Über Grübeleien und andere Trauma

D
Liebe Nicole, liebe Gia,

was wuerde ich nur tun ohne Euch? Ihr seid so fantastisch!!! Ich wuensche mir so sehr, auch etwas fuer Euch tun zu koennen...

Ja, Nicole: ich hatte Dich schon sehr vrtmisst! Ich dachte nicht mehr an Deine Tastatur (kann ich Dir eine Postlagernd schicken?). Es ist wundervoll von Dir lesen zu koennen!

Ach wie schade, dass Muenchen so weit entfernt ist: Deine Muffins, liebe Gia, haetten wir gemuetlich und mit grosser Genuss zu uns nehmen koennen...

Ich fasse mich nun kurz (werde wohl Probleme mit meine Handy-Rechnung bekommen  :P , konnte aber der Versuchung nicht laenger wiederstehen nachzusehen wie es Euch geht. Morgen koennen wir wieder ausgiebiger miteinander sprechen. Ich haette da noch einiges zu sagen...

Und, oh grosse Freude, Morgen ist auch Uschi wieder da, oder?

Liebevolle Umarmung von

Dom

PS: ich kann Deine (bestimmt) wunderschoene Stimme hoeren, Nicole! Ich werde Heute wohl sehr schoen zuhoeren und wie ein Baby einschlafen. DANKE an Euch allen!!!

11.08.2002 20:53 • #31


E
Guten Morgen!

Lieber Dom, wie war deine Nacht? Hast du gut geschlafen? Hat mein Schlafliedchen etwas geholfen? ;)

Meine Nacht war dafür weniger geruhsam.
War viel wach und konnte nicht einschlafen.
Habe gefroren wie ein Schneider, mir fehlten ein paar kuschelig warme Arme. Und die Regentropfen, die auf das Fensterbrett trommeln sind ja ganz romantisch. Aber das ist ja zu zweit doch irgendwie schöner. ;D

Jedenfalls wünsche ich euch/dir einen schönen (hoffentlich) sonnigen Tag.
Ich melde mich heute Nachmittag ab 4 wieder.

PS: Hallo U.K! Herzlich willkommen zurück. Wie war dein Urlaub? Hoffentlich ist alles Bestens gelaufen. (Vom Mi...wetter mal abgesehen. ;)
Wir haben dich sehr vermisst.

LG Nicole

12.08.2002 06:31 • #32


A


Über Grübeleien und andere Trauma

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D
Hallo Ihr Lieben!

Ach, liebe Nicole! Ich möchte Dich so ungern enttäuschen... Es tut mir so Leid... Aber an Dir kann es nicht gelegen haben!
Vergangene Nacht habe ich mich letztendlich hingesetzt, habe etwas „Papier“ gekritzelt und viel nachgedacht. Hier das Resultat.

Nun, da haben wir es wieder… Es ist jetzt Mitternacht und der ersehnte Schlaf ist noch unterwegs, ich weiß nicht wohin... Liegt es am Regen, dass Deine Stimme mich nicht erreicht, Nicole?
Es fehlt mir an so vieles. Wärme, Nähe...
So setzte ich mich vor die Tasten und fasse einige Worte zusammen. So vieles schießt mir durch den Kopf. Tausend Gedanke, tausend Bilder, tausend Erinnerungen. In diese Stille fühle ich mich erstaunlich gefasst. Kaum ein Geräusch ist wahrzunehmen, außer das Trommeln des Regens, außer das Pochen meines Herzens. Ach ja, jetzt da ich es schreibe fällt es mir erst richtig auf. Mein Herz pocht stärker als üblich. Lauter. Warum nur? Ich bin ganz ruhig. Es fehlt halt etwas „Mensch“ bei mir.
Euere so liebevoll geschriebenen Beiträge kommen mir auch immer wieder vor die Augen. Ich fasse es nicht. Ich glaube es kaum. Es ist so viel Liebe, so viel Wärme, so viel Verständnis auf diese Welt. Warum müssen wir denn so leiden, bevor wir es uns richtig bewusst werden? Es sind aber auch so viele Sehnsüchte, so viele unerfüllte Wünsche, so viele Bedürfnisse, so viel Schmerz...

So eben erreicht mich eine SMS... Die Nachbarn sind im Urlaub in die Tschechei gefahren und melden sich. Sie schreiben: „Vielen Dank für die SMS. Hier sind es tagsüber 40 Grad. Nächstes Jahr hast du mitzukommen!“ Was sagt man dazu? Dabei kennen wir uns gerade mal ein halbes Jahr.. Die Welt ist doch voll netten Leuten. Man muss sich nur die Zeit nehmen, sie kennen zu lernen. Uuups... jetzt wird noch länger „getextet“! Schön!

Am diesem WE habe ich mich wohl wieder wie ein Idiot benommen. Ich konnte nicht anders, wollte für mich etwas herausfinden. Vielleicht auch so etwas wie Rache üben? Meine Absicht war es jedenfalls nicht. Nun, letzte Woche saß ich auf die Terrasse eines Eiscafes mit eine bekannte und trank einer Cola. Da kam meine Fast-Ex-Frau vorbei, grinste schief und ging am mich vorbei. Drei Male. Habe ich nicht verstanden, da sie es ist, die sich ständig über mangelndem Kontakt beschwert. Nun, Samstag habe ich es ihr „heimgezahlt“. Diesmal bin ich es, der an ihr vorbei gegangen ist. Ohne zu grinsen, allerdings. Bin ich ein Untier dafür? Dabei habe ich festgestellt, dass es mir nichts, aber auch gar nichts ausgemacht hat... Vor ein Paar Wochen, da... Und Heute! Heute hatte sie mich zu sich eingeladen, was ich allerdings nicht angenommen habe. Ich will nicht „springen“, wenn sie pfeift und hatte ihr auch schon mitgeteilt, dass ich es kategorisch ablehne, „zu ihr“ zu gehen. Ein Mann, ein Wort. Stellt Euch mal vor, ich müsste auch noch ihr jetziger „Lebensgefährten“ freundlich grüssen! Dafür habe ich mich aber bei ihr bedankt. Bedankt für das, was sie aus mir gemacht hat: ich bin wieder ICH! Ich glaube, sie hat es nicht verstanden... Irgendwie konnte ich es nicht lassen. Ich MUSSTE es einfach tun. Versteht Ihr das?
Nein, mir geht es nicht besser oder schlechter. Es tat mir dennoch gut festzustellen, dass ich tatsächlich diese starke Bindung die mich an ihr ankettete lösen konnte. Ja: es ist gelöst. Jetzt könnte ich wieder sachlich, nüchtern mit ihr sprechen, ohne all meine Gefühle einfließen zu lassen. Ich bin endlich, endgültig von ihr los. Sie hat nicht mehr diese Macht über mich!

„A New Day has come“... Ein Lichtbalken zeichnet sich ganz tief am Himmel. Ein neuer Tag bereitet sich vor. Eine neue Woche. Die Natur erwacht bereits. Die Vögel zwitschern in den Bäumen... Das Leben kehrt durch die Nacht ein. Es ist immer wieder sehr schön zu beobachten! Das gibt auch viel Mut, denn dann versteht man, dass es weiter geht, das sich die Welt noch dreht, was auch immer war oder ist.

Jetzt sitze ich wieder im Büro und werde all das nachholen, was ich versäumt habe: Eure Beiträge, auf die ich mich schon sehr, sehr freue.

Guten Morgen Uschi!!! Lesen wir heute von Dir? Schönes? Mutmachendes? Ich hoffe es vom Herzen!

Seid alle lieb umarmt (es tut ja so Not) von

Dom

Guten Morgen Nicole! Ich wünsche Dir ein wunderschöner Tag!!!

12.08.2002 07:08 • #33


E
Guten Morgen Dom,

wie fühlt man sich, wenn man aneinander vorbei geht? Ich bin etwas zu feige dafür, bin gleich aus der Gegend ausgezogen, ich würde tierisch leiden, ihn wiederzusehen. Und sowas mache ich immer, ich umfahre den Schmerz. Die Vorstellung, wir würden wieterhin in der gleichen Stadt leben, ich würde ihn irgendwo´ganz harmlos und zufällig treffen und wie das so ist, er wäre auch nicht allein, oder noch schlimmer, die Vorstellung, dass ich überall wo ich hingehe, mich frage, ob er nicht vielleicht auch da ist udn nicht weiß, ob es aus Angst, oder aus Hoffnung geschieht... Grauenvoll. Nein, ich muss Schluss machen, ganz, endgültig, ich muss räumlichen Abstand schaffen und alle Erinnerungen tief vergraben, ich muss seine Spuren wegwischen, alle, jede einzelne, ich zerreiße Urlaubsbilder, ändere meine Haarfarbe, wenn ich könnte, würde auch meine Seele umtauschen - klingt alles blöd, aber sonst ist der Schmerz unerträglich und ich helfe mir, wie ich es kann. So kommt es auch dazu, dass ich ihn nie wiedersehen möchte.

12.08.2002 08:47 • #34


D
Guten Morgen Ella!

Ich denke, es ist ganz natürlich, wie Du derzeit empfindest. Zu Beginn bin ich auch durch die Hölle gegangen. Allein die Vorstellung, „man“ könnte sich begegnen, alles zerrte sich in mir... Ich fühlte mich so was von hilflos ihr gegenüber, das kann man nicht beschreiben!
Nun, mit der Zeit hat sich auch das geändert. Von mein Wunsch, ihr „NIE WIEDER“ zu begegnen ist geblieben: ich werde ihr NICHT aus dem Weg gehen! Sollten wir aufeinander treffen, so fühle ich mich jetzt stark genug sachlich, distanziert bleiben zu können. Wir wohnen in die gleiche Stadt. Und ich gehe gern durch die Fußgängerzone und überhaupt in die Stadt. Da ist es nicht immer möglich, nicht aufeinander zu treffen.
Ich glaube, es hat mit dem „Loslassen“ zu tun. Irgendwann ist es dann so weit. Wann genau? Kann ich nicht sagen. Ich habe es peu à peu festgestellt. Sicher, es gibt immer noch Momente die wehtun. Es ist aber nicht mehr dasselbe. Nicole differenzierte es so: „Trauer“ und „Schmerz“. Es ist schon so. Aus dem Schmerz ist Trauer geworden. Und es tut nicht mehr so weh.

Das „Schlußmachen“ geschieht auch nicht mit Gewalt! Du musst die Zeit für Dich arbeiten lassen, Deine Angst überwinden. Es ist enorm wichtig, diese Angst zu überwinden! Daran kannst Du arbeiten. Du musst wieder lernen, mit Dich selbst klar zu kommen, zu leben. Es ist ein langer Prozess der sehr oft Schmerzliche Phasen mit sich bringt. Aber wir schaffen es! Weil wir es wollen! Weil wir es uns selbst wert sind! Auch Du, Ella, wirst es schaffen. In einige Zeit wirst Du Dich daran erinnern, wie sehr Du gelitten hast und feststellen, dass Du auf den Weg zu Dir bist!

Es ist auch nicht Feigheit, sich nicht begegnen zu wollen. Die nötige Distanz, Abnarbung fehlt Dir noch. Du wirst es erleben. Eines Tages wirst Du diese Stärke in Dir spüren.
Versuche nur nicht zu vergessen. Das funktioniert nicht! Es war ein Teil unseres Lebens! Es gab auch schöne Tage! Man hat viel von sich gegeben! Warum vergessen? Nein: ich habe gelebt und stehe dazu. Alles, was ich bisher durchgemacht habe hat mir sehr viel gebracht. Die Tatsache, dass wir soviel Gefühl so intensiv empfinden können sollte uns eher sehr stolz auf uns werden lassen: wir haben geliebt! Mit Herz und Seele! Ist das Nichts?
Es mag noch sehr eigenartig zu klingen, was ich Dir jetzt schreibe. So empfinde ich es aber heute. Seit kurzem. Und ich bin froh, dass es so gekommen ist!

Überstürze nichts, Ella. Lasse Dir Zeit. Zeit für Dich, für Dein Leben, Deine Seele. Pflege das alles sorgfältig. Setze Dich mit Deinem Schmerz auseinander. Es wird bald besser!

Wie sagt man so schön (und so zutreffend): „Kommt Zeit, kommt Rat“. Wollte ich auch nicht so Recht glauben, aber es ist so... Habe Vertrauen!

LG Dom

12.08.2002 09:25 • #35


U
Guten Morgen Ihr Lieben,

ich bin wieder da! Und ich bin so froh, wieder bei euch zu sein!
Zuerst musste ich mal all eure Beiträge lesen, um wieder auf dem laufenden zu sein. Ich hab ja einiges verpasst. Es war aber schön zu lesen, dass ihr ab und zu mal an mich gedacht habt.

Mein Urlaub war trotz des schlechten Wetters ganz schön. Nur leider viel zu kurz.
Ob er mir was gebracht hat? Erholung, Abstand? Ich weiss es nicht. Örtliche Distanz war natürlich zwangsläufig da. Ich konnte ihn ja die ganze Woche nicht sehen. Trotzdem überfielen mich all die Erinnerungen. Ich war zwar in einer Gruppe unterwegs, aber wenn man bei einer Wanderung stundenlang vor sich hinläuft, hat man beinahe noch mehr Zeit zum Nachdenken wie sonst. Mittlerweile habe ich all die Grübeleien über das warum und was wäre wenn aufgegeben. Aber die Erinnerungen bleiben. Und wenn ich immer wieder sah, wie liebevoll die anderen beiden Paare miteinander umgingen, überfiel mich wieder das starke Gefühl der Einsamkeit. Trotzdem war es ganz lustig und ich war auch oft genug abgelenkt.
Leider hat mich das aber keinen Schritt weitergebracht. Hab ich das wirklich geglaubt? Gestern abend hat mich der Schmerz des Verlusts wieder sehr getroffen und ich hab mal wieder sehr lang geweint. Wird das denn nie aufhören?
Am Freitag vor dem Urlaub konnte ich noch Wut für ihn empfinden. Damit erschien es mir leichter zu ertragen. Leider konnte ich das Gefühl nicht bis heute mitnehmen. Ich hätte so viele Gründe, aufgrund seines jetzigen Verhaltens wütend zu sein, aber ich kann es nicht. Ich liebe ihn immernoch so sehr! Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe jetzt für mich beschlossen, hier in der Firma von meiner Seite so viel Distanz wie möglich zu halten. Alles andere hat ja eh keinen Sinn, da von ihm nichts zurückkommt.

Nicole, Du hattest gefragt, wie alles anfing, wie ich ihn kennengelernt habe. Ich habe hier in der Firma vor ca. 1,5 Jahren angefangen zu arbeiten. Ich fand alle von Anfang an sympathisch, ihn auch anfangs nicht mehr, als die anderen.
Mit der Zeit entwickelte sich zwischen uns jedoch eine spezielle Beziehung, da wir uns einfach gut verstanden (gleiche Wellenlänge und so), oft rumgeblödelt haben, uns gegenseitig gern geärgert haben etc. Irgendwann wurde mir dann klar, dass es von meiner Seite mehr ist. Ich dachte jedoch nie, dass daraus was werden könnte, weil er ja eine Freundin hatte. Wäre er Single gewesen, hätte ich all die Zeichen, die sicher vorher da waren (im Nachhinein kann ich sie wirklich als solche erkennen) sicher richtig gedeutet und es wäre wohl schon früher mehr geworden. Jedoch haben wir uns beide nicht getraut, dem anderen zu zeigen, was wir empfinden, weil jeder Angst vor der Zurückweisung hatte. Und er hatte ja noch die Entscheidung, ob seine Beziehung für ihn wirklich nicht zu retten war und er die Trennung wirklich will.
Trotzdem wollten wir es beide und nachdem jeder ein bißchen mehr Mut aufbrachte und andeutende Aussagen machte, wurde uns durch einen E-Mail-Austausch während einer Messe im April die Erwiederung der Gefühle durch den anderen klar.
Ich weiss, dass 1,5 Jahre keine wirklich lange Zeit sind, um einen Menschen zu kennen (obwohl ich durch die Arbeit ja 5 Tage in der Woche mit ihm verbringe). Und die Zeit unserer Beziehung war sachlich betrachtet sicher auch ziemlich kurz. Die Vertrautheit und das wirkliche Kennen des anderen sind sicher Dinge, die erst im Laufe einer langen Beziehung richtig entstehen. Trotzdem hab ich in all der Zeit sehr tiefe Gefühle für ihn entwickelt. Ich liebe ihn wirklich sehr! Immernoch!

Lieber DOM, ich habe mit Bedauern gelesen, dass Du wieder mal den ein oder anderen Tiefpunkt hattest. Jedoch konnte ich aus all Deinen Beiträgen erkennen, dass Du es immer wieder schaffst, Dich selbst wieder aufzubauen. Das gibt mir Hoffnung. Ich bin sicher Du schaffst es! Und wenn immer Du darüber reden willst - Ich (wir) bin (sind) da. Deine Schlafprobleme machen mir echt Sorgen. Du solltest dringend eine Möglichkeit finden, was dagegen zu tun. Sprich nochmal mit Deinem oder einem anderen Arzt. Oder such im Internet mal nach sogenannten Hausrezepten. Ich kenne es nur zu gut, wenn einen gerade beim Einschlafen all die Gedanken und Bilder überfallen. Ich brauche zwar in den Wochen seit der Trennung noch mehr Zeit wie sonst, bis ich endlich einschlafe, aber ich kann gottseidank schlafen. Nur träume ich leider meistens ziemlich schlecht und wache dadurch nicht wirklich erholt auf. Aber ich schlafe zumindest (meistens) durch. Du brauchst das auf jeden Fall! Dein Körper kann das nicht dauerhaft kompensieren. Also tu was für Dich! Du sprichst von all den Dingen, die Du in Gedanken aufschreibst. Warum nur in Gedanken? Schreib alles auf Papier, was Dich bewegt. Das kann auch helfen und befreiend wirken. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich tue das auch hin und wieder. Es muss ja nie jemand lesen. (Ausser Dir selbst.) Aber das niederschreiben solcher Gedanken kann trotzdem ziemlich erleichtern. Denk doch an das Forum. Tut es Dir nicht auch gut, alles einfach aufschreiben zu können, was Dich bewegt? Auch unabhängig davon, was als Antwort kommt? Versuch es einfach mal.

So, soweit mein erster Beitrag für heute. Ich werde mich sicher noch ein paar Mal melden. Ich freue mich auch, dass sich in meiner Abwesenheit noch weitere nette Menschen hier eingefunden haben, die sich immer wieder melden. Hoffe, auch von euch (Ella, Gia...) öfters mal zu hören. Es ist schön, wieder hier zu sein.

Ich umarme euch alle ganz fest!

Uschi

12.08.2002 09:44 • #36


D
Hallo liebe Uschi!!!

Zunächst: herzlich Willkommen zurück! Es ist wunderschön von Dir zu lesen! Deine Zeilen wurden schon sehnsüchtig erwartet!

Dein Entschluss bewundere ich sehr. Es ist auch – davon bin ich überzeugt – das Beste, was Du tun kannst: Distanz wahren. Sicher, es ist nicht sehr einfach in Deine Situation, aber es gibt tausend Möglichkeiten Distanz zu gewinnen. Du hast bestimmt eine der schwierigsten, aber Du hast Dich entschieden und wirst es schaffen.
Die Erinnerungen sind eine Bagage der uns ein Leben lang begleitet. Daran ist nun mal nichts zu ändern. Ist es schlimm? Momentan vielleicht. Aber mit Rückblick, Distanz, Abstand schafft man es auch, mit ihnen gut zu leben. Nicole schrieb neulig etwas sehr schönes dazu: Ihr Umgang mit den Fotoalben. Hast Du es gelesen? Finde ich sehr ermutigend!
Keinen Schritt weiter? Das glaube ich nicht: eine Entscheidung ist doch inzwischen getroffen worden. Hättest Du sie vor 2 Wochen auch treffen können? Hättest Du Dich die Kraft dafür zugestanden?
Uschi, mache Dir keine großen Sorgen: auch für das Weinen wird die Zeit vergehen. Im Moment ist es sehr befreiend, tue es einfach. Aber auch das wird vergehen. Glaube mir, es geht mir da auch nicht anders...
Wenn Du nun keine Wut mehr für ihn empfinden kannst, so sollte Dich das auch nicht beunruhigen! Ich würde es so interpretieren wollen: der Beginn eine Distanzierung? Was meinst Du? Wut würde dazu führen, dass Du Dich ständig damit konfrontiert fühlst. Und helfen würde es auch nicht unbedingt. Suche nicht nach solche Empfindungen. Es ist besser für Dein innerer Frieden (ich sehe, wie Du mit den Achseln zuckst: innere Frieden?). Lasse Dich nicht auf dieses Niveau herab, Du bist zu wertvoll dafür.

Mein Schlaf macht Dir Sorgen? Warum? Das muss es doch nicht. Mir (noch) nicht... Noch komme ich klar mit der Umstand. Ich habe einen Arzt aufgesucht (ein anderer): der hat mir Tabletten verschrieben. Als ich zur Apotheke ging, diese abzuholen fragte mich dann der Apotheker: „Für wen sind sie? Für Sie etwas? Mann könnte damit ein Pferd einschläfern!“. Du glaubst gar nicht, wie schnell ich wieder draußen war. Ohne Tabletten!!! Die „Hausrezept“-Möglichkeit ist mir da schon sympathischer! Ich werde mal schauen, was ich machen kann.
Ach, liebe Uschi: Du hättest sicher nie die Zeit alles zu lesen, was ich schreibe. Nicht nur in Gedanken. Es ist immer dann gedanklich, wenn ich auf den Schlaf warte und mir noch nicht traue das Bett zu verlassen. Eigenartigerweise verschwinden dann auch all diese Gedanken so wie sie gekommen sind. Ich habe sehr früh gelernt, das Schreiben sehr zu schätzen!!! Es war zu oft meine einzige Möglichkeit für eine Flucht, eine Evasion...

Nun aber nochmals: es ist wundervoll wieder von Dir zu lesen! Ich bin sehr, sehr zuversichtlich: es wird auch Dir sehr bald besser gehen. Ich wünsche es Dir von ganzem Herz!!!

Sei ganz lieb umarmt von

Dom

12.08.2002 11:22 • #37


U
Hallo DOM,

da ist es wieder - das Gefühl der Freude, wenn ich ein Nachricht von Dir (euch) bekomme. Immer wieder ein schönes Gefühl.

Ja, ich denke schon, dass ich weiter bin, als noch vor einigen Wochen. Ich kann vieles jetzt auch rational betrachten und bin immerhin schon fähig Entscheidungen zu treffen.
Trotzdem fühle ich mich manchmal (wie z.B. gestern abend) wieder an dem selben Punkt wie am Anfang - völlig verzweifelt und unfähig, mit dem Verlust umzugehen bzw. ihn jemals zu ertragen oder zu akzeptieren.
Wut ist natürlich sicher keine gute Lösung, aber als ich über sein Verhalten wütend war, war der Schmerz irgentwie geringer und seine Gegenwart tat nicht so weh. Ich konnte aus Wut eine Gleichgültigekeit gegenüber ihm empfinden. Klingt irgendwie völlig wirr, oder? Hoffe Du verstehst mich trotzdem. Zu einem Gefühl der Gleichgültigkeit ihm gegenüber bzw. das es mir egal ist, was er sagt, tut oder eben nicht, bin ich noch nicht wirklich in der Lage. Ich bemühe mich jetzt nur, keinerlei Reaktionen von ihm zu erwarten und mit dieser Haltung und der Distanz von mir aus eine Basis zu schaffen, um weiterarbeiten zu können und nicht ständig von Kleinigkeiten getroffen zu werden und (auch in der Firma) in Tränen auszubrechen.

Ich habe gerade im Radio gehört: Mädchen just wanna have fun - auch ein gutes Motto (gilt natürlich auch für boys) - einfach versuchen, das Leben trotzdem zu genießen und Spass daran zu haben. Wenn es nur nicht so verdammt schwer fiele, das positive zu sehen.

Ich habe gelesen, dass Deine Ex-Freundin es nun doch wieder mit Ihrem Mann versuchen will.Es tut mir so leid. Ich erkenne Parallelen. Wie kommst Du damit klar? Habt ihr noch Kontakt? Hat sie Dir erklärt, warum sie das jetzt tut? Ich dachte, das wäre für sie klar gewesen. Na ja, dass dachte ich bei meinem Ex ja auch. Ich verstehe das absolut nicht. Reden die sich das selber solange schön, bis sie es glauben? Trennt man sich wirklich endgültig von einem Partner und vor allem verliebt sich neu, um dann festzustellen, dass die Probleme doch nicht so gravierend waren und man den Ex wieder will? Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Aber ich war auch noch nie in der gegenteiligen Situation.

Wie Du vielleicht schon gemerkt hast bin ich heute noch nicht zu geistigen Höchstleistungen bzw. bedeutenden Aussagen und Überlegungne fähig. Vielleicht muss ich mich erst wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen.
Ich hoffe jedenfalls, dass es Dir heute gut geht. Jeder Tag für sich ist wichtig - morgen ist erst morgen und diesen Tag werden wir dann versuchen zu meistern, wenn er da ist. So nehme ich es jedenfalls im Moment. Ich hatte zugegebener Maßen schreckliche Angst davor, heute wieder in die Firma zu gehen und ihn wieder zu sehen. Aber es ist garnicht SO schlimm, wie ich befürchtet habe. Ein Schritt nach vorne in meinem Tunnel?

Ihr habt da in den letzten Tagen übrigens was angesprochen, worüber ich schon lange nachdenke, was ich mich aber bisher nicht getraut habe zu fragen. Die Sache mit den Wohnorten und dem realen Kontakt. Hier hört ja nun die Grenze der Anonymität auf. Aber trotzdem wäre ich furchtbar neugierig, Dich (euch) persönlich kennenzulernen. Vielleicht bietet sich ja irgendwann doch mal eine Möglichkeit. Leider wohne ich von Dir zu weit weg, um mal kurz vorbei zu schauen. Aber wer weiss - vielleicht komme ich mal in die Gegend.

Ich umarme Dich

Uschi

12.08.2002 13:05 • #38


D
Hallo Uschi!

Du sorgst nun dafür, dass mir die Worte fehlen... Nein, nein: ganz positiv gemein ) Ehrlich! Ach! Und wie ich das Gefühl kenne und genieße! Darum sind die Abenden und die WE´s so elend lang...

Es freut mich auch sehr zu lesen wie Du jetzt Dich „eingerichtet“ hast. Die Fähigkeit, rationale Betrachtungen (wenn auch noch nicht so ganz rational...) anstellen zu können und – und vor allem wohl – auch Entscheidungen treffen zu können ist ein ENORMER Schritt in die richtige Richtung. Ich wage es mal zu behaupten! Ich glaube, das „Loslassen“ beginnt mit dem „Akzeptieren“ des Umstandes. Ich jedenfalls musste zunächst Akzeptieren lernen, bevor ich endlich loslassen konnte. Habe ich das nun? Ich glaube, hoffe, nein weiß: JA! Mein Gott, hoffentlich kein Trugschluss!
Ja, ich kann Dich sehr gut verstehen! Es ist nicht wirr, was Du empfindest, empfunden hast. Es ist Teil des Verarbeitungsprozesses. Es ist der Anfang des Tunnels. Es kann aber noch sein, das so etwas wie Wut ab und wann wieder hochkommt. Auch das ist absolut „normal“. Irgendwann nimmt man es anders wahr: Nicole sprach hier eher von „Trauer“ und ich gebe Ihr Recht. So kann ich es am besten „greifen“.
Es ist sehr gut, wenn Du keinerlei Reaktion von ihm erwartest. Ich glaube, Du wirst auch keine erwarten dürfen, ohne immer wieder enttäuscht zu sein. Auch das hat wohl mit dem „Akzeptieren“ zu tun. Ja, Uschi, Du bist auf dem besten Weg!!! Nur weiter so. Mut und Durchhaltevermögen seien mit Dir!
Jedenfalls tut es gut zu lesen, dass Du es als gar nicht SOOO schlimm empfand, die Firma zu betreten. Denke nur eine Woche zurück! Klar ist das ein Schritt durch den Tunnel! Weiter so!

Jetzt könnte ich wieder einen Roman schreiben. Nur der Arbeitsalltag ist heute wieder ziemlich bewegt. Ich werde wohl heute Abend gründlicher nachdenken und schreiben...
Auch die Äußerungen im Beitrag „Tut es nicht!!!“ (zwischen Meatpunch und Hubi) bewegen mich sehr... Ich hoffe, es führt zu keinem weiteren Verlust im Forum...

Lasse doch diese Überlegungen im Bezug auf geistige Höchstleistungen! Ich möchte sagen: „Mal soll reden, wie einen den Schnabel gewachsen ist.“ Krass, aber wichtig. Wichtig vor allem, dass man sich die Last von der Seele herunter schreiben kann, oder? Auch hier gibt es Hoch´s und Tief´s! Es ist völlig in Ordnung. Sollten wir nur in Momente der „Erleuchtung“ schreiben, so würde manch ein Beitrag leer bleiben... fürchte ich.
Ein sehr schöner Satz nehme ich mir jedenfalls heraus, wenn Du erlaubst: „Jeder Tag für sich ist wichtig - morgen ist erst morgen und diesen Tag werden wir dann versuchen zu meistern, wenn er da ist.“

Du scheinst schon sehr viel „nachgearbeitet“ zu haben, Uschi! Es ist ziemlich viel zusammen gekommen innerhalb einer Woche! Hochachtung!

Da wäre noch die Frage der Anonymität. Hier möchte ich ganz klar Stellung beziehen. Mein Wohnort stand von Anfang an unter mein Profil, es war nie ein Geheimnis. Es steht auch jeder frei, es anzugeben oder auch nicht. Ich muss aber auch gestehen, dass es mir gut tat festzustellen, dass es andere Menschen gibt, die daran denken, sich mal mit anderen zu treffen. Ich halte es für absolut legitim, ein Gesicht, eine Stimme zu alldem zu geben, was man sich so zusammen reimt. Siehst Du es anders? Ich habe jedoch dieser Mantel der Anonymität immer respektiert. Wenn es aber angeboten wird, die „Betroffenen“ sich soweit vertrauen und es alle Beteiligten es gerne wollen, dann ist auch – meine Auffassung – nichts dagegen einzuwenden. Wie gesagt: es steht es jedem frei! Du schreibst aber: „zu weit weg“! Welches Bundesland ist es? (Keine Auskunftspflicht!!! ) Im übrigen habe ich vorhin gelesen: man kann auch aufeinander zukommen, das verkürzt die Strecke um die Hälfte... Na ja... Auch hier: warten wir es ab... Jedenfalls würde ich mich RIESIG freuen, ließe sich da eine Möglichkeit arrangieren... Stellt Dir vor: ein halben Tag so richtig „live“ miteinander sprechen...

Thema Ex-Freundin... Das möchte ich einmal genauer reflektieren, eher ich mir äußere. Ich ertappe mich nämlich dabei ein Fehler zu wiederholen. Hast Du bestimmt schon gehört: für Anderen denken usw.

Liebe Uschi, auch ich umarme Dich ganz fest

Dom

12.08.2002 14:46 • #39


U
Hallo DOM (und alle anderen),

ich kann es nicht oft genug wiederholen: es ist so schön, wieder hier zu sein. Wie sehr hab ich das Gefühl vermisst, wenn ich eine Antwort auf meine Postings bekomme. Es ist jedesmal wie bei einem kleinen Kind an Weihnachten, wenn es die Geschenke auspacken darf. Die Vorfreude, die Neugierde...

Die Grenze mit der Anonymität haben wir denke ich sowieso schon irgendwo (leicht?) überschritten, oder? ;) Ich denke, Du weisst, was ich meine.
Ansonsten macht es zwar oft den Seelenstriptease einfacher, aber ich empfinde es auch nicht als so wichtig, sie beizubehalten. Ich wohne in Ulm (kein Geheimnis ;))
Also zwar keine Weltreise, aber doch ein Stück zu fahren.
Trotzdem würde es auch mich freuen, wenn sich ein Treffen irgendwann mal ermöglichen ließe.

Ob ich wirklich so viel weiter bin, weiss ich nicht. Manchmal glaube ich es, manchmal denke ich aber auch, ich stehe auf der Stelle und schaffe es einfach nicht, mich zu lösen.
All die Kopfentscheidungen, Erkenntnisse etc. sind sicher Fortschritte in der Verarbeitungsphase, aber mein Herz kann sich trotz allem nicht von ihm, von den Erinnerungen, der Sehnsucht und manchmal auch der Hoffnung lösen. Ich kann im Kopf entscheiden, Distanz zu waren und dies auch praktisch umsetzen, aber auch wenn mein Kopf mir befiehlt, nichts zu erwarten, schmerzt es trotzdem, nichts zu bekommen.
Aber vielleicht bin ich wirklich schon einen Schritt weiter, da ich heute nicht von dem Schmerz seiner Gegenwart übermannt wurde (trotz der Woche völliger Trennung). Oder wieder nur eine Momentaufnahme? Wir werden sehen.

Wann immer Du reden möchtest über die Sache mit Deiner Ex-Freundin - ich bin da. Fühl Dich durch meine Frage nicht gedrängt, ich möchte Dir nur gerne helfen. Aber klär Deine Gefühle erst für Dich, wenn Du dann das Bedürfnis hast, Dich auszusprechen weisst Du ja, wo Du mich findest.

Es ist schon komisch mit der Liebe. Ist sie all den Schmerz wirklich wert? Oder ist sie nur so etwas besonderes, weil wir ohne sie so unvollkommen sind? Was würde ich geben, um noch einmal ein paar Augenblicke dieses Glücks empfinden zu dürfen!
Glaubst Du eigentlich an die EINE GROSSE LIEBE? Ich bin mir nicht sicher, ob es die garnicht giebt und man nur jeden Partner anders liebt, oder ob es doch einen Menschen gibt, für den die Liebe stärker ist als sie es je für einen anderen sein kann. Nur so ein Gedanke, zu dem ich gerne mal ein paar Stellungnahmen hätte.

In Gedanken halte ich Dich ganz fest.
Ich hoffe, Du spürst es und es gibt Dir ein bisschen Trost.

Liebe Grüsse

Uschi

12.08.2002 15:20 • #40


D
Ach liebe Uschi!

Deine Freude ist richtig erfrischend! Mehr davon kann nicht schaden! Ich wünsche es Dir!

Nun, ich bin manchmal sehr spontan. Bemühe mich aber – gelingt es mir? Freunde sagen ja – gewisse Grenzen nicht zu überschreiten, korrekt zu bleiben.

Dein Schritt durch den Tunnel. Ja. Eindeutig, so wie ich es sehe. Irre ich mich? Ich glaube es nicht. Es ist sehr schwierig die eigene Lage richtig einzuschätzen. Verzeihe wenn ich immer wieder eine Person aufs Feld rufe, aber auch hierzu hat Nicole wunderbar treffende Worte gefunden. Beherzige das, was Dir von Anna unter dem Beitrag „Tut es nicht!!!“ mitgeteilt wurde (ich spiele auf die Äußerung hinsichtlich „Abstand Distanz“). Sehr weise sicht.
Das „sich-lösen“ ist plötzlich da. Es schleicht sich unmerkbar an. Man merkt es gar nicht kommen. So war es bei mir. Als ich in eine Situation kam die mir sonst sehr viel zu schaffen machte stellte ich fest: es macht mir (fast) gar nichts mehr aus... Nein, nicht Gleichgültigkeit. Es war mir so, als handele es sich um ein anderen Menschen. Nicht mehr die Frau mit der ich 24 Jahre gelebt habe. Schlimm? Fand ich eigentlich nicht. Freude? Auch nicht. Nur Erleichterung vielleicht. Doch: Erleichterung.

Kopf und Herz „unter einen Hut“ zu bekommen ist so eine Sache für sich... Ein Einklang muss erst gefunden, sich eingestellt haben, glaube ich.

Ich werde auch über mein Empfinden, mein Denken hinsichtlich meiner Ex-Freundin berichten. Das bin ich Euch auch schuldig. Und es wird mir auch gut tun. Ich wollte nur gern gerecht bleiben, sachlich, durchdacht. Im Moment ist noch einiges im Arg in mir. Heute Abend werde ich mir so richtig Zeit dafür nehmen und mir die Seele frei schreiben.

Ansonsten finde ich Deine Fragen mehr als interessant! Da lohnt es sich in sich zu kehren, zu schauen, in die Ecken zu gucken... Oh ja. Das denke ich. Da meine Zeit für Heute wegrennt werde ich auch dazu auf Morgen vertagen müssen. Leider.

Liebe Uschi, erlaube mir auch Dich ganz fest zu drücken und etwas menschliche Wärme zu schenken. Ich weiß, wie sehr Du es gebrauchen kannst und möchte Dir auch ein Trost für heute sein...

Alles Liebe

Dom

12.08.2002 15:54 • #41


U
Lieber DOM,

ich freue mich schon sehr darauf, morgen/ in den nächsten Tagen mehr von Dir zu lesen.

An alle:
Bevor ich mich nun in den Feierabend verabschiede, noch ein letzter Musikbeitrag von mir. Kennt ihr das Lied Kein Alk. ist auch keine Lösung von den toten Hosen? Soll absolut kein Anreiz sein, sich sinnlos zu besaufen, aber ich fand es irgendwie erfrischend. Solltet ihr euch echt mal anhören.

Bis morgen

Uschi

12.08.2002 16:10 • #42


E
Hallo liebe U.K., Hallo Lieber Dom!

Nun ist es bei mir doch wieder später geworden als versprochen. Verzeiht mir bitte.

Tja, heute nun hatte ich DEN großen Tag. Und was muß ich nun am Ende dies selben feststellen? Er ging *emotionslos* an mir vorüber. Hätte ich nicht *gewußt* und bedingt durch das Datum ab und zu daran gedacht, wäre er absolut unbeachtet vorüber gegangen.
Passenderweise hatte ich heute nachmittag auch einen Termin bei meiner Psychologin. (Diesen hatte ich ganz vergessen, deswegen auch meine Verspätung)
Ich sprach über diesen Tag und sprach über anderes. ER ist/war absolut nichts *besonderes*.
Mensch, bin ich dankbar dafür.
Allerdings habe ich mir für heute Abend ein Fläschen Rotwein gegönnt. Ich trink etwas auf mich selbst, auf Das, was ich im letzten Jahr geschafft habe.
Trink darauf heute *hier* zu stehen und mich freuen zu können, stolz zu sein...

Liebe U.K., Uschi!
Auch von mir ein herzlichstes Willkommen zurück.
Dom hat schon eine Menge geschrieben und wie immer möchte ich ihm beipflichten.
Hochachtung vor deiner *neugefundenen* Einstellung.
Schäme dich deiner Tränen nicht. Stell dich (auch oder gerade weil es so schwer fällt) dem Umstand, daß du und ER euch immer noch seht.
Du hast es schon sehr gut erkannt.
Im direkten Kontakt kann man den *Rückzug* und die Akzeptanz am deutlichsten zeigen.
Unsichtbarkeit lässt doch (in meinen Augen) noch viel zu viel Spielraum für Spekulationen.
Auch wenn dir seine Aktionen weh tun, so kannst du im Gegenzug aber auch sicher sein, daß er dich nicht vergisst. Du bist präsent, erinnerst ihn stets an sein *fehlerhaftes?* Handeln. Ich bin ziemlich sicher, daß ihm das *Abschließen* auch sehr schwer fällt.
Und glaub mir, auch wenn man gleich im Anschluß einen anderen Partner hat, so kann man trotzdem vor seiner Verantwortung und den eigenen Gedanken nicht flüchten. (Dies hat mir mein Exmann neulich wörtlich bestätigt. Selbst seine *Neue* konnte ihn über den *Verlust* nicht hinwegtrösten.)
Irgendwie tut mir dieser sogenante Partner schon etwas leid. Er ist nun mal Mittel zum Zweck. Auch wenn es niemand zugeben möchte oder auch nur daran glaubt.
(Es tut mir furchtbar leid, aber du fällst wohl auch mit in dieses Schema.)
Eigentlich will ich *nur* sagen, daß du (genau wie ich damals) wohl den schwereren Weg haben, bedingt durch den erzwungenen Kontakt, aber bestimmt auch um einiges effizienter, sprich *schneller*, damit *abarbeiten*.
Liebe Uschi!
Du hast alle Zeit der Welt. Setz dich nicht selbst unter Druck. Es geschieht von ganz allein was geschehen muß. Das einzige was man dazu tun kann, es zuzulassen.

Es ist schon komisch mit der Liebe. Ist sie all den Schmerz wirklich wert? Oder ist sie nur so etwas besonderes, weil wir ohne sie so unvollkommen sind? Was würde ich geben, um noch einmal ein paar Augenblicke dieses Glücks empfinden zu dürfen!

Denk nicht so, liebe Uschi. Wir sind ohne Liebe vollkommen, weil wir UNS SELBST lieben. Die Liebe zu einem Partner ist ein zusätzliches Geschenk. Es macht uns nicht vollkommener.
Ein Zitat, ich glaube von HubiH, möchte ich noch einfügen:

Warum können Menschen sich nicht von diesem Wahn lösen? Warum kann es nicht erst einmal reichen, wenn man von Freunden, von den Kindern, von sich selbst geliebt wird? Was daüber hinaus geht ist eine Luxus, den man genießen kann und keine Voraussetzung sein sollte. Erst dann wird eine gesunde Beziehung ohne Druck möglich sein.

Dom schrieb (und dies freut mich dermaßen, ich kann es nicht in Worte fassen :)), daß diese Entwicklung *unbemerkt, langsam vonstatten geht. Auf einmal wird sie einem bewußt, und dann hat man es eigentlich schon *geschafft*.

Jeder Tag für sich ist wichtig - morgen ist erst morgen und diesen Tag werden wir dann versuchen zu meistern, wenn er da ist.

Genau! Ein Schritt nach dem anderen. *Wer langsam geht, kommt auch ans Ziel.*

Lieber Dom!
Mit riesiger Freude, erleichtertem Lachen habe ich deine Zeilen vernommen.

Zitat:
Versuche nur nicht zu vergessen. Das funktioniert nicht! Es war ein Teil unseres Lebens! Es gab auch schöne Tage! Man hat viel von sich gegeben! Warum vergessen? Nein: ich habe gelebt und stehe dazu. Alles, was ich bisher durchgemacht habe hat mir sehr viel gebracht. Die Tatsache, dass wir soviel Gefühl so intensiv empfinden können sollte uns eher sehr stolz auf uns werden lassen: wir haben geliebt! Mit Herz und Seele! Ist das Nichts?
Es mag noch sehr eigenartig zu klingen, was ich Dir jetzt schreibe. So empfinde ich es aber heute. Seit kurzem. Und ich bin froh, dass es so gekommen ist!


Lieber, lieber Dom, du glaubst nicht wie sehr ich mich freue.
Deine Zeilen zu lesen, deine Reaktionen *bildlich* vor dem inneren Auge zu haben (Begegnung mit deiner Fast-Ex-Frau),
deine Konsequenz bezüglich [glow=red,2,300]nicht für Andere zu denken[/glow] usw. usf.
Ich bin so unsagbar stolz auf dich!!!! :-*

Lieber Dom, könntest du nun heute sagen, daß die letzten Tage, die Tage der Gedanken und *Trauertränen* der Wendepunkt waren, ein Eckdatum?
Nein, ich meine weniger das entscheidente *Detail*, eher den Zeitpunkt, wo man festmachen kann, ab *HIER* war es überstanden?
Mensch, ich kann meine Freude gar nicht in Worte fassen.
Ich lese deine Worte an Uschi, an Ella, deine Zeilen zu Annas Beitrag, ich bin einfach baff....
Morgen, wenn ich mich gefasst habe, werde ich mehr dazu schreiben. Und ich sing heute wieder in Gedanken zu dir! ;)

Meine Lieben, ich werde mich für heute verabschieden und wünsche euch eine sehr geruhsame, erholsame Nacht und morgen einen hoffentlich wunderschönen Tag.
Hier in Thüringen sind wir ja alle böse *abgesoffen*. So viel Wasser habe ich selten erlebt...

Viele liebe Grüße Nicole

12.08.2002 20:08 • #43


D
Hallo Uschi und all diejenigen die hier lesen und/oder schreiben!

Es kommt doch meistens anders, als man es geplant hat. Das trifft in jede Lebenslage zu, im Guten wie im Bösen. So auch Heute Abend. Ich hatte das angenehme Vergnügen, den Abend mit einem Freund zu verbringen. Wir hatten alles Zeit der Welt über all das zu sprechen, was uns bewegt... Es war sehr wohltuend. Es ist jetzt 23:30 Uhr und die Müdigkeit ist verflogen...
Nun kann ich mein Versprechen einlösen, („Wo willst Du hin?“ Xavier Naidoo..., das passt!) da meine innere „Unruhe“ sich weitgehend gelegt hat. Zumindest in eine Hinsicht.

Ich möchte zunächst auf Deine Fragen eingehen, Uschi. Ich finde sie so tief greifend, dass ich fast befürchte, nicht richtig darauf eingehen zu können!

Es ist schon komisch mit der Liebe. Ist sie all den Schmerz wirklich wert? Oder ist sie nur so etwas besonderes, weil wir ohne sie so unvollkommen sind?
Es ist in der Tat schon „komisch, mit der Liebe! Es gehört zu diesen Empfindungen die man NICHT STEUERN kann. Es lässt sich nicht bestellen, nicht abbestellen, nicht verleugnen und nur mit sehr viel Schmerz und Verlust bändigen. Ob sie all den Schmerz wirklich wert ist? Ich, für mein Teil, würde dieses mit einem eindeutigen JA beantworten, denn sie ist es, die aus uns wertvolle Menschen macht. Ich würde sie nicht missen müssen, trotzt den Schmerzen die sie uns zufügen kann. Sie bringt uns dazu, viel über uns selbst zu erfahren, was uns sonst verborgen bleiben würde. Ja, mit dem Schmerz verbunden bringt sie uns bei, besser mit uns selbst und den Menschen umzugehen. Ein wertvolles Geschenk! Und Du hast Recht, Uschi: ohne sie wären wir unvollkommen, in dem Sinne, dass uns ein „lebenswichtiges“ Bestandteil fehlen würde. Das Leben wäre nicht mehr lebenswert, gäbe es sie nicht. Es mag paradox klingen, absolut unverständlich vorkommen, denn wer leidet schon gern? Aber ein Leben ohne sie? Nein, danke! Aus dem Schmerz lernt man auch. Man lernt besser mit dieses wundervolle Gefühl umzugehen, es „menschlicher“ zu teilen.

UND DU WIRST ES NOCH ERLEBEN, Uschi! Dein Leben steht am Anfang. Du hast noch soviel Zeit vor Dir. Du wirst dieses Glück noch genießen, denn Du bist wertvoll und Du weißt jetzt um dieses Geschenk. Du nimmst es nicht mehr als Selbstverständlichkeit hin, sondern als sehr intensive und wertvolle Empfindung! Gönne Dir etwas Zeit!

DIE große Liebe? Das weiß ich wirklich nicht. Ich war 14, in Afrika und hatte mich bis über beiden Ohren in die Tochter des Piloten verloren... Meine erste Tochter wurde später nach ihr benannt. Wir hatten keine Zukunft, das wussten wir, aber es war eben eine sehr tiefe Liebe. Eine Liebe ohne körperliche Aspekte. „Nur“ Gefühl. Heute noch denke ich oft an sie: wo ist sie, was ist aus ihr geworden... War es „DIE“ große Liebe. Sehr viel später (7 Jahren) lernte ich die Frau kennen, die meine Ehefrau wurde und die Mutter meine Kinder. Ich habe sie sehr geliebt (bemerkt bitte die Vergangenheitsform!) Ich war bereit alles mit ihr zu teilen: Freude und Schmerz, Glück und Unglück, Gedanke, Zukunft, mich selbst... War diese Liebe weniger groß? Ich vermag keine Antwort darauf zu geben. Ich gab, was ich hatte, und wenn es nur mich selbst war. Kann man mehr geben?
Nein. Jede „Liebe“ ist einzigartig, einmalig, wundervoll und wertvoll. Die Erinnerungen an vergangene „Lieben“ bleibt uns – zum Glück nicht immer mit großer Schmerz – ein Leben lang erhalten, denn wir geben uns ganz und gar jedes Mal aufs neue. Und jedes Mal sind wir davon überzeugt, „den“ Partner für ein Leben gefunden zu haben, den Partner, den wir bereit sind, alles zu geben. JUST MORE – Wonderwall

Kannst Du etwas damit anfangen?

Nun zum anderem Thema. Ich fühle mich durch Deine Frage überhaupt nicht bedrängt: es liegt an mir, darauf einzugehen oder auch nicht...
Es musst Dir auch nicht Leid tun, glaube mir, verstehe aber, was Du damit ausdrücken möchtest. Danke dafür auch.
Ich versuche ein FREUNDSCHAFTLICHER Kontakt mit ihr aufrecht zu erhalten, denn sie hat mir wirklich sehr, sehr viel bedeutet uns soviel gegeben, wie ich aus meine doch ziemlich lange Ehe nicht bekommen habe. Aber es sollte halt nicht sein. Sie hat anders entschieden, und wer weiß wofür es so gut ist? Keiner von uns bereut etwas. Das ist auch sehr wichtig. Und wir respektieren einander trotzt allem – oder gerade wegen alles? Nein, sie hat mir keine „Erklärung“ abgegeben. Ich habe auch keine gefordert. Ich weiß, ich würde sie damit in eine sehr schwierige Lage bringen (gelernt?). Mein Gefühl ist: sie kann sich nicht von ihre Vergangenheit trennen, sie hat nicht die Kraft, etwas Neues zu beginnen. Das ist „ihr“ Problem! Andererseits, was hätten wir für eine Perspektive, wenn einer von beiden nicht „Abschließen“, nicht wirklich „loslassen“ kann? Ich kann ihre Entscheidung auch nicht nachvollziehen, nach alldem, was vorgefallen ist. Aber: ich muss nicht nachvollziehen! Vielmehr muss sie damit leben, fertig werden! Es wird nicht einfach für sie. Das letzte Quantum Wahrheit werden wir darüber doch nie erfahren...
Heute sieht sie ihrem Mann einmal die Woche für ein Paar Stunden. Fortschritt in Richtung „Versöhnung“?
Ich habe mich damit auseinander gesetzt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich wieder loslassen muss. Ohne der „Verlierer“ zu sein! Es ist wahrhaftig nicht einfach, aber der beste Weg für mich. Habe ich so viel aus dem Schmerz gelernt? Das weiß ich auch nicht, aber ich fühle mich (zurzeit zumindest) stark genug damit fertig zu werden. Und es ist auch keinen Fatalismus! Ob die Ex’s sich da etwas schön reden, einreden oder was auch immer... Das ist NICHT UNSER Problem!!! Ich will nicht mehr diesen Fehler machen, FÜR DEN ANDEREN ZU DENKEN!
So etwas wie Wut habe ich schon gespürt. Etwas Vernichtendes war in mir hoch gekommen. Aber ich kenne diese emotionale Situation schon. Ich kenne diese Verzweiflung. Darum – glaube ich – kann ich jetzt etwas besser damit umgehen. ICH WILL NICHT MEHR MIT DIESER SCHMERZ LEBEN MÜSSEN!!! Darum muss ich jetzt loslassen.
Aber es gibt auch so etwas wie Hoffnung. Was einmal geschehen ist kann sich wiederholen! Es wird eines Tages wieder jemanden da sein, der dieses Gefühl in mir auslöst und es auch erwidert! Jetzt gilt zunächst einmal abzuschließen...

Uschi, danke für Deine Stärke, für Dein Mitgefühl und dafür, dass ich das Glück haben durfte, Dich kennen zu lernen! Deine Umarmung ist sehr, sehr, sehr gut angekommen und hat mich auch viel Kraft gegeben. Es ist wunderschön zu spüren, das jemanden da ist. Es ist mir ein großer Trost.

Meinerseits halte ich Dich in Gedanken ganz fest und möchte Dir hierbei die Kraft, die Zuversicht, die Hoffnung auf bessere Zeiten, all das, was in mir positives zu finde ist mit für Dein Weg geben. Der Weg zum Licht kann so schön sein!

Liebe Grüsse

Dom

12.08.2002 22:38 • #44


D
Hallo Zusammen: guten Morgen!

Heute ist Dienstag. Ein ganz gewöhnlicher Dienstag. Und doch: dieser Tag ist GANZ ANDERS, etwas besonderes!
Warum? Ich werde es im Laufe des Tages zu erklären versuchen.

Ich habe gerade Eure Beiträge der vergangenen Nacht und stelle fest, dass viele von Euch MIT RECHT STOLZ auf die eigene Entwicklung, die eigene „Stärke“ sind! Es ist riesig! Es ist wunderbar! Es ist großartig!

@Nicole: Dein letztes Posting habe ich leider erst soooo spät gelesen! Sei gewiss: Antwort folgt! Unbedingt!

Es ist schön, Euch begrüßen zu dürfen!

Ein schöner Tag und liebe Grüßen!

Dom

13.08.2002 06:25 • #45


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