Um die Beziehung kämpfen, Status Quo nach einer Affäre

Der Monat ist zwar noch nicht rum...also rein theoretisch wäre ein Bericht zu Lage der Nation noch nicht notwendig.
Aus gegeben Anlass melde ich mich dennoch mal.
Wie geht's mir, das ist ja das was ich von vielen immer mal gefragt werde. Ich weiß inzwischen manchmal nicht was ich darauf antworten soll. Das Thema Scheidung rückt näher und ich will es inzwischen einfach nur noch hinter mich bringen.
Diese Woche setzen sich NF und ich uns mal zusammen um unsere Gedanken für eine Folgevereinbarung zusammenzutragen. Erste kurze Gespräche gab es schon...und diese verliefen jetzt nicht so gut.
Eigentlich war ja nahezu alles geklärt....eigentlich. Plötzlich kommen einige Befindlichkeiten auf und unsere Tochter wird wohl ein richtiger Streitpunkt. Ich möchte nicht das sie aus ihrem gewohntem Umfeld gerissen wird, sie will mit ihr umziehen wenn sie eingeschult wird. Der Zeitpunkt ist an sich für sowas natürlich das beste, aber die Folgen davon erachte ich für meine Tochter als nicht so gut. Da gab es schon einiges hin und her. Die Vorfälle im Detail verkneife ich mir jetzt, hilft nichts bringt mich nicht weiter wenn hier in der Echokammer alle auf meine NF schimpfen.
Bei einigen der von ihr geäußerten Gedanken/Wünsche/Forderungen habe ich arge Zweifel das diese wirklich auf ihrem Mist gewachsen sind. Eher habe ich den Eindruck das ihr Umfeld da doch recht überzeugend mitredet.
Es wird also spannend. Eigentlich hatte ich gehofft das wir das einvernehmlich über die Bühne bekommen. So war der Wunsch, von uns BEIDEN. Allein schon weil wir auch beide irgendwie daran ein gesteigertes Interesse daran haben das die Kosten für die Scheidung sich möglichst gering halten. Alles was an Anwälte, Gericht, Notar geht ist für uns beide verbranntes Geld. Hat sie nichts von, ich nichts und damit auch unsere Kleine nicht.

Mein innerer Richter ist alles andere als gut gelaunt und ich kann sagen ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.

Wie weit möchte sie denn wegziehen und warum ?

Ihre Aussage ist das sie in die nächst größere Stadt ziehen möchte. Als theoretisches Beispiel wurde immer der Stadtteil genannt wo Next wohnt. Als Grund gibt sie bessere Jobmöglichkeiten an....aber natürlich ist da auch alles für unsere Tochter besser. Grundschule, Mittelschule alles um die Ecke. Grundschule ist bei mir auch gleich um die Ecke. 3min mit dem PKW.
Ich sage mir halt...sooo weit ist die Stadt nicht weg...sie könnte auch näher wohnen bleiben und unsere Tochter bleibt in ihrem gewohnten Umfeld und ich habe auch mehr Möglichkeiten sie zu sehen. Denn das war ja vor einigen Monaten noch ein Vorwurf das ich zu wenig Zeit mit meiner Tochter verbringe. z.Z. wohnen wir knapp 7km voneinander entfernt.
In einem Gespräch wo mir mitgeteilt wurde das sie gern das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht haben möchte (was ich sofort verneint habe) wurde mir als weitere Begründung auch genannt das sie sich von mir nicht weiterhin vorschreiben lassen will wo sie zu leben hat. Ich sehe es halt so, das nicht ich ihr das Vorschreibe (kann ich ja garnicht) sondern allein der Umstand das wir ein gemeinsames Kind haben, halt dafür sorgt das es Einschränkungen gibt.
Zum einen war mir nicht so klar das ich den gemeinsame Umzug und den Hausbau damals vorgeschrieben haben und zum anderen sehe ich es halt einfach so das genug Schaden angerichtet wurde und unsere Tochter daran noch immer zu knabbern hat. Und ich denke das auch sie einen Arbeitsweg von 15-20km in Kauf nehmen kann wenn dafür wenigstens etwas konstantes und Stabilität bleibt.
Ich hatte nach einigem hin und her bereits einige Lösungsvorschlage gemacht, bisher bin ich mit allen abgewiesen worden. Auf einen Gegenvorschlag warte ich bis jetzt noch.
Ist auch egal...ich möchte hier jetzt auch kein großartige Diskussion und erst recht keine Rechtsberatung auf Aufrufe um alles mögliche zu kämpfen. Ich wollte nur mal mitteilen das sich wieder etwas tut und ich muss zugeben es beschäftigt mich sehr. Zum einen die Angst meine Tochter noch ein Stück mehr zu verlieren und zum anderen ist das Haus bzw. dieser Flecken Erde in dem Dorf nicht nur mein Zuhause sondern auch das von der Kleinen. Ich will es für uns erhalten. Aber es besteht eben die Gefahr das ich alles in gewisser weise verliere....alles wofür ich bzw. Anfangs wir so gekämpft haben.

Achso...die theoretisch immer wieder genannte Ort wäre dann ca 20km weg. Aber halt andere Stadt, anderer Schulbezirk. Was genaues weiß ich natürlich nicht....woher auch die derzeitige Wohnung kann NF erst Anfang 2025 kündigen.

Zitat von Balu85:

haben möchte (was ich sofort verneint habe) wurde mir als weitere Begründung auch genannt das sie sich von mir nicht weiterhin vorschreiben lassen will wo sie zu leben hat.

Klugschissmodus an: Tust du auch nicht, du hast ja nur ein Mitbestimmungsrecht wo die Tochter bleibt. Deine Ex-Frau kann/darf hinziehen wo sie will....
Klugschissmodus aus

Aber das ist halt die trockene Theorie. Ich kann aber verstehen das du dir da Gedanken machst. Bei mir ist es ja anders herum, die Kinder sind bei der Mama im Haus geblieben. Und ich wurde öfter gefragt warum die Kinder damals nicht zu mir zogen als Mama Dauerparty machen war und ich sehr viel die Kinder im Haus behütet hab. Weil es eben das gewohnte Umfeld mit Freunden, Nachbarn, etc. der Kinder war. Und ich sie da nicht raus reißen wollte.
Ist aber auch heute nicht mehr so elementar wichtig denn auch meine Wohnung nähert sich langsam dem finalen Ausbau, die Kinder haben auch bei mir zwei Freunde gefunden mit denen sie öfter mal was machen und Töchterlein wechselt jetzt in meine Stadt zur Schule. Das wird auch wieder soziale Kontakte bei mir geben. Und außerdem hab ich auch kein gesteigertes Interesse immer noch so viel in ihrem Haus sein zu müssen jetzt wo mein Nachfolger da wohnt.

Einen gemeinsamen Nenner zu finden ist nicht immer einfach mit dem Ex-Partner. Ich habe den auch noch nicht gefunden aber irgendwie funktioniert es. Je älter die Kids umso besser. Und vielleicht mußt du auch in deiner Situation momentan mehr Zugeständnisse machen die dir nicht passen aber das kann je älter eure Tochter wird sich jederzeit ändern. Unsere Große sagt ja schon trocken das sie sich ihren 12 Geburtstag herbei sehnt. Weil sie von irgendwo her weiß das sie dann ein großes Mitspracherecht hat bei wem sie sich aufhält. Auch wenn es dem anderen nicht so ganz passen wird.

Zitat von EngelohneFlügel:

Klugschissmodus an: Tust du auch nicht, du hast ja nur ein Mitbestimmungsrecht wo die Tochter bleibt. Deine Ex-Frau kann/darf hinziehen wo sie will....
Klugschissmodus aus

Das weiß ich, aber es ist eben so das unsere Tochter bei ihr gemeldet ist und damit ist es natürlich rein praktisch so das damit auch Einfluss auf den Wohnort der NF hat. Das lässt sich natürlich schlecht abstreiten.

Zitat von EngelohneFlügel:

Und vielleicht mußt du auch in deiner Situation momentan mehr Zugeständnisse machen die dir nicht passen

oh glaub mir...das habe ich eigentlich schon....mein innerer Richter hat hart protestiert. Aber gefühlte Gerechtigkeit, Moral oder sonst was spielt eben keine Rolle in so einer Situation.
Ich werde sehen was am Donnerstag herauskommt. Ich werfe mal als These in den Raum: Das wir irgendwie eine Einigung finden und ein paar Tage später heißt es dann ich hab da nochmal drüber nachgedacht....

Ich persönlich strebe eine Scheidungsfolgevereinbarung an und würde darin im Prinzip alles mögliche Regeln wollen. Einfach weil ich der Ansicht bin das es so für uns BEIDE günstiger und schneller geht als wenn sich erst noch ein Anwalt bemühen muss. Die Bank will sowas so oder so sehen, damit meine NF aus dem Kredit rauskommt. Das will sie unbedingt und verstehe ich auch. Im Grund möchte ich eigentlich nur das dass was mir unzählige male mündlich mitgeteilt wurde, rechtsfest schriftlich im Vertrag haben. Zeit vergeht schnell, Januar ist es dann soweit das die Scheidung eingereicht werden kann.

Was hätte die Bank davon sie aus dem Hauskredit zu entlassen, wenn ich fragen darf ?

Die erstmal nicht viel außer halt die Gebühr dafür. Andererseits wäre bei NF z.Z. auch nix zu holen wenn ich nicht mehr zahlen kann.
Ich wäre aber auch nicht böse drüber wenn möglichst wenig Verbindlichkeiten bestehen.

Zitat von Balu85:

Grundschule, Mittelschule alles um die Ecke. Grundschule ist bei mir auch gleich um die Ecke. 3min mit dem PKW.

Und wie sieht es mit der weiterführenden Schule aus? Diese ist bestimmt nicht wirklich auf dem Land und ein paar Minuten von dir entfernt? Und da verweilt das Kind in der Regel am längsten. Meine sind zum Beispiel mindestens eine Stunde unterwegs, wenn sie mit dem Bus fahren. Die Kurze hat nun die Schule gewechselt und kann zum Glück auch mit dem Bus fahren. Bis Juli war sie komplett auf mich angewiesen, mit hinbringen und abholen. Auch ich wollte, dass die Kinder wenigstens in ihren Schulen bleiben.

Ich hätte gesagt, dass Orts- und Schulwechsel im jüngeren Alter leichter zu bewältigen ist als später, vor allem in der Pubertät. Beim Hausbau und Kleinkind denkt man vielleicht nicht immer an die Schulwege, wenn man sich für ein tiefes Dorf entschiedet, denn die KiTa und die Grundschule sind in der Regel vorhanden, aber danach…..

Das kommt drauf an wohin sie später geht. Es gibt durchaus mittelschulen und Gymnasium, auch in der Nähe. Ich wohne ja nicht hinterm Mond. Aber niemand weiß ob sie da dann später einen Platz bekommt...in der Stadt aber auch nicht. Und was an den Schulen z.T. los ist....das will man nicht.
Kurz gesagt, was in 6 Jahren ist weiß heute doch keiner.

Zitat von Balu85:

, was in 6 Jahren ist weiß heute doch keiner

Nein natürlich nicht. Ich mache mir zum Beispiel schon länger Gedanken darüber was und wo mein Kind studieren wird und wie ich das finanzieren soll, wenn sie weiter wegziehen muss. Aber weiter bin ich natürlich nicht gekommen

Zitat von alleswirdbesser:

Aber weiter bin ich natürlich nicht gekommen

wie willst du da auch weiter kommen. Wo dein Kind studieren wird weißt du ja noch garnicht....also sind die Folgeprobleme noch garnicht lösbar. Für den wirtschaftlichen Teil sage ich mir halt ...dafür gibt es halt auch Bafög. Sicher ist es nicht schön wenn man dann nach dem Studium mit Schulden ins Berufsleben startet, andererseits sollte man froh sein das es hier diese Option gibt und viele viele andere haben es auch schon gelöst.

So....kurz noch zu mir....also ich bin recht angespannt und unruhig. Heute ist das angesetzte Gespräch mit NF bezüglich der Scheidungsfolgevereinbarung. Und irgendwie habe ich da kein so gutes Gefühl. In einer Voice vorgestern meinte sie nur das ja eigentlich der einzige richtige Streitpunkt unsere Kleine ist. (Umzug usw.)
Ich würde gern diesen Streitpunkt ein wenig auslagern, da die Gerichte Sorgerecht ja eh mit entscheiden wenn es beantragt wird und dieser Punkt halt auch besonders emotional belastet. Ich bin da echt gespannt....auch wenn es rechtlich nichts bringt. Ich glaube rein für's Gefühl würde es mir schon helfen wenn wir einen Zettel haben wo alle Punkte geklärt sind und wir unterschrieben haben diesen dann an den Notar weiterleiten. Einfach damit ich mal irgendwas in der Hand habe wo ich sagen kann hier hast du dem aber zugestimmt oder hier hast du das aber so gesagt. Diese Bivalenz macht einen alle....heute so, morgen so. Heute mach doch dies und das später ne dies und das passt mir jetzt nicht mehr.

Abgesehen von der Thematik Tochter will ich eigentlich nur das sie mir das zusichert was mir seit Bekanntwerden der Affäre immer wieder gesagt hatte. Könnt gerade in die Tischkante beißen.....mach ich aber ni. Zahnersatz ist teuer und schmeckt ja auch nicht.