Lieber Dom! Hallo ihr Lieben!
Na, nun saß auch ich vor dem Bildschirm, verfolgte eure Beiträge, konnte nur leider wegen einer defekten Tastatur nicht posten.
Und wo, bitte schön, bekommt man am Wochenende eine solche her? *grummel*
Nur mit Maus und Eingagehilfen war mir ein solcher Beitrag zu aufwendig. Seht es mir bitte nach.
Meinem Kumpel sei Dank, er hat seine alten Ersatzteile durchwühlt und nun bin ich wieder da.
Lieber Dom!
Ja, diese *Höhenflüge* sind mir auch sehr bekannt. Teilweise war es ein Wechsel von heute auf morgen. *AUF und AB*.
Manches mal bekam ich schon Angst, an einer manischen Depression zu leiden. Allerdings stellte sich dann raus, daß es nicht der Fall ist, sondern dieses Geschehen genauso zum Trennungserleben gehören.
Ich habe dann versucht mir aus diesen Erfahrungen, diesen positiven Gefühlen, diesem Empfinden zu Leben, ungeheuer viel Kraft zu schöpfen.
Jedesmal wenn es mich wieder herunter riss dachte ich an diese Momente und es half mir wieder auf die Beine zu kommen.
Wie heißt es so schön?
Es ist nicht schlimm hinzufallen. Aber es ist schlimm nicht wieder aufzustehen und einfach liegen zu bleiben.
Dein Sonntag dann ist auch ein Teil vom Ganzen. Er zeigt dir DICH auf. Du bist ein Mensch, ein Lebewesen mit Gefühlen und Emotionen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist deine *Trauer* nicht zu vergleichen mit dem Schmerz vorher.
Es ist ein *Innehalten* in allem und Kraft schöpfen.
Auch Tränen, GERADE Tränen befreien ungemein.
Dieses Hin- und Her half mir nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, im Gegenzug zur Niederlage nun Höhenflüge zu bekommen.
Ich konnte die schönen Augenblicke genießen, dieses Leben in mir regelrecht pulsieren spüren, dann wieder der Moment der Besinnung.
Es ist eigenartig. Diese *Phase* konnte ich relativ gelassen und neutral durchschreiten. Sie kostete mir sicherlich auch manchmal viel Kraft, dennoch schenkte sie mir um so mehr auf den Weg, der mich zu dm Ort führte, wo ich heute bin.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Ehe hinter mir gelassen (damals wußte ich dies allerdings noch nicht) und horchte nur noch in/auf mich selbst. *Ich suchte mich*.
Ich habe mich selbst gefunden. Ich fühle mich wohl und spüre auch, daß ich viele Dinge, die ich vorher noch ganz bewußt tat, nun regelrecht automatisch ablaufen. So z.B. ganz auffällig meine Kontaktscheue fremden Menschen gegenüber.
Heute nun habe ich ohne innere Blockade ein ganz lockeres Autreten. Ich kann lächeln, lachen, mit fremden Leuten reden und scherzen. Und all dies, ohne daß ich mich innerlich dazu *zwingen* muß.
So auch gestern abend wieder.
Ich war auf einer Party, wo ich nur eine Person kannte, die sogar erst Stunden nach mir kam. In der Zwischenzeit habe ich sehr nett amüsiert, nett unterhalten.
Vor Monaten noch wäre ich gar nicht erst gegangen, oder bestenfalls dort allein und stumm in einer Ecke gestanden.
Lieber Dom!
Du machst es schon ganz richtig. Genieße diese schönen Stunden, akzeptiere aber auch die folgenden/vorhergehenden Grübeleien und Tränen.
Jetzt speziell deine Geschichte und deine *Entwicklung* zu verfolgen, zeigt mir, was für eine wahnsinnig harte Arbeit dies alles war/ist. Du machst Riesensprünge, wie ich scheinbar auch. Allerdings (so geht es zumindest mir) kann man dies nur mit *Abstand* würdig betrachten.
Dom, du hast es fast geschafft. Kleine Stolpersteine werden auf ewig auf unserem Wege liegen. Nur irgendwann werden wir die Schuld an diesen nicht mehr bei der Trennung suchen. Sie sind einfach da, wie so vieles im Leben. Ohne Nachfragen akzeptieren und das Beste daraus machen.
Dein kleiner weißer Elefant.
Es ist schon traurig so etwas zu verlieren, aber es ist schön, daß du diesen Verlustschmerz nicht mehr so heftig spürst.
So *riskiere* ich diesen Schmerz immer mal wieder, indem ich unsere alten Fotoalben aus dem Schrank nehme und mich hinterher unsagbar freue, bei dem Anblick *seiner* Bilder nicht mehr in Tränen auszubrechen, sondern mit einem Lächeln an die schönen Zeiten zurückdenke.
Ich wünsche auch dir einen wunderschönen, erholsamen Sonntag.
Was macht dein Schlaf? Wird es etwas besser? Ich wünsch es dir und singe dir in Gedankn ein kleines Schlafliedchen.
(Man hat mir gesagt, ich könne relativ gut singen, also keine *Angst*. ;))
Liebe Grüße Nicole