssen kommt.
Denn im Grunde bietet dieses Betreuungsverhältnis auch für sie einige Vorteile. Sie ist mit ihrer Arbeitszeit deutlich flexibler als wenn die Maus hauptsächlich bei ihr lebt. Da sie die Kleine jedes WE nehmen könnte hat sie kaum noch blödes Alltag sondern kann die Zeit effektiver nutzen, wenn sie es denn möchte. Und für unsere Kleine wäre es von der Aufteilung ähnlich wie jetzt nur halt umgedreht...halt mehr bei mir als bei der Mama.
Ich hätte natürlich auch gern ein freies WE mit der Kleinen....aber ich denke das sind dann alles Sachen die man regeln könnte. Ebenso wenn NF mal etwas am WE unternehmen möchte ohne Kind.
Parallel dazu habe ich heute früh die Unterlagen für die Scheidungsfolgevereinbarung per Mail an den Notar geschickt.
Es ist also einiges ins Rollen gekommen...was jetzt passiert wenn erst einmal alles in Bewegung ist weiß ich nicht. Es kann alles sein. Von man wird sich friedlich einig bis zu Anwalt. Aber auch da bin ich jetzt nicht mehr chancenlos mit der Option das die Maus auch mehrheitlich bei mir leben könnte.
Komisch ist das Gefühl dennoch....hätte nie gedacht das es mal soweit kommt. Eigentlich (ja ich weiß ....eigentlich) war es so gedacht das sie hier in der Region bleibt, die Gurke in ihrem gewohnten Umfeld und sie uns beide hat. Aber das war halt bevor sie richtig ausgezogen war.
Achso....wie ich gestern beim hinbringen gesehen habe, scheint Next jetzt auch offiziell da zu wohnen. Name am Klingelschild und das neue Auto was lt. Gurke von ihm ist hat Kennzeichen des Landkreises (er wohnte vorher in einem anderen). Das könnte für NF auch noch einmal unglücklich werden. Stichwort: Steuerklasse.
So....mein Roman ist jetzt erstmal beendet. Aber es ist ja auch ein bissl was passiert.