Um Affäre oder Ehe kämpfen

Hallo Zusammen,
ich w30, weiß aktuell einfach nicht wohin mit mir. Zu meiner „Geschichte“:

Mein Mann und ich sind mit 19 Jahren zusammen gekommen, also seit 11
Jahren in einer Beziehung, davon 2 Jahre verheiratet und mit 2 Söhnen (3 und 1,5 Jahre alt). Aktuell bauen wir ein Haus um, welches ich von meinem Opa übertragen bekommen habe.

Im letzten Jahr Mai 23 lernte ich im Urlaub mit einer Freundin einen anderen Mann kennen (in einer Beziehung) und wir haben uns auf den ersten Blick ineinander verguckt. Es lief nichts zwischen uns aber wir tauschten die Nummern aus. Wir schrieben jeden Tag, bis wir irgendwann einen neuen gemeinsamen Urlaub im August 23 jeweils mit Freunden planten.
Wir trafen und bereits vor dem Urlaub 2x, wobei es bei einem Treffen zum Kuss kam. Im Urlaub selbst verbrachten wir jede Nacht zusammen und auch danach trafen wir uns aufgrund der Entfernung von 300km alle 4-5 Wochen, meist mit Übernachtung. Wir telefonierten und schrieben jeden Tag, es war wie eine zweite Beziehung. Wir entschieden uns dazu, den Weg gemeinsam weiterzugehen und uns von unseren Partnern zu trennen. Mein Ehemann gab sich auch selbst viel Schuld an unserer Situation, das er sehr viel gearbeitet hatte, mich mit den Kindern viel alleine lies und die Last mit dem Haus auch noch auf unseren Schultern lag. Also beschlossen wir, eine Paartherapie zu starten.
Mein AF sprach zu dem Zeitpunkt auch mit seiner Freundin, was ihm unheimlich zu schaffen machte. Die Freundin verließ ihn und nun trauert er ihr ziemlich hinterher, was er mir aber immer angekündigt hatte („Ich werde Zeit brauchen, um das zu verarbeiten. Sie ist ja grundsätzlich ein toller Mensch und kann nichts dafür“).
Mein Ehemann und ich kommen einfach trotz Therapie nicht von der Stelle. Wir verstehen uns wirklich gut, aber es
ist wie gute Freundschaft - gute Eltern eben, mehr nicht.
Ich weiß nun nicht, ob ich an der Ehe noch weiter „arbeiten“ sollte, bis wir in das Haus ziehen können. Um dann eben zu schauen, ob unser Eheverhältnis vielleicht auch nur vom Hausstress geprägt ist oder ob ich Kontakt zu meinem AF wiederherstellen/halten soll. Unser Kontakt bricht nämlich immer wieder ab, da wir, besonders er, „klare Gedanken“ bekommen möchte. Es geht um meine Kinder, seinen Job und Wohnort l, den er aufgeben müsste. Er scheint sich unsicher zu sein, ob er dies wirklich will und vor wenigen Monaten nur zu rosarot“ gesehen hat. Ich persönlich denke, dass er Angst hat, eine Familie „zu zerstören“ und hat seine alte Beziehung emotional noch nicht verarbeitet.
Ich bin einfach hin und hergerissen, ob ich den Kontakt nun erstmal abbrechen oder
um uns kämpfen sollte….
Danke für eure Meinungen!

Weder noch, würde ich sagen. Ich würde erst einmal Abstand zu beiden gewinnen. In Bezug auf den AM sehe ich den Ball bei ihm - er soll sich sortieren - vielleicht gibt es dann in einiger Zeit einen Weg für Euch. In Bezug auf Deinen NM bringt PT sicher aktuell auch nichts (Ich bin der Meinung, dass man sich das sowieso in 99% der Fälle sparen kann, wenn einer der beiden Partner in eine dritte Person verliebt ist.). Was die Zukunft bringt - wer weiß.

Am interessantesten finde ich ja bei dieser eher alltäglichen scheinenden Affärengeschichte, dass die Affäre unmittelbar nach Heirat, letztem Kind und Haus kam. Da würde ich mal zusammen mit einem Psychologen draufschauen. Das steckt vielleicht mehr als nur der nette Dritte dahinter, der zufällig verfügbar war.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Wie schaut es denn überhaupt mit Deinem Mann aus?
Ist ihm das komplette Ausmass der Affäre bekannt und will Dich trotzdem behalten?

Die Frage welche ich mir gerade stelle ist, ob der Ehemann überhaupt davon weiß.

Das habe ich jetzt nicht so deutlich herauslesen können.

@unbel-leberwurst ja, ihm ist das Ausmaß bekannt. Wir haben sehr viel geredet und über unsere „Fehler“ gesprochen. Ich bin noch in Elternzeit, er also aktuell Alleinverdiener und hatte letztes Jahr auch eine neue Stelle angenommen, welche sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat.
Daher kann er mir das auch verzeihen, da er mich und alles andere zu dieser Zeit ziemlich ausgeblendet hatte, dies aber einsieht und nun eben mit
mir dran arbeiten möchte. Durch die Therapie reden wir wieder viel mehr miteinander und er schaut, dass er zeitiger von der Arbeit heim kommt und zeigt wieder mehr Interesse an meinem Alltag. Also wie gesagt- wir verstehen uns bis zu dieser Ebene wieder sehr gut. Allein der Kinder wegen, bin ich da sehr froh drum. S. ist es allerdings (noch?!) extrem schwierig, hier finden wir aktuell keinen Nenner.

@carlos7 ja, vielleicht sollte ich dies
Mal tun. Ich denke, dass mir oder uns da einiges zu schnell über den Kopf gewachsen ist …

Zitat von FrCK:

S. ist es allerdings (noch?!) extrem schwierig, hier finden wir aktuell keinen Nenner.

Vor der Affäre auch nicht? Was siehst du denn als Auslöser der Affäre? Das eine h Jahr starke berufliche Belastung kann es ja nicht sein.

@carlos7
Schwierig. Es war ok aber nach 11 Jahren eben auch die Routine da und ich denke, dass uns auch das 2. Kind erstmal ziemlich zu schaffen gemacht hat von der Belastung her, da wir zb für den 1. Sohn auch noch keinen Kita-Platz hatten und ich dadurch ziemlich am rotieren war. Der AM und ich waren oder sind einfach immer auf einer Wellenlänge gewesen und ich konnte dort eben meinen ganzen Alltag vergessen und mal wieder Zeit für mich haben.

Zitat von FrCK:

Der AM und ich waren oder sind einfach immer auf einer Wellenlänge gewesen und ich konnte dort eben meinen ganzen Alltag vergessen und mal wieder Zeit für mich haben.

Sehr egoistisch wie ich finde. Du hast tatsächlich nur Dich gesehen und mit dem AM hattest Du bislang noch keinen Alltag erlebt.

Dein EM hatte durch Dein Handeln keinerlei Chance.

@alleswirdbesser
Ist halt der Klassiker und das in diesem Fall mit gerade einmal 30 jungen Jahren.

Mann schenkt Familie, bringt das Brot auf den Teller, sorgt in diesem Fall für die Renovierung und kümmert sich ebenfalls nebenbei um die Kinder.

Und was ist der Dank?

Wenn man schon nicht weiß, ob A oder B der richtige ist, sollte es keiner von beiden sein.