Hallo zusammen
Mein (19) Exfreund (24) hat vor ein paar Tagen mit mir Schluss gemacht und ich bin noch immer verwirrt und vor den Kopf gestoßen. Das wird allers vermutlich ziemlich lang, dafür entschuldige ich mich im Voraus!
Wir waren etwas mehr als ein Jahr zusammen und hatten meiner Meinung nach eine
ernste und innige Beziehung, von der ich dachte, dass wir beide in ihr glücklich sind. Er war häufig schon bei meinen Eltern zu besuch, ich ebenso bei seinen und wir kannten jeweils die ganze Familie des anderen. Nun ist es so, dass ich für mein Studium im April in eine andere Stadt gezogen bin. Coronabedingt kam ich nach einigen Wochen zurück in meine Heimatstadt und blieb dann für ein paar Wochen dort. Vor 5 Wochen bin ich dann zurück in meine Unistadt und bin letzte Woche zurückgekommen. Mein exfreund.
steht kurz vor seinem studienabschliessenden Examen und ist dementsprechend zur Zeit sehr gestresst. Das ist soweit die Prämisse.
In meiner Unistadt habe ich mich wegen der aktuellen Umstände, trotz dem ich dort Freunde habe, sehr alleine gefühlt und meinen Exfreund unglaublich vermisst. Deshalb habe ich ständig den Kontakt zu ihm gesucht, um das Gefühl zu haben ihm näher zu sein, ohne dabei auf die für ihn notwendige Examensvorbereitung zu achten. Wenn er mich dann, wenn ich an dem Tag zum xten Mal anrief, berechtigterweise abwimmelte, war ich beleidigt und fühlte mich von ihm alleinegelassen und als würde es ihm egal sein, wie es mir geht, weshalb ich häufig zickig wurde. Mittlerweile weiß ich natürlich, dass das Blödsinn war. Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch so mit mir beschäftigt, dass mir das nicht auffiel.
Letzten Sonntag, eine Woche bevor wir uns trennten, haben wir telefoniert und er meinte, er sei sich nicht mehr sicher, ob wie genügend Gemeinsamkeiten haben. Nachdem wir das besprochen hatten, kamen wir zu dem Schluss, es damit zu probieren, uns in Zukunft bewusst Zeit miteinander zu nehmen, statt uns nur stumpf zu treffen, ohne dabei wirklich etwas zu unternehmen. Für mich war das Thema damit vom Tisch.
Am Montag haben wir dann nochmal telefoniert, wobei er meinen Vorschlag, mich in meiner Unistadr zu besuchen, ablehnten, weil er lernen musste, weshalb ich (ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe) zickig wurde. Daraufhin meinte er, er habe nicht das Gefühl, dass ich ihn vermisse, wenn ich mich so verhalte. Dabei war ich eigentlich nur enttäuscht, weil ich ihn gerne gesehen hätte. Etwas später haben wir das am Telefon allerdings wieder ausdiskutiert und alles war wieder in Ordnung.
Am Tag darauf war das auch der Fall, er hat mir auch geschrieben, wie sehr er sich auf mein Kommen am kommenden Wochenende freuen würde, weil ich kurz überlegt hatte, wegen eines Termins in der Unistadt etwas länger zu bleiben. Bis Donnerstag haben wir dann normal miteinander geschrieben (Herzen, Witze, Kosenamen etc.), wobei er mir dann auch sagte, dass er sich nicht sicher war, ob er in der kommenden Woche, in der ich kommen wollte, so viel Zeit haben würde, da er für zwei Klausuren lernen musste. Natürlich war ich enttäuscht, habe es allerdings akzeptiert, da die Klausuren für die scheinfreiheit fürs Examen bestanden sein müssen. Dabei sagte er mir auch, dass er wegen des Examens große Schwierigkeiten und Angst vorm Durchfallen habe und ständig am Nachdenken sei.
Auch am Freitag haben wir noch normal kommuniziert, bis auf eine kurze Meinungsverschiedenheit beim Facetimen, die aber schnell aus der Welt geschaffen war. Als er später noch in der Bibliothek war, haben wir noch geschrieben, wobei auch hier die Konversation wie gewöhnlich ablief und wir verblieben dabei, dass er mich auf dem Nachhauseweg anrufen würde. Das tat er nicht und wünschte mir stattdessen eine gute Nacht und sagte noch, dass er viel hatte nachdenken müssen.
Am Samstagmorgen schrieb er mir dann, dass wir reden müssten, sobald ich wieder in meiner Heimatstadt wäre. Dabei dachte ich mir gleich, das er sich jetzt trennen wolle. Schlussendlich haben wir dann telefoniert, wobei er nochmal sagte, wie verwirrt und überfordert er sei und auch, dass ich ihn durch mein Verhalten und meine zickigkeit sehr gestresst habe. In dem Moment ist mir dann endlich aufgefallen wie ungerecht und selbstsüchtig ich ihm gegenüber war, wofür ich mich ausführlich entschuldigt habe. Wir sind schließlich zu dem Schluss gekommen, nochmal zu sprechen, wenn ich zurückgekommen wäre. Über den Tag verteilt haben wir die ganze Zeit geschrieben, wobei er ständig sagte, dass er mir Ablenkung wünschen würde. Wir haben uns schließlich darauf geeinigt, am Montag noch einmal in Person zu sprechen. Das wollte er, um das Gespräch nicht vor seiner Klausur am Montagmorgen führen zu müssen, weil er fürchtete, diese dann nicht zu bestehen. Wegen dieser negativen Aussichten dachte ich gleich wieder an eine Trennung, was ich auch ansprach. Wir haben dann nochmals kurz telefoniert, wobei er mir das gleiche sagte wie am Morgen, und dass er das alles nicht mehr könnte, weil er große Angst habe, durch das Examen zu fallen und unsere Situation ihn mental zu sehr beanspruche. Am Montag wolle er mich ein letztes Mal sehen, wobei mir natürlich klar war, was das bedeutete.
Sonntag meinte er noch, dass es ihm das Herz breche, zu sehen wie traurig mich das alles mache und auch ihm das alles nicht leicht falle. Ich habe ihm schließlich einen 4 seitigen Brief geschrieben, ihm den Abends in den Briefkasten gelegt, sodass er ihn vor der Klausur nicht mehr lesen würde. Darin habe ich mich für mein Verhalten nochmals ausführlich entschuldigt und dargelegt wie leid mir das alles tue und wie viel er mir bedeutet, .
Montagmorgen, nach seiner Klausur, habe ich ihm dann geschrieben, dass etwas in seinem Briefkasten läge. Als er den Brief gelesen hat, hat er mir geschrieben, dass er danach eine Stunde geeint hat. Später hat er mir noch geschrieben, dass ich mir, trotzdem er den Brief 10 mal gelesen und die ganze zeit geweint habe, keine großen Hoffnungen machen solle.
Abends haben wir uns schließlich getroffen und ich habe mich für mein Verhalten entschuldigt und versucht zu zeigen, dass ich meinen Fehler eingesehen habe und nicht er es war, der mich im Stich ließ (was ich davor ja fälschlicherweise glaubte), sondern vielmehr ich ihn. Außerdem habe ich ihm vorgeschlagen, dass wir uns, um den Stress zu minimieren auch nur einmal pro Woche treffen könnten und alles weitere von ihm ausgehen sollte, ich mich also bis aufs nötigste zurückziehen würde, ich aber sofort zur Stelle sein würde, falls er Hilfe benötige. Das wollte er aber nicht, weil das nicht halbes und nichts ganzes sei. Dann meinte er noch, dass er der Meinung sei, wir hätten nichts gemeinsam (seine Beispiele waren dafür, dass er ein Frühaufsteher ist, gerne wandert und spazieren geht (tue ich auch, nur brauche ich ein bisschen, um mich da zu motivieren) und sehr ordentlich ist). Meinen Einwand, dass das Sachen seien, die er von Anfang an wusste, tat er damit ab, dass er dachte, dass sich das ändern würde, das innerhalb des Jahres aber nicht geschehen war. Das fand ich ehrlich gesagt sehr befremdlich, wer geht denn in eine Beziehung in der Hoffnung, der andere würde sich ändern? I h habe mich deshalb ein bisschen wie ein für ihn fehlgeschlagenes Projekt gefühlt.
Sein drittes Argument wae, dass er einfach weniger Gefühle habe. Ich hatte ihm vorgeschlagen , es bia Sonntag zu versuchen, uns in einem relativ neutralen Rahmen zu treffen, um zu schauen, ob es möglich wäre, sich wieder aneinander heranzutasten, daraufhin meinte er, dass er genau wisse, dass diese Woche dann die schönste überhaupt wäre, und wir 4 Wochen später die gleiche Diskussion noch einmal führen würden, er wegen des examens dafür aber keine Zeit habe. Als ich es ein wenig später nochmal ansprach, meinte er dieses Mal, dass er einfach das Gefühl haben würde, mir etwas vorzuspielen, was ja auch nicht in meinem Interesse sei. Das hat mich verwirrt, es könnte für ihn ja nicht die schönste Woche sein, wenn er mir dabei etwas vorspielen würde, oder? Oder sehe ich da etwas falsch?
Zum Schluss haben wir uns jedenfalls getrennt, dabei aber vereinbart, uns in 4 Wochen noch einmal zusammen zusetzen und alles zu bereden (dabei meinte er auch, dass es könnte, dass er seine Entscheidung bis dahin bereuen würde)
Ich bin schlussendlich mit einer menge Fragezeichen zurückgeblieben. Einerseits denke ich mir, dass das seine Entscheidung ist, wir getrennt sind und es das nun war, eigentlich also durch die Trennung alles klar sind.
Andererseits finde ich die Gründe mehr als dünn und hatte das Gefühl, er wollte sich nur trennen und hst deshalb irgendwelche gründe an den Haaren herbeigezogen, um überhaupt welche zu haben. Seine Entscheidung scheint ja in der Nacht von Freitag auf Samstag gefallen zu sein, obwohl wir zuvor noch ganz normal geschrieben hatten. Vor allem, weil er ständig meinte, er sei wegen des Examens gestresst. Ist er vielleicht einfach nur sehr gestresst und wollte eine Stressquelle (mich) löschen, sich an sich aber nicht wirklich trennen? Also sozusagen nur aus Selbstschutz? Besonders, weil wir uns 5 Wochen lang nicht gesehen hatten, macht es mir auch zu schaffen, dass er meinte, er hätte weniger Gefühle. Nach 5 Wochen ist es irgendwie klar, dass ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit zum Teil verschwindet. Vor allem, wegen der Situation, in der wir uns in der Woche befanden. Ich finde es irgendwie komisch, dass er meint, er habe weniger Gefühle, wenn wir uns gar nicht mehr richtig gesehen haben und er das gar nicht "prüfen" konnte. Stattdessen kommt es mir so vor, als habe er vielleicht keine besonders große Lust auf mich gehabt, weil ich ihn davor immer so genervt hatte, und sich wegen seiner situation auch nicht wirklich damit auseinandersetzen wollen und Schluss gemacht, um es "wegzuhaben". Während des Gesprächs, das wir hatten, war es zwar so, dass auch ich etwas gesagt habe, allerdings war das faktisch gesehen egal. Er hatte seine Entscheidung getroffen und da hatte ich ihm nicht mehr hineinzuqautschen. Allerdings fällt es mir, weil ich weiß, in was für einer stressigen Ausnahmesituation er sich befindet, schwer, seine Entscheidung als final und auch komplett durchdacht und belastbar zu sehen. Ich finde auch, dass er es sich irgendwie sehr einfach gemacht hat, indem er mir das einfach hinknallte, ohne mir irgendwie die Chance zu geben, gegenzusteuern, bzw sich vor dem Treffen seiner endgültigen Entscheidung nicht noch einmal "normal" mit mir zu treffen.
Mache ich mir also unnötige Hoffnungen, wenn ich denke, dass es sein kann, dass er mir bei unserem Gespräch in 4 Wochen, wenn ein teil des examensstress weggefallen ist, sagt, dass er die Entscheidung doch gerne zurücknehmen würde? Oder hat er seine Entscheidung trotz möglicherweise "richtiger" Gründe einfach getroffen und es ist jetzt so? Ich weiß auch nicht, ob ich wirklich diese 4 Wochen auf das Gespräch warten soll (früher geht es organisatorisch nicht) und ihm nicht einfach alle seine Sachen bringen und auf as Gespräch verzichten soll, um jegliche Bindung, die es gibt, zu kappen und mich nicht mehr an einem Hoffnungsschimmer klammern zu können, den ich mit dem Gespräch möglicherweise verbinde und mir bis dahin noch mehr Gedanken zu der Situation zu machen. Zum besseren Abschließen also auf ein Gespräch verzichten soll, um die emotionale Bindung und auch Hoffnung zu unterbinden. Oder ob ich uns beiden einfach die Zeit geben soll, alles noch einmal zu überdenken und dann durch das Gespräch vielleicht besser abschließen kann. Bei Variante 1 ist natürlich die Gefahr, dass mir Informationen, Erklärungen und ründe fehlen würden. Dafür könnte ich nicht meine ganze Hoffnung auf dieses Gespräch setzen und vorwärtsgehen. Bei Variante 2 hätte ich möglicherweise die Erklärungen, die mir fehlen und auch seine nachträgliche Einschätzung über seine Entscheidung g, dafür würde ich das alles noch 3,5 Wochen mit mir herumtragen.
Was denkt ihr? Spinne ich mir irgendetwas zusammen und es ist vorbei oder gibt es noch irgendwie Hoffnung (unahängig davon, ob ich wieder mit ihm zusammen kommen möchte)
Danke für eure Hilfe!
17.07.2021 02:35 •
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