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Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

M
Zitat von Butterblume63:
Nur ganz kurz OT:
Dieses Gegenangebot wäre für mich absolut inakzeptabel gewesen. Was heißt tief im Computer verstecken? Passwort gesichert wo nur du den Zugang hast? Ansonsten ist man mit wenigen Mausklicks in der Datei.
Wenn,Neustart dann ohne wenn und aber von Seiten der Betrüger. Das Risiko müssen sie tragen, daß es doch noch zur Trennung kommt,weil die Verletzung zu tief ist.


Dein Einwurf ist verständlich aber auch ein bisschen illusorisch, liebe Butterblume. Ich weiß aus eigener Erfahrung, das das vollständige Entlieben sehr lange dauern kann. Was bringt es also, wenn der betrogene Partner das Löschen der Erinnerungsfotos etc. verlangt? Er kann doch die Verarbeitung die sowieso tief im inneren seiner Frau statt findet, nicht unterbinden. Das einzige, was er hervorrufen würde, wäre das seine Frau sich kontrolliert und unter Druck gesetzt fühlt. Nicht sehr hilfreich für eine Fortsetzung der Beziehung. Das einzige, was er also verlangen kann und sollte, ist das sie es diskret versteckt und das sie keine neuen Erinnerungen mehr schafft. Also vollständiger Kontaktabbruch. Darauf sollte seine Frau aber auch von alleine kommen, wenn sie es ernst meint.

01.02.2021 09:31 • #436


M
Ich selbst habe, ohne das mein Partner das verlangt hätte, alle Erinnerungsfotos, Nachrichten, Telefonnummern und Kontaktdaten an den anderen Mann gelöscht. Ich hätte es schlimm gefunden, wenn mir z.B. etwas passiert und mein Mann posthum noch Bilder oder Briefe an den anderen Mann findet. Alles das habe ich als Erinnerung in meinem Kopf gespeichert, einfach weil es Teil meines Lebens war. Und an manches erinnere ich mich trotz allem noch sehr gerne. Nur erzähle ich niemandem davon und brauche davon auch keine materiellen Erinnerungsstücke mehr. Ich bin in keinster Weise mehr in diesen Menschen verliebt. Er hat mich belogen und betrogen und hat mir schlimmes angetan. Aber ich war in dieser Zeit zumindest am Anfang so verliebt und verrückt, so lebendig wie nie zuvor und nie mehr danach in meinem Leben. Warum sollte ich mich daran nicht mehr erinnern dürfen? Die Gedanken sind frei!

01.02.2021 09:38 • #437


A


Über Erfolgsgeschichten, die keine sind

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B
Martina,ich sehe es anders. Denn ein Zugriff auf Bilder und Schriftstücke bremst den Heilungsprozess aus. Jeder von uns kennt es doch,wenn man vergilbte Albums ansieht da kochen ganz andere Erinnerungen hoch. Aber sei es drum,jedes Paar muss seinen Weg finden.

01.02.2021 09:41 • x 1 #438


M
Zitat von Butterblume63:
Martina,ich sehe es anders. Denn ein Zugriff auf Bilder und Schriftstücke bremst den Heilungsprozess aus. Jeder von uns kennt es doch,wenn man vergilbte Albums ansieht da kochen ganz andere Erinnerungen hoch. Aber sei es drum,jedes Paar muss seinen Weg finden.


Ja, natürlich hast du recht. Ich fände es auch schwierig, wenn ich noch immer alte Fotos von meinem ZwischenMann anschmachten würde. ich hätte da auch heute keinerlei Bedarf mehr. Aber in der akuten Phase fand ich das schon wichtig. Gerade durch dieses immerwieder hoch kochen und durchleben der Gefühle findet ja die Verarbeitung statt. Und die muss eben einfach sein, auch wenn die Beziehung 2.0 weitergelebt werden will. Das ist ein Spagat, den Bernhards Frau da gerade meistern muss. Einerseits den sicherlich vorhandenen Trennungsschmerz von ihrem AM verarbeiten und andererseits ihre Beziehung zu Bernhard neu beleben. Eine fast unlösbare Aufgabe, die von beiden sehr viel Fingerspitzengefühl, Toleranz und auch ein gutes Stück Leidensfähigkeit verlangt. Aber wenn sie es schaffen, lohnt es sich....!

01.02.2021 09:50 • x 1 #439


B
Nachtrag:

Ich habe erst jetzt und vor allem viel zu spät den Taschenkalender meines verstorbenen Mannes entsorgt wo er persönliches von uns und seiner Behandlung notiert hatte.
Jedesmal gab es einen Stich,wenn ich rein geschaut habe.
Was in den Händen zu halten ist ein ganz anderes Kaliber als es in Erinnerungen abzurufen.
Ja,ich würde von einem Betrüger Opfer verlangen genauso wie er/sie es von mir verlangt.

01.02.2021 09:55 • x 3 #440


B
Zitat von Martina76:
Das einzige, was er also verlangen kann und sollte, ist das sie es diskret versteckt und das sie keine neuen Erinnerungen mehr schafft. Also vollständiger Kontaktabbruch. Darauf sollte seine Frau aber auch von alleine kommen, wenn sie es ernst mein

Gut erkannt, das war auch mein Punkt. Hätte ich denn auch das Verbrennen des Tagebuchs aus dieser Zeit fordern sollen? Keinen Kontakt mehr und keine neuen Erinnerungen. Natürlich wären es im Rechner nur wenige Mausklicks, aber es ist dennoch eine Hürde verglichen mit dem direkten Zugriff am Handy.
Aber keine Kontrolle. Denn das kann ich ja gar nicht leisten- schon rein logistisch nicht.
Und die Frage aus dem ersten Beitrag. Die Affäre dauerte 3 Monate und wurde inklusiver einer gemeinsamen Reise (auf der ich sie alleine wähnte) ausgelebt. Mit dieser Reise stand meine Frau selber am Wendepunkt ihres Lebens: Neustart oder endgültige Trennung.
Das war 2018.
Nun werden einige Einwänden, dass ich doch fürchterlich naiv sei, weil sie ja locker mich weiterhin betrügen könnte. Ausgeschlossen ist das nicht, aber sie weiß auch um das Risiko, ein erneuter Betrug würde meinen sofortigen Auszug mit abschließender Scheidung bedeuten. Und durch meine Arbeit an mir bin ich wesentlich aufmerksamer geworden- zu Affärenzeiten habe ich sämtliche Warnzeichen und auch Andeutungen nicht mit geschnitten.
So hat sie mir in der Zeit einen Brief geschrieben, in dem es hieß: mit dem Herzen gehe ich längst andere Wege. Und ich hatte es nicht geschnallt. Aber jetzt merke ich ganz vieles
Wenn man so will, würde ein erneuter Ausbruch ganz sicher auffallen, mit der entsprechenden Konsequenz..
Das andere ist natürlich das Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit- Wenn ich ihr sage, dass die Jahrestage mir immer noch zu schaffen mache, dann löst das *jetzt* in ihr Prozesse aus, die sie vermutlich abhalten,. Und on top- bei uns war es so, dass ich ihre Bedürfnisse nach Nähe und geistigem Austausch nicht mehr stillen konnte und war selber nicht in einer guten Verfassung. Auch das hat sich geändert.

01.02.2021 09:58 • #441


B
Zitat von Martina76:
Das ist ein Spagat, den Bernhards Frau da gerade meistern muss. Einerseits den sicherlich vorhandenen Trennungsschmerz von ihrem AM verarbeiten und andererseits ihre Beziehung zu Bernhard neu beleben. Eine fast unlösbare Aufgabe, die von beiden sehr viel Fingerspitzengefühl, Toleranz und auch ein gutes Stück Leidensfähigkeit verlangt. Aber wenn sie es schaffen, lohnt es sich....!

Oh der Prozess des Entliebens ist abgeschlossen. Denke ich.
Das Nichtabbrechen des Kontaktes war in der Anfangszeit für mich zwar schwer, aber ich hatte mir das schön geredet, bis ich selber fast zerbrochen wäre. Ich schrieb es ja schon, dass ich erst dann aufgewacht bin und dann erst der Neustart auf Augenhöhe gelang. Jeder für sich ohne Fallbacklösung.
Zumindest bekomme ich das kommuniziert. Da nach Corona mit Wiederaufleben eines unserer Hobbies es auch weiterhin immer wieder mal zu Begegnungen kommen wird, sollten wir mal vielleicht im Vorfeld ein Treffen arrangieren und beobachten, wie meine Frau auf ihn reagiert. Möglicherweise ein hohes Risiko, aber es würde mir andererseits noch einmal bestätigen, dass diese Phase ihres Lebens vorbei ist. Weiß noch nicht.

01.02.2021 10:09 • #442


B
Bernhard,ja ich hätte auch dieses gefordert. Wenn,Neustart mit dem Partner dann frei von allen Altlasten.
Ich gebe dir einen Rat: Nimm z.B. ein Album oder Briefe aus sehr glücklichen in die Hände. Schaue es durch oder lese darin. Es kommen Gefühle hoch die man genau in dieser Zeit erlebt hat.
Auch,ich musste diesen Cut machen um meinen Mann innerlich gehen lassen zu können. Und erst damit bin ich frei für eine zarte am Beginn stehende neue Liebe.

01.02.2021 10:14 • x 1 #443


E
Jetzt mal ganz ehrlich.

Man verliebt sich Hals über Kopf in jemand anderen, verlässt den Partner den man nicht mehr liebt für den neuen Mann (bis daher ist der Verlauf "ok"), freut sich schon auf das neue Leben und die Zukunft mit dem neuen Mann und NUR weil der neue Mann dann doch nicht will und sich leider als Griff ins Klo erweist, geht man zum Trostpreis (der ehemalige Partner, den man bereits entsorgt hatte) zurück, behauptet dann, man ist DOCH wieder glücklich mit ihm und doch wieder verliebt und alles super oder wie?

Und da lügt man sich nicht selbst an?

Ernsthaft?

Huiuiuii...

01.02.2021 10:22 • x 2 #444


M
Hmm, alles sehr schwierig und individuell. Für mich war es eine Zeit lang wichtig, immerwieder bewusst Abschied zu nehmen von meinem Zwischenmann. Er hatte ja durch sein Verhalten sehr alte und tiefe Wunden aufgerissen. Dabei ging es um meine Beziehung zu meinem Vater, von dem ich mich zeitlebens ungeliebt fühlte. Er war kurz bevor ich den anderen kennen lernte gestorben und die Zeit seiner Erkrankung und seines Todes war traumatisch für mich. Dieses Trauma war längst nicht aufgearbeitet. Ich war noch voller Sehnsucht nach einer väterlichen Liebe, als ich den anderen kennen lernte. Und der konnte genau dort ansetzen. Er war ja einiges älter als ich, sehr väterlich, scheinbar sehr abgeklärt und weise, fürsorglich und zärtlich. Ich war Feuer und Flamme und dachte, bei ihm endlich finden zu können, wonach ich mich so sehr sehnte.

Als ich herausfand, das ausgerechnet dieser Mann mich belogen, betrogen und verarrscht hatte, kamen sämtliche Vater-Tochter-Konflikte wieder aufs Tablett. Ohne therapeutische Hilfe ging hier nix mehr. Ich drehte völlig durch.

Hätte mein Partner mich nicht erneut und immer wieder aufgefangen, es hätte böse geendet. Die Trennung vom Zwischenmann war für mich emotional eng verknüpft mit der pathologischen Trauer um meinen Vater.

Heute mit Abstand kann ich alles das klar sehen. Und ich kann verzeihen und mich trotz allem an die wenigen schönen Momente in beiden toxischen Beziehungen erinnern. Einfach weil es für mich wichtig ist. Ich habe sowohl meinen Vater als auch diesen Zwischenmann sehr geliebt. Beide hatten aber meine Liebe nicht verdient. Dafür können sie nix aber ich noch viel weniger.

Gut also, das meine Liebe und meine Fürsorge und meine Gefühle heute wieder beim einzig richtigen Adressaten angekommen sind: bei meinem Partner.

Hätte dieser aber von mir nur gefordert statt mich zu unterstützen, wäre noch mehr Druck auf den Kessel gekommen und ich glaube, dann wäre uns das alles so richtig um die Ohren geflogen. Wichtig finde ich in diesem Zusammenhang eine Satz meiner Therapeutin: Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle. Vertrauen entsteht durch Kommunikation. Diesen Satz hat mein Partner sich damals hinter die Ohren geschrieben und ich auch. Enfach war das allerdings nicht!

01.02.2021 10:37 • #445


P
Zitat von Felica:
Aber sorry, ich bin 26 Jahre mit meinem EM zusammen, davon über 20 Jahre verheiratet. Bitte erzähl mir nichts darüber, wie einfach Kommunikation ist, wenn man lange zusammen ist


Zitat von Felica:
7 Jahre. Zusammenleben? Ehe, Kinder? Lebenskrisen? Oder gleich getrennt, wenn es schwierig wurde!?


Was soll das?
Warum stellst du deine Situation, deine Geschichte, deine Erfahrungen höher als die von Luk?
Das ist dreist.

Nur weil jemand noch nicht 30 Jahre mit einem Menschen in einer Partnerschaft war, heißt es nicht dass er oder sie weniger leidet.
Ist das hier ein Machtkampf? Ich hab aber die größere Sandburg weil ich hab über mehr Jahre am meisten Sand zusammen geschaufelt habe, also huldige gefälligst meiner Sandburg. Deine Sandburg ist kein Vergleich, sie ist ja soooo klein.

Merkste?

Zitat von Felica:
Du bist total verbittert und misstrauisch.


Auch das sehe ich bei Luk nicht.

Bist du es etwa weil du hier im Forum bist? Sind wir es alle weil wir hier sind? vielleicht sogar über Jahre?
Man ist gleich verbittert weil man über etwas schreiben möchte das einem auf dem Herzen liegt?

Mich nervt es gerade sehr wie Luk hier diskreditiert wird für das was er schreibt. Kritik ist gut und und hilfreich und erwünscht, sonst würde man sich hier ja nicht anmelden. Aber das man Luk nicht seine Meinung lässt, kann ich nicht verstehen.



Ich lese nun den Rest noch nach, hoffentlich lese ich noch interessante, hilfreiche Dinge.

01.02.2021 10:38 • x 3 #446


M
Zitat von Reality:
Man verliebt sich Hals über Kopf in jemand anderen, verlässt den Partner den man nicht mehr liebt für den neuen Mann (bis daher ist der Verlauf ok), freut sich schon auf das neue Leben und die Zukunft mit dem neuen Mann und NUR weil ...[pid][/pid]

01.02.2021 10:40 • #447


B
Martina,wenn ich es richtig im Kopf habe hast du dich von deinem damaligen Partner getrennt bevor du mit dem Zwischenmann zusammen gekommen bist. Du warst dann doch nach dem Intermezzo mit ihm doch eine Zeitlang Single, oder täusche ich mich da?
Wie ein Single eine zu Brüche gegangene Beziehung verarbeitet ist was ganz anderes als,wenn man in einer Beziehung dem Fremdgaenger noch die Büchse der Pandora in den Händen halten lässt und dies sind meiner Meinung nach Relikte aus der Affärenzeit.

01.02.2021 10:55 • x 2 #448


B
Zitat von Martina76:
Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle. Vertrauen entsteht durch Kommunikation. Diesen Satz hat mein Partner sich damals hinter die Ohren geschrieben und ich auch. Enfach war das allerdings nicht!

Jeppa. Das ist auch meine Erfahrung. Kombiniert mit der nüchternen Erkenntnis, dass man einfach chancenlos gegenüber Bösartigkeit ist. Jeden Morgen seinen Partner ans Bett fesseln ist ja auch keine Option
Handy Kontrolle? Kein Problem- wenn man ein Zweithandy hat
Standortfreigabe? Auch das lässt sich per Zweithandy umgehen
GPS Sender am Auto? Öffis und Mietwagen existieren
Anrufe: Rufumleitung aufs Zeithandy

uswusf.
Was ich damit sagen will: Die Erkenntnis, dass ich Vertrauen nur über Kommunikation wieder aufbauen kann war mir von Anfang an klar. Was mir nicht klar war, was für mich geht und was nicht. Und dass der einzige Weg in ein neues Wir bedeutet, dass ich nicht nur meine no-gos erkenne sondern auch kommuniziere.

01.02.2021 10:56 • #449


I
Ich habe schon vor sehr langer Zeit die Erkenntnis gewonnen, keine Affäre lässt sich wirklich verhindern , es wird immer Affären geben.

So lange sich die Welt dreht.
Nicht in dem man mit dem Partner ständig darüber redet, oder sich rückversichern möchte das dies ja für UNS niemals in Frage käme , weil wir haben uns ja Treue geschworen, nicht ?

Die meisten die hier im Forum sind und mit Betrug zu tun hatten, werden ähnliche Gespräche geführt haben.
Das da jeder so stillschweigend davon ausgegangen ist , glaube ich auch nicht.

Der Mensch ist eitel, dass unterscheidet uns eindeutig von Tieren.
Jeder Mensch hört gern Komplimente, jeder braucht Bestätigung, es braucht dazu nur eine unglückliche oder vorübergehende unglückliche Beziehung, schon ist man eher nicht gefeit vor einer Affäre.

Ganz einfach.

Das Gegenmittel hiesse jahrelang gleichbleibende Beziehungsarbeit, gleiche Entwicklung und möglichst wenig Alltag und kaum Routine.
Wer hält da bitte mit ?
Kaum einer.
Ganz einfach.

Je eher man aufhört verkrampft die ewige Treue als non plus Ultra zu sehen, um so einfach lässt es sich in einer Beziehung leben.

Das heisst nicht das man Betrug hin nehmen sollte, keineswegs, aber leider muss man damit irgendwann rechnen.

Und du wirst niemanden finden, in den du schauen kannst und weisst,,, also den nehme ich, der verurteilt Untreue genauso , nicht mal jemand der selbst diese leidvolle Erfahrung gemacht hat, ist ein po tentieller garantiert treuer Partner.
Es steht auch niemanden auf der Stirn, nicht sofort und auch nicht später.
Das gehört ins Fach der Märchenbücher, völlig unrealistisch.

01.02.2021 10:58 • x 3 #450


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