Ich habe mal alles gelesen und finde die Beiträge so hilfreich, um viele Facetten deiner Frage zu beleuchten. Denn, wie du immer so schön schreibst, wir waren alle nicht dabei und können entsprechend nicht genau sagen, was sich zwischen eurer Maus und der Mama abspielt, oder was sich gar gerade in deiner NF abspielt...
Für eure Maus ist es nicht einfach und eine dauernde Anpassung, die sensibel begleitet werden will.
Die Frage ist, hat deine NF dazu überhaupt das nötige Nervenkostüm oder Einfühlungsvermögen, meist eskaliert es ja auf allen Ebenen.
Ich finde es toll, dass du eure Tochter und ihr Wohlbefinden im Fokus hast und grundsätzlich nach Einigung mit deiner NF suchst indem du auch sie verstehen möchtest und ihr eher eine liebevolle Art zusprechen kannst.
Ich finde es auch schön, dass deine NF wohl ebenfalls dich weiter als Unterstützung in den Belangen um eure Tochter sieht.
Ihr habt eine gute Basis um auch wirklich emotional haltende Lösungen für die Maus zu finden.
Ich lese ein wenig heraus, dass sich deine NF aktuell eher schwer in die Situation von der Maus hinein versetzen kann, sich vielleicht abgelehnt fühlt und glaubt, sie habe damit eigentlich nix zu tun und will es auch nicht ausbaden...
Hier scheinst du dir mehr input von Außen zu nehmen. Ich weiß nicht, ob sie dafür offen ist, aber vielleicht würde eine Erziehungsberatungsstelle helfen, damit ihr leichter mit solchen Übergangssituationen umgehen könnt.
Du kannst es ihr ja vorschlagen, falls eure Versuche nicht glücken. Dort wird ihr dann auch aufgezeigt, welche enorme Anspannung und Anpassungsleistung es für ein kleines Kind bedeutet, diese Wechsel von Papa zu Mama und zurück zu bewältigen.
Zumal ich mir vorstellen kann, dass dieses bei Papa sein, bei Papa wohnen gleichbedeutend ist mit dem Wunsch 'wieder in das alte Leben, dass alte zu Hause ' zu gehen, dort zu bleiben.
Ich kann nicht behaupten, dass jedes Kind sich wünscht beim Papa oder Mama zu leben und es entsprechend klar ausdrücken würde. Da deine NF darin ein Angriff auf Machtebene zu sehen scheint, ist es möglich, dass es genau das sogar ist und eure kleine Maus gut erkannt hat, wie sie auch der Mama mal ne Grenze zeigen kann. Nach dem Motto 'was kein TV...dann zieh ich zu Papa, der ist eh besser ätschi'... rechtfertigt ihre Reaktion nicht, aber ist vorstellbar .
Es würde ihr sicher helfen wenn sie versteht, dass immer wenn die Maus von dir zu ihr wechselt ein stück des Trennungserlebens sich wiederholt und es an euch beiden liegt, wie ihr es der Maus gut ermöglicht, damit immer besser zurecht zu kommen.
Da kann dein wanderpokal kuscheltier schon ganz gut was bewirken, auch das Buch über Trennung und vielleicht immer mal Ideen einbringen nach dem Motto hm, dass ist jetzt nicht einfach für dich von mir zur Mama zu gehen, wie kann ich dir helfen? Magst du das Kuscheltier mitnehmen und ich mach Aftershave drauf, dann kuschelst du damit und denkst an mich, ich denke an dich und wir verabreden uns im Traum... wo treffen wir uns heute Nacht im Traum? Spielplatz? ...
Diese Übergänge sind oft schwer und deine NF scheint nicht zu verstehen, wieviel emotionale Anstrengung das bedeutet und vielleicht jedes Nein von ihr eines zu viel ist, da das Maß der Anpassung bereits erreicht ist.
Sie dort fertig gemacht abzugeben hilft sicher enorm, denn ab einer gewissen Uhrzeit ist Kooperation eh aus und da geht nix mehr.
Hoffe, ihr findet da noch ein paar schöne Dinge um es leichter zu machen.
Aber, so leid es mir tut... Enttäuschung, Wut , Trauer, Hilflosigkeit , Unverständnis, nicht akzeptieren wollen
..das alles sind Emotionen, die nun mal jeder von euch durchgehen wird in dieser Trennung, und alle Emotionen sind ok und dürfen entsprechend ausgehalten und verstanden und beruhigt werden.
Sehr sehr schwierig, je nachdem wie man das selbst gerade aushält...(ich weiß) und da darf es auch mal sein,dass eine Reaktion daneben ist. Wenn es dann reflektiert und entschuldigt und verändert wird, ist es dennoch wertvoll für Mäuslein
Zitat von Balu85: Die Kernfrage ist jetzt eigentlich ob ich die Bestrafung auch übernehmen für ein Fehlverhalten was bei mir nicht auftritt.
Wie gesagt, einerseits verstehe ich dieses an einem Strang ziehen andererseits andererseits will ich auch nicht der Blöde sein und der Kleinen was verbieten wenn es bei mir doch funktioniert.
Die Frage ist, würdest du es tun, wenn ihr zusammen leben würdet, ist es etwas, was du vertreten kannst, bring5 es Eurer Maus etwas oder was genau ist das Ziel
Zitat von Pfeifchen: Ein Stück weit sagen wir bei manchem auch den Kindern, Papa entscheidet so und Mama so. Wenn es da Unterschiede sind, besprechen wir das. Papa ist beim Eis essen sparsamer. Wir haben uns da ausgetauscht, und das verstehen die Kids. Dafür ist er bei etwas anderem dafür lockerer als ich. Vielleicht gibt es da auch was bei euch.
Finde ich ein guter und gegenüber dem anderen Elternteil wertschätzende Reaktion, denn es gibt ihm die Berechtigung anders zu sein und das Kind lernt das unterschiede ok sind
Zitat von Balu85: Ich bräuchte ja nur sagen Mäusgen, ich hab mit der mama gesprochen und die hat mir gesagt das du diese Woche kein Fernsehen schauen darfst, weil es nicht klappt bei euch zu Hause. Aber irgendwas muss ich in der Zeit ja trotzdem machen...und wenn wir dann statt fernzusehen im Pool planschen ist das auch Spass.
Ist halt die Frage, warum es bei Mama schwerer ist , sich anzupassen. Da könnte Beratung gut tun, dann geht es mal mehr darum, was geschieht und nicht, was bei dir passieren sollte damit es dort besser geht
Zitat von Balu85: Bin da auch beruhigt....und ja ich kann nichts machen. Bisher haben wir das so gehandhabt, das im Notfall die mama oder der Papa halt angerufen wird damit sie wenigstens die Stimme hört. Haben wir auch schon so gemacht als noch alles gut war und ich arbeiten war.
Vielleicht braucht es hier weniger Notfall und mehr ,Papa bzw Mama ruft definitiv an...? Aber, dass die Maus euch immer anrufen kann, bzw ihr euch gegenseitig als Unterstützung holt, ist viel wert
Zitat von Dauerverliebt: Damit nimmst du dem Kind seinen verbleibenden safe space. Die emotionalen Probleme deiner NF mit der von ihr gewählten Situation sind nicht dein Problem und sie kann nicht erwarten, dass du dich stellvertretend für sie gegenüber deiner Tochter unfair verhälst, nur damit sie besser dasteht. So nehmt ihr beide dem Kind die Sicherheit verlässlicher Eltern.
Das hast du in schönen deutlichen Worten beschrieben. Wenn es so ist wie du es wahrnimmst, könnte ein Außenstehender vielleicht helfen, dass sie sich wieder mehr in die Tochter hinein fühlt
Zitat von Balu85: Ich hatte es letztens ja erlebt...und ja so wie sich bei der Mama verhält ist sie bei mir nicht. Aber dann hört sie auch nicht mehr auf mich, als wäre es Wohnungsabhängig oder es reicht das die Mama dabei ist.
Mir fällt dazu eigenes Erleben ein:
Eine Zeit vor meiner Trennung haben meine Eltern den Kleinen gelegentlich über einige Stunden, teilweise sogar über Nacht genommen. Er ist und war Mamakind und wollte dort schlafen bzw sein. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Eltern die Zeit Überspannen, dass es ihm zu lange ist. Das wurde immer geleugnet, denn 'Quatsch, der will doch hier sein, spielt mit der Cousine, der fragt gar nicht nach dir! ... bis sie seinen emotionalen Zusammenbruch miterlebt haben, da er wach wurde, bevor die wieder gegangen sind (sie brachten mir den Zwerg, bei der fahrt von 45 min schlief er natürlich ein). Er tobte, ich konnte rein gar nichts tun, um ihn zu beruhigen, es ihm recht zu machen, musste das einfach durchhalten und die Wut und Verzweiflung über mich ergehen lassen. Ich konnte es mir nur so erklären, dass es ihm zu lange gedauert hat. Meine Eltern sind da resistent gegen Einsichten und mussten etwas schockiert dabei stehen... Natürlich war ich dann schuld 'du lässt dem Kleinen zu viel Raum...keine Grenzen '... Alte Schule halt.
Ich habe das Ganze so gelöst, dass ICH den Kleinen bei meinen Eltern holte indem diese mir ihn ins Auto oder in den Arm geben an der Tür. Er blieb dadurch entspannt. Schlief im Auto ein und ich konnte ihn ins Bett tragen.
Wütend war er stellenweise trotzdem, wenn es ihm zu lang gedauert hat, aber keine emotionalen zusammenbrechen mehr.
Zitat von Dauerverliebt: Vergiss nicht, du kannst zaubern in den Augen deiner Tochter, so wie Mama auch. Die kleine lernt gerade, dass Mama und Papa auch nur Menschen sind. Da geht ein Weltbild kaputt. Du kannst machen, das eine Stelle nicht mehr weh tut in dem du pustest. Und jetzt möchte das Kind pusten und es geht nicht. Im Gegenteil, es wird zurückgestossen von der Mama. Das ist was deine Tochter sieht. Ihr fehlt die mentale Reife um die Trennung zwischen außen und innen zu machen. Und so, wie ich dich verstanden habe, fehlt es bei deiner Frau derzeit auch heftig an emotionaler Reife.
So eine schöne kindliche Sicht... Danke.