Liebe Nicole, liebe Ella,
Vortrag: Gestern Abend war es nicht möglich, das Forum zu erreichen: es war einfach keine Verbindung möglich :-//
Es tat mir umso mehr Leid, da ich es Euch und mir selbst versprochen hatte, mich zu melden. Die Technik jedoch entschied es anders... Das Tor zu Euch war zu, mein Draht zur Welt war gerissen... Aber der Abend war trotzdem nicht allzu schwer durchzuziehen, denn Unerwartetherweise stand Besuch im Haus! Freunde und Bekannte versammelten sich bei mir! Es war eine wohltuende Geste!
@Nicole: hast Du das auch durchgemacht? Ist Dir das auch nicht erspart geblieben? Und es ist jetzt Vergangenheit? Das macht mir Mut, irgendwie.
Das es wirklich vorbei ist habe ich seit einige Zeit bereits zur Kenntnis genommen. Was sage ich da, nein: das habe ich FÜR MICH entschieden! Denn, wie gesagt, mit genügend Anstrengung, man kann die Gefühlen – und auch die Liebe – zerstören! Manche Menschen genügt es eben nicht zu verlassen, sie müssen auch dabei alles mit Fresse treten, auch das, woran sie lange Zeit selbst geglaubt haben (haben sie das?).
Ja, es ist so: es gibt keine Hoffnung mehr auf eine Rückkehr. Diese qualvolle, alles zunichtemachende fixe Idee habe ich aufgegeben. Die Frage, ob ich nun gefühllos geworden bis, ob mein Herz sich vor Schmerz so abgekühlt hat, dass keine Flamme mehr ihn zum brennen bringen kann, diese Frage stellte ich mich auch des Öfteren. Als Emotionslosigkeit möchte ich es nicht unbedingt bezeichnen, denn dieser Zustand ist ja auch eine Emotion zuzuschreiben. Es ist nur so schwer, es mit Worte zu beschreiben (fei nach der Definition, dass „Nichts“ auch „Etwas“ sei...) Ich lebe nicht, ich existiere nur.: GENAU!
Ich wünschte, diese Satz den ich mir angehört habe, würde mir auch etwas – wenn auch nur etwas – Mut einflössen. Ich wünschte es so sehr, kann aber (noch?) nicht diese Interpretation darin sehen. Es klingt für mich noch zu fatalistisch. Ein Zeichen, dass mein Weg noch sehr lang sein wird? Ich werde es vielleicht noch verstehen...
Und NEIN, liebe Nicole: dafür bin ich nun „zu Weit“, zu „abgenarbt“: ich lasse mich nicht mehr von meinem Weg von meine Fast-Ex-Frau ablenken!!! Dafür war der Weg zu steinig, zu schmerzvoll und sie zu Rücksichtslos, zu Gefühlsvernichtend... Nein, ich frage mich nicht, warum sie sich meldet: ich weiß warum! Und das beweist mir, dass sie sich nicht geändert hat. Sie ist noch genau die Frau, die UNS verlassen hat. Und es gibt für mich keine Zukunft mehr an der Seite eine derart egoistische, „theatralische“ Person!!! Nicht einmal unbewusst! Ganz sicher.
Sicher, ich habe auch lange gehofft, ja sogar „gewusst“, es kommt alles wieder „in Ordnung“. Wie töricht! Aber das Einen habe ich gelernt: ich denke nun nicht mehr für Andere! Glaube mir.
Ich will, sollte es mir gegeben sein, wieder dazu fähig sein, einem Menschen aufrichtig zu lieben, zu vertrauen, meinem Herz zu öffnen, alles zu geben, was einem glücklich macht!!! DAS WILL ICH UND DAS WERDE ICH!
Du fragst nach meine Nächte, liebe Nicole? Leider nichts positives zu berichten: nach eine kurze Phase der Besserung ist es nun wieder soweit, das ich mit einen Handtuch als Unterlage schlafen muss. Den schlafe, ja, das tue ich: 3 bis 4 Stunden mit Unterbrechungen. Es ist eine sehr tief sitzende Unruhe in mir, dessen Ursache ich noch nicht genau festmachen kann. Aber auch hierfür wird es eine Lösung geben. Auch daran glaube ich!
Einmal mehr muss ich dir sagen, wie sehr ich Deine Kraft und Entschlossenheit bewundere! Darf ich noch eine abgefahrene Spur wiedergeben? Deine Worte, Deine Ansichten, die Zuversicht, die aus Deine Sätze hervorsprühen geben mir soviel Kraft und Hoffnung. Du bis für mich unersätzlich und ich schätze mich als sehr glücklich, Dich hier getroffen zu haben. Du bist Balsam für mein Herz! Danke, unendlich Danke, Nicole!
Und jetzt werde ich es auch aussprechen: wie geht es wohl Uschi??? Es sorgt mich sehr, muss ich zugeben. Andererseits glaube ich fest daran, dass auch sie die Kraft und die Hoffnung auf das Licht am Tunnelende haben wird. Sie wird es auch durchstehen!
PS: Was meinst Du mit „Ruhe vor dem Pech
@Ella: auch Deine Zeilen haben mich sehr berührt! Nein, Worte können nicht alles wiedergeben. Leider. Aber sie erlauben es uns, uns hier zu verständigen und unser Schmerz zu teilen. Ist das nicht auch sehr viel? Bewundernswert?
Das Telefon ist schon fast im Mittelpunkt jene Stunde geworden, wenn die Einsamkeit und der Schmerz mich heimsuchen. Dann ist er kein guter Begleiter mehr, denn ich kann mich kaum noch von ihm trennen, als wäre es das Einzige, was mir noch etwas bedeutet. Irgendwie scheint alles von ihm abzuhängen. Und doch klingelt es nicht. Und doch, rufe ich niemanden an. Warum nicht? Ich ahne es nur. Es ist nicht einfach, unser tiefer Kummer Weiterzutragen. Wem „darf“ ich in solchen Stunden „belästigen, wem kann ich meine Einsamkeit zumuten? Es ist leider so, das die Einsamkeit am größten ist, wenn es einem „schlecht“ geht! Wie Nicole schon sagte: es bleibt uns dann nur das Kissen! Und dann: was soll man sagen, wie soll man erklären, was in einem vorgeht? Ich traue dann keinem zu, mich verstehen zu können, weil ich mich selbst nicht verstehe... Vielleicht ist da auch die Angst, es könnte keiner Zeit haben? Es hätte keiner die Geduld zuzuhören! Du hast auch wieder Recht, wenn Du schreibst, ein „Ja-Sager“ wäre hier fehl am Platze! So ist es!
Wenn so eine Nacht „Überstanden“ ist, dann breitet sich eine tiefe Müdigkeit aus. Körper und Seele sind erschöpft. Ich weiß dann nicht, ob ich froh oder geärgert bin. Ich weiß es dann nicht. Ich fühle zunächst einmal nicht mehr...
Es würde sehr schön sein, sehr beruhigend und sehr verständnisvoll sein, in Deine Welt, Ella!
Deinen letzten Satz finde ich besonders wundervoll!!! Es ist einfach wundervoll... und so tiefergreifend... Lasse uns doch umarmen, wenn auch nur virtuell, ein bisschen Wärme geben... Es tut so gut! Und ich möchte hiermit auch Deine verletzte Seele umarmen, denn Du brauchst es auch...
Empfangt bitte die allerliebsten Grüsse von
Dom
07.08.2002 06:04 •
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