1926

Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

B
Martina,ich las bis jetzt deine Beiträge sehr gerne. Aber deine letzten Klopse sind ein Schlag in jedes Gesicht einer Mehrfachmutter. Die hat nicht nur dummen Liebeskummer so wie du sondern hat Verantwortung für drei kleine Kinder zu tragen.
Erinnere dich an deinen Schmerz und versuche nur im Ansatz dich in diese Mutter rein zu versetzen. Die hat nicht nur Liebeskummer da geht es um viel,viel mehr.

03.02.2021 12:40 • x 1 #871


paulaner
Zitat von Martina76:
Hat es ja auch nicht. Es lag nicht an mir, das der Zwischenbeziehungsmann mich betrogen hat. Es lag an ihm. Schulterzuck!

Ist eine Erkenntnis, die man haben kann. Nee, die man irgendwann haben sollte.

Nur...was hilft das dem Betrogenen gegen die Schmerzen, die ein Hintergehen und Betrügen verursacht?
Das verstehe ich nicht.
Wenn ich erfahre, dass mein engster Vertrauter mich betrogen hat, dann...Schulterzuck...lag ja nicht an mir...alles gut?
Oder wie?

03.02.2021 12:52 • x 3 #872


A


Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

x 3


I
Ich kenne das Buch ebenfalls, inhaltlich ist da sicher einiges richtig und schon gar in der Theorie, nur kommt eben das Aber.

Wenn sich einer so richtig in eine Affäre hat fallen lassen, den berühmten Schlusstrich zieht und der andere keine Chance mehr hat, kannst du das Teil erstmal zur Seite legen.

Raus holen kann man es dann, wenn du deinen Weg gegangen bist und keinen Groll mehr hegst, dann kann es wieder unterstützend sein.

In einer einseitig beendeten Beziehung finde ich es nicht hilfreich , es zu lesen.
Das selbe gilt für Perel und diverse andere.

03.02.2021 12:55 • x 2 #873


M
Zitat von paulaner:
Wenn ich erfahre, dass mein engster Vertrauter mich betrogen hat, dann...Schulterzuck...lag ja nicht an mir...alles gut?
Oder wie?


Nee, im besten Fall begibt man sich dann auf Spurensuche. Und im noch besseren Fall fragt man den Partner einfach mal. Mein Partner hat das gemacht. Meine Antworten darauf:

-ich fühlte mich von dir nicht mehr verstanden und als Frau nicht mehr gesehen (z.B. keine Komplimente, sondern nur noch Kritik an meinem Äußeren)
-du hast dein Ding gemacht ohne Rücksicht auf mich. (du hast dein Haus gebaut, ohne mich mit einzubeziehen aber mein Erbe durfte ich einzahlen. Nur durfte ich noch nichtmal die Farbe der Küchenschränke bestimmen. Und überall lagen nur noch deine Klamotten. Mein Hab und Gut war auf wenige Orte beschränkt. Ich hatte kein Platz mehr in deinem Haus)
-ich hatte Lebensträume die der andere mir - jedenfalls scheinbar - erfüllen wollte (was er dann aber natürlich nicht tat). Er hatte Famile, war ein fürsorglicher Vater und Opa. Ich wollte nicht nur seine Frau sondern auch endlich Mutter seiner Kinder sein. Wenigstens Ersatzmutter. Seine Kinder mochten mich jedenfalls. Tja, aber er hat mir eben nur die Möhre vor die Nase gehalten und mich dann gef....! Dumm gelaufen.
-du hast mir in meiner Trauer um meine Eltern nicht beigestanden. Du mochtest meine Eltern nicht und sie mochten dich nicht. Ich war der Puffer dazwischen. Ich durfte vermitteln und Harmonie stiften. Sogar unseren Hochzeitstag habt ihr mir durchtrieben mit eurem Streit. Wie ich mich dabei fühlte war euch allen egal.
-du hast nicht verstanden, warum ich darunter litt, keinen Beruf mehr zu haben. Ich war deine gutmütige Putzfrau und Gefährtin. Meine beruflichen Ambitionen hast du nie unterstützt. Im Gegenteil. Mit deiner Hinhaltetaktik in Sachen Familiengründung hast du über Jahre alle meine Pläne durchkreuzt. Wissentlich!
-ich habe nur drauf gezahlt in unserer Beziehung
-ich fühlte mich in deiner Nähe nicht mehr wertgeschätzt. Also habe ich dich nicht mehr wertgeschätzt und habe mich umgesehen. Und da war er dann der Hoffnungsträger. Leider hat auch der mich vereimert.

So, das war harter Tobak. Den musste er erstmal verdauen. Und auch heute noch bin ich überzeugt davon, wenn nur eines dieser Dinge damals in Ordnung gewesen wäre, ich hätte meinen Ausbruchsversuch niemals gestartet. Alle diese Baustellen wurden nach der Zwischengeschichte aufgerollt und bearbeitet. Und zwar alle auf einmal. Auf dem Konto meines Partners war dagegen nur ein einziger Anklagepunkt: ich hatte ihn verlassen.

Heute führen wir eine völlig neue Beziehung. Heute habe ich wieder Platz im Haus. Was bedeutete, das mein Partner all sein Gerümpel sortieren und ausmisten musste. Heute habe ich wieder einen Beruf, den ich sogar Berufung nennen darf. Heute habe ich mit meinen Eltern abgerechnet, posthum sozusagen. Und ich habe meinem Mann offen dargelegt, welchen Anteil er daran zu tragen hat. Ich habe übrigens den Kontakt zu meiner Restfamilie abgebrochen. Weil die ebenfalls meinen Mann ablehnten und bis heute ablehnen. Ich werfe das niemandem mehr vor aber ich lasse mich auch nicht mehr als Puffer misbrauchen. Heute sagt mein Mann mir auch wieder oft, das er mich liebt und begehrt. Trotz vermeintlicher Schönheitsmakel, die ich ja selbst sehe. Ich bin weder doof noch blind. Nur brauche ich niemanden, der mich täglich darauf hinweist. Und last but noch least, ich habe heute mein eigenes Konto, auf das mein eigenes Geld eingeht. Und niemand sagt mir mehr, was ich damit zu tun oder zu lassen habe. Offen bleibt also nur noch der unerfüllte Kinderwunsch. Diese Wunde bleibt. Mein Leben lang. Und mit der Trauer darüber muss mein Mann umgehen. Sein Leben lang.

03.02.2021 13:18 • x 1 #874


M
Zitat von Butterblume63:
Wer nur für sich verantwortlich ist spricht sich leicht.


Es war nicht mein Wunsch und Wille nur für mich verantwortlich zu sein. Insofern finde ich diesen Einwurf ziemlich anmaßend.

Und ich bin übrigens auch im Niedriglohnsektor angestellt. Mir fällt da kein Zacken aus der Krone. Im Gegenteil. Ich fühle mich damit pudelwohl und angekommen. Mehr als ich es in meinem ursprünglichen Studienberuf je war. Und mit einer Vollzeitstelle kann ich mich gut selbst erhalten. Auch das gibt mir Genugtuung und Sicherheit. Vielleicht muss man in der Tat erst einmal ganz unten gewesen sein, um so etwas wieder wert zu schätzen. Ich war ganz unten. Das Mimimi mit Haus und Kindern kann ich nachvollziehen aber für mich klingt es nach Jammern auf hohem Niveau.

03.02.2021 13:27 • #875


paulaner
Zitat von Martina76:
Meine Antworten darauf:

Tja, deine Antworten darauf sind alles Antworten, warum es dir schlecht ging in eurer Beziehung. Warum du dich nicht wertgeschätzt gefühlt hast, usw.
Alles hundertprozentig nachvollziehbar!

Aber eben auch alles keine Rechtfertigung zum Fremdgehen.
Weil alles das hättest du ihm auch vorher in aller Deutlichkeit und (ganz wichtig!) Konsequenz an den Kopf werfen können.
Es gibt IMMER andere Wege.

03.02.2021 13:30 • x 2 #876


M
ng in eurer Beziehung. Warum du dich nicht wertgeschätzt gefühlt hast, usw.
Alles hundertprozentig nachvollziehbar! [/quote]
Habe ich gemacht. Nicht einmal, nicht hundertmal, sondern tausendmal. Aber manche Männer haben da Hornhaut auf dem Trommelfell. Da musste erst der Hammer kreisen. Tja und das hab ich dann getan. Heute hört mein Mann auch auf die leisen Töne und reagiert sofort. Er hat seine Lektion gelernt. Ich auch.

03.02.2021 13:33 • #877


G
Zitat von Martina76:
Es war nicht mein Wunsch und Wille nur für mich verantwortlich zu sein. Insofern finde ich diesen Einwurf ziemlich anmaßend.


Dann willkommen im Club derer, denen du gerade richtig auf die Füße getreten bist. Fühlt sich Schaisse an, gell

03.02.2021 13:33 • x 1 #878


B
Zitat von paulaner:
Tja, deine Antworten darauf sind alles Antworten, warum es dir schlecht ging in eurer Beziehung. Warum du dich nicht wertgeschätzt gefühlt hast, usw. Alles hundertprozentig nachvollziehbar! Aber eben auch alles keine Rechtfertigung zum Fremdgehen. Weil alles das hättest du ihm auch vorher in aller Deutlichkeit ...

Nur der Ordnung halber:
Martina hatte ja ihren Mann verlassen, nicht betrogen. Die Gemeinsamkeit ist ja nur die Ehe 2.0

03.02.2021 13:33 • #879


B
Zitat von Martina76:
Habe ich gemacht. Nicht einmal, nicht hundertmal, sondern tausendmal.

Als Mann darf ich noch schüchtern einwenden, dass Du dann so wie meine Frau nicht den Ton gefunden hast. Und dass bei uns beiden (Dein Mann und mir) tasächlich Stoffeligkeit vorzuwerfen ist.

03.02.2021 13:35 • #880


M
Zitat von Goldy:
Dann willkommen im Club derer, denen du gerade richtig auf die Füße getreten bist. Fühlt sich Schaisse an, gell


Tja, dann trete ich doch direkt nochmal zu. Wieso setzt man als Buchhalterin im Niedriglohnsektor 3 Kinder in die Welt und unterschreibt beim Notar einen Kaufvertrag für ein Eigenheim? Wie du mir so ich dir. Fühl sich Schice an gell?

03.02.2021 13:37 • #881


M
Zitat von BernhardQXY:
Als Mann darf ich noch schüchtern einwenden, dass Du dann so wie meine Frau nicht den Ton gefunden hast. Und dass bei uns beiden (Dein Mann und mir) tasächlich Stoffeligkeit vorzuwerfen ist.


Oh ja, stoffelig seid ihr - ihr Männer. Man könnte es auch Dickfelligkeit nennen oder Ignoranz. Heute weiß ich, welchen Ton ich anschlagen muss um mir Gehör zu verschaffen. Und mein Mann weiß, das ich nicht nur mit dem Zaunpfahl winke sondern notfalls auch zuschlage. Der ist jetzt konditioniert. Lol.

03.02.2021 13:40 • #882


Sentimentalo
Zitat von Luk:
Meiner Meinung nach sieht eine Erfolgsgeschichte ganz anders aus: Eine Erfolgsgeschichte ist es, wenn ich, nachdem ich betrogen wurde, die Beziehung beende und dann nach einer gewissen Aufarbeitungszeit eines Tages mit einer Person zusammenkomme, die ehlich und loyal ist und mir so etwas niemals antun würde.


Durchaus interessanter Thread, wobei ich nicht verstehe warum du so auf der Definition ""Erfolgsgeschichte"" herum reitest. Es kann durchaus ein Erfolg auf Zeit sein, wenn zwei, die sich ewige Liebe und Treue geschworen haben, nach einer Trennung wieder unter neuen Vorzeichen zusammen kommen.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich den Fall, dass Sie zuvor immer von einem Affärebetrug als absolutes Nogo sprach und dann selbst durch Fremdgehen die Trennung herbeigeführt hat. Nun sind beide wieder zusammen, wie lange das hält, kann keiner sagen, die Beiden wohl auch nicht.

Eine Partnerschaft ist kein Geschäftsmodell, da wäre ""Erfolgsgeschichte"" angebrachter und noch ein wenig ""win-win"" und ""proaktiv""

Den Partner mit lebenslanger Treuegarantie, den du beschreibst gibt es im realen Leben nicht und hat es auch nie gegeben, nur war die Lebenszeit früher in der Regel kürzer. Wir leben und lieben alle nur von Versprechen und Absichtserklärungen.

03.02.2021 13:41 • x 3 #883


M
@Goldy lass uns bitte an dieser Stelle mal aufhören mit der Stutenbissigkeit. Niemand von uns beiden wurde gefragt, ob er dieses Leben wirklich so leben will, wie es dann geworden ist. Ich kann dir also nur nochmal raten, dringend einen guten Anwalt zu suchen, dein Haus zu verkaufen, dir eine schnuckelige passende Wohnung und Arbeit zu suchen. Corona geht irgendwann vorbei und gute Buchhalterinnen werden immer gebraucht. Und Kinderbetreuung sollte heute kein Problem mehr sein. Ich habe selbst eine Zeit lang als Tagesmutter gearbeitet und kenn mich da aus. Hilfe gibt es genug. Steh auf und such sie dir. Schice auf deinen Mann und vielleicht zuerst mal auf alle Männer dieser Welt!

Alles Gute dir!

03.02.2021 13:46 • #884


I
Zitat von Martina76:
Und Kinderbetreuung sollte heute kein Problem mehr sein. Ich habe selbst eine Zeit lang als Tagesmutter gearbeitet und kenn mich da aus. Hilfe gibt es genug.


Das ist schon seit ganzen vielen Monaten ein Problem.
Ende nicht in Sicht.

03.02.2021 13:50 • x 1 #885


A


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