Ich habe mich im Anfang 2016 nach einer langen Beziehung (14 Jahre inkl. 4 Jahre Ehe) getrennt, weil meine Ex-Frau mich wirklich kaputt gemacht hat, sie sich kaputt gemacht hat und ich 3 Jahre wirklich durch die Hölle gegangen war.
Danach habe ich wirklich den Selbstbestätigungs-Trip gehabt - Affären, Schmetterlinge, Bettgeschichten. Alles parallel und völlig wirr und irre. Meine BF hat mir da sehr beigestanden (telefonisch). Gesehen haben wir uns nur zwei Mal im Frühjahr 2016. Zu der Zeit war sie in einer Art Beziehung - sie sagt, es war ihrerseits ohne tiefergehende Gefühle, für mich aber war sie gebunden. Ich habe bei unseren Treffen durchaus etwas mit ihr geflirtet, sie ist nicht weiter darauf eingegangen, was meine Meinung bestätigte - weiteres verbat sich, schließlich waren wir enge Freunde.
Im Sommer 2016 habe ich per Zufall meine jetzige Partnerin kennen gelernt. Irgendwie war das von Moment eins an toll. Ungezwungen, sehr natürlich und kein solches gespieltes Abtasten, sondern ein Kennenlernen und sich verlieben. Ich wollte eigentlich gar keine Beziehung eingehen, ich hatte die Frauen bis dahin nur als Mittel zum Zweck der Selbstbestätigung, aber sie hatte das gewisse Extra und hat mich ganz anders angesprochen.
Schon lange hatte ich einen Besuch in jenem Herbst bei meiner Freundin zu einem Konzertbesuch geplant. Ich dachte mir dann: was soll ich dort allein, meine Partnerin gehört doch mit dazu. Also waren wir dort auch zusammen.
Das sind die Fakten. Jetzt ist es Deutung: meine BF hatte Gefühle und war eifersüchtig. Das hat sich projiziert und so eine gewisse Rivalität ausgelöst. Überhaupt kein Streit, aber halt keine herzliche Atmosphäre wie ich mir das erhofft hatte.
In der Folgezeit war meine BF zwar anwesend, aber meiner Ansicht mitunter seltsam und/oder seltsam distanziert. Sie wiederum war dann nach ein zwei kurzen Intermezzi mit einem Mann zusammen gekommen, der eigentlich der Ruhepol für sie war und mit dem sie die Zukunft gestalten wollte. Sie sagte damals - etwas im Nachgang vielleicht offenbarendes: dass er so sei wie ich.
Die Beziehung zerbrach an ein einer sehr unschönen Sache seinerseits und sie war am Boden zerstört. Dann folgte diese sch Romanze, an deren Endpunkt ich jetzt stehe.
Ich sage mal ehrlich, ich kapiere so langsam, dass das Problem zwar für mich erst letztes Jahr aufging, aber kann es nicht sein, dass sie dem die ganze Zeit ganz anders gegenüber stand?
Es ist vertrackt. Sie ist mir wichtig, wirklich. Meine Partnerin und meine Familie aber sind wichtiger. Nur wie weiter? Oder überhaupt weiter mit dieser BF?
Zum Zweiten: klar verstehe ich zunehmend, dass das die Antipathie getriggert hat - Frauen haben oft viel mehr Feingefühl. Ich will meine Partnerin nicht betrügen, sie ist toll und wunderbar. So wenig wie ich perfekt bin, ist auch kein Gegenpart perfekt. Bin ich der Grübler und Leser, kann ich das Feld Musik zum Beispiel nicht bedienen usw usw ich will nur damit sagen, dass ich mir bewusst bin, dass ich kein Übermensch bin und ich das auch von keiner Partnerin erwarten kann. Das, was ich habe, ist fantastisch.
Hat die BF hier noch Platz?
08.06.2020 11:33 •
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